Excel als Trigger

Huhu zusammen,
hier (und fast überall in der Arbeitswelt) wird Excel eingesetzt. Ich schwöre, ich versuche es seit Jahren, mich damit anzufreunden, aber nach wenigen Minuten (manchmal auch Stunden) verzweifele ich daran. Kann mir jemand einen hilfreichen Tipp geben, wo ich ADHS gerecht eine Schulung finde für die Verwendung von Excel auf Mac Rechnern? Ich würde so gerne die Eindosierungstabelle usw. auch verwenden, aber mein Gehirn begreift nicht, wie ich das in meinem entsprechenden Format für mich laden und nutzen kann.

Mich überfällt inzwischen eine Art Erstarrung, wenn sich Excel öffnet. Ich bräuchte diese Anwendungen auch dringend für Inventar- und andere wichtige, unternehmensbezogene Listen. Stattdessen schreib ich dann per Hand auf Papier (richtig dumm und überflüssig und zeitaufwendig), oder ich nutze vorgefertigte Muster, die nicht aufs Unternehmen passen eigentlich.

Sorry, wieder langer Text. Bisher habe ich in Büchern und im Netz nur Anleitungen für die Verwendung von Excel gefunden, die auf Windows Rechnern installiert sind und da scheitere ich dann an Kleinigkeiten, in denen sich die Ansicht schon unterscheidet.

Bin für jeden Tipp dankbar. Ich WILL es doch lernen.

Liebe Grüße

Anni

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Ja, das mit der Ansicht ist blöd, wenn man sich eh schon schwer tut…

Aber die gute Nachricht ist, dass die grundlegenden Funktionen und Formeln auf beiden Plattformen gleich sind, ähnlich auch bei Google-Tabellen… Schwierig wird es bei erweiterten Funktionen oder Makros (Mac unterstützt die VBA-Programmierung nicht)… aber ich denke, da bist du noch nicht…

Ein wesentlicher Unterschied ist, dass unter Windows häufig die Strg-Taste verwendet wird, auf einem Mac die Befehlstaste. Dann wäre noch das Dateiformat. XLSX bei Windows, XLSM bei Mac. Die sind zwar kompatibel bei beiden Betriebssystemen, aber ich würde immer als XLSX-Datei speichern, weil Windows einfach weiter verbreitet ist.

Excel ist eigentlich Learning by doing und Trial-and-Error. Es wirkt erstmal furchtbar kompliziert, ist es aber bei alltäglichen Sachen gar nicht. Was ich damit sagen will: Übertrage doch einfach mal eine deiner handgeschriebenen Listen Zeile für Zeile, dann versuchst du nach und nach neue Spalten, versuchst mal einfache Formeln… nach und nach… auch vielleicht erstmal nix Wichtiges… dir passiert nix, außer dass du deine aktuelle Arbeit wieder verwirfst…

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Vielen Dank, dass du dir die Zeit für diese Antwort genommen hast. Ich werde es mal versuchen, mit einer ganz einfachen Liste. Da kann ich dann ja auch nichts „kaputt“ machen, was mir in der Vergangenheit leider mit bereits bestehenden Listen passiert ist, die ich pflegen wollte :frowning: Mit Excel ist eben auch das typische Problem, dass es mich eigentlich 0 interessiert, es aber wichtig ist, es zu verstehen und zu bedienen. Ich habe mir soviele Tutorials angesehen und war dann gleich wieder „bockig“ wenn es nicht 1 : 1 auf meinen Mac umzusetzen war. Ein super Übungsfeld, ob ich es heute, mit medikamentöser Unterstützung, besser umgesetzt bekomme…

Huhu @Anni1
Hast du auf dem Mac die Vollversion von Excel? Wenn nicht, so kannst du sie mit MS 365 günstig dazu buchen für deinen Mac.

Arbeitest du im Büro mit Excel oder eher daheim? Und nutzt du den Mac privat oder im Büro?

Ich frage deshalb, weil es ggf einfacher ist auf dem Betriebssystem zu lernen auf dem du es beruflich brauchst.

Und: du kannst Bildungsurlaub beantragen und einen Excelkurs buchen!
Vllt gibt dein Arbeitgeber dir sogar einen Teil der Gebühren dazu. Frag da mal nach :slight_smile:

Liebe Grüße v Lea :sunny:

P.s. unser lieber @ZappelPhilipp ist der absolute Excel crack, vllt hat er noch gute Tipps für dich?! :blush:

Moin @Anni1

Ich bin zwar kein Mac User, gehe aber davon aus, dass, wenn es um das MS Excel (halt nur für Mac wenn es sowas gibt) geht, dass ich dir weiterhelfen kann.

Sag einfach was du genau wissen möchtest und ich werde dir helfen :slight_smile:

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Also ich persönlich habe die Einschätzung, das Excel einfach wirklich :poop: ist, das hat gar nichts mit ADHS zu tun :laughing:

Ich verwende es tagtäglich im Beruf (ich bin Architekt) neben weitaus komplizierterer Software, CAD-Programmen, AVA-Software, Statikrechnern und so weiter. Aber das einzige, das mich regelmäßig auf die Palme bringt, ist Excel und das höre auch aus dem Kollegenkreis, im Büro schallt mindestens einmal ein Tag ein lautes „diese sch*** Excel! Warum geht das jetzt denn wieder nicht“ durch die Räume.

Bei ADHS hat man halt oft diese Ängstlich-vermeidende Art, weil man denkt man müsste es können, weil es jeder kann aber selbst ist unfähig dazu. Wenn du dir eingestehst, dass es einfach oft ärgerlich ist und Probleme macht, dann kommst du damit so zu recht wie jeder andere :sweat_smile:
Es ist einfach schwerer, als es aussieht. Man meint, alles sofort können zu müssen, aber es ist dann doch komplizierter. Zudem hat es auf dem Mac sehr sehr viele Bugs und macht oft einfach nicht, was es soll.

Also hab Geduld mit dir selbst und ärger dich auch ruhig darüber, es liegt nicht an dir.

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Vielen Dank für deine Antwort.

Ja, es handelt sich um Microsoft Excel, aber es sieht anders aus auf dem Mac. Ich glaube, einzelne Fragen sind es leider nicht mal, sondern insgesamt fehlt mir in meinem Kopf irgendwas, was man zur korrekten Anwendung benötigt.

Vielen Dank für Eure Antworten.

Ich bin selbständig, in der Regel von zu Hause aus. Wir haben aber alle Arbeitsplätze fürs Unternehmen mit Apple Geräten bestückt bzw. alle Mitarbeiter sind ausschließlich mit Apple Produkten ausgestattet. Wir nutzen Microsoft mit irgendwelchen Komplettpaketen (word, excel, teams, outlook frag mich nicht) . Umso schlimmer, dass ich zwar Anweisungen formuliere, die ich dann selbst nicht umsetzen kann. Hierzu werde ich sicherlich noch einmal ein gesondertes Thema aufmachen müssen. Bisher ist es immer teamwork. Meine Stärken liegen ganz woanders :frowning: Natürlich habe ich den Anspruch an mich selbst, alles beherrschen zu können, aber ich scheitere kläglich. Ich habe mir schon Excel Kurse genehmigt, aber sobald die Unterschiede zur Anwendung auf dem Mac deutlich werden, macht mein Kopf komplett zu. Und einen Excel Kurs für Mac Anwender habe ich noch nicht gefunden, der mich wirklich anspricht. Ich schiebe diese Aufgaben immer an die Mitarbeitenden, die die Anwendung verstehen, aber ich WILL es doch selbst können.

Hier im Forum ist es mir dann noch bewusster geworden, als ich mir die Eindosierungshilfe runterladen wollte und schon wieder Herzrasen hatte, weil es eine Excel Tabelle ist.

In word ändert sich auch immer mal was und das macht mich total unruhig. Auch andere Software, die wir nutzen könnte ich sofort abschalten, wenn ich irgendeine Funktion nicht finde oder nicht begreife.

Im iMac gibt es als Äquivalent sozusagen: „numbers“. Ich habe mich wochenlang damit beschäftigt und habe es trotzdem wieder nicht richtig hinbekommen.

Und so schiebe ich es vor mir her…

Danke für Deine Antwort. Da könnte etwas dran sein. Leider kenne ich mindestens zwei Menschen um mich herum, die das wirklich beherrschen - ganz ohne Not scheinbar, die es mir aber nicht in verständlichen Worten und mit ausreichend Geduld erklären können.

Hast Du mal über https://chat.openai.com/ nachgedacht? Da kannst Du so viel nachfragen, wie Du es brauchst, ohne dass Dir irgendwas unangenehm sein müsste.

Ich mache das gerade beim Einstieg in ein anderes Programm und habe den Eindruck, dass ich den aversiven Trigger mit einer guten Portion Novelty Seeking auskontern kann.

Du kannst sogar Kombinationen eingeben wie „Wie würden James Bond und Q einem absoluten Neuling Excel beibringen?“

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Mein Vater ist beruflich Excel-Trainer und schreibt unter anderem Bücher darüber, mein Bruder macht das mit ihm zusammen. Man kann also durchaus sagen, ich bin in einer Excelaffinen Unwelt groß geworden. Trotzdem nervt es mich einfach zu tiefst, ich kann es sehr gut und weis halt auch immer, wen ich fragen kann, aber gerne benutze ich es nicht.

Das was du beschreibst mit der aufkommenden Panik ist eine typische Angstreaktion. Excel ist ein Trigger und dein Kopf will dich mit der Panik zur Vermeidung bewegen. Das führt in den Teufelskreis, dass du es noch viel schlechter lernen kannst und dich dazu motivieren, es zu benutzen, hier greift dann auch das ADHS mit ein.

Wichtig ist, dass du die Ursache auflöst, also heraus findest warum Excel dich triggert.

Ich kenne dich nicht, aber eine Möglichkeit wäre eben, dass du dich so fühlst, als ob du dich damit im Vergleich zu anderen sehr viel schwerer tust. Das kann so sein aus verschiedenen Gründen, vielleicht auch ADHS bedingt, löst aber keine Panik aus.

Die Panik entsteht, da du dich mit anderen vergleichst und bewertet hast, dass es wohl für das Selbstbild das du dir wünschst und das andere von dir haben sollen nicht vereinbar ist zu zu geben, das du dich da schwerer tust, ob gefühlt oder eingebildet.

Das entwickelt die Befürchtung, dass jemand bemerkt wie schwer du dich damit tust und dich damit entlarvt, das, salopp gesagt alle dann heraus finden wie komisch und seltsam du doch bist weil du nicht mal so was einfaches wie Excel angemessen hin bekommst.

Dein Gehirn sollte normalerweise reagieren, indem es dich motiviert, um das Programm besser zu können und damit das gewünschte Level zu erreichen (hier natürlich schwieriger wegen ADHS).

Aber es hat anscheinend entschieden, dass es nicht möglich ist, weil es den anderen so leicht fällt und dir so schwer muss da mehr dahinter stehen, etwas das man nicht Lösen kann und dann wird die Notbremse gezogen und ein Trigger gesetzt: Wir vermeiden jetzt Excel einfach und wenn er es probiert, dann bekommt er Panik, bis er damit aufhört.

Das ist die ängstlich vermeidende Strategie und die ist eigentlich nur angebracht, wenn die Situation wirklich nicht zu lösen ist.
Wenn du erkennst, dass ein wildes Tier dir überlegen ist, dann solltest du es meiden und panisch davon rennen.
Passiert dir das bei einem wilden Tiger und du wohnst tatsächlich In einem Urwald, in dem es Tiger gibt, dann ist das keine Störung und sinnvoll.

Wenn dich eine Katze kratzt und du entwickelst daraus panische Angst vor Katzen, dann ist das eine Störung die du beheben kannst, indem dir der Ursache bewusst wird.

So funktioniert Angst übrigens im Allgemeinen sehr oft:
Man hat Angst vor Spinnen, weil man sie nicht einschätzen kann mit ihren vielen Beinen und den vielen Augen, springt sie einem plötzlich ins Gesicht? Das ist unheimlich und löst Panik bei manchen Menschen aus.
Dagegen hilft Konfrontation: Wenn man die Spinne schließlich versteht, dann ist die Angst weg.
Man entwickelt Angst vor dem, was man nicht einschätzen kann, was man nicht versteht und nicht akzeptiert.
Die Dunkelheit macht schlicht Angst, weil man nicht sieht was passiert.
Und die Katze kratzt einen vielleicht aus einem bestimmten Grund, den man vermeiden kann.

Ein bisschen Respekt vor Spinnen und Katzen ist angebracht und auch vor der Dunkelheit, aber wenn das zu viel wird, dann sollte man die Ursache finden.

Also würde ich hier als Ursache sehen, du denkst allen anderen fällt Excel total leicht, für dich ist es wegen ADHS fast unmöglich.

Lösung ist:
Dir sollte egal sein, dass du es nicht so gut kannst und nimmst es mit Humor, schreist vielleicht auch regelmäßig „dieses sch*** Excel“ durch den Raum und siehst als Reaktion das alle lachen und dich keineswegs deswegen so anders bewerten, wie du es dir ausmalst .
Das wäre die Akzeptanz.
Dann wirst du es wieder öfter benutzen, es langsam lernen und immer besser werden.

In Bayern sagt man: Schei* da nix, dann feid da nix :smile:

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Das ist ja eine super Idee. Dankeschön. Zumal ich sowieso die ganze Zeit andere Sachen mit ChatGPT4 und Mind-Verse austeste und wie wir das fürs Unternehmen einsetzen können. Ein grandioser Tipp. Dankeschön

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Danke, dass du dir die Zeit genommen hast für diese Antwort. Normalerweise gehe ich relativ offensiv mit meinen Schwachstellen um, aber es nagt doch an mir. Und grundsätzlich habe ich dennoch permanent Angst, dass man mir meine Dummheit vorwerfen könnte oder mich komplett als unfähig entlarven könnte, wo ich doch generell selbst sehr ambivalent bin was meine Fähigkeiten anbelangt. Ich werde einen Neuanfang mit mir, mit Excel und mit ChatGPT oder einer anderen AI wagen. Angst vor Spinnen und Katzen habe ich zum Glück nicht, also sollte Excel doch zu bezwingen sein.

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Ich bin Fan der Wir sind Helden-Zeile „Die Verletzten sollen die Ärzte sein.“ Vielleicht hilft auch als Mindset, dass Du für ein zukünftiges Team-Mitglied mit einer noch größeren Excel-Phobie eine Gebrauchsanweisung erstellen willst, die Du gern gehabt hättest. Mit reichlich unlangweiliger Prise Gamification und wirklich von der Basis her verständlich.

In meinem Fall spricht mich Chat-GPT mit „Mein lieber Watson“ an… Und man kann immer wieder nachfragen: Schritt 3 habe ich noch nicht verstanden. Da brauche ich kleinere Schritte…

Selbst wenn es nur die Aktivierungsenergie gibt, um dann vielleicht von dort in Foren oder bei YouTube weiterzusuchen… Mehr braucht es ja vielleicht gar nicht. Es ist alles da draußen. Wir müssen uns nur das Superhelden-Cape maßschneidern, damit Excel kein Kryptonit mehr ist.

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Ich hab das so ausführlich und lange geschrieben, weil dieses Phänomen bei ADHS-Diagnostizierten oft auftritt, die Ängstlich vermeidende Störung ist eine sehr häufige Komorbidtät von ADHS und auch Autismus. Und letztendlich hatte ich das auch sehr stark und man hat mir dagegen Antidepressiva gegeben, die nichts bewirkt haben und eine Depression diagnostiziert.

Der Grund für die meisten psychologischen Störungen ist meistens, dass man erkennt, man sei „anders“ in etwas bestimmten als eine Gruppe oder Person, mit der man sich vergleicht und das will oder kann man nicht akzeptieren, da man daraus eine negative Konsequenz befürchtet. Man erkennt ein Problem, das man los werden muss. Das ist gesund und normal.

Daraus ergeben sich die gesunden Strategien: Verhalten anpassen oder Problem akzeptieren, dann ist es kein Problem mehr.

Oder eben die ungesunde: Verhalten lässt sich nicht ändern, Problem wird aber nicht akzeptiert.

Daraus ergeben sich dann die möglicherweise ungesunden Strategien der Vermeidung, Verleumdung oder Fremdschuld: Den Sachverhalt, der das Problem auslöst in Zukunft einfach konsequent zu vermeiden, sich nicht eingestehen, dass es das Problem gibt oder es wirklich wichtig ist oder das eigentlich die anderen Schuld sind.

Das erzeugt dann eben ganz grob gesagt psychologische Störungen, je nach gewählter Strategie.

  • ich vermeide die Situation einfach: Angststörung,
    Ängstlich-vermeidender Typus
  • ich tu einfach so, als wär die Situation eh nicht wichtig für mich oder andere: Narzistischer Typus
  • die anderen sind schuld, ich bin eigentlich normal: Borderline Typus
  • ich werde das Problem schon lösen, es muss irgendwie gehen: zwanghafter Typus
  • die anderen tun so, als wär ich komisch, eigentlich bin ich normal. Oder vielleicht mischen sie mir auch was ins Essen: Paranoider Typus

Und so weiter, das ist natürlich jetzt sehr einfach beschrieben und sehr sehr stark vereinfacht.

Bei ADHS sieht das dann zum Beispiel so aus:

Meine Freunde können ruhig sitzen bleiben bei einem Mittagessen während ich die ganze Zeit an mir herum nestel und auf dem Stuhl herum rutsche, sie finden das vielleicht komisch und wollen nicht mehr mit mir in der öffentlich gesehen werden.
Gesunde Reakion: Problem erkannt.

Daraus folgt normal die Motivation, es zu lernen und damit das Verhalten anzupassen.

Dann versuche ich eben ruhig sitzen zu bleiben und nicht mehr so viel auf dem Stuhl herum zu rutschen.
Ich weis das ich ADHS habe und lasse das behandeln
Ich weis nicht das ich ADHS habe und versuche das heraus zu finden und behandeln zu lassen
Gesunde Reaktion: Verhalten anpassen, Problem gelöst.

Wenn das anpassen nicht funktioniert, gibt es auch gesunde Wege:

Ich habe ADHS und kann nicht einfach weniger an mir herum nesteln und muss herum rutschen, wenn meine Freunde mich deswegen nicht dabei haben wollen, dann sind sie eh keine richtigen Freunde.
Ich weis nicht was mit mir los ist (z.B. unerkanntes ADHS), aber ich nestel halt an mir herum und kann nicht lange still sitzen, so bin ich halt, meine Freunde sollten das akzeptieren so wie ich auch. Ist ja auch eigentlich auch ganz lustig, das ich so bin.
Gesunde Reaktion: Akzeptanz, Problem auch gelöst.

Jetzt akzeptiere das aber nicht, weil das Problem eine Folge eines anderen Problems ist:

Ich habe bekannterweise ADHS, aber damit ein Problem und das darf niemand wissen oder merken. Es ist mir peinlich.
Ungesunde Reaktion: Verleumdung, Problem wird nicht gelöst und erzeugt Folgeprobleme.

Und noch schlimmer:
Ich weis nicht, warum ich so unruhig bin und kann es aber auch nicht ändern, aber das darf keiner Wissen, denn ich sollte das können in meinem Alter.
sehr ungesunde Reaktion: Problem nicht akzeptieren und nicht erkennen das Problem nicht ohne Hilfe lösbar ist.

Das erzeugt dann eben Folgen wie zum Beispiel die Persönlichkeitsstörungen und hier speziell oft die ängstlich vermeidende und die Angststörungen.

Wenn man seine Krankheit akzeptiert und das mit Humor nehmen kann, ist schon sehr viel geholfen.

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Absolute Zustimmung @BJ8!

In einem meiner Excelkurse war ein Mädel, die kam überhaupt nicht mit. Der doofe Lehrer hatte dann vor allen Anwesenden genervt gestichelt „gut, jetzt warten wir erneut auf dich. Man braucht aber auch schon kaufmännisches Verständnis für Excel“

Das war so demütigend für das Mädel, absoluter Fremdschämmoment und ich musste mich schwer zusammen reissen, um ihm nicht heftig die Meinung zu geigen. Zumal - und jetzt kommts - das Mädel ne kaufmännische Ausbildung hatte!!

Statt sie also zu ermutigen, hat er sie runtergeputzt. Das Mädel hatte den Kurs geschmissen.
Ich vermute, auch sie wird Excel hassen, für immer. Einfach weil dieser Moment sie triggern wird, auf die eine oder andere Art, auch ganz ohne Adhs.

Könnte also sein, dass du irgendeine Stimme in dir hörst, die dir sagt, dass Excel dein Mount Everest ist, unbezwingbar. Der innere Kritiker gibt die Richtung vor … aber: diese kannst du jederzeit ändern liebe @Anni1 :blush:

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Sowas ist furchtbar, das ist ja auch einfachste Pädagogik. Jemanden noch mehr stressen, der Probleme mit etwas hat, ist wie Feuer mit Benzin bekämpfen.

Wow, das hast du schön formuliert. Ich bin jetzt 47 und habe bis vor ein paar Jahren immer wieder Antidepressiva bekommen und Mittel gegen meine vermeintliche ängstlich-vermeidende Persönlichkeitsstörung + generalisierte Angststörung usw. Nie, auch nicht nach 12 Monaten regelmäßiger Einnahme, hat ein Antidepressivum bei mir etwas zum Guten verändert. Keine Therapie hat irgendwie geholfen. Ich musste glauben, dass ich ein Fehler in der Matrix bin, nicht in diese Welt gehöre. Seit der ADHS Diagnose bin ich komplett verwirrt, dass das alles in ein Bild passt. Ich habe es noch nicht vielen Menschen erzählt, weil ich selbst erstmal einen selbstbewussten Umgang mit der Diagnose finden muss. Ich bin aber bereit, es so anzunehmen und werde lernen, mich zu akzeptieren und mir jede erdenkliche Hilfe holen, damit die verbleibende Lebenszeit zumindest mit mehr Selbstliebe gelebt werden kann.

Es ist aber tatsächlich gar nicht einfach, sich nochmal komplett neu kennenzulernen und jeden Struggle zu hinterfragen. Die Reise bleibt spannend. Danke, dass du das geteilt hast. Mir hilft dieser Austausch sehr.

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Schade dass es nicht klappt mit deinem Excel.
Aber im Netz gibt es viele Hilfeseiten :smile:. Man kann Fragestellungen googeln, es gibt erstaunlicherweise viele gleiche Fragen mit jeder Menge Antworten.
Vermutlich fehlt Dir der Zugang zu dieser Thematik. Bin auch selber durch eine Kollegin darauf gekommen, seitdem bin ich mittlerweile recht fit mit diesem Programm.