ich wurde vor einer Woche ca. diagnostiziert mit stark ausgeprägtem ADHS im Erwachsenenalter (27) und werde aktuell auf Medikinet Adult eingestellt.
Das heißt die erste Woche nehme ich 10mg einmal morgens. In 2 Tagen soll ich auf 20mg umstellen, eine Retardkapsel morgens und eine mittags.
Bisher habe ich nicht wirklich eine große Besserung feststellen können. Was ich gemerkt habe ist dass ich, wenn ich zum Arbeitsbeginn gegen 7 Uhr morgens meine Dosis nehme, mich schon ein wenig besser konzentrieren kann (wenn ich ganz genau darauf achte, grundsätzlich ist es aber eine sehr unterschwellige Wirkung) aber diesen Fokus nicht gut steuern kann.
Daher Sachverhalt 1: Mein Problem neben der Konzentration war auch immer die Ablenkbarkeit, nun kann ich mich zwar (minimal) besser konzentrieren, aber diese Konzentration auch dahin zu lenken wo sie hingehört (Arbeit zB und nicht im Internet rumbrowsen - (Homeoffice)) fällt mir beinahe schwerer. Es ist als könnte ich mich auf die Ablenkung besser konzentrieren, möglicherweise auch auf die Arbeit nur steuere ich weiterhin per Autopilot die Ablenkung an und konzentriere mich dann darauf besser …
Sachverhalt 2 liegt darin, dass ich zwar Abends 0% der Wirkung verspüre (die hält überhaupt erst so bis 12 Uhr mittags an - bin ja aber noch bei 10mg), auch innerlich sehr müde sein kann aber wach wie gerade aufgestanden im Bett liege. Ich kann dann gar nicht meine Augen geschlossen halten, ich lag die letzten 5 Tage 3 Nächte bis 4 Uhr morgens wach und ich stehe um 6:30 Uhr auf …
Schlafprobleme hatte ich durch das ADHS ja bereits, normalerweise brauche ich so 30-45 Minuten zum Einschlafen. Jetzt kann ich im Prinzip fast gar nicht mehr schlafen, die beiden Nächte in denen es geklappt hat hat es glaube ich auch nur geklappt, weil ich so endlos erschöpft von den vorherigen Nächten war.
Ich habe meinen Kontrolltermin erst in 2 Wochen, er hat mich grundsätzlich aufgeklärt über die EInstellung und dass Nebenwirkungen auftreten können. Die Schlaflosigkeit erscheint mir bloß etwas stark.
Also was die Konzentration betrifft, da würde ich mal vermuten ist 10mg einfach noch nicht genug für dich! Ich z.b. konnte erst mit 30mg mal sitzen bleiben und mich auf eine Sache konzentrieren.
Krass ist die Schlaflosigkeit, die du berichtetst… und das bei nur einmal 10mg so früh am Morgen, dass nehme ich (10mg) gegen den Rebound um 6, also 18 Uhr am Abend und kann schlafen wie ein Baby und nehme vorher 3 x30mg über den Tag… aber ich nehme Medikinet schon seit 7 einhalb Jahren…
Und daher lass dir gesagt sein, du bist noch in der Einstellungsphase, so manch eine Nebenwirkung wird noch verschwinden, auf kurz oder lang, dafür ist es eben die Einstellungsphase!
Ansonsten bleiben ja noch andere Methylphenidat haltige Präparate, die sich meines Erachtens alle doch deutlich von einander unterscheiden, Ausserdem gibt es ja noch Elvanse, da könnte das Schlafen aber noch eher zum Problem werden, muss aber nicht
Wenn man Methylphenidat das erste mal nimmt, spüren viele von uns oft ein Hochgefühl welches aber meist relativ schnell wieder nachlässt.
Die eigentliche Eindosierungsphase kommt aber erst danach, und in dieser Phase geht es eigentlich darum so gut als möglich auf sich selbst zu achten.
Immer wieder wird darauf hingewiesen das Methylphenidat in dieser Eingewöhnung zum Teil unangenehme Nebenwirkungen zur Folge haben kann, allerdings nicht muss, da immer alles sehr individuell ist, von Mensch zu Mensch verschieden.
Jedenfalls ist übrigens alles auch immer im sogenannten Beipackzettel eines Medikaments nachzulesen wenn man unsicher ist.
Und wenn man total verunsichert ist, dann muss man seinen Arzt solange Fragen, manchmal auch plagen, bis man einen neuen Termin zwecks weiterer Besprechung kriegt.
Und wenn es einem wirklich absolut schlecht geht, dann sollte man unter Umständen sowieso sofort aufhören das Medikament weiter einzunehmen und so schnell als möglich einen Arzt konsultieren.
Das mit dem Schlafen hatte ich während der ersten drei Tage Medikinet auch. Das ging aber wieder weg. Beim höher dosieren kam das zum Glück nicht wieder.
Meine Ärztin meinte, das kann im ersten Monat vorkommen und geht dann wieder. Wenn nicht, muss man gucken, was man stattdessen nehmen könnte.
Das kann sich verändern, wenn du höher dosierst und das wünsche ich dir auch.
Das ist wie bei Koffein.
Viele Nichtkaffeetrinker stehen nach einer einzigen abendlichen Tasse Espresso im Bett. Und wer täglich 5 Tassen Kaffee trinkt, den bringt ein Espresso am Abend nicht aus der Ruhe.
Daher ist auch bei Stimulanzien als Medikamente mit einer Eingewöhnungszeit zu rechnen. Sprich; das gibt sich. Ist blöd, aber es lohnt sich, da durchzugehen.
Die Frage, ob du Koffein bei der Eindosierung komplett meidest hast du noch nicht beantwortet, oder?
Ja tatsächlich immer schon, brauche normalerweise so 30-45 Minuten zum Einschlafen
Das beruhigt mich etwas und ich habe auch gemerkt, dass ich gestern Abend besser einschlafen konnte als die vorherigen Tage obwohl ich die Nacht vorher sogar auch nicht schlecht geschlafen habe. Vielleicht war ich einfach etwas voreilig und die Nebenwirkungen nehmen doch noch ab gerade
Das kenne ich auch sehr gut Ich bin sonst ein sehr sportlicher Kaffeetrinker (wobei abendlicher Kaffee mich doch immer wach hielt - kann dann wohl echt an meinen grundsätzlichen Einschlafproblemen liegen) aber ich habe seit der Diagnose größtenteils verzichtet. Ich glaube ich habe an 2 Tagen jeweils einen Kaffee getrunken aber nicht mehr nach 12 Uhr Mittags.
Tatsächlich hat er diesbezüglich nichts erwähnt! Es kann aber auch gut sein, dass ich während der Erläuterung zwischendurch ausgezoned war … kam mir derzeit zwar nicht so vor, aber wann kann ich das schon ausschließen …
Schau bitte Mal dass du komplett auf Koffein verzichtest. Halt wegen der Wirkung des Medikinet.
Ich weiß Grad nicht ob ulbre schon sagte dass Koffein ebenfalls ein stimulanz ist.
Und zwei gleichzeitig nehmen und dann sagen dass die Wirkung garantiert nur von einem bestimmten kommt ist leider unmöglich.