ich bin 32 Jahre alt und nehme seit ca. 5 Jahren Medikinet adult (bislang: vormittags 10mg unretadiert, dann 20mg retardiert gegen 10.00 Uhr und nochmal 20mg retadiert gegen 14 Uhr.
Seit einiger Zeit habe ich aber ein sehr unangenehmes Gefühl von innerer Anspannung und Unruhe inkl. heftigen Herzklopfen. Zuerst habe ich das auf den „Stress“ geschoben, dann auf das Herz. Wurde aber komplett durchgecheckt, habe mit medikinet nur einen moderat erhöhten Blutdruck. Der Rebound ist bei mir teilweise auch heftig, mir wird richtig schwindlig. Ist das normal?
Dann dachte ich, dass mir eine Reduktion des Medikinets helfen würde: Habe daher auf 10mg reduziert. Hat zunächst gefühlt auch geholfen, aber inzwischen ist die Unruhe – insbesondere nach Abklingen der Wirkung des Medikinets – wieder dar. Ich bin einfach angespannt und reagiere teils gereizt. Blutdruck mit Medikinet bei ca. 140, ohne bei 120,
Habe nach einer umfassenden Lektüre des Forums allerdings einen „Verdacht“ Ich trinke über den Tag relativ viel Kaffee (ca. 8 Espressotassen), kann es hierzu zu einer „Wechselwirkung“ kommen?
Habe allerdings dieses Unruhegefühl – wenn auch nicht so extrem – auch am Wochenende (da nehme ich kein Medikinet ein).
Ich bin wirklich ratlos, habe schon vieles ausprobiert. Bei Sport merke ich eine deutliche Besserung, aber nur wenn ich mich richtig auspower. Am nächsten Tag bin ich dann aber kaputt, das kann auch nicht die Lösung sein. Dachte dann noch, dass das ADHS vielleicht rausgewachsen ist – aber ohne Medikinet komme ich einfach nicht in die Puschen…
Wäre euch unendlich dankbar, wenn ihr mir vielleicht helfen bzw. Anregungen geben könntet…Diese innere Unruhe ist so belastend und will nicht weggehen.
Hi jonny!
Herzlich willkommen!
Deine Situation ist ja nicht so schön, klingt anstrengend.
Allerdings möchte ich mich nicht zu deiner Frage äußern, weil ich noch nicht lange genug dabei bin, um dir einen vernünftigen Rat zu geben.
Anregung für dich: Hat sich an deiner Lebenssituation etwas verändert? Neue Arbeitsstelle, Nachwuchs, Stress in der Familie, könnte es damit zusammenhängen?
lg
Anika
Da hast Du Dir doch eine aussichtsreiche Arbeitshypothese schon selbst durch die Lektüre erarbeitet. Vorbildlich. Vielleicht könntest Du jetzt noch Deine eigene Versuchsanordnung anschließen: Ändert sich was an der Unruhe bei nur 6 Tassen, nur 4 Tassen, etc?
Ich fürchte, mehr als überprüfungsbedürftige Hypothesen kann Dir auch die Forenschwarmintelligenz kaum anbieten. Vermutlich werden die meisten Leser, die Unruhe und 8 Tassen Espresso im selben Text lesen, erstmal Ockham’s Rasiermesser
Vereinfacht ausgedrückt: Von mehreren möglichen hinreichenden Erklärungen für ein und denselben Sachverhalt ist die einfachste Theorie allen anderen vorzuziehen.
auspacken, auch wenn das ein unfairer Schnellschuss sein kann.
Wenn der Espresso geht und die Unruhe bleibt, lohnen sich ggf. noch andere Wirkhypothesen.
Servus,
Eine Frage, spülst du die Pillen mit einem heißes Getränk runter?
Ich hatte ähnliche Symptome, als ich dazu einen heißen Tee getrunken hatte.
Bei mir trat eine massive Anspannung (etwa 4h) auf. Vor allem im Kieferbereich, Kopfweh, gefühlt Herzrasen (meine Uhr meinte aber, keinen Unterschied festzustellen) und etwas Schwindel.
Hatte einen Test mit ähnlich heißem Wasser gemacht, dort lösen sich die Pillen innerhalb von Sekunden auf. Das heißt, sie werden nicht schrittweise im Körper aufgelöst - eine Hälfte im Magen, die andere im Darm (retardierend) - nicht erst nach einer Stunde nach Einnahme, sondern mit einen Schlag innerhalb von Minuten.
