Falsche Erinnerungen

Hallo zusammen,
kennt ihr folgende Problematik:
Man meint sich genau an etwas erinnern zu können, dann stellt sich jedoch raus, dass das so oder überhaupt gar nicht passiert ist. Das Gehirn hat einem sozusagen einen Streich gespielt.

Danke im Voraus für euer Feedback.

Das Thema kam mir mal in einem Psychologie Podcast über den Weg.

Google oder such mal in Spotify & Co. nach

„False Memory“ oder „False Memories“.

Da gibts einige spannende Sachen zu aus psychologischer und neurologischer Sicht :slight_smile:

Wie entstehen False Memories im Gehirn?

False Memories entstehen im Gehirn durch die fehlerhafte Verarbeitung, Speicherung und Rekonstruktion von Erinnerungen.

Der Hippocampus, der für die Konsolidierung von Gedächtnisinhalten verantwortlich ist, spielt dabei eine zentrale Rolle, da er Informationen aus verschiedenen Gehirnregionen integriert. Bei der Rekonstruktion von Erinnerungen greifen wir auf bestehende Wissensstrukturen (Schemata) zurück, die Lücken in der Erinnerung füllen können.

Diese Prozesse können durch Suggestion, emotionale Einflüsse oder wiederholte Erzählungen von Ereignissen beeinflusst werden.

Besonders wichtig ist der präfrontale Kortex, der für die kritische Überprüfung von Erinnerungen zuständig ist.

Wenn diese Kontrollmechanismen fehlschlagen, etwa durch Stress oder neurologische Veränderungen, steigt die Wahrscheinlichkeit für falsche Erinnerungen.

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Oh, das heisst wir sind ab Werk schon mal anfälliger dafür, oder?

guck mal wikipedia „Konfabulation“

solange du es merkst, ist es noch ok, aber ein Warnzeichen, daß etwas nicht in Ordnung ist.

leider gibt es sowohl körperliche, als auch Psyschische Gründe für sowas, also ist das sehr schwierig, herauszufinden, woran das liegen kann.

Meinem bruder ist das immer passiert, wenn er mit dem saufen aufgehört hat.

Ich selber hatte das nach Unfall in der Klinik, wo ich bis zum Hals mit Medikament vollgestopft wurde.

Ich merkte es nur, weil die Schwestern mir errinerungsprobleme aufzeigten, dann hatte ich wie so einen Bruch in der Realität, und bekam diesen ultrakrass verwirrten Gesichtsausfruck, so Mischung aus tiefer Besorgung und maximaler Verwirrung.

danach ist mir dann eingefallen, wie es richtig war, manchmal zumindest. Manche Falche Errinerung aus der Klinik habe ich erst jahre später als falsch identifiziert.

Falsche und echt errinnerung können ko existieren, solange man nicht zu stark über den widerspruch nachdenkt, sehr schlimm. Mir ging es mental sehr schlecht eine weile.

Sobald der widerspruch stärker in den Fokus rückt, kommt die maximale Beunruhigung.

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Ja, die Wahrscheinlichkeit für False Memories dürfte bei einer Dysfunktion des präfrontalen Kortex höher sein, wenn ich den Fachkram richtig verstehe.

Das Arbeitsgedächnis soll dann auch noch eine Rolle spielen. Ansonsten kommen halt noch begünstigende Faktoren wie Stress und Impulsivität dazu :adxs_scary:

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Mich würde halt interessieren, ob das speziell etwas mit Menschen mit neuro diversen Gehirnen zu tun hat oder auch Depressionen, oder ob es da keinen Zusammenhang gibt, oder ob da noch kein Zusammenhang erforscht wurde.
Erschreckende Vorstellungen, sich nicht mehr auf seine eigenen Erinnerungen verlassen zu können.

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Hey @nelsonnelsonnelson
Das Phänomen, das du beschreibst, nennt sich falsche Erinnerung oder verzerrte Erinnerung. Es handelt sich um eine Situation, in der man glaubt, sich an ein Ereignis oder Detail korrekt zu erinnern, aber tatsächlich ist die Erinnerung falsch bzw verändert.

Es ist manchmal auch eine konstruktive Erinnerung, da das Gehirn Erinnerungen rekonstruieren kann, wobei durchaus Fehler bzw Verzerrungen auftreten können.

Das Ganze ist nicht typisch Adhs. Es kann jedem passieren, zum Beispiel bei Verkehrsunfällen, wenn die Polizei Zeugen befragt, kommt es nicht selten vor, dass die Zeugen das Erlebte verzerrt wahrgenommen haben. Die Betroffenen sind sich des „Fehlers“ aber nicht bewusst.

Liebe Grüße von Lea

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Bei Psychosen kann sowas ja auch vorkommen, dann heißt es glaube ich Konfabulieren oder Wahn oder so… also bei der Bezeichnung bin ich nicht so sicher.

Also mein Sohn jedenfalls hat eine konkrete falsche Erinnerung. Etwas, das letztes Jahr tatsächlich passiert ist, ist seiner Meinung nach auch schon mal vor drei Jahren an einem anderen Ort, den er auch kennt, ebenfalls passiert.

Er ist Autist und durch die Kombination von Stress, Reizüberflutung und Schlafmangel in einen psychotischen Zustand geraten.

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Jetzt Frage ich mich, ob diese falsche Erinnerung eigentlich rein zufällig, aber unabhängig von den psychotischen Gedanken entstanden ist.

Denn wenn irgendwann die anderen Gedanken Weg sein sollten und nur noch diese falsche Erinnerung übrig bliebe, wäre das evtl. kein Grund, vom Fortbestehen der Psychotik auszugehen.

Also eine steht fest… wir sollten unsere Hirne gut pflegen und ihnen schon viel Ruhe gönnen…

(owei, und das muss jetzt ausgerechnet ich hier schreiben…)

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Das passiert nämlich sogar bei erschöpfung und schlafmangel, und das bei völlig gesunden Menschen, aber wir reden hier von Maximalerschöpfung und maximalstress-

Meine Schwester kann manchmal keine fehler zugebeben, und lügft dann, obwohl jeder weiß, daß es 100 "% Unsinn ist.

ich glaube ihr, daß es für sie so ist, weil es ein emotionales problem ist, also, ich nehme an, sie schämt sich so sehr, daß der stress die Lüge konstruiert.

und irgendwann, 2 jahre später, glaubt sie es halt wirklich, weil der stress und die emotion blendet alles aus, und das gehirn passt sich an, und passt auh die geschichte so an, daß es zu den emotionen passt.

so erkläre ich mir das, ne, ist nix wissenschaftliches.

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Und mein Sohn, Autist, kann nicht lügen.

Letztens wurde er mehrfach Sachen gefragt, die die betreffende Person nichts anging und wo er wusste, dass er es eigentlich nicht wahrheitsgemäß beantworten sollte (hatte ich ihm so erklärt).

Und dann hat er die Wahrheit gesagt und zerfrisst sich seitdem komplett.

Er stellte es mir so dar, dass seitdem die psychotischen Gedanken losgingen.

Crazy??

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kann sein, daß er gestresst ist, aufgrund des widerspruchs.

er wurde gebeten, gegen sein regelset zu verstoßen, und hat es nicht gekonnt, aber jetzt ist sein regelset in frage gestellt.

weil, offensichtlich ist sein regelset fürn eimer, und dies bedeuted, daß er ebenfalls für den eimer ist.

verstehst du? es ist wichtig. es ist was autistisches. Identität. Ich bin meine Regeln.

Die regeln haben versagt, ich habe versagt.

an deiner stelle würde ich mit ihm reden, und in ganz genau ausfragen, wie seine regeln sind, und wie seine logik dafür ist,

denn glaub mir, der weiß alles darüber, nur wird er das nie gefragt.

das gespräch machst du so, daß du selber nicht vorgibst, was falsch und richtig ist, sondern du fragst ihn nur aus.

auf die weise kann er seinen stresss loswerden, weil er alles formulieren muß, damit du es verstehst.

daß ist immens wichtig für einen autisten, logische konflikte die einen fertig machen, lösen zu können, und dabei müssen die menschen außen herum helfen.

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