Ferien - Stress vor der Abreise... (Loop des Versagens)

VorReise

Nach meinem Aufenthalt in Badelweiler, bin ich nun mit Freundin noch zwei Tage in Belfort, um heute Abend ein Konzert mit Melissa, einer jungen franz. Sängerin anzuschauen.
Am Dienstag war ich flach. Das beinahe erwartete SPAM-Telefon störte zudem meinen Seelenfrieden,
Am Mittwoch voller Vorfreude auf einen „wirklich freien TAg und ohne Termine“ fing gut an, allerdings stand nach dem Hundespaziergang am Mittag schon wieder Lisa auf der Matte, die Frau, die bei mir ihren Wohnsitz hat, aber nciht wohnt.
So gestaltete sich der Nachmittag auch entsprechen. Wir assen zusammen, Lisa stöberte ihre Post durch u.s.w.
Zum packen kam ich nicht, oder vielmehr da ich den Hund nicht mitnahm, konnte ich die Hundesachen noch ausräumen, und ein paar neue Slips einpacken und die dreckige Wäsche aus Koffer.
Es war ja dann noch der Donnestag morgen - wir nahmen den Zug um 11:50 also bliebt noch der „ganze Morgen“.
Es stellte sich heraus, dass Lisa - hatte ich das nicht vor ein paar Tagen auch geschieben, mit mir auf dem Fauteuil unten übernächtigte.
Während ich sehr im Stress war, noch gewisse SAchen auszudrucken, wie das Ticket, und meine Karte für SNCF, nahm Lisa einfach ein Bad, weil sie sich verspannt fühlte (ohne mich vorgängig das zu sagen).

Dann kam gegen 9:30 Henri, der mein Hund abholen kam. Er kam eine halbe Stunde zu früh, wir tranken noch Kaffee…
Gegen 10 Uhr ging Henri weiter, Lisa ging schon vorher zur Arbeit.

Dann wurde die Zeit knapp. Immerhin musste ich nicht für den Hund schauen, was beim Reise einen Mehraufwand gibt. Sein Zeugs, sein Körbli, auch dass er vor der Reise immer sehr nervös ist.

Ich hatte das glaube ich in einem anderen Posting erwähnt, dass oft meine Nachbarin mir den Briefkasten leert, wenn ich weg bin. Die Nachbarin ist eine Frau, wo ich Spiegeleier vom Boden essen würde, ohne jegliche Bedenken. (Zum Glück war aber dieses Mal nicht abgemacht, dass sie kommt, oder ich bin nicht sicher).

Zu den Bildern: das linke Bild ist MEIN BEREICH, meine kleine Teeküche. Ausser wenn meine Freundin, aus irgendwelchen Gründen findet, sie müsse etwas wegwerfen, Bleibt die Ordung dort „statisch“. Und wenn ich einen leeren Plastikbehälter brauche, liegt er da, wo er immer ist…

Das rechte Bild. Es ist die Stelle, wo Material von mir ist, was entweder in den Dachstock versorgt werden soll, oder Sachen wie Wäschen, die dann mal gewaschen werden… (und das machen sie auch, das ist nciht das Problem).

Man könnte nun auf die Idee kommen, das sei unordentlich…
Wegen der oben beschriebenen Umstände kam ich aber auch nicht mehr dazu, die eigentliche Hauptküche im Parterre aufzuräumen. Aber ich versorgte noch die Essensreste im Kühlschrank, die Pfannen blieben halt liegen…

Was erkenne ich da? Welche Muster.
Man „müsste“ effektiv die Sachen schneller versorgen - ich bin oft unschlüssig. Viele Sachen sind effektiv in Gebrauch. Die Wäsche wird gewaschen, und in der Küche unten koche ich, mit den Pfannen die halt rumliegen.
Dennoch wäre ich froh, wenn es etwas ordentlicher aussähe. Selbst für mich. Nicht nur weil mir die „Ordnung“ gegen Fremden peinlich ist.
Kommt dazu, wenn ich in eine Art unpässlichkeit absacke, bin ich viel empfindlicher auf Reize, insb. dem „zu viel“, und jede Unordnung triggert, sowohl in der Teeküche, auf dem dortigen Pult, im Raum, auf der Treppe und dann auch noch in der unteren Räume - und ein Bild vom Büro hab ich mal anderswo gepostet…

Auch wenn ich wirklich diese Problematik, muss ich meiner Mutter recht geben, die nun seit 15 Jahren tot ist, und mir schon in jungen Jahren sagt, eine 3Zi-Wohnung ist viel zu gross für mich.
Ich hatte das natürlcih nie gelaubt, hatte das Haus gekauft - und effektiv - ich bin permanent daran „Wasser abzuschöpfen“. Wenn ich nun diese Bilder ansehen - ich kann nicht mal meiner chaotischen Freundin Schuld geben. Jeder einzelne Item wurde von mir so hingelegt…

Die Situation stresst mich, weil ich immer wie auf einer Sinuskurve immer in die Situation kommen, dass ich nciht so gut drauf bin, und Ferien anstehen, oder manchmal eine Putzfrau kommt. UND JEDES MAL, und das seit JAHRZEHNTEN, kann man sagen, ich unfähig bin eine Ordnung zu schaffen, die wie eine Ordnung aussieht…

Was die Küche im EG anbetrifft. Der Ordnungstand dort, eben ein paar Pfannen, aber halt der normale Grümpel der nach dem kochen anfällt.
Daneben sind aber X.Baustellen, „Staus“, die einfach im Loop immer noch da sind, und immer und immer und immer noch, obwohl ich mir immer vornehme, z.B. wenn eine Putzfrau da war, und es trotzd viel Material ordentlich aussieht, man zumindest einen Stau abzuarbeiten - ES GELINGT NICHT.
Gut dass ich nun im Forum und Doku auch erfahren habe, dass „nicht weggeben können“ auch eine häufige Begleiterscheinung von AD(H)S ist, ein kleiner Trost, aber doch ein kleiner Trost, der es mir erträglich macht, das an mir zu akzeptieren…

Solange ich die wichtigen Sachen erledige, also dass nicht das Betreibungsamt an der Türe klingelt u.ä.
bin ich ja eigentlich froh -ich bin durchaus fähig für mich zu schauen, und das mit kleinen Stuggles, aber doch ohne grössere Probleme :smiling_face_with_tear:

Da ich ja IT-Analytiker bin, dachte ich immer, es müsse einen konstruktiven Weg gebe, solche SAchen aus sich selbst zu lösen…

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Um dem Loop ein Lob des genauen Hinsehens und Sharings entgegenzusetzen:

„Bleib bitte dran“, wie Schlingelprinz vielleicht sagen würde.

Ich meine es auch ganz ohne Ironie: Ich glaube, Du bist da gerade durch den analytischen IT-Blick einer wichtigen Einsicht auf der Spur und vielleicht kurz vor dem if-then-Durchbruch, von dem wir alle profitieren.

Wenn ich meine vergleichbaren „Rauminstallationen“ ansehe, frage ich mich oft:

  • Haben andere Menschen eben weniger dieser „einzelnen Items“? Schmeißen die den Avocado-Slicer, den sie als Verlegenheitsgeschenk zu Weihnachten 2020 bekommen haben, eben beherzter weg oder bringen ihn zu Oxfam und fühlen sich noch gut dadurch?

  • Sind es dann doch unsichtbarere Aufräumroutinen, die man vielleicht in einem ADHS-Haushalt nicht gelernt hat, wofür auch keiner was kann, weil die Herkunftsfamilie eben schon auch vor demselben Problem stand?

  • Waren/sind eben andere Dinge wichtiger und ist das auch ok so?

  • Liegt es auch am Stauraum? Würde eine Innenarchitektin mir vielleicht an geschickter Stelle einen Paravent empfehlen für schnelle ruhigere Sichtachsen?

  • Deine Sortieranlage auf den Treppenstufen finde ich eigentlich sehr inspirierend.

  • Sieht es eigentlich bei vielen so aus und man fürchtet immer nur, beim Nachbarn ist alles instagrammable?

  • Besteht das Leben eben (vor und nach der Erleuchtung) in ständig Wasser abschöpfen und wir überanalysieren uns hier immer weiter in Problemtrance hinein?

Wo, wenn nicht hier in diesem Forum soll der Loop dieser Fragen zu einer ganz neuen Version von funktionaler ADHS-Ordnung führen?

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Erstmal von den Bildern her muss ich sagen, es sieht subjektiv mehr aus, als es ist. Es besteht meistens aus sperrigen Gegenständen.
Es ist die Sache, wie du die Sachen priorisiert. Stück für Stück abarbeiten. Auch wenn es nur 10 Minuten am Tag sind. Gibt da die Quadrantenmethode nach Eisenhower, wo du die Aufgaben für’s Aufräumen in vier Dimensionen einteilst. Google mal danach. Der Perfektionismus übermannt einen. Lieber Akzeptanz walten lassen und es anpacken.

Belfort bei den Vogesen ist wirklich traumhaft. :melting_face:

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Hallo @Päddi was für eine Ordnung willst Du denn haben?, denn es gibt ja verschiedene Arten von Ordnung, nämlich z.B.:

Schein Ordnung:
Heisst man räumt oberflächlich so auf das es auf den ersten Blick einigermassen ordentlich aussieht, zumindest im Wohnzimmer und eventuell sogar in der Küche oder im Badezimmer.
Doch der Schein trügt, weil die Schein Ordnung eben nur ein Vertuschungs Versuch der Unordnug ist, heisst man verstaut alles in Möbeln, also z.B. Schränken, Kommoden, Truhen, Kisten oder Säcken, damit eben der „Schein trügt“, da man in die Möbel, Kisten ect. meistens nicht hiein schauen darf, da dort das totale Chaos herrscht das man vor anderen verzweifelt versucht zu verbergen.
Ganz abgesehen davon das man in andere Zimmer statt dem Wohnzimmer der Küche oder dem Badezimmer besser nicht hinein schauen darf, weil sich dort Berge von gewaschener oder ungewaschener Wäsche auftürmen, und auch ansonsten Krempel rum liegt und alles Kraut und Rüben ist.

Die perfektionistische Ordnung:
Heisst jedes Zimmer ist ordentlich, alles steht immer an seinem Platz, trotz vielleicht zu vielen Dekofigürchen, Kerzenständern, Grünpflanzen, Foto Rahmen, Bildchen, Bildern, Lichterketten , ect. ect. ist es trotzdem überall blitz blank sauber, riecht gut, ist nirgends staubig, hängen nirgends Spinnweben, sind Sachen nach Grösse, Farbe, oder anderen Kriterien so perfekt geordnet oder aufgestellt das man aus dem Staunen nicht mehr raus kommt.
Ausserdem werden manche Möbel z.T. mit Decken oder ähnlichem abgedeckt um sie vor Staub und Schmutz zu schützen.
Die Person die in so einem Haushalt wohnt hält sich meistens auch an strenge Putz Pläne da eine perfektionistische Ordnung ansonsten nicht lange aufrecht zu erhalten möglich ist.
Ausserdem ist eine Grundvoraussetzung für die perfektionistische Ordnung das man gerne putzt.

Minimalismus:
Man entrümpelt alles was man hat zu einem Zustand wo nur noch das übrig bleibt was man wirklich braucht, heisst das Kochgeschirr, Küche Maschinen ect. die man wirklich und regelmässig benützt, Bettwäsche, Handtücher, Geschirrtücher ect. ect. das selbe, Kleider, Schuhe, ect. ect. nur noch was man wirklich trägt, im Badezimmer nur noch ein Shampoo, ein Duschmittel, ect. ect. nur das was man wirklich regelmässig benützt, Möbel die nur unnütz rum stehen können weg, Deko, Bilder, Kerzen Ständer, Vasen ect. ect. auf die Sachen beschränken an denen man hängt, die irgend einen Wert für einen haben, die für die Gemütlichkeit sorgen sind okay, allerdings gilt halt eben auch hier: weniger ist mehr, alles andere was zuviel ist fliegt weg.
Gute Sachen kann man verschenken oder eventuell sogar noch verkaufen oder in eine Brockenstube bringen, kaputte Sachen muss man natürlich entsorgen.

Mixturen zwischen verschiedenen Ordnungs Stilen sind natürlich auch noch möglich.
Die Ordngs Systeme die ich hier beschrieben habe entspringen übrigens meinen eigenen Hirnwindungen, heisst das ist halt was mir gerade so eingefallen ist.
Aber vielleicht habe ich ja auch irgendwas vergessen, dann kann das ja vielleicht noch jemand anderes aufschreiben wenn er:sie will.

Wie auch immer lieber Päddi ich wünsche Dir noch viel Spass beim aufräumen und schöne Ferien. :grinning::heart:

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@Päddi mir fällt bei den Bildern der Küche ein, dass ich auf Instagram @the.unnormal.brain folge und sie samstags (glaub um 10Uhr) einen Aufräum-Livestream (für ADHSler) bietet :smiley: für manche klappt das scheinbar :sweat_smile::four_leaf_clover:

Und darüber bin ich sehr neidisch, vergesse meine regelmäßig in der Maschine oder weiß, dass sie da rausgeholt werden müsste und kann sie einfach nicht holen :smiling_face_with_tear:

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Ich danke Euch mal für alle Antworten.
Gerade vom Mittagessen zurückgekommen und nun im Hotelzimmer - Hotel les Capucins.
Das ist ja gut, den Sachen manchmal zu entfliehen.
Wir haben Glück, super Wetter hier in Belfort, und freue mich Abends für’s Konzert.
An der Ordnung werde ich morgen weiter arbeiten… wenn es irgendwie harzt, immerhin gibt es viel darüber zu erzählen und schreiben,

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