Finetuning Elvanse

Ich bin seit vielen Jahren auf SSRI (Angsstörung). Diese machen mich generell resilienter und das emotional blunting is einfach nur geil! Allerdings sind meine Gedanken mega unstrukturiert und ich habe Alkoholcravings.
Auf dopaminerge Substanzen reagiere ich sehr sensibel. Bupropion war Horror für mich, weil mit 150mg schon hart überdosiert und die ganze Zeit aggro und grumpy.
Methylphenidat war auch ein Griff ins Klo. 3h gute Laune, 3h scheiß Laune, danach comedown.
Elvanse war mit 30mg ziemlich überdosiert. Ich habe es 9 Monate genommen und konnte ackern wie ein Pferd. Dazu auch Sport, aber massive Überforderung im Job (Startup) und Burnout. Habe jetzt gekündigt und das Elvanse erstmal abgesetzt. Entzugserscheinungen waren recht positiv, viel Schlafen, viel Erholung und Hirn war einfach mal entspannt. Nun kommt das Gedankenkreisen wieder und ich arbeite am Finetuning.

Optimale Dosierung liegt für mich zwischen 10 und 25 mg Elvanse. Ich habe mit verschiedenen Psychatern gesprochen und bin da auch in Sachen Ausprobieren und Psychopharmakologie alter Hase. In Absprache mit meiner Psychaterin könnte ich das Elvanse auf Bedarf nehmen, was ich erstmal nicht machen möchte, wegen Verschiebung des Schlafrhythmus.

Momentan versuche ich, mein Leben auf die Reihe zu bekommen und nehme mir eine Auszeit, bevor ich mir überlege, wie und als was ich arbeiten will. Gibt da diverse Möglichkeiten.

Plan sieht aus wie folgt

Zweite Zyklushälfte
10 mg morgens
10 mg mittags

Erste Zyklushälfte

7.5 mg morgens
7.5 mg mittags

Begründung wie folgt

Zu viel Elvanse und ich merke meinen Zyklus zu stark. Die erste Zyklushälfte ist ok, die zweite werde ich dann schnell grumpy und gereizt. Das SSRI balanciert das PMS einigermaßen aus, während Elvanse das PMS verstärkt. Ich möchte da eine Balance finden, dass ich nur so viel nehme, wie wirklich notwendig. Da ich sehr sensibel auf dopaminerge Substanzen reagiere, denke ich, dass das Sinn macht.

Positive Wirkungen

Kann besser planen
Gedanken werden strukturierter
Ich bekomme Kram auf die Reihe
Libido kommt zurück
Kein Alkoholcraving mehr bzw besser kontrollierbar.*
Weniger „Nachjagen“ nach dem Dopaminrausch

Neutral

Spüre Emotionen stärker
Kann diese aber auch sortieren

Negativ

PMS kommt zurück
Weniger Grundentspanntheit und Grundoptimismus
Weniger Resilienz. Früher konnte ich verdammt viel Stress ab, dank des emotional blunting. Das ist auf Elvanse weniger der Fall.
Bei Überdosierung - Depression, Gefühl innerer Leere, Frustration, Wut etc

*Ich glaube, dass die SSRI Alkoholcraving verstärken. Da bin ich übrigens nicht die Einzige, da gibts mehrere Erfahrungsberichte zu. Steht leider nicht im Beipackzettel, aber die sexuellen Nebenwirkungen wurden auch erst nach X Jahren im Beipackzettel der SSRI aufgenommen.

Schon mal Histaminunverträglichkeit geprüft?