nachdem wir bei meinem Sohn alle Wirkstoffe durch haben und er mit keinem klarkommt, steht jetzt Fluoxetin im Raum. Wir sollen uns entscheiden. Bekommen aber keine richtige Empfehlung.
Atomoxetin gibt schon eine gewisse Basis, es reicht aber nur für die Ferien ohne Belastung.
Mein Sohn ist sehr impulsiv, die Faust oder der Ellenbogen ist schneller als man sehen oder reagieren kann.
Er ist auch antriebslos, hat nach der Schule keine Energie.
Die Ärztin fragte auch, ob er öfter traurig ist. Das würde ich nicht sagen. Ohne Atomoxetin war er eher unzufrieden und schlecht drauf, aber nicht traurig.
Frust ertragen fällt ihm schwer bis gar nicht.
Aktuell läuft noch die Autismus Diagnostik.
Ich traue mich nicht so richtig.
Vielleicht hat jemand Erfahrungen und kann was dazu schreiben.
Würde es Sinn macht, auszuprobieren?
Ausprobieren würde ich es auf jeden Fall. Mein Sohn hatte oft aggressive Ausfälle ( schlagen, spucken, Dinge werfen und wüste Beschimpfungen)- primär zu Hause, wenn er vom Zusammenreissen in der Schule erschöpft war. Er beschrieb aber auch depressive Gefühle. Alle üblichen Medikamente bei ADHS haben diese eher verstärkt und haben insgesamt wenig Verbesserung gezeigt - Motivation fiel eher ganz in denn Keller. Dann bekam er Fluoxetin, was später mit Elvanse ergänzt wurde - das hat bisher die beste Wirkung auf das ADHS gehabt- sehr selten gibt es aggressive Ausfälle. Die depression hat sich leider nicht verbessert. Aber dein Sohn scheint, zumindest sichtbar, da nicht das grösste Problem zu haben. Nebenwirkungen zeigte er nach ca. 14 Tagen keine mehr vom Fluoxetin - anfangs war ohm schlecht
Habt ihr inzwischen Erfahrungen gesammelt mit Fluoxetin? Mein Sohn kippt auch sehr ins depressive, bisherige Medikamente bringen alle nicht wirklich was. Fröhlich war er nur mal mit 20mg Elvanse mehr, aber das hat ansonsten nichts gebracht und mit 30mg ging es in Richtung psychotisch.. von daher brauchen wir was anderes..
Hallo @Raiynbow,
wir dosieren seit ziemlich genau 4 Wochen ein.
Ob mein Sohn depressiv war/ist, kann ich nicht sagen. Er war aber immer schon so unzufrieden, mürrisch, sehr impulsiv bis aggressiv.
Die Psychiaterin hat Fluoxetin mit dem Ziel verschieben, Emotionen zu stabilisieren, in der Hoffnung, dass er dann nicht so ausrasten muss.
Wir haben 3 Wochen lang 5 mg gegeben, jetzt geben wir 5 und 10 mg abwechselnd.
Es ist auf jeden Fall jetzt schon eine Veränderung da. Er ist friedlicher, offener, flexibler geworden, aber auch sehr unruhig. Ich merke auch manchmal weniger Widerstand. Manchmal ist er „der alte“, es ist noch durchwachsen. Ich habe das Gefühl, dass er auch besser ein- und durchschläft.
Er kann aber nicht ruhig stehen bleiben, läuft immer hin und her. Oder wenn er morgens (um 6 in den Ferien) aufwacht, springt er auf, er kann nicht noch liegen bleiben und entspannen. Er ist jetzt ein bisschen wie ein zufriedener Clown.
Ich habe den Eindruck, dass er noch zusätzlich was braucht, MPH oder so. Und wir müssen noch schauen, wie es mit dem schulischen Stress sein wird.
Das ist so unsere Erfahrung, ob es euch weiterhilft, weiß ich nicht.
Ich meine gelesen zu haben, dass man Elvanse und Fluoxetin nicht kombinieren darf. Müsste man mit dem Arzt besprechen.
Wie läuft es jetzt mit der Schule und Fluoxetin? Unser Psychiater weigert sich komplett, das ambulant einzudosieren, wollte vom Psychotherapeuten ne Bestätigung dass er das sinnvoll erachtet die der Therapeut nicht schreibt weil er das Medikament nicht gut genug einschätzen kann. Argh. Ansonsten klingt die Wirkung die ihr habt/hattet nämlich so wie wir es bräuchten (bis auf das getriebene Verhalten ) Elvanse kriegt mein Sohn aktuell auch nicht mehr.
Also mein Sohn ist deutlich weniger gestresst, macht besser mit und hat keine Ausraster. Er ist weiterhin impulsiv, es gibt auch Streit etc. Es sind aber andere Dimensionen, im Vergleich zu davor. Durch weniges Stress ist jetzt auch in Minischritten mehr möglich. Er macht auch regelmäßig Hausaufgaben, was früher fast unmöglich war. Die Schule empfindet er auch erträglicher. Er kommt mit einem Lächeln nach Hause und ist überwiegend gut drauf.
Wir sind bei 5 und 10 mg geblieben. Also abwechselnd pro Tag. Aktuell versuchen wir 5-5-10 zu geben, um den Spiegel etwas zu senken. da er schon sehr unruhig ist.
Also im Großen und Ganzen hat mein Sohn mit wenigsten Nebenwirkungen darauf reagiert und es gut vertragen.
Wenn der Kardiolige grünes Licht gibt, bekommt er noch MPH dazu.
Okay, meiner wird 10, das ist ja fast ähnlich. Was ist das Ziel mit zusätzlichem MPH?
Wir wurden quasi gewechselt, weil unsere ursprüngliche Psychiaterin in Elternzeit gegangen ist und die Vertretung dann der Meinung war, wir sollen in unserem Landkreis in die psychiatrische Ambulanz gehen statt vieles per Mail/Telefon zu regeln. Hatten sonst 50km einfache Strecke. Mööp. Dafür wars ne Uniklinik mit deutlich fitteren Ärzt*innen..
Und evtl. gegen diese Unruhe, die er hat. Wie wissen halt nicht, ob die Unruhe von Fluoxetin oder von der unbehandelten ADHS kommt. Vielleicht auch beides