Frage zu ADHS-Medikament (Elvanse)

Hi,

ich nehme seit Kurzem Elvanse 30 mg ein. Mir ist aufgefallen, dass wenn das Medikament anfängt zu „wirken“, dass ich eine tolle innere Ruhe verspüre. Ohne Medikamenteneinnahme bin ich nur am Prokrastinieren, ich schaffs kaum, meinen inneren Schweinehund zu überwinden, um bestimmte Sachen zu machen. Und wenn ich sie dann mache, bin ich sehr angespannt. In der Schulzeit bzw. während des Studiums (nur Bachelor) war das auch schon so.

Nun frage ich mich irgendwie, ob das auch bei Leuten passieren würden, die kein ADHS haben. Also, würde sich das gleiche Phänomen beobachten lassen?

Herzlich willkommen.

Ich lese aus deiner Frage ein „ habe ich wirklich ADHx“ raus, oder?

Du hast sicherlich eine Diagnose… ganz neu?
Also du spürst eine Entspannung, dazu prokrastrinierst du nicht mehr?
Dann unterstützt dich das Medikament schon mal sehr, genauso wie es einen Mensch mit ADHX unterstützen sollte…
Wunderbar.
Wie genau es bei jemandem wirkt der kein ADHX hat, wird in Quellen viel beschrieben…
Da es ein Stimulanz ist, eher aufputschend, sicherlich auch teilweise fokussierend… jedoch eher nicht entspannend.
Berichtigt mich, wenn ich da falsch liege…

Gestern grade über die Quelle gestoßen, des „ missbräuchlichen „ Einsatzes von Stimulanzien bei Studenten… da war zu lesen, dass im Endeffekt viele sich selbst medikamentieren und bei diesen Studenten wohl ADHS Symptome vorliegen ( und nur nicht diagnostiziert sind).
Es begründet meine These, dass die Dunkelziffer deR ADHXler einfach viel größer ist, als erfasst.

Teilweise wird ja schon fast über derzeitigen ADHx- Trend „ gelästert“ von denen die einfach wenig informiert sind und viel Meinung für wenig Wissen haben.

Ich würde es ADHS Awarness nennen, was z zt auch in den soc. Medien abläuft ( teilweise natürlich auch gefundenes Fressen im Sinne von Vermarktung).

Ich hoffe, ich bin nicht zu sehr abgeschwirrt.
Bin heute ohne Medikamente;-)
Hoffe meine Antwort gibt dir die Resonanz die du wolltest l
Viele liebe Grüße und eine gute Zeit hier im Forum,
Femme

2 „Gefällt mir“

Naja, es ist so, dass ich, so glaube ich, auch eine Angststörung entwickelt habe. Deswegen nehme ich aktuell auch Escitalopram 5 mg in Kombi mit Elvanse 30 ein. Die beiden Medis nehme ich mittlerweile seit August 2022 ein, Elvanse durchgängig, auch schon in höheren Dosen, aber Escitalopram unbeständig. Kann mich erinnern, dass ich mich von Oktober 2022 bis Januar 2022 perfekt gefühlt habe, wirklich sehr, sehr gut. Seit dem ist es so, dass ich immer wieder versuche, das Escitalopram mal sein zu lassen, da es zu Libidoproblemen führt, zwar nicht so schlimm wie bei anderen AD, aber schon beeinträchtigend. Zudem versuche ich auch Atemübungen etc. und schaue dann, ob es auch ohne das Escitalopram geht.

Das Ding ist, ich bin in einer ziemlich problematischen Familie aufgewachsen, es gab viel Gewalt, zwar auch tolle Momente, aber auch furchtbare Momente. Wenn man sich meine Sozialbeurteilungen der Schulzeugnisse durchliest, steht immer „lebhaft, ist nicht in der Lage konzentriert zu arbeiten, vergisst Hausaufgaben, lenkt Mitschüler ab“ etc. Das zieht sich wie ein roter Faden.

Nur, so denke ich, können diese Dinge ja auch durch die schrecklichen Dinge, Trauma ergeben haben. Sprich, ich nehme Elvanse ein, obwohl ich gar kein ADHS habe und eigentlich seit Jahren, vielleicht seit der Kindheit chronisch depressiv, vlt. sogar PTSD habe.

Habe in den vergangenen Jahren auch immer wieder Jobs verloren bzw. die Verträge wurden nicht verlängert. Mir fällt zwar auf, dass ich im Gegensatz zu vielen Mitarbeitern mich viel öfter vom Schreibtisch wegbewege und auch gesagt bekomme, dass ich viele Flüchtigkeitsfehler mache, aber so richtig kann ich mich mit der Diagnose ADHS trotzdem nicht anfreunden.

1 „Gefällt mir“

Hmmm…
wie passt das zusammen?

Seit August 2022 ist eher nicht „seit kurzem“. Das sind schon über zwei Jahre.

Zwischen Escitalopram und Elvanse gibt es außerdem Wechselwirkungen.

Was heißt das genau?
Escitalopram ist ein Spiegelmedikament, kein Bedarfsmedikament. Das muss kontinuierlich genommen und außerdem ein- oder ausgeschlichen werden. Alles andere kann zu Problemen führen. In der Kombi ist eher Elvanse das Medi, was man phasenweise weglassen könnte.

Oder Du nimmst Elvanse ein, weil Du ADHS hast und noch was anderes wie Depressionen/PTBS/whatever.

Die Medi-Problematik und alles andere solltest Du mit einer Fachperson besprechen, im Idealfall mit dem Arzt, der Dir die Medis verordnet.

Bist du neben der Medikation auch in therapeutischer Behandlung?

wegen:

Medis allein können nicht alles richten…

Ich hänge gerade in einer ähnlichen Situation, in der mich Dinge aus der Vergangenheit einholen. Ich bin mir aber sicher, dass meine ADHS-Diagnose stimmt und der andere (noch namenlose) Mist eine Extra-Zugabe ist.

1 „Gefällt mir“

Naja, gut. Vlt ist es nicht „seit Kurzem“, aber 2 Jahre ist für mich immer noch eher „seit Kurzem“, da ich Leute kenne, die seit ihrem 12. Lebensjahr Medis gegen ADHS nehmen und das ist ja bei mir nicht ansatzweise so lang.

Ja, das Escitalopram nehme ich immer mal für ein paar Monate und dann setze ich es ab, da ich nicht mein lebenlang ADs einnehmen möchte. Ich kriege es ja gegen die Angststörung verschrieben. Dafür habe ich mir aber auch Bücher geholt und auch Videos angeschaut, wie man damit umgehen kann (Autogenes Training, PME nach Jacobsen, Atemübungen, Awareness-Übungen). Die Dinge übe ich auch und dann setze ich die ADs ab, umzuschauen, ob ich, wenn die Ängste etc. wieder auftauchen, ich mithilfe der obengenannten Übungen, es schaffe, klarzukommen. Ich merke, dass es etwas besser geworden ist, aber so ganz ohne Medis geht es nicht. Dann fange ich wieder an, das Escitalopram einzunehmen. Konnte ich das einigermaßen verständlich erklären? :slightly_smiling_face:

Naja, gut. Vlt ist es nicht „seit Kurzem“, aber 2 Jahre ist für mich immer noch eher „seit Kurzem“, da ich Leute kenne, die seit ihrem 12. Lebensjahr Medis gegen ADHS nehmen und das ist ja bei mir nicht ansatzweise so lang.

Ja, das Escitalopram nehme ich immer mal für ein paar Monate und dann setze ich es ab, da ich nicht mein lebenlang ADs einnehmen möchte. Ich kriege es ja gegen die Angststörung verschrieben. Dafür habe ich mir aber auch Bücher geholt und auch Videos angeschaut, wie man damit umgehen kann (Autogenes Training, PME nach Jacobsen, Atemübungen, Awareness-Übungen). Die Dinge übe ich auch und dann setze ich die ADs ab, umzuschauen, ob ich, wenn die Ängste etc. wieder auftauchen, ich mithilfe der obengenannten Übungen, es schaffe, klarzukommen. Ich merke, dass es etwas besser geworden ist, aber so ganz ohne Medis geht es nicht. Dann fange ich wieder an, das Escitalopram einzunehmen. Konnte ich das einigermaßen verständlich erklären? :slightly_smiling_face:

Ich habe im Juni 2022 einen Psychotherapieplatz erhalten. Aber damals noch für die Angststörung. Nächste Woche habe ich meine letzte Sitzung. Mein Psychotherapeut meinte, dass ich danach 2 Jahre warten muss, um weitermachen zu können. Bei ihm habe ich mich hauptsächlich über meine Probleme oder über Dinge, die mich umtrieben unterhalten. Ist ein ganz netter Typ, aber ich habe nicht das Gefühl, dass es wirklich Struktur hatte. Will ihm auch nichts vorwerfen, denn im Frühjahr 2022 ging es mir überhaupt nicht gut, damals litt ich vor allem meine Psyche. Die ADHS-Diagnose stellte mein Psychiater erst ein paar Monate später, aber da hatte ich nun mal schon den Psychotherapeuten erhalten, mit dem ich dann 2 Jahre zusammengearbeitet habe.

Hi
ich empfehle dir ganz ganz arg das Buch von Dr Lachenmeier!
Es heisst H
( zwar) ADHS und Beruf, aber greift diese ganze Spinnennetzartigen Verwebungen adhs und Ängste, AdHs und Selbstwert, etc etc auf…
Vielleicht findest du dich dort wieder
LG

1 „Gefällt mir“