mir ging mal eben - Überraschung - was durch den Kopf.
Ich kann wochenlang in einem Thema völlig aufgehen, kann recherchieren, mein ganzer Tag dreht sich fast ausschließlich nur noch darum, aber diesen Hyperfokus, wo man alles um sich herum vergisst, hab ich wohl nicht. Ich merke trotzdem, ich habe Hunger, muss aufs Klo etc.
Geht’s euch auch so?
Freu mich auf Antworten
Vor Medikation fiel es mir deutlich schwerer, z.B. beim Arbeiten da rauszukommen.
Da wusste ich aber auch noch gar nix über das Thema und was ich da immer schon gemacht habe.
Unterbrechungen waren halt doof.
Hohe Ablenkbarkeit auch. „Gebt mir einen Auftrag und dann lasst mich alle in Ruhe. Ich melde mich wenn ich fertig bin!“ war mir dann am liebsten.
Heute merke ichs früher, wenn ich nicht mit Promodoro Timer oder Handy Weckern arbeite.
Spätestens aber wenn der Nacken knüppelhart ist
Komme mit Medikament nach einer Ablenkung oder Pause auch schneller wieder rein und bin weniger genervt, wenn jemand stört.
Dass ich zum Klo muss, das merke ich natürlich, aber kanns auch schon mal aufhalten.
„Nur das eben noch schnell fertig machen…“ und schwubs… wieder eine Stunde rum
Man vergisst zwar auch mal die Zeit, aber glaube, hier wird es besser beschrieben, was aus neurologischer Sicht eigentlich mit dem Hyperfokus gemeint ist:
mir ist im hyperfokus bewusst, dass ich grundbedürfnisse und andere sachen vernachlässige. ich schiebe diese so lange auf bis…
es nicht mehr geht (porzellanabteilung, verpflichtungen)
ich ein echt schlechtes gewissen habe (essen, sport, hausputz)
punkt 2 hat dann zur folge, dass ich dann tief in der nacht aktiv bin.
so bin ich dann um 1 uhr nachts im fitnessstudio. das ist toll, weil ich da alleine bin. danach mache ich mit ein großes essen, weil ich den ganzen tag bis auf das frühstück nichts heruntergewürgt habe. aber sowas wie schlafrythmus ist mir dann nicht bekannt und ich bin zur folge im dauerjetlag.
wenn ich hyperfokus habe, muss ich (mir angewöhnen) ihn (zu) managen durch timer etc.
Ich hätte ja nie gedacht, dass ich das mal als Fallbeispiel nutzen könnte, aber das beschreibt einen meiner Hyperfokus „Momente“ an einem Wochenende damals.
Da gehts auch viel um Lokus.
Passt dann vielleicht doch als Fallbeispiel
Hallo Liebes Forum,
ich hoffe mal ich darf diesen Raum nutzen um meine Frage zum Thema Hyperfokus zu stellen.
Mein Beispiel betrifft Sport:
Ich habe mir 2020 ein Rennrad gekauft und bin wie besessen drauf los gefahren 500-600Km in der Woche mussten sein. im Geschäft nur berichte während der Arbeitszeit oder auf Toilette über das Rennradfahren gelesen. Meine Daten nach jeder runde verglichen danach die Zeitschrift über das Rennrad fahren gelesen. Meine Frau meinte ich sei garnicht mehr anwesend. Ich habe selbst sogar krank gemacht um Rennrad zu fahren. Jede Sekunde hat sich um das Rennrad fahren gedreht.
Und dann von einem auf den anderen Tag bin ich keinen Km mehr gefahren das wars 8 Monate Vollgas und dann nichts .
Und deine Frage ist jetzt ob das ein Hyperfokus war?
Ich würde sagen ja. Also das Thema war für Dich so spannend und interessant, dass Du Dich voll darauf konzentrieren konntest (oder schon fast musstest).
Ich würde sogar noch eher sagen, das war eine Hyperfixation.
Das kennen ja die meisten ADHSler, dass ihre Hobbys von ihnen oft sehr intensiv verfolgt werden und dann plötzlich irgendwann nicht mehr interessant sind.
Dann wird es wieder Zeit für die nächste Hyperfixation. Jeder hat so seine eigenen Stapel an ehemaligen Hyperfixations oder Hobbys irgendwo zuhause rumliegen.
Das intensive Fahrradfahren hat sicher auch zusätzlich für jede Menge Dopamin bei Dir gesorgt.
Aus deiner Antwort schließe ich das es bei uns Adhsler sehr oft zu solchen Hyperfokus /hyperfixation kommt ?
Und ihr auch 100 angefangene Idee , Hobbys , Gedanken habt die ihrgendwann schlagartig von was anderem abgelöst werden ?
Schwierig wird es halt ab und zu, wenn bei manchen ADHSlern Impulskäufe bzgl ihrer zeitlich begrenzten Hyperfixations dazukommen. Die dann in Schubladen abgelegt ihr Dasein fristen.
Ich find es zum Bsp. total spannend Wohnungseinrichtungen zu verändern, Möbel umzubauen etc.
Ich habe aber mittlerweile für mich akzeptiert, dass ich die allermeisten Pläne, die ich im Hyperfokus habe, nie umsetzen werde und empfinde es sogar als angenehm im Kopf durchzudenken, wie man was besser oder schöner machen könnte.
Früher hätte ich mich dafür immer selbstgegeiselt, dass ich diese vielen Ideen ja nur in wenigen Fällen auch wirklich umsetzte.
Seit dem kann ich diese Hyperfokuse, aber auch durchaus genießen, denn es macht Dopamin.
Solange ich nicht zig Sachen einkaufe und die stehen dann nur rum, ist das ja überhaupt kein Problem. Pläne und Ideen alleine kosten mich ja nichts.