Frage zur Diagnostik

Hallo,

ich habe eine allgemeine Frage zur Diagnostik.

Wie ist das allgemeine Verfahren. Wird z.B. nach dem Erstgespräch gezielt nur nach z.B. ADHS geschaut oder in alle Richtungen?

Ich habe das Gefühl, dass mein Sohn Ängste hat und dass er mehr als nur ADHS hat. Kann sowas ambulant diagnostiziert werden? Oder muss man in eine Klinik, damit sie beobachten und alles erfassen können?

Ich glaube man muss einfach sämtliche Beobachtungen die man macht mitteilen, ein guter Psychiater:in oder Psychologe:in wird dann von sich aus auch andere Erkrankungen in Betracht ziehen die eventuell sonst noch in Frage kommen könnten.
Aber ob man jetzt deshalb in eine Klinik muss, keine Ahnung, kommt wohl darauf an wie gut die Zusammenarbeit mit dem behandelnden Arzt den man hat gesamthaft ist, ansonsten kann man sich vielleicht auch an einen Spezialisten:in überweisen lassen oder so, ehrlich gesagt weiss ich das aber auch nicht so genau.

Wenn du so einen Verdacht äußerst, wird der Arzt genauer nachfragen und dir die entsprechenden Fragebögen geben und je nachdem wird auch dein Kind Fragebögen ausfüllen oder es bekommt einen Termin mit einem Psychologen in der Praxis, der ein Interview mit deinem Kind macht, sich mit ihm unterhalten und anhand dessen den Kinderfragebogen ausfüllen wird.

So lief es bei uns.

Tagesklinik (=„teilstationär“) wäre eher was, wenn keine andere Therapie geholfen hat oder der Alltag schon so schwer beeinträchtigt ist, dass Ihr das zu Hause überhaupt nicht mehr hinkriegt oder wenn ein schulpflichtiges Kind nicht mehr in der Lage ist, die Schule zu besuchen.

Wen ein Kind nicht die Schule besucht, darf kein Therapeut es ambulant annehmen. Dann muss über die Klinikschule der Schulpflicht Folge geleistet werden.

Wenn man es logistisch mit der Tagesklinik nicht hinbekommt oder noch mehr Therapien und Training nötig sind, käme ein vollstationärer Aufenthalt in Frage.

Eine stationäre oder teilstationäre Diagnostik wird vielleicht unter bestimmten Umständen sinnvoll sein, aber nicht generell.

Insgesamt kann es auch sein, dass eine Störung durch die familiäre Dynamik entstanden ist, dann wäre es angezeigt, dass das Kind mal aus dieser Situation raus kann, um ein neues Verhalten zu lernen. Zugleich würde man dann natürlich auch mit der Familie arbeiten, damit das Umfeld bei Rückkehr des Kindes nicht das alte Verhalten wieder hervorruft.

Es kommt natürlich immer auf viele Faktoren an…

Danke @Nono
Das hilft mir schon weiter.