Guten Abend,
ich weiß nicht genau, wie ich meine Fragen/Problematik schildern soll, vielleicht ist das auch alles Blödsinn, aber ich würde mich über eure Meinung zu meinen Gedanken freuen. Ich habe sehr lange überlegt, hier reinzuschreiben, möchte das Gedankenkarussell gerne stoppen, aber ich komme nicht davon weg, weil ich gerne Antworten auf die vielen Fragen in mir hätte. Und ich weiß, dass ich hier keine abschließende Antwort bekommen kann, ich würde einfach nur gerne mit jemandem reden, ohne verurteilt zu werden.
Zu mir: ich bin weiblich, 26 Jahre alt. Ich war immer schon sehr aufgeweckt und aktiv, habe viel Sport gemacht, bin nur am singen und schalte in Gesprächen auch gerne mal ab, wenn es mich nicht interessiert. Zudem brauche ich sehr klare Strukturen, hasse es wenn mein Tagesablauf durch unvorhergesehene Ereignisse anders verläuft. Ich habe das Gefühl, ich kann außer bei meiner Familie nicht ich selbst sein. Bei meinen Freunden spiele ich Varianten von mir ab, um niemandem meine komische, sehr kindliche und aufgedrehte Art zumuten zu müssen.
Ich habe andauernd Musik in mir, die sich mal mehr und weniger nach vorne drängt. Meine Gedanken springen viel herum, ich versuche oft an 100 Dinge zu denken und vergesse die Hälfte, sobald ich den Raum verlasse und so weiter.
Da ich mich beruflich mit Inklusion beschäftige und dabei auch viel Fachliteratur zu einzelnen Diagnosen lese, ist mir aufgefallen, dass ich mich sowohl im Bereich ADHS als auch ASS wiederfinden kann. Ich habe jetzt nicht alle Dinge aufgezählt, die ich seitdem an mir reflektiert habe.
Das Problem daran ist gerade für mich, dass ich gerade eher Angst habe, ich rede mir Dinge ein. Denn in einigen Sachen finde ich mich nicht wieder, in vielen anderen Punkten habe ich aber ein Aha Erlebnis gehabt. Vielleicht ist es aber auch nur der Stress auf der Arbeit? Ich weiß es nicht…
Ich bin gerade sehr verwirrt, versuche mich sehr mit meiner Kindheit und Jugend auseinander zu setzen , kann mich aber an vieles auch nicht erinnern. Ich war immer seine sehr gute Schülerin, habe die Aufgaben schnell und richtig gemacht, war sehr organisiert und habe den Unterricht auch nur selten und wenn dann unabsichtlich gestört. Ich bin aber nie rausgeflogen. Ich hatte immer Probleme mit anderen Kindern, weil das Gefühl hatte, nicht dazu zu gehören, würde man die anderen fragen, wäre ich wahrscheinlich das nette Mädchen, das sich für alle einsetzt. Ich selbst konnte mich aber oft mit den anderen Leuten so gar nicht identifizieren . Ich habe wenige Freunde, bei denen ich mich wohl fühle. Mehr brauche ich nicht.
Sorry, das war sehr viel Text, der auch noch sehr konfus geschrieben ist, weil dies das erste Mal ist, dass ich meine Gedanken dazu formuliere. Ich habe auch die Hälfte nicht aufgeschrieben, aber vielleicht reicht das ja, um einen Eindruck zu bekommen. Habt ihr Ideen oder Hinweise für mich? Bin ich vielleicht einfach nur sehr gestresst und das geht vorbei oder sollte ich meine Gedanken weiter verfolgen? Ich würde einfach gerne wissen, wie ich mein eigenes Verhalten und oftmals auch meine Andersartigkeit erklären kann.
Danke und viele Grüße
Leona