Fragen zur Eindosierung und Vorgehen der Psychiaterin

Hallo zusammen!

Mit meinem ersten Beitrag wende ich mich an euch da mir ein paar Fragen zur Eindosierung die mir im Kopf rumschweben. Nach meinen anfänglichen Verdacht auf ADHS wurde ich vor 2 Jahren von einem Psychologen unfreundlich abgewiesen und völlig falsch diagnostiziert. Nach einem 2-Jahre langem Weg von einer Mischung zwischen Psychiater und Psychotherapeut habe ich mir eine Zweitmeinung eingeholt und siehe da - ich habe seit kurzem meine eindeutige ADHS Diagnose.

Auf alle Fälle habe ich dann meinen erneuten Termin heute beim Psychiater nach ewiger Wartezeit wahrgenommen. Da ich aufgrund meiner bereits diagnostizierten rezidivierenden depressiven Störung „mit gegenwärtiger leichtgradiger Episode“ bereits auf Bupropion Wellbutrin 150 mg seit einem Jahr eingestellt bin, war für meine Ärztin erstmal die Frage ob wir überhaupt was daran ändern das es „eh für ADHS“-Patienten verschrieben wird. Das sich meine ADHS-Symptome natürlich nicht über das Jahr verändert haben kam irgendwie nicht so richtig durch.

Natürlich sind meine leichten Depriphasen seit der Psychotherapie + AD stabiler und besser geworden, daher war der Entschluss diese beizubehalten. Eine höhere Dosis hatte ich bereits probiert mit 300mg - machte aber irgendwie noch verpeilter und irgendwie waren ja die Depressionen nie das Hauptproblem.

Nun hat mir die Ärztin Ritalin 10 mg verschrieben und gemeint ich soll es nach Bedarf nehmen. Irgendwie habe ich sie nicht richtig verstanden als sie mich nach dem „jetzigen Stress“ fragte, ich nahm an sie meinte wann es beruflich für mich stressiger wird und meinte im April wird mehr zu tun sein. Was ich aber eigentlich IMMER habe ich diese unangenehme, durchgehende Unruhe, Vergesslichkeit, Impulsivität… alles einfach womit ich seit meiner Kindheit kämpfe und warum ich mir eine Zweitmeinung überhaupt eingeholt habe… ihr wisst vermutlich wovon ich rede und ich will da auch gar nicht ausschweifen.

Ich habe nun 0 Ahnung wie ich mit dem Ritalin beginnen soll. Sie meinte ich soll mit 5 mg (am Tag???) anfangen wobei mir das als Kinderdosis recht wenig vorkommt. Ich würde gerne mit 10 mg am Tag starten. Zudem macht mich diese „nach Bedarf“ Geschichte recht fertig… Wenn ich hier im Forum von der Eindosierung lese wird hier eher noch tagsüber 2-3x aufgesplittet was die Dosis ( 10mg morgens, 10mg mittags) angeht. Bin irgendwie total unzufrieden mit der Aufklärung zur Eindosierung und ich will halt einfach nicht falsch anfangen.

Das Nächste was mich etwas irritiert ist der „Kontrolltermin“, dieser ist nämlich erst in 3 Monaten. Was mache ich denn, wenn ich nichts von der Wirkung die mir helfen soll geordneter zu sein, bemerke? Darf ich selbst die Dosis steigern/reduzieren alle 2 Wochen? Falls ich erhöhe geht mir doch das Medikament aus und solch ein Rezept bekommt man doch nur 1x im Monat? Was ist wenn das Medikament gar nicht passen sollte? Einfach 3 Monate durchziehen oder wie?

Außerdem hab ich Einschlafprobleme, ich habe ein wenig Angst, dass diese schlimmer werden wenn ich die Dosis zeitlich falsch einnehme.

Ach das ist mir irgendwie alles zu undeutlich und ich könnte weinen da ich noch verwirrter bin als sonst und einfach nicht weiter weiß. Ich habe der Ordination per Mail geschrieben, dass ich gerne erneut mit dem Doktor Rücksprache halten mächte da zu viel Unklarheiten bestehen. Ich habe wieder mal nicht das gesagt was ich mir beim Termin vorgenommen hab da ich es vergessen habe und ich bin soooo unglücklich :frowning:

Ich hoffe ihr könnt mir mit ein wenig Rat beiseite stehen, wie ich das am besten mit der Ärztin telefonisch abklären und wie ich vorgehen soll. Ich warte hoffnungsvoll auf eure Antworten und bedanke mich im Vorhinein!

Liebe Grüße
Bubblefish

Ritalin unretardiert?

Die Höhe einer Dosis hat nichts mit der „optimalen“ Wirkung zu tun. Ich meine, dass hier NICHT je mehr desto besser gilt. Natürlich braucht einer mehr und einer weniger, aber einer wird bei 5mg gut eingestellt sein und ein anderer mit 20mg.

Auch ich habe mit 5 mg unretardiert angefangen und finde es gut so. Ich konnte mich an den Wirkstoff gewöhnen und beobachten wie lange es bei mir wirkt.

Danach geht man von unretardiert auf retardiert über und dasselbe Spiel fängt von vorne an… erstmal eine Kapsel (und beobachten wie lange es wirkt). Bei jedem kann es unterschiedlich lang wirken und durch die Beobachtung findet man den optimalen Zeitpunkt (für sich persönlich), wann die 2. Dosis genommen werden sollte.

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Stelle die Fragen ruhig an deine Ärztin - sei es in einer E-Mail oder einem Telefongespräch.

Probiere es erstmal so wie vorgesehen aus. Wenn du merken solltest, dass es gar nicht geht, dann rufe mal die Praxis an und frage nach einem Notfalltermin.

Grundsätzlich ist es nicht vorgeschrieben wie oft man ein Rezept bekommen kann - zumindest war es bei mir nie so.

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Es gibt keine Beschränkung auf ein Rezept pro Monat. Wenn das Medikament alle ist, brauchst du eben ein neues Rezept, wobei es langfristig natürlich extrem unpraktisch ist, öfter als einmal im Monat zum Arzt und zur Apotheke zu müssen, d. h. sobald dir und deiner Ärztin bekannt ist wieviel du verbrauchst, sollte sie soviel verordnen, dass es bis zum nächsten Besuch ausreicht.

„Nach Bedarf“ ist einerseits verwirrend für dich, weil du keinen Anhalt hast wie du vorgehst. Schau dir dafür am Besten die Eindosierungstabelle in ADXS an.

Andererseits kann sich die Ärztin eben nicht beschweren, dass die Schachtel zu früh alle ist, denn wenn der „Bedarf“ so war wie er war, hast du eben so viel verbraucht.

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