Hallo Brotbox23,
danke für deine Rückmeldung. Ergo in einer Kleingruppe hatten wir auch, dort gab es nur positive Rückmeldung. Bei der Diagnostik wurde auf Autismus getestet, aber ausgeschlossen, jedoch ein IQ von 132, was auch seine Schwierigkeiten mitbringt. Wenn ich das so im privaten Bereich beobachte, hab ich den Eindruck, dass es super klappt mit anderen Kindern, so lange das concerta optimal wirkt. Wir haben uns für die Kombination entschieden, weil intuniv super bei der körperlichen Unruhe/Hyperaktivität funktioniert, aber nichts für die Konzentration tut. Unter Methylphenidat funktioniert Konzentration super, wie gesagt Impulsivität nur eine bestimmte Zeit, so lange das Medikament maximal abgegeben wird. Man muß dazu sagen, dass mein Sohn das Medikament auch sehr schnell verstoffwechselt und ich das Gefühl habe, dass er etwas mehr vertragen könnte. Die Ärztin ist aber eine starke Verfechterin der Theorie 1mg pro Kg. Ich weiß nicht, ob man concerta 27 plus 18 kombinieren kann, würde ich gerne ausprobieren, ernte aber böse Blicke von ihr wenn ichves anspreche…
Dann ist das bei Euch ähnlich gelagert wie bei uns, wir haben auch Intuniv aber statt MPH Atomoxetin.
Die Rückmeldungen aus der Gruppenergo sind auch super positiv. Er spielt auch in der Schule in den Pausen immer mit anderen Verstecken/ Fangen und Fußball. Aber- wie erwähnt- Spiele mit eindeutigen Regeln. Was für ihn schwer ist, ist wenn durch die Geuppendynamik plötzliche Regeländerungen eingeführt werden. Da muss er sich dann gezielt aus dem Spiel zurückziehen.
Habt Ihr eine Schulbegleitung?
Es bräuchte jemanden, der sich seine schwierigen sozialen Situationen mal genau anschaut und analysiert, was genau da eigentlich die Probleme sind.
Grundsätzlich bietet so eine Schulsituation natürlich viel mehr Reize, eine andere Dynamik und komplexere Muster, als die Kleingruppe.
Die Verhaltensauffällugkeiten unseres Sohnes (ADHS plus ASS) kann ich in meistens auf Unsicherheit oder den Drang, durch Provokation Stress abzubauen, zurückführen. Wie schätzt Du das bei Deinem Sohn ein?
Hi @Pati9983
Habt ihr die Problematik mal mit der Klassenlehrerin/dem Klassenlehrer besprochen?
Was Du schilderst, erinnert mich sehr stark an meinen Sohn in dem Alter (noch (?) ohne ADHS-Diagnose, mit hohem IQ).
Gerade diese „Abstimmung“ in der Klasse sehe ich sehr kritisch. Da würde ich ganz stark in Richtung Mobbing schauen (lassen). Auch wenn es (noch) kein Mobbing ist, zeichnet sich da eine sehr ungute Gruppen-Dynamik zu lasten Deines Sohnes ab. Sowas muss im Keim erstickt werden, deswegen sollte die Klassenleitung unbedingt davon erfahren.
Ganz ehrlich: Lasse es bitte.
Damit gibst du ihm das Gefühl, dass er „falsch“ ist. Dass er das Problem ist. Dass er es nicht wert ist, so akzeptiert zu werden, wie er ist.
Und im schlimmsten Fall: Dass Du ihn nicht so akzeptierst und liebst, wie er ist.
Zu Hause muss sein sicherer Hafen sein, wo er bedingungslos geliebt und akzeptiert wird. Er muss sich drauf verlassen können, dass Du immer hinter ihm stehst und er mit jedem Problem zu dir kommen kann - ohne dass Du die Schuld bei ihm suchst oder Druck machst.
Was wir immer als nicht akzeptabel kommuniziert haben, waren Aggressivität und Beleidigungen. Wenn es um weitergehende Verhaltensänderungen geht, würde ich das immer outsourcen - sprich: Ihn daran mit einer Therapeutin/einem Therapeuten arbeiten lassen.
Ich habe meinen Sohn darin bestärkt, dass es o.k. ist, „anders“ zu sein.
Dass er sich nicht „verbiegen“ muss, um anderen zu gefallen oder akzeptiert zu werden.
Dass die anderen das Problem und total intolerant sind, wenn sie ihm blöde Sprüche reindrücken, weil er „anders“ ist.
Dass es völlig o.k. ist, wenn er nur ein oder zwei Freunde hat - die dafür aber wirkliche Freunde sind.
Mein Sohn ist jetzt 15. Ihm sind die meisten in seiner Klasse egal - ganz besonders die, die es cool finden, zu rauchen, zu kiffen und Alkohol zu trinken. Er hat 3 MitschülerInnen, mit denen er gut auskommt. Zu Hause hat er noch einen Freund aus der Kindergartenzeit. Ihm reicht das.
Das ist für mich auch Mobbing. Das muss die Schule angehen. Das solltest du ansprechen und drauf bestehen, dass etwas passiert.
Zum Thema Freunde: Ja, ich bei meinem auch manchmal schwierig.
Hatte er denn Freunde? Vielleicht kannst du frühere Kontakte reaktivieren. Ich habe es so gemacht, mit Freunden aus dem Kindergarten. Das tat meinem Sohn sichtlich gut.
Ansonsten wäre mein Tipp evt. eigene Gruppen, mit Kindern die ähnliche Probleme haben. Da kann es schon teils besser klappen Freundschaften zu schließen.
Insgesamt versuche auch abseits der Schule jemanden zu finden. Aber vielleicht gibt’s auch jemanden in er Klasse, den/die er mag? Mal versuchen gemeinsam was zu einer Unternehmung auszumachen (Kino, Museum, Tierpark, Zoo… was auch immer einfach geht), um mal zu schauen, wie gut das klappt. Nächster Schritt dann nach Hause einladen.
So in etwa.
@ Pati9983 Achja und evt. deinem Sohn auch sagen, dass nicht er das größte Problem hat, sondern dieses Mädel, dass diese Abstimmung angezettelt hat. Die sollte auch mal an sich arbeiten…
Hallo Schusselflummi,
vielen Dank für deine Rückmeldung. Ich hatte es tatsächlich der Klassenlehrerin gemeldet, sie hat mit meinem Sohn und den Kindern unabhängig voneinander gesprochen und diese haben sich dann auch entschuldigt. Für mich ging das auch ganz klar in Richtung Mobbing, wollte das aber nicht in der Elternschaft ansprechen um es für ihn nicht u.U. schwieriger zu machen. Ich habe nämlich, ohne alle über einen Kamm schären zu wollen, in der Vergangenheit die Erfahrung gemacht, dass die Eltern eher das Problem sind, was das Thema Toleranz, etc. angeht…wie gesagt ist nur meine Erfahrungen, ohne Pauschalurteil, bitte nicht falsch verstehen. Und du hast Recht, ich sollte ihm mehr das Gefühl geben, okay und wertvoll zu sein, da muß ich noch ein bisschen an mir arbeiten…Liebe Grüße
Tja, was soll ich sagen. Leider ist das Thema Mobbing zu einem gewissen Maße ja normal beziehungsweise in uns quasi angelegt (Grüppchenbildung). Darum muss man ja so dagegen angehen.
Ich sag’s ehrlich, dass mein Großer z.B. im Kindergarten auch schon fleißig bei einer Mobbingaktion dabei war. Wurde dann auch zum Thema gemacht. Muss auch gestehen, dass ich echt sehr peinlich berührt war. Aber was hilft’s. Später verstand er sich mit dem betroffenen Kind aber recht gut.
Und ich befürchte, das wird nicht das letzte mal gewesen sein - halbwüchsige sind halt teils blöd, grausam, oder wie immer man das nennen möchte.
Selbst war er auch schon mal betroffen. Das wurde dann recht gut von der Klassenlehrerin gelöst.
Insgesamt will ich sagen: Die Tabuisierung ist aus meiner Sicht eher das Problem. Dass man halt nicht wahrhaben will, dass Kinder/Jugendliche/Erwachsene diese Tendenzen nun mal haben und man was dagegen tun muss!
Der Weg über die Klassenlehrerin ist der einzig richtige. Sowas kannst Du nicht mit den Eltern klären. Es passiert ja in der Schule, nicht zu Hause. Und wenn die Klassenlehrerin nicht reagiert, gehts weiter zur Schulleitung.
Sei auch nachsichtig mit Dir. ![]()
Niemand ist perfekt und Eltern machen Fehler. Ich kann jetzt auch nur so „schlau“ daherquatschen, weil ich bereits vor Jahren in die ganzen Fallen getappt bin. Könnte mir heute noch die Haare raufen, was damals alles schief gelaufen ist - auch zwischen meinen Kindern und mir. Aber wir sind lernfähig. Und so lange man auch lernwillig ist, kann man vieles wieder hinbiegen.
Zu meinen Kindern habe ich heute ein sehr gutes und vertrauensvolles Verhältnis - trotz Pubertät. Beide haben auch schon öfter gesagt, dass sie froh sind, uns als Eltern zu haben.
Und ich bin glücklich, diese tollen Kinder beim Aufwachsen und Erwachsenwerden begleiten zu dürfen. ![]()