Gefühllosigkeit... (Tod)

Hallo zusammen,

ich mal wieder…

Mir wird in meinem Umfeld öfter Gegühllosigkeit, Hartherzigkeit oder eine emotionale Kälte vorgehalten. Ich verstehe das meistens nicht.

Jetzt ist allerdings ein Verwandter verstorben. Ein alter Herr, den ich sehr geschätzt habe. Trotzdem habe ich ihm kaum besucht, auch als ich noch in der gleichen Stadt gewohnt habe nicht. Die Besuche waren immmer sehr angenehm, er war sehr gebildet, belesen und weltoffen. Er ist sogar einmal mit mir zur Synagoge gegangen und hat die Wachen in seinem !!! Schulenglisch gefragt, ob wir herein gehen dürften. Trotzdem habe ich ihn kaum besucht.

Ich sollte ein schlechtes Gewissen haben oder nmich schuldig fühlen, jetzt wo er tot ist. Oder? Ich bin nicht einmal traurig.

Das ist nicht das erste Mal, dass es mir so geht. Als meine Großeltern gestorben sind, ging es mir auch so. Ich war nicht traurig, auch wenn wir uns sehr nahe gestanden haben.

Als jedoch die beste Freundin meiner Mutter gestorben ist, habe ich Rotz und Wasser geheult. Ich konnte mich gar nicht mehr beruhigen. Da kamen viele Gefühle von der Beerdigung meines Vaters hoch - fast, als würde ich sie noch einmal erleben. Oder besser gesagt: Zum ersten Mal. An die Beerdigung meines Vaters habe ich gleichzeitig sehr verschwommene und sehr detaillierte Erinnerungen. Das war wohl der Schock.

Wegen dieser Gefühllosigkeit in bestimmten Situationen oder Personen gegenüber habe ich mich schon gefragt, ob ich eine Psychopathin bin. Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich das nicht bin. Aber das ist doch nicht normal - oder?

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Nach meiner Erfahrung ist das mit den Gefühlen ähnlich wie mit der Medikation: Unterdosierung und Überdosierung können ganz ähnlich wirken.

Du hast selbst von einem Schock geschrieben. Da ist man wie in Watte gepackt. Neurobiologischer Selbstschutz. Gefühle brechen sich Bahn, wenn es die Umstände und/oder die Intensität gerade zulassen.

Vielleicht fühlst Du nicht zu wenig, sondern zu viel. So klang Dein erster Post und seitdem habe ich nicht viel gelesen, dass anders klingt als … immer noch ziemlich überwältigt von der Gesamtsituation.

Mein Beileid zu Deinem Verlust.

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Ich schreibe mal meine Gedanken dazu.

Du solltest überhaupt nichts.

Du hattest ja keine tiefere Bindung zu ihm, deshalb vermisst du ihn vielleicht auch nicht? Sonst könnte auch mal ein Gefühl von „Schade“ entstehen.

Menschen verarbeiten Verlust auf unterschiedliche Weisen.

Es könnte auch sein, dass da unbewusste Abwehrmechanismen eine Rolle spielen, um sich vor schmerzhaften Gefühlen zu schützen. Habt ihr euch wirklich nahe gestanden? Oder waren sie einfach nur da?

Da hast du wahrscheinlich geweint, nicht wegen der Freundin, sondern weil es dich getriggert hat und der Verlust des Vaters sehr schmerzhaft war :thinking: so schmerzhaft, dass du es nicht richtig verarbeitet hast sondern verdrängt hast.

Waren die anderen Todesfälle nach dem Tod deines Vaters?

Ich glaube nicht, dass du eine Psychopathin bist und auch nicht, dass du gefühllos bist.

Vermutlich bist du sogar sehr sensibel - so sensibel das du dich unbewusst schützt, vermeidest.

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Und dann fällt mir noch der Begriff „Alexithymie“ ein - aber ich denke, dass ist hier nicht passend.

Ja… als mein Vater gestorben ist, war das definitiv so.

Überwältigt von der Gesamtsituation - definitiv auch. Geht das, dass man sich sehr lange in diesem Zustand der Überwältigung befindet? Quasi permanent? Überwältigt vom Leben, von den eigenen und fremden Gefühlen, von den Anforderungen, die man an sich selbst stellt und die andere an einen stellen? Und auch irgendwie überwältigt von sich selbst, von den eigenen Gedanken, weil der Kopf einfach permanent läuft wie ein Duracell-Hase mit frischen Batterien?

Danke. Der alte Herr war etwas ganz besonderes. Es ist ein Verlust.

Das sage ich mir auch immer wieder. Die Erwartungen anderer scheinen da anders zu sein. Wenn jemand stirbt, hat man traurig zu sein. Vor allem, wenn es ein Verwandter ist.

Ich habe mal den Gedanken gehabt, dass ich mich einfach damit abgefunden habe, dass alte Menschen sterben. Warum dann traurig sein? Und dann kommt wieder die andere Stimme: Das ist man aber doch, wenn die Menschen einem viel bedeutet haben. Bedeutet das, dass sie mir nichts bedeutet haben?

Als würde mein Kopf das erst einmal mit sich ausdiskutieren.

Meinen Großeltern stand ich sehr nah. Ich bin teilweise bei den Großeltern (beiden Großelternpaaren) aufgewachsen. Vor allem meine Großmutter mütterlicherseits war eine tolle Person. Tief gläubig, aber gleichzeitig voller Liebe für alle ihre Enkelkinder. Sie war immer da, hat nie jemanden verurteilt, war zu jeder Tages- und Nachtzeit erreichbar, wenn es sein musste.

Ja, das glaube ich auch. Die anderen Todesfälle waren danach.

Danke :slight_smile: Ich glaube das mittlerweile auch nicht mehr. Eigentlich bin ich nämlich wirklich ein „Weichei“. Ich heule bei jeder Kleinigkeit im Fernsehen. Weil andere traurig sind, weil sie sich freuen… Manchmal kommt mir das vor wie ein Ventil für das, um das ich eigentlich weinen möchte.

Das hat schlingelprinz in einem anderen Thread schon einmal erwähnt.

Das gute an dieser gewissen gefühlsmäßigen Distanz ist ja, dass ich kein Problem mit praktischen Überlegungen dazu habe.

Mir selbst war Alexithymie überhaupt kein Begriff, bevor er das erwähnt und einen Testlink gepostet hat. Von dem Ergebnis war ich dann doch sehr überrascht. Ich habe mich eigentlich nie für besonders „gefühlsblind“ gehalten, aber das Testergebnis zeigte sehr deutlich in die Richtung. Schon das Wort drückt ganz gut aus, wie ich mich manchmal fühle.

Ich hadere - nein, das ist das falsche Wort - ich denke im Moment einfach über meinen Umgang und meine Reaktion auf diese Todesfälle nach. Vielleicht sollte ich mir einfach keinen Kopf machen. Das ist nur schwer, weil ich einfach diesen nagenden Gedanken von „das ist nicht normal“ im Kopf habe…

Ach ja… und danke euch beiden für eure Antworten und eure Gedanken dazu. Ich fühle mich da gerade etwas allein, denn wem kann ich schon sagen „da ist jemand tot, aber ich finde es nicht schlimm“.

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Hm. Und genau dieses so sehr in den Gedanken sein - bzw die Identifikation mit dem Verstand - trennt dich quasi von dir selbst und damit von den Gefühlen.

Man ist dadurch wie „betäubt“ „abgeschnitten“ teilweise.

Am einfachsten kommt man mit sich selbst in Kontakt, wenn man einfach wahrnimmt „Was ist jetzt (in diesem Moment) und wie fühlt sich das (im Körper) an?

Der Körper ist nämlich dem Herzen :heart: näher als der Kopf :brain:.

Und zwar fühlen ohne zu bewerten. Das ist der Schlüssel. :key:

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Das kenne ich gut, das geht mir besonders in Phasen so, wo ich mich psychisch instabil fühle. Letztens einen Bericht über Mobbing an Schulen gesehen wo sich ein 15jähriges Mädchen das Leben genommen hat, ich konnte gar nicht mehr aufhören zu weinen. Wenn „alte“ Menschen sterben fühle ich einfach keine Trauer. Meine Oma ist im Mai gestorben sie war 95 Jahre alt, dement und bettlägrig, warum soll ich dann Trauer empfinden? Traurig war ich nur, wenn ich bei ihr war und der Frau die lange für mich gesorgt hat zuzusehen wie sie jeden Tag weniger selbst machen und am Ende nichtmal mehr reden konnte.

Als vor 3 Jahren einer meiner besten Freunde an einem Schlaganfall gestorben ist hat mich das allerdings hart getroffen, ich hatte 2 Wochen schwer zu kämpfen. Allein wenn ich jetzt darüber nachdenke kommen die Gefühle wieder in mir hoch.

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Wenn ich an gewisse Situationen im Zusammenhang mit der Erkrankung meines Vaters denke, kann ich auch fast wie auf Kommando heulen.

Es beruhigt meinen Kopf zu lesen, dass auch andere nicht so funktionieren, dass sie bei jedem Todesfall in Tränen ausbrechen. Das soll jetzt gar nicht abwertend sein und ich hoffe, so wirkt es nicht.
Meine Großmutter war 93, als sie gestorben ist. Sie hätte wahrscheinlich gerne noch länger gelebt, aber es war einfach ihre Zeit. Meine Oma hat sich in den Wochen vor ihrem Tod von allen Verwandten verabschiedet, die ihr ihre Aufwartung gemacht haben wie einer Königin. Das fand sie echt cool. Sie wollte sterben. Und mein Opa hatte am Ende ein Gedächnis wie ein Goldfisch. Die Unterhaltungen mit ihm bestanden aus drei Fragen, die er immer wieder gestellt hat. Ihm ging es dabei prima, er hat sich bestens unterhalten gefühlt.

Das ist vermutlich eine meiner Schwächen… dieses flapsig über solche Dinge reden. Das heißt nicht, dass ich das nicht ernst nehme. Ich habe meine Großeltern sehr geliebt und mit ihnen gelitten oder gelacht. Ich finde es einfach nicht schlimm, dass mein Opa so dement war, da es ihm selbst für sich gut ging.

Zu kopflastig bin ich auf jeden Fall. Ich komme nicht gut an meinen Körper heran und fühle das meiste nur in Momenten, wo es mich überwältigt und sich in einer Art Zusammenbruch Bahn bricht. Dann ist es wie eine Welle und ich werde einfach mitgerissen.

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Hallo,

das schlechte Gewissen wäre nur dann berechtigt, wenn er wirklich einsam war und sich mehr Besuche von dir gewünscht hätte.

Wenn er grundsätzlich genug Bekannte hatte, hast du dich ja nur selbst um angenehme Begegnungen gebracht, die du jetzt nicht mehr nachholen kannst.

Ich finde das nicht flapsig. Du nimmst es doch ernst. Für deine Großeltern war der Zeitpunkt ihres Sterbens offenbar okay.

Nein. Auch dann nicht.

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Er hätte sich mehr Besuche gewünscht und ich wäre diesem Wunsch gerne nachgekommen. Ich weiß selbst nicht so recht, warum es nicht geklappt hat. Hauptsächlich, weil ich zuerst an den Wochenenden Uni hatte. Dann kam Corona und ich war einfach immer zu k.o. Dann kam die chronische Migräne und ich lag eh jede freie Minute im Bett. Für mich klingt das wie Ausreden. Kurz gesagt: Ich war einfach zu müde und froh, wenn ich am Wochenende im Bett liegen konnte. Das liest sich für mich armselig.

Und ich habe trotzdem kein schlechtes Gewissen - was mich fast traurig macht.

Warum nicht? (Danke für die klare Aussage. Ich bin es immer noch nicht gewohnt, dass mich jemand ernst nimmt.)

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Weil es immer immer wichtig ist, bei sich zu bleiben.

Auch wenn wir das nicht so gelernt haben.

Sobald du etwas tust, „einem anderen zu liebe“ verbiegst du dich in dem Moment und übergehst dich selbst. Im Grunde lernen wir das von klein auf, das man das „so macht“.

Nein. Das wichtigste ist, bei sich zu bleiben und zwar immer im Moment - stimmt es für DICH ihn jetzt zu besuchen?

Und da braucht man überhaupt keine Ausreden oder Gründe. Das ist Ehrlichkeit und Authentizität. Echt sein.

Sobald du dich nämlich übergehst bist du gar nicht mehr ganz da. Und weil wir das oft ständig tun - wir kennen es ja nicht anders - spüren wir uns oft eben nicht mehr. Wir funktionieren nur irgendwie und haben ständig das Gefühl „nicht richtig“ zu sein.

„Richtig sein“ im Sinne von was wir glauben was von uns erwartet wird - und nur dann sind wir in Ordnung.

Natürlich nicht. Dem „Kopf“ kann man es nie recht machen und den anderen Köpfen natürlich schon dreimal nicht.

Bei sich schauen - stimmt das gerade für mich?
Das ist Achtsamkeit.

Wenn du dich mit jemandem triffst, weil du dich verpflichtet fühlst - das schmeckt nicht. Und das tut auch dem anderen nicht gut. Würde dir umgekehrt auch nicht gut tun.

Da war eben dafür keine Energie in dem Momenten. Warum muss man nicht wissen. Sollte nicht sein.

Warum ich das weiß? Weil wenn es hätte anders sein sollen, wäre es anders gewesen.

Wichtigster Satz den ich „gelernt“ habe (wichtiger als jede Therapie):

Mit dem SEIN was ist. :heart:

Das ist Leben. Alles andere ist „überleben“.

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Wenn da einfach Müdigkeit ist - ohne Bewertung?

Was ist falsch daran?

Gar nichts.


Pixabay

Ich hatte vor ein paar Monaten einen Todesfall in der Familie, hatte mit der Person nicht soviel zu tun und zwei Jahrzehnte nicht gesehen. Getrauert habe ich, indem ich ein Bild von ihm mit ins Bett genommen habe und es ein Paar Tage, jeden Abend, kurz betrachtet habe und an Gemeinsamkeiten gedacht habe. Irgendwann, erkannte ich mich, in Teilen, in ihm wieder und musste weinen und habe auf diese weise getrauert. Das hat richtig gut getan und diese Person ist nun in meinem Herzen und Teil von mir.

Gegenständen die mir einen Bezug, zu einer mir wichtigen Person geben, nutze ich auch um eine Verbindung aufzubauen, wenn es jemanden zum Beispiel nicht gut geht, Krank ist, der mir Nahe steht. Da mache ich das dann auf die gleiche weise.

Es ist halt immer ein wenig schwierig mit den Gefühlen aber es gibt auch Umwege :adxs_daumen:

Jeder trauert anders… manche auch gar nicht… und das ist nicht schlimm, sondern „Normal“, was auch immer dieses „Normal“ sein soll.

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Dein Beitrag erinnert mich an mehrere Situationen in meinem Leben:

Als ich 14 war, nahm sich mein leiblicher Vater das Leben. Er wohnte im Nachbardorf, da meine Eltern sich 10 Jahre zuvor getrennt hatten. Ich fühlte mich lange schuldig, dass ich zu wenig „echte“ Emotionen empfinden würde. Tatsächlich kamen sie erst einige Jahre später so richtig durch.

Mit 31 bekam ich meinen lang ersehnten Sohn. Wir hatten einen mehrere Jahre andauernden, unerfüllten Kinderwunsch mit zwei frühen Fehlgeburten bis es endlich klappte. Die Geburt ging schnell voran und komplett ohne Schmerzmittel oder sonstige Interventionen war er plötzlich da. Ich hatte erwartet, dass ich direkt mit Glücksgefühlen geflutet werden würde. War nicht so. Es war eher ein: „Aha, eben noch drin, jetzt draußen.“

Sonst bin ich ein sehr, sehr empathischer Mensch und fühle auch viel. Aber in diesen Situationen wäre mein Gehirn mit den Gefühlen vermutlich massiv überfordert gewesen.

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Nicht ganz.
Wenn jemand stirbt oder akut Hilfe benötigt oder auch einfach nur aus Nächstenliebe und Hilfsbereitschaft, kann man sich selbst auch mal zurückstellen. Man tut es ja nicht grundsätzlich sondern für einen kurzen Zeitraum aus Nächstenliebe. Das ist schon ein Unterschied finde ich

Zunächst einmal mal herzliches Beileid zu Deinem Verlust.

Das liest sich für mich sehr verständlich. Ich habe den Eindruck, Du hattest mehr als genug zu tun. Natürlich hätte er sich über Deinen Besuch gefreut, aber manchmal schafft man nicht alles, was man möchte. Unsere Energie ist leider begrenzt, das hat Dir doch auch Dein Körper signalisiert. Also mach Dir keine Vorwürfe. Ich weiß, leichter gesagt als getan.

Trauer kommt oft erst später, wenn man realisiert, dass derjenige tatsächlich nicht mehr da ist. Bei meinem Vater wurde mir das eigentlich erst so richtig bewusst, als der Sarg in der Erde verschwand. Und manchmal ist Trauer auch eher subtil und unterschwellig. Und wenn Du jetzt ein schlechtes Gewissen hast, ist das für mich auch ein Zeichen von Trauer. Trauer, dass Du nicht öfter da warst, Trauer, dass Du keine Gelegenheit mehr haben wirst.

Ich habe leider sehr nahe am Wasser gebaut und heule auf Beerdigungen selbst dann, wenn ich den/die Verstorbene(n) gar nicht gekannt habe :smiling_face:

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Du bist mit Sicherheit weder Psychopathin noch gefühlskalt, denn dann würdest du dir nicht so viele Fragen dazu stellen.

Ich versuche mal, auf alles irgendwie zu antworten.

Erst einmal: Vielen Dank für diesen Austausch! Gerade bei diesem Thema… das ja oft sehr gefühlsbeladen ist.

Es tut mir auch irgendwie gut zu hören, wenn jemand schreibt „Du bist keine Psychopathin“. Wenn man Dinge so oft hört, glaubt man sie irgendwann…

Ich fühle eigentlich auch viel. Vielleicht manchmal zu viel. Trotzdem kam heute von einer ganz anderen Seite noch einmal das Thema „Gefühlsblindheit“ auf. Eine Kollegin sprach mich darauf an.

Und diese Müdigkeit… mir wird immer klarer, wo die herkommen könnte. Zum einen war da 2020 eine schwere Corona-Infektion. Ohne Krankenhaus zwar, aber ich war drei Wochen richtig krank und hatte lange an den Folgen zu knabbern. Da kam die Müdigkeit das erste mal mit voller Wucht und mit bleiernen, schmerzenden Knochen. Dann stelle ich immer mehr fast, wie viel Kraft es mich kostet „normal“ zu leben.

Ich möchte traurig sein und ich möchte meinen… Urgroßcousin? betrauern. Ich denke, ich habe mich ihm gegenüber nicht richtig verhalten, aber ich bin auch irgendwie ganz froh, dass ich keine Schuldgefühle hätte. Wie unangenehm das wäre!
Das ist eine Ehrlichkeit, die meistens nicht gut ankommt. Ich bin kein schlechter Mensch und ich möchte kein schlechter Mensch sein :frowning:

Mir liegt sehr viel an meiner unmittelbaren Familie und ich fühle sehr viel mit. Aber bei ihm leider nicht, auch wenn er es verdient hätte.

Vielleicht ist es an der Zeit, das zu akzeptieren.

Sein Tod mit über 90 ist nicht mit dem Tod meines Vaters vergleichbar, der kurz nach meinem Abi gestorben ist.

Ich versuche, meinen Frieden mit mir zu finden.

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