mir ist aufgefallen, dass meine ADHS-Symptomatik sich erheblich während und nach Zeiten längerer kognitiver Beanspruchung verringert.
So geht es mir z.B. nach einer intensiven Klausurphase, wenn ich intensiv an einer Hausarbeit gearbeitet habe, wenn ich ein Wochenende mit Freunden verbracht habe und man viel diskutiert oder anspruchsvolle Gesellschaftsspiele gespielt hat.
Nach in solchen Zeiten kann ich mich viel besser selbst organisieren, ich bin voller Tatendrang, kann besser Prioritäten setzen, besser Entscheidungen treffen, entwickle viele neue Ideen, fühle mich sicherer und selbstbewusster im Umgang mit anderen, kann mich besser ausdrücken und meine Gefühle besser regulieren.
In diesen Zeiten fühle ich mich wirklich sehr wohl in meiner Haut und kann meine Ziele viel besser verwirklichen.
Kennt ihr Übungen, die man gut in den Alltag einbauen kann, mit denen man einen solchen Effekt dauerhaft erhalten kann? Habt ihr Erfahrung mit kognitivem Training/ Gehirn-Jogging/ Meditation? Kennt ihr Bücher, die praktische Anleitung für die Anwendung solcher Verfahren geben?
Ich würde solche Übungen gerne in meinen Alltag integrieren. Ich weiß aber nicht, was die richtigen Übungen sind und was die richtige Übungsdauer und die richtige Übungshäufigkeit wären.
Kennst Du https://www.neuronation.com/? Es gibt ja teilweise die Kritik, Gehirnjogging trainiere allenfalls in … Gehirnjogging selbst. Zudem sehe ich auch immer gewisse Ablenkungsrisiken. Aber die kostenfreie Version bringt da genug mit, um auszuprobieren, ob es Dir liegt.
Zum Buch „Peak Mind“ und SEAL-Meditationstraining hatte ich hier mal einen verrückt ambitionierten Thread mit Kapitel-Übersichten. Da ist das Versprechen „12 Minuten täglich meditieren für 8 Wochen und spürbare Verbesserung erleben“. Hier geht es zur YouTube-Challenge.
Ach ja, auf jeden Fall konnte ich Fortschritte feststellen, natürlich ohne zu wissen, daß ich nicht Dement werde, sondern eine Adhs da rumwirkt. und jetzt suche ich das Spiel wieder raus
Hm…
Ich will jetzt keine Spaßbremse sein, aber ich würde jetzt eher vermuten, dass diese „Aktivierung“ mit einem durch die vorherigen Tätigkeiten erhöhten Dopaminspiegel zusammenhängt und nicht mit kognitivem Training selbst
Das wollte ich auch grade sagen… ich vermute, dass man jedenfalls irgendwie „zufrieden“, „befreidigt“, „stolz“ ist danach… man hat grade irgendwofür gelernt und unter Zeitdruck was Zuwege gebracht… konkreter Zeitdruck führt manchmal tatsächlich zu erhöhter Produktivität…
@Feinschluff also ich habe mal irgendwann irgendwo gelesen das Menschen die viel lesen und gerne alle möglichen Arten von Rätseln und Knobel Aufgaben, oder eben halt kurz gesagt gerne Denkaufgaben lösen, länger geistig fit bleiben und anscheinend im Alter weniger an Demenz erkranken.
Da ich aber wenig Zeit habe müsstest Du selbst im Internet nach entsprechenden Texten suchen um zu sehen was darüber geforscht wurde.
Ausserdem fällt mir gerade noch ein, habe ich auch irgendwann irgendwo mal gelesen, dass auch Computer Spiele das Denkvermögen durchaus positiv beeinflussen können, im Gegensatz dazu wo manche Leute behauptet hatten das die Menschheit durch Computer Spiele aggressiv werden und wahrscheinlich irgendwann total verblöden.
Aber wie gesagt, wenn einen solche interessanten Themen wie von Dir hier interessieren dann muss man sich nur selbst im Internet informieren, und dann findet man auch Artikel, Bücher und ect. die sich mit diesen Themen befassen.
Das sich das Denkvermögen nur verbessert weil nach dem erfolgreichen lösen von Denkaufgaben Dopamin ausgeschüttet wird glaube ich persönlich nicht, auch wenn das natürlich ganz sicher überhaupt nicht unrelevant ist, sondern im Gegenteil, sich intelligente Säugetiere, oder Vögel wie z.B. Raben, aber natürlich auch der Mensch, durch Belohnung bestimmte Dinge schneller und einfacher merken können.
Genauso findet im Gehirn aber anscheinend auch ein Wachstum statt, oder halt ein Prozess in dem sich das Gehirn anscheinend neu vernetzt, irgendwie umgestaltet, aber das ist wissenschaftlicher Stoff mit dem man sich da befassen muss wenn man das alles einigermassen verstehen will.
Aber was weiss ich, ich persönlich glaube jedenfalls daran das es natürlich keinem Menschen schadet wenn er/sie so viel wie möglich verschiedenen Arten von Gehirn Jogging betreibt, und das dass genau so wichtig ist wie eine gesunde und ausgewogene Ernährung oder körperliche Betätigungen um seinen Körper fit zu halten.
Interessante Beiträge hier über Gehirn-Jogging und kognitives Training bei ADHS. Ich finde den Punkt über die Erhöhung des Dopaminspiegels wirklich sehr spannend. Vielleicht könnte man zusätzlich zu Gehirn-Jogging auch andere Aktivitäten wie regelmäßigen Sport oder Meditation integrieren, um eine ganzheitlichere Verbesserung der Symptome zu erzielen. Hat jemand Erfahrungen damit, diese verschiedenen Ansätze zu kombinieren?
Hi, ich meditiere seit meiner Pubertät… mit 16 habe ich zuhause stundenlang Rosenkranz gebetet… bitte nicht lachen, das war das einzig Vernünftige für mich am katholischen Land, da hatte ich meine Gedanken quasi im Griff.
Aus der Kirche bin ich mittlerweile ausgetreten, aber dass mir meditative, kontemplative Techniken gut tun, habe ich früh erkannt.
Mittlerweile, 57 J., bin ich praktizierende Buddhistin und gerade das Rezitieren und Wiederholen von Texten bzw. Liturgien hat mich gezähmt.
Klassische Achtsamkeitsmeditation mit Atemübungen u.ä. Ist für Adhsler zu Beginn auch nicht leicht, weil der Kick fehlt.
Ich empfehle eher eine existierende Gruppe zum Einstieg oder gar ein Wochenendprogramm, denn wenn man erst der Kick danach spürt, kann man wieder leichter zurück aufs Kissen.
Es gibt auch gute Übungen wie meditativ ausgeübte Kampfsportarten, aber da muss man genau hinschauen, was ist das Ziel des einen oder anderen Vereins.
Yoga ist m. E. nach oft zu sehr auf den Körper fokussiert, viele TrainerInnen haben von der geistigen Wirkung nur wenig Ahnung. QiGong u.Ä. empfinde ich grundsätzlich ebenfalls als fad, aber wenn man schon einige Übung im Umgang mit dem Geist und der Verbindung zum Atem hat, dann kann es für das Dopamin Detox sehr wirkungsvoll sein.
Finger weg von sogenannten Achtsamkeitsgurus, die im Internet zu finden sind, such dir lieber jemanden in deiner Nähe mit regelmäßigen Übungseinheiten/Gruppenangeboten und sag dazu, dass du anders denkst… denn das ist vielen in der Szene nicht vertraut… aber wenn sie selbst viel Erfahrung haben, können sie dich gut unterstützen.
Bin selbst Meditationslehrerin, praktiziere und übe seit Jahrzehnten und kämpfe immer noch extrem mit meinem Widerwillen und dem abschweifenden Geist… so what? Das bin ich eben!