Gehört das echt zu ADS?

Hallo leute. Ich brauche wirklich DRINGED hilfe!! Seit 15 Jahren werde ich wegen Angst und Depression behandelt. 16 Medikamente ausprobiert und nichts hilft wirklich. Aktuell escitalopram 5mg. Meine neue Psychiaterin hat eine ADS testung durchgeführt und ich bin laut ihr an ADS erkrankt.
Mein problem ist, dass ich nicht weiß ob ADS auch in schüben verlaufen kann. Aktuell geht es mir DRECKIG! Ich habe nur noch Angst, bin nervös und unruhig im körpter. Total überfordert mit allem. Zudem die körperlichen symptome wie Beklemmung in der Brust, dauerschwindel und angst vor Krankeiten (turmor, herzinfarkt usw)

zählt DAS zu ads? Ich bin wirklich am ende und weine schon wieder. Meinen Tavor Bedarf nehme ich fast täglich, denn sonst ist ein halbwegs normaler Tag garnicht möglich. Ich liege die meiste Zeit im bett und döse vor mich hin.

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Hallo @Mondschein86 , mit Adhs wird man geboren, man erkrankt nicht plötzlich, oder aus heiterem Himmel an Adhs.
Adhs wird weiter vererbt, heisst jemand von Deinen Eltern, entweder Vater oder Mutter, eventuell sogar beide, haben ihr Adhs an Dich, und eventuell an Geschwister von Dir, euch in die Wiege gelegt, dass heisst dann war das Adhs schon immer da.
Viele kommen aber trotzdem lange in ihrem Leben zurecht und holen sich erst Hilfe wenn sich ein grosser Leidensdruck aufgebaut hat.
Von „Schüben“ bei Adhs ist mir nichts bekannt, und Deine Ängste die Du beschreibst passen wohl am besten zu einer Angststörung.
Da ich Adhs habe, aber eigentlich nie ein übermässig ängstlicher Mensch war, wahrscheinlich sogar ehr das Gegenteil davon, also zum Beispiel ehr etwas das Abenteuer und Action im Leben gesucht habe, wenn auch nicht unbedingt „waghalsig“, so jedenfalls nicht unbedingt ein „langweiliges“ Leben mochte, vermute ich jetzt mal, wie gesagt, dass Deine Ängste auf Deine Angststörung zurück zu führen sind.

Danke für deine Antwort. Laut meinen Eltern und den Zeugnissen war ich früher auch schon von Ad(h)s betroffen.

Ich habe momentan große Angst verrückt zu werden. Das leben nicht mehr zu schaffen. Ich bin nicht berufstätig und dauerhaft zu Hause. Ich habe nur Gedanken im Kopf und ein stresslevel das durch die Decke geht obwohl ich alleine zu Hause bin. Ich denke viel zu viel und kann nicht abschalten. Tv und radio sind hier nie an, weil mich das alles so nervös macht.

Sobald ich aus dem Bett aufstehe, wird mir schwindelig und die Symptome ballern

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Liebe @Mondschein86 dann kann ich Dir nur empfehlen Dich unbedingt sofort an Deinen behandelnden Arzt: Ärztin oder Therapeuten:in zu wenden, denn das klingt überhaupt nicht gut was Du da schreibst, Du brauchst unbedingt psychologische und Medikamentöse Hilfe, vielleicht wäre sogar ein Aufenthalt in einer psychiatrischen Klinik momentan kein Fehler bei Dir, damit Du nicht alleine bist. :heart_hands:

Also versuche jetzt bitte tief durchatmen, kennst Du Atem Techniken um Dich selbst zu beruhigen?, mir hilft das wenn ich innerlich aufgewühlt bin, falls Du das noch nicht kennst, dann möchte ich Dir das erlernen von Atem Techniken wärmstens empfehlen.

Rufe am besten heute noch bei Deinem Arzt: Ärztin oder Therapeuten:in an, falls Du moralische Unterstützung brauchst dann wende Dich an Menschen in Deinem Umfeld, Familie, Freunde, Bekannte, die Dir helfen könnten, Hauptsache Du redest mit jemand darüber wie es Dir momentan geht.

Und schreibe auch hier wieder wenn Du möchtest, damit wir hier wissen das es Dir hoffentlich so schnell wie möglich wieder besser geht. :people_hugging:

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Bist du in psychiatrischer und/oder therapeutischer Betreuung?

ADS kann nicht in Schüben verlaufen, aber Menschen können schlechte Phasen haben, so auch Menschen mit ads. Die Diagnose bekommt man ja meist wegen einem Leiden und das (also die Probleme im Alltag, nicht die Diagnose) Stressen. Komorbiditäten wie Depressionen sind häufig. Von daher ist das kein Schub, aber deine Gefühle sind dennoch ernstzunehmen.
Rede mit expert*innen und gucke, welche Möglichkeiten dir kurz-, Mittel- und langfristig helfen können. Da gibt es viele Angebote

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Schwierige Frage. Ich würde sagen Jain.
Also ADHS hat man ja immer. Das ist keine „Krankheit“ die jetzt klassisch in Schüben verläuft wie, was weiß ich, Rheuma oder Neurodermitis oder so.

Und jetzt kommt das große ABER:

Es gibt Umstände die ADHS begünstigen können.
Sowas wie: Laute, volle Umgebungen mit viel Ablenkung, Wenig Essen/Trinken, zu wenig Schlaf, Stress, Koffein/Alkohol ect.

Ich kann mir gut vorstellen das du aufgrund deiner Vorgeschichte stark angespannt bist. Du weißt nicht mehr weiter. Nichts Hilft. Jetzt auch noch ADHS Diagnose. Die Unwissenheit vielleicht was genau ADHS ist und wie es sich anfühlt. Nicht zu wissen ob und wie das behandelbar ist.

Das kann natürlich das ADHS stark begünstigen.

Das kenne ich. Bin von Natur schon ein sehr ängstlicher Mensch und wurde auch noch so erzogen das alles Böse und schlimm sein kann, was die Situation nicht gerade besser macht.
Bei mir ist es aber durch die ADHS Medikamente besser geworden. Jetzt nicht von 0 auf 100 aber schon so das ich denke: Jap. Ist schon ein Fortschritt.

Hier ist ein bisschen was unklar. Wurde eine richtige Diagnose (Selbsteinschätzung, Zeugnisse überprüfen, Selbsteinschätzung Kindheit/Erwachsenenalter, Einschätzung und Gespräch mit Angehörigen) durchgeführt oder wie lief das?

Also meine richtige feste Diagnose auf ADS lief so:

Ich musste zu einer Klinik (Aber nicht jede Diagnose ist in einer Klinik) wo ich von einer Psychologin mit anbindung einer Ärztin diagnostiziert wurde.
Die Diagnose wurde mit der Psychologin zusammen gemacht. Jedoch hat die Psychologin die Ergebnisse mit der Ärztin und den anderen Ärzten besprochen.

Gemacht wurde:

Eine Selbsteinschätzung von der Aktuellen Situation

Eine Selbsteinschätzung in doppelter Ausführung einmal als Kind und dann im Vergleich zum Erwachsenenalter

Konzentrationstest

Gespräch mit meiner Mutter

Fragebogen mit Einschätzung meiner Mutter

Zeignisse der ersten 5 Klassen wurden durchgesehen

Klingt für mich wie das, was der klassische ADHS Patient berichtet wenn er beschreibt was genau ihn belastet.

Das kann auch viele Ursachen haben. Stress zb. Oder wenn man sich in was reinsteigert. Ich meine das nicht böse. Ich kenne das selber wenn ich denke es stimmt was nicht und ich guck da immer hin und plötzlich wird das Ding immer riesiger.
Bist du vielleicht ein Hyperhondra? (Oder wie man das schreibt) Also jemand der immer denkt er sei Krank und bei jeder Kleinigkeit zum Arzt rennt weil er denkt er könnte dies und jenes haben?

Das meine ich übrigens nicht abwertend. Es gibt Leute die Hypohondra sind und darunter leiden. Aber auch da gibt es hilfe.

Darf ich fragen ob das nur so ist wenn du Travor nimmst? Ich frag deshalb weil ich vor meiner ADHS Diagnose immer mit Tagesmüdigkeit zu kämpfen hatte. Ich dachte immer es seien meine Depressionen doch nach der Diagnose und einem Blutbild (Wo nichts auffälliges war) war es weg nachdem ich die ADHS Medikamente bekommen habe.
Jetzt hab ich das nur noch wenn ich sie nicht nehme.

Was ich dir raten würde:

Sprech mit deiner Psychaterin. Mach am besten ein Blutbild und check ab ob die körperlichen Symptome nicht von einem Mangel an irgendwas kommt.
Wenn körperlich alles okay ist:

Könnte man ADHS Medikamente testen und gucken wie es dann läuft.

Ich verstehe es ist eine schwierige Situation. Bitte versuch dich zu entspannen und fokussier dich nicht so darauf, damit du am Ende nicht das Gefühl hast es ist schlimmer als es in Wirklichkeit ist.
Im Moment kannst du schwer was ändern.
Jede Änderung brauch Zeit. So blöd wie das ist. Da hilft nur die Zähne zusammenzubeißen und das durchzustehen bis es weiter geht.

Vielleicht magst du dich da im Forum etwas ablenken und mal nachlesen was andere über ADS schreiben? Das könnte dir nicht nur helfen dein Fokus woanders hin zu lenken, du könntest dich vielleicht besser verstehen wenn du dich dadrin wiederfindest. Gleichzeitig kann man sich auch super Austauschen und findet wenn man Glück hat noch ein paar Freunde.

Kopf hoch. Du schaffst das

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Hallo Mondschein, wie Abrissbirne schon schrieb: Ad(h)s ist keine Krankheit, das hat man oder eben nicht.
Das hat ja was mit den neurotransmittern im Hirn zu tun. Die Adhs- Hirne sind Poschefahrer mit Fahrradbremse.

In Schüben tritt es nicht in dem Sine auf,wie man es von MS kennt. Aber dein Stress, deine Umwelt, deine Mitmenschen, Job, Alltag können Symptome triggern und deutlich verstärken. Tatsächlich hatte ich mir eine ähnliche Frage ganz am Anfang meiner Reise zur Diagnostik gestellt. Es gibt Tage da flutscht es, ich bekomme alles auf die Kette und fuhle mich wie wonderwomen . Dann gibt es Phasen da bekomm ich nix hin. Prokrastiniere wie irre, habe Depressivephasen, verpeile viel ,lasse Dinge liegen , hab eine kurze Zündschnur.
Deine Angst und deine Depression können Komorbiditäten. Viele zusätzliche Diagnose gehen sehr sehr häufig mit ADHS einher. Besonders weil wir schlechter Reize filtern können, häufig Overthinker sind, unser Hirn viel mehr Anstrengungen aufbringen muss als ein neurotypisches. Das kostet so viel Kraft. Also ja, das gehört echt zu Ad(h)s.
Dann ist es bei uns Frauen auch absolut normal,dass unser Zyklus sehr Adhs unfreundlich ist. Diese ganzen Hormonschwankungen sind die Hölle. Ich habe mich immer gewundert ,warum ich so krass in der Woche vor der Mens drauf bin. Klar kannte ich PMS aber das es einen riesen Einfluss auf das Adhs hat ,wusste ich nicht. Es ist sogar so, dass mein MPH in der Zeit fast wirkungslos ist und ich am rumexperimentieren bin ,welche Dosis zu welcher Zeit passt.
Also willkommen im Club hier bei uns. Je mehr du dich einliest ,wirstbdu es cerstehen, hast Aha - Momente und kann das Ads auch annehmen.

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Hallo Mondschein

Mir kam in den Sinn, ob das Es Citalopram vielleicht nicht das richtige Medikament für dich ist. Möglich das eine Verschlechterung eine Nebenwirkung ist. Ich würde schnellst möglich ein Gespräch mit dem Arzt führen. Natürlich können Angst und Panikattacken noch zusätzlich auftreten.

Bei mir war es so, als ich zusätzlich das ADHS Medikament bekommen habe, das die Depression fast verschwunden ist. Ich nehme aber weiterhin das Antidepressivum. Natürlich sind meine Grenzen eng gesteckt und ich muss sehr aufpassen. Ich brauche viel Ruhe und Zeit für mich. Manchmal dauert es eine Woche und länger bis die Erschöpfung vorbei ist.

Bei der Depression hatte ich immer Schübe und die haben sehr lange gedauert. Die Antidepressiva alleine haben die Depression nicht gemildert, sondern erst in Verbindung mit Methylphenidat.

Bitte geh zum Arzt und lass dir helfen.

Liebe Grüße Tilla

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ich danke euch allen für die antworten. momentan bin ich ziemlich geflashed und überfahren von den ganzen infos die ich zu ADHS erhalte. Ich hoffe ich steige bald durch ^^

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Hallo Mondschein

Das braucht auch Zeit um sich mit der Diagnose zu arrangieren. Ich würde dir aber bei den anderen Problemen raten zum Arzt zu gehen. Sonst bekommst du keine Ruhe. Angstzustände sind sehr unangenehm. Ich habe diese Angst plötzlich beim Autofahren entwickelt. Aber ich übe wenn es mir gut geht.

Liebe Grüße Tilla

Hey - ja, also für mich fühlt sich das auch seit November „schubartig“ an; zumindest könnte man es so interpretieren, wenn man damit die Intensität/managebarkeit der Symptome meint.
Warum? Weil ich seit November wieder einen Zyklus/Periode habe. Ich weis natürlich nicht, ob du hierbei auch betroffen sein kannst/ eine Periode haben kannst; wollte das aber einfach mal in den Raum stellen :smiling_face:
Denn viele ad(h)slerinnen nehmen während dieser Zeit eine höhere Dosis zu sich (bei anderen wirken die meds fast gar nicht mehr).

Medizinisch spricht man bei ADHS nicht von Schüben.
Aber jeder, der es hat kennt wohl die guten und die schlimmen ADHS-Tage und -Zeiten.

Je nach Umständen leidet man dann phasenweise mehr oder weniger an seinem AD(H)S.

Ohne Schlaf, in stressigen Zeiten etc…. versuche ich auch einfach nur durchzuhalten. Und die intensiven Gefühle („alles ist aus!“, „Liebe durchströmt mich!“) gehören dazu, ja. Unbehandelt können sie sich sehr schlimm anfühlen in Phasen. Behandelt wird es besser!

Alles Gute für dich!

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Quelle:
Autismus, ADHS und Tics
Zwischen Normvariante, Persönlichkeitsstörung und neuropsychiatrischer Krankheit
Ludger Tebartz van Elst

Bessert sich also wieder bei richtiger Behandlung der Komorbiditäten, das AD(H)S bleibt natürlich trotzdem ( Entwicklungsstörung ) und muss ggf. weiter behandelt werden, auch nach der Akzentuierung. Kann halt zu einem echt fiesen Kreislauf werden, wenn AD(H)S nicht behandelt wird.

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Hallo Mondschein
Ich persönlich kenne es in anderer Form, aber wie du beschreibst bezüglich Phasen, ähnlich. Also mal mehr Probleme im alltag, mal weniger.
Hinzu kommt ja noch bei jedem Menschen : umso älter umdo mehr Erfahrungen, somit immer grösere Belastung, warum es wieder so ist, es war mal besser, was stimmt nicht, beim letzten mal in der phase war es so und so, ect.
Allein nur das, macht ja viel mit einem geistig.
Zudem wenn es einem nicht gut geht, macht es sich bei vielen auch körperlich mehr bemerkbar.
Und was mir hier persönlich als Antwort fehlt ist, sollte man Ad(h)s haben, und dieses wird nicht behandelt/falsch behandelt, kann man zusätzliche Symptome entwickeln die von Depressionen über Angstzustände und mehr führen kann.
Du schreibst du hast schon 16 sorten Medikamente ausprobiert. Die Frage ist, ob darunter viele Medikamente waren, die dich wie Tavor runter fahren. Das ist für den Moment sicher extrem hilfreich, hilft aber nicht langfristig.
Wichtig ist hier sicherlich ein Antidepressiva, was auch bei Angstzustände helfen. Gerne wird hier seit jahren Sertralin gegeben, und erst dann Citalopram/escitalopram.
Davon nimmst du ja z.zt 5 mg, und könntest mut dem Arzt eine erhöhung besprechen
Wichtig ist, das du dich selbst nicht verrückt machst, da du dadurch in einer Dsuerspirale bist, und mehrbelastung hast. Und leider Geduld. Ich sage mir immer, ja es kann wochen dauern, aber das behm ich im Kauf, um den Jahrelangen negativen etwas hinter mir lassen zu können.

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Hi @Mondschein86,

Ich kann dir sagen, dass ich auch mit sehr vielen Dingen komplett überfordert bin und oft innerliche (harte) Kämpfe mit mir führe, vor allem gegen mein innere Unruhe, Langeweile/Überforderung und Ängste. Seit ich aber die Ads-Medikamente nehme, geht es mir wirklich besser.
Hier ein kleines Beispiel :wink:

Meine Frau und ich sind seit einigen Tagen, 10 Jahre zusammen. Heute hat sie mir erzählt, dass sie eine Woche in Urlaub mit Ihrer Freundin fliegt. Für mich ist, innerlich wieder eine Welt zusammen gebrochen, weil ich extrem Angst um sie habe und ich aktuell nicht alleine sein kann.
Ich nehme zusätzlich zu meinen ADS-Medis, „Agomelatin“, was mir gegen die Zustände weitgehend gut hilft.

LG

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