Sich neue Gewohnheiten sind für alle Menschen keine leichte Sache. Es braucht über einem langen Zeitraum die entsprechende Regelmäßigkeit um sie als Gewohnheit zu bezeichnen.
ADHSler haben da vermehrt Probleme. „Aus den Augen, aus dem Sinn“ in etwa. Da reicht ein neuer Hyperfokus und schon ist das alte Ziel vergessen. Zudem brauchen wir mehr Zeit, mathematisch abgebildet etwa so:
Benötigte Zeit eines ADHSlers (t) = Zeitraum der neurotypischen Menschen (h) × 3
Routinen sind etwas gutes, weil sie wie ein Autopilot funktionieren sollten und eigentlich Energie sparen. Leider funktioniert das bei mir selten oder ich vergesse die Routine. Urlaub ist ganz kritisch. Anderes Umfeld. Routinen weg.
Ich mag Routinen, meine autistische Hälfte mag sie. Mein ADHS torpediert sie. Also zwei Extreme, Bipolarität aus ADHS und ASS (Autismus-Spektrum-Störung). In dem Fall ist der Arsch mein ADHS. (Erklärung: weil das Wort „ass” auf Englisch „Arsch” bedeutet)
Hab diese Woche in einem Laden Hefte als Gewohnheitsplaner gesehen, aber nichts gekauft. Sowas kann ich auch selbst ausdrucken.
Hat jemand Erfahrungen gemacht oder es probiert?
Mir sind paar Sachen klar:
- Ich darf nicht mit mir hart umgehen, ich werde es nicht immer schaffen. Rückschläge gehören dazu.
- Ich werden keine 100 % schaffen, selbst 50 % sind ein Erfolg und sollte ich 80 % schaffen ist es super.
- Nicht alles auf einmal. Ich habe mir schon Notizen für neue Gewohnheiten gemacht und auch notiert welche schlechten Gewohnheiten ich habe. Es bringt nichts wenn ich direkt 20 Gewohnheiten als Ziel setze. Vielleicht die erste Woche eine neue Gewohnheit, dann die zweite Woche eine weitere und das Tempo entsprechend anpassen.
- Manche Gewohnheiten die ich mir wünsche werden nichts für mich sein, Änderungen sind möglich und erwünscht.
- Ich muss den Tracker prominent und zugänglich mit Stift platzieren damit ich ihn nicht vergesse.