Ich habe eine grundsätzliche Überlegung oder besser gesagt Frage zu der maximalen Tagesdosis von Methylphenidat.
Allgemein wird die max. Tagesdosis mit 80mg für Erwachsene angegeben. Aber wovon ist die Tagesdosis abhängig/ woran wurde oder wird das festgemacht? Und müsste es nicht eher eine maximale Einzeldosis geben? Bei der Eindosierung geht es ja auch um die maximale Dosis pro Einnahme…
Warum ich mich das Frage:
Die Hersteller von zb Medikinet adult oder Ritalin adult geben idr eine 2-malige Einnahme vor. Zusätzlich ist die herstellerseitige Wirkdauer, so wie ich es bisher raus gelesen habe und auch bei mir selbst feststellen durfte, eher hoch angesetzt. Der Tag einer Erwachsenen Person ist häufig länger als die angegebene Wirkdauer. Wenn Person X eine relativ hohe Einzeldosis benötigt und zb ein retard Präparat wie Ritalin adult mit beispielsweise 50mg am Morgen nimmt und die 2. Dosis etwas geringer ausfällt mit, 30-40mg (?!) ist man ja schon beim Maximum. Hat aber im schlechtesten Fall gerade mal den Arbeitstag abgedeckt und könnte aufgrund der max. Tagesdosis keine dritte niedrige Dosis gegen einen Rebound einnehmen.
Stammt die Angabe mit den max. 80mg pro Tag aus der „Zeit“ oder der Annahme, dass der Tag für die Menschen, die die Zulassung dieser Medikamente vergeben, nur 8-10 Std hat? Damit meine ich die Zeit, als ADHS vorwiegend als Kinderkrankheiten angesehen wurde und ADHS im Erwachsenenalter noch nicht das Thema war. Denn für Kinder wird meines Wissens nach nur eine einmalige Dosis zur Abdeckung des Schultages empfohlen. Warum die Probleme danach nicht mehr bestehen und das Kind dann ohne zurecht kommen soll, entzieht sich meiner Logik.
Das steht doch eigentlich sogar im Beipackzettel, meine ich ? Das liegt daran, dass man nie mehr als 80mg in klinischen Studien an Menschen getestet hat. Punkt. Es darf also nichts höher empfohlen werden, weils dazu keine Studienlage gibt.
Mit höheren Dosierungen, sogar jenseits der 100mg wäre ich gaaaanz vorsichtig, weil dein Arzt dir das Medikament sonst ganz schnell wegnehmen kann. In meiner Selbsthilfegruppe gibt es einen, der für Elvanse gesperrt wurde (vermerkt in der Krankenakte; kein Arzt wird ihm je wieder Elvanse geben). Er hat nämlich 120mg genommen und das dann beim nächsten Termin natürlich erzählt und daraufhin hat der Arzt ihm gesagt dass das viel zu viel sei (Stichwort Medikamentenmissbrauch) und er bekommt seitdem kein Elvanse mehr, musste auf MPH zurück obwohl ihm das gar nicht taugt…
Klar könnte man jetzt sagen „Dann erzähl ich das meinem Psychiater einfach nicht!“ aber der wird merken, dass was faul ist, denn bei höheren Dosierungen brauchst du mehr Tabletten, also auch schneller wieder ein Rezept, und wenn du plötzlich statt alle sagen wir mal 3 Monate jeden Monat/1,5 Monat bei ihm ankommst und ein neues Rezept willst…wird die Praxis oder deine KK garantiert misstrauisch.
Gibt auch schon mal Verordnungen oberhalb der Gesamttagesdosis, wenn die individuelle Rezeptor-Situation dazu Anlass gibt und die sonstige Konstitution nicht entgegensteht.
Oberhalb der Tagesdosis scheint aber zum einen das Risiko zu steigen, dass die Krankenkasse das in Frage stellt. Zum anderen ist das „umstritten“ und manche Ärzte sehen da keinen Zusatznutzen bzw. eher ein Überwiegen der Nachteile und Nebenwirkungen.
Wenn Du vor kurzem noch bei 30 - 20 warst, würde Dich das ja nicht direkt betreffen, oder?
Danke. So genau hatte ich den nicht mehr im Kopf und nach schauen war wohl zu offensichtlich für mich
Genau, bisher 30-20-5 (zuletzt Medikinet Adult wg Rebound). Ich will meinen Arzt noch nach 10mg Kapseln fragen, um etwas auszutesten, ob mir eine höhere Dosis weitere Vorteile bringt. Ich wäre definitiv noch drunter und will auch gar nicht das maximale unnötig ausreizen. Aber so ganz zufrieden bin ich mit der aktuellen Dosierung noch nicht…
Mir ging diese Frage allgemein durch den Kopf, als ich ausgerechnet hatte, bei welcher Dosis ich theoretisch max landen würde. Und weil es ja doch einige gibt, die relativ hohe Einzeldosen nehmen und das je nach Häufigkeit der Einnahme nicht mehr mit der Tagesdosis passen würde, wollte ich hier einfach mal meine Wissenslücke schließen
Es gab mal eine europäische Richtlinie, die besagte, dass in Ausnahmefällen auch 120 mg/Tag zulässig seien.
Es dürfte aber trotzdem nur eher selten zutreffen. Ich vermute, es wird häufiger der Fehler gemacht, dass man zu spät nachdosiert, also zu wenige Dosen nimmt, als dass die Dosen selbst zu gering sind.
Was auch häufig unterschätzt wird, ist der abnehmende Dosisbedarf im Tagesverlauf. Ich brauche für die gleiche Wirkung mittags weniger und am Abend viel weniger als morgens. Manche berücksichtigen das nicht und kommen dann so über die 80 mg.
@Falschparker ist dein Tagesablauf auch entsprechend? Also morgens/vormittags die eher „fordernden“ Sachen und nachmittags/abends entspanntere? Und bist du Typ Lärche oder Eule? Dass im Laufe des Tages weniger benötigt wird, ist ja Tatsache. Ich frage mich wie sehr die erwähnten Punkte noch mit rein spielen.
Ich kann mich zb morgens nicht gut auf Dinge konzentrieren, die viel Denkleistung fordern. Gegen Abend oder gar in die Nacht hinein bin ich idr am produktivsten. Sämtliches lernen früher und auch konzeptionelle Tätigkeiten im Beruf habe ich gerne abends gemacht.
Empfinde ich tatsächlich als relativ schwierig, genau den richtigen Punkt zu treffen. Ich merke die Wirkung nicht wie ein Lichtschalter, der an und aus geht. Wenn ich zu spät dran war mit der nächsten Einnahme, weil irgendwas dazwischen kam, merke ich das schon. Aber einen Punkt, wann ich idealerweise nachlegen sollte, merke ich widerrum nicht. Ich habe nur, als ich gemerkt habe die 6 Std Abstand vom Arzt passen nicht, die folgende Dosis etwas früher genommen und bin bei den jetzigen 5 Std gelandet. Ich habe aber auch das Gefühl, dass die Dosierung noch nicht ganz passt. Mit deinem Gedanken könnte es ggf auch am Zeitpunkt liegen. Wobei der Arzt sagte frühstens nach 5 Std. Ich glaube aber einige nehmen auch noch etwas eher…?
es muss für dich passen. Wenn dein Arzt selbst erst nach 6 Stunden nachnimmt und es geht gut, muss es bei dir noch lange nicht der richtige Abstand sein.
Ich muss spätestens (!) nach 4 1/2 Stunden (Medikinet Adult) bzw. nach 5 1/4 Stunden (Ritalin Adult) nachnehmen.
Das ist spannend bei mir funktioniert gleichbleibend erst und Zweitdosis oder auch, daß die erste was niedriger sein darf wie die zweite. Hatte sich nach 3 bis 4 Monaten gezeigt. Kann durchaus auch M - Bypass liegen, das es dann anders umgesetzt/ aufgenommen wird, wenn ich nicht nüchtern bin.
Ich darf ja auch grundsätzlich nur den Inhalt und nicht Kapsel mit Inhalt schlucken, denn dann spiele ich richtig Lotto wann und wie die Wirkung eintritt etc.
Probiere doch ei nfach mal was mit der Dosis nach 4,5 std ist und ob das passt oder ob du besser nach 4 std nachlegst, damit der Rebound ausbleibt. Ich für meinen Teil hatte mit Medikinet ca. 4,5 std Wirkung nach 5 std war der Rebound nicht mehr aufzuhalten und ich brauchte ca. 20/ 30 min bis zum vollen Wirkeintritt => das es gut flutete und bei 4,5 std Wirkung war es dann schnell.
Medikinet dirkt ja schon deutlich kürzer denn Ritalin. Bei Ritalin lege ich nach 6 std nach das funktioniert dann ganz gut.
Solltest du Sorge wegen der max Dosis haben könntest du auch versuchen, sofern der Arzt mitmacht mit Medikinet zu starten und dann versuchen mal mit Ritalin nachzulegen, daß du dann länger hin kommst oder nicht mehr so heftige Rebounds hast etc.
Wenn du Ritalin auf Medikinet nimmst würde ich versuchen, ob es paßt, wenn du nach 3,5 Std Ritalin nachlegst. Es kann sein das es nicht paßt entsprechend nönntest du 1,5 std und 2 std vor Wirkende zu nehmen.
Kann sein, daß es am Magenbypass liegt, daß unretardiertes MPH in 30 min flutet aber die Kügelchen Ritalin La (retard) brauchen 2 std und ohne zusätzliches unretardiertes MPH brauch ich morgens wirklich 3 bis 4 std. bis die Denkkiste dann wirklich auf Volllast läuft.
Es ist ja auch eine Frage wie schnell dein Körper aufnimmt, verstoffwechselt etc…
Was auf Nahrungsmittel, Nahrungsergänzungsmittel etc. mit extrem individueller Aufnahme, Weitertransport, Verstoffwechselung und Abbau dein Körper an Zeit braucht bzw. langsam oder schnell metabolisiert kann nie jemand sagen. Das ist im Blut messbar und damit berechenbar, doch mittlerweile endlich bei den meisten angekommen, daß man es nicht pauschalisieren und noch viel weniger von Frau auf Mann und umgekehrt oder vom Erwachsenen zum Kind ableiten kann.
Der eine braucht bsp. auch mit Schmerzmittel einen hohen Start und kann mit kleinen Mengen halten, der nächste braucht kleinere Startfosen aber größere oder häufigere Erhaltungsdosen und wieder andere können immer nach Lehrbuch zurechtkommen
Ich nehme morgens Medikinet Adult 40 mg, mittags Ritalin Adult 30 und am frühen Abend MPH unretardiert 5 mg.
Ich bin auch eher ein Abendmensch. Meine Konzentration scheint mir am Besten so gegen 19 Uhr, also eine Weile nachdem ich meine Abenddosis genommen habe.
Am produktivsten bin ich wahrscheinlich ab 14/15 Uhr und je später desto effektiver gut bis teils genial. Merk man auch beim Klausur lernen, Hausarbeit schreiben etc schnief
Da ich seit der Eindosierung mir Koffein abgewöhnt habe, hilft mir Cola (Kaffee oder Schwarztee habe ich noch nicht probiert). Nur ein Tipp zum Überbrücken. Ansonsten würde ich raten, die Dosis später einzunehmen, wenn du sie Abends brauchst.
Interessant. Könnte es sein, dass es auch der Zucker aus der Cola ist, der etwas bewirkt?
Ich war Weihnachten jeden Tag in einer anderen Stadt. Das hab ich auch nur mit viel Cola am Nachmittag überlebt. Nicht für jeden Tag, aber es hat sich ganz gut angefühlt.
Ja, aber wenn ich das direkt morgens machen würde, würde ich einfach total schwitzen z.B.
Vielleicht hatte ich den perfekten Abstand zwischen Medikament und Cola gefunden, sodass es in einander überging. Bin aber auch ziemlich zuckersüchtig im Allgemeinen. Dachte früher, dass ich bestimmt so viel Zucker nicht mehr will, wenn ich Medikamente habe.