Gute Medikamentenwirkung

Hallo @grübeln,
könnte sein, dass er oft unterzuckert ist? Wie sieht es sonst mit Sachen wie Schilddrüse, Eisenwerte etc. aus? Wie ist die Situation in der Schule, könnte sein, dass er dort geärgert wird und er es dann Zuhause auslässt?

Also seitdem er das Medikament nimmt?

Hat er schon Elvanse oder Attentin gehabt? Mir haben sie gegen meine Aggressionen und Impulsivität sehr geholfen.

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Die Blutwerte sind in Ordnung.

Elvanse und Attentin ging gar nicht, da ist er fast auf die Lehrerin losgegangen.

Dieses nicht loswollen kam schleichend, ich denke eher, dass es von Intuniv kommt.

Unterzuckerung wäre möglich. Er verweigert in letzter Zeit komplett das Essen bis ca 16 Uhr. Früher habe ich Snacks und Gemüse hingestellt, hat er zwischendurch gegessen. Jetzt verweigert er komplett :frowning: deswegen kann ich auch nicht mittags nochmal Medikinet geben.

Nur mit Medikinet war er sehr gereizt.
Mit Intuniv und Medikinet lief es eine zeitlang gut (zumindest deutlich besser, gut war es noch nicht) er hat nicht verweigert, nicht geschlagen, es war insgesamt entspannter.
Jetzt sind Hausaufgaben wieder ein Kampf, Gespräche klappen nicht, er geht sofort hoch.

Ich denke schon, dass er eine Kombi braucht. Heute früh war er auch so gereizt. Mit Medikinet ist er dann wieder auf mich zugekommen, konnte man sprechen. Da er aber essen verweigert, kann ich ihm mittags nichts geben.

Frühstückt er zumindest gut? Wenn er gut frühstücken würde, könnte man überlegen ihm Trinknahrung für den Nachmittag zu geben oder ungesunde Sachen wie Nutella Brot, Pizza etc.?
Wie ist denn sein Gewicht, nimmt er ab?

Hey ich will dich nicht beunruhigen, aber das hört sich für mich an als ob noch irgendwas anderes im Busch wäre… etwas das er vielleicht nur mit Freunden besprechen würde?

Ich hatte so eine Phase nicht, da ich erst ab 16 Medikamente genommen habe. Aber gehen wir mal davon aus, dass die Essensverweigerung nur von den Medikamenten kommt. Dann bleiben ja immer noch seine Ausraster. Wie geht ihr damit eigentlich um? Was ich mir früher immer gewünscht hätte, wäre das mir einer zuhört bis ich alles ausformuliert habe. Oft wurde aber schon mittendrin abgebrochen wegen der Lautstärke, Sprache, Intensität oder ich wurde bei längeren Redepausen unterbrochen was dann auch nur wieder meine Frustration verstärkt hat(wo ich grade dabei war einen Satz so zu formulieren, das er möglichst richtig verstanden wird). → Es kann ja auch sein, dass er einen großen, komplexen Gedanken hat, den er nicht richtig formulieren kann und deswegen so unter Strom steht.

Also die Frage ist eigentlich: Hört ihr ihm zu? So richtig mit aller Zeit der Welt? Ohne direkter Zurechtweisung wegen Schimpfwörtern oder falscher Annahmen?

Ich weiss das ist oft viel verlangt. Aber stell dir eine Glasscheibe zwischen dir und deinem Sohn vor, wenn er dich anschreit.

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@allmighty
Ja, morgens isst er eine Schale Müsli. Sein tatsächliches Gewicht wird nicht weniger. Ich weiß aber nicht, wie das im Verhältnis zum Wachstum aussieht. Der Arzt hat es bis jetzt nicht bemängelt. Er ist schon von Natur aus sehr schlank.

@Fomoshlo
Ich verstehe, was du meinst, wir arbeiten dran, was manchmal sehr schwer ist, weil er die Situationen öfter falsch versteht und sich als Opfer fühlt.

Danke allen für eure Ansätze und Tipps.

Ja das habe ich heute noch. Das ist grade für deinen Sohn ein riesiger Lernprozess. Da hier nämlich auch die ungewollte Kreativität zum Nachteil gereicht. Man denkt dann oft man hat was verstanden, in Wirklichkeit ist dir aber nur , je nach Gemütslage, die best-/schlechtmöglichste Auslegung in den Sinn gekommen und die wird dann sofort als zutreffend angenommen.-> Schwarz/Weiß denken, Impulsivität, Hohe Denkgeschwindigkeit gehen hier Hand in Hand.

Innerlich bis 10 Zählen und „Wie meinst du das?“ Fragen, ist hier eigentlich die einzige Technik die mir hilft.

Hier geht es wieder drunter und drüber und ich lese nochmal alles durch. Dazu noch eine Frage:
Wie erkenne ich denn, ob Medis optimal eingestellt sind und nur noch die Impulsivität geblieben ist?

Sohn fühlt sich schnell provoziert, angegriffen, genervt und wird handgreiflich. Später tut es ihm leid. Das war immer schon das größte Problem. Dies war mit 1 mg Intuniv deutlich besser bzw. fast weg, nun ist es wieder da. Intuniv zu erhöhen hat nicht geklappt wegen Nebenwirkungen.

Bis auf Equasim, Concerta und Straterra haben wir schon alle Medikamente durch. (Ritalin hatte bis jetzt am wenigsten Nebenwirkungen, aber ob genug Wirkung da ist, kann ich nicht sagen) Vielleicht sollte ich auf was anderes achten, um die optimale Wirkung rauszukriegen.

Guanfacin alleine reichte nicht, machte aber die Aggressionen weg?
Na dann behaltet doch die 1 mg Guanfacin bei und ergänzt das mit Methylphenidat - dann ist doch gut?

Siehe ADxS.org unter Kombinationsmedikation.

Eben nicht, oder nicht mehr.
die Kombi hat er seit ca einem Jahr, in letzter Zeit klappt nicht mehr.
Die Überreizung / genervt und gestört sein ist wieder da.
Kombi mit Ritalin ist besser (weniger Nebenwirkungen) als mit Medikinet, aber irgendwie wirkt Ritalin entweder
nicht gut genug
Oder zu kurz
Oder nicht gleichmäßig

Muss wohl den Arzt wieder nerven, er macht aber keine wirklichen Vorschläge.

Bitte mal durcharbeiten:

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Nach langem hin und her ist der Arzt jetzt soweit, ein Antidepressivum zu verschreiben.
Für Kinder ist aber nur Fluoxetin zugelassen.
Das würde er zusätzlich zu Atomoxetin und Intuniv verschreiben. :thinking:

Es wird beim nächsten Termin entschieden.

Hallo @grübeln ,

ich würde mich dafür interessieren wie es euch im Zusammenhang mit dem Trotzverhalten eures Sohnes jetzt geht bzw. ob du etwas empfehlen kannst.

Unser Sohn (8 J) hat auch dieses Verhalten und es kam immer wieder (täglich mindestens 2x, zumindest morgens und abends) zu sehr aufreibenden Situationen.

Wir haben es vor 2 Monaten ca. zumindest geschafft die Ärztin zu überzeugen von Medikinet auf Ritalin LA umzusteigen.
Bei Medikinet hatten wir das Problem, dass man es ja unbedingt mit Essen nehmen soll.
Nur leider war unser Sohn oft halt auch schon vor dem Frühstück besonders schwierig oder er war schon so hyperaktiv, dass er deswegen nicht vernünftig gegessen hat…

Das Ritalin LA gebe ich ihm jetzt immer gleich direkt nach dem aufstehen bevor er richtig hochfährt, dann geht es. Es dauert aber trotzdem mindestens (!) eine Stunde bis es gut wirkt.
Dann ist sein Verhalten auch sehr super und es geht uns gut. Ich muss allerdings dazusagen, dass ich mit ihm trotzdem auf eine ganz besondere Art und Weise umgehen bzw. sprechen muss. Also ich meine, das muss exta freundlich usw… sein. Ich muss mich hier wirklich sehr bemühen.

Abends ist es dann, sobald die Wirkung weg ist wieder seeehhhhr anstrengend.
Bis er im Bett ist kann es sein, dass es noch 3 Szenen gibt.

Das nächste was mich nämlich jetzt stört ist, dass er halt fast nichts essen will (und leider dann am Abend auch nicht so viel, dass er alles aufholen würde). Auch schmeckt ihm plötzlich (noch) viel weniger als vorher. Er mag das meiste nicht essen.
Zusätzlich hat er plötzlich Eigenheiten bekommen, die er zuvor überhaupt nicht gehabt hat. ZB stören ihn plötzlich alle Schuhe. Er zieht sie an, wieder aus, weil sie blöd sind. Nächstes Paar, usw…
Früher war ihm sogar egal, wenn die Socken verschoben waren, er ist einfach damit rausgelaufen. Seine Empfindlichkeit ist sehr gestiegen.
Aber eben besonders unter Medikamentenwirkung (20 mg Ritalin LA 1x morgens). Unretardiertes nachlegen hat sich nicht als vorteilhaft herausgestellt.

Ich bin wie immer am Nachdenken was das beste für mein Kind wäre und hoffe jemand hat gute Tips bzgl. Trotzverhalten. Also das Ritalin LA hilft ihm / uns tagsüber sehr gut, hat aber leider wieder andere Nachteile.

Er geht nämlich 2 bis 3x pro Woche zum Sport (Leistungsgruppe) und es ist natürlich überhaupt nicht gut, wenn er so wenig isst.

Danke euch allen.

Hallo LeLa,

ich musste erstmal nachlesen, was ich damals geschrieben habe.

Es ist schon mal gut, dass ihr was gefunden habt, was zumindest stundenweise gut funktioniert. Mein Sohn reagiert auf alles mit Nebenwirkungen und verträgt alle Medikamente nur niedrig dosiert. Inzwischen wurde hier noch Autismus diagnostiziert, was erklärt, warum alles so schwierig ist.

Also ich finde Spiegelmedikamente wie Intuniv oder Atomoxetin nicht schlecht. Die geben eine gewisse Basis.
Hier ist alles tagesform abhängig. Wegen Autismus müssen wir auch viel beachten, wie wir sprechen, wo was steht etc.

Also nach unserer Erfahrung würde ich 1 mg Intuniv versuchen, um rund um die Uhr eine Basis zu haben. Das ist ein Spiegelmedikament, macht etwas müde und sollte am Nachmittag oder abends gegeben worden. Mindert auch nicht den Appetit. Vielleicht könntet ihr dann mit Ritalin etwas runter gehen.

Wir sind letzendlich bei Atomoxetin gelandet, was auch eine gute Basis gibt. Ich fand das aber deutlich schwieriger beim eindosieren. Und das mindert auch den Appetit.

Hallo @grübeln,

Zunächst danke, dass du mir so rasch geantwortet hast!
Es ist für mich sehr interessant zu hören, dass du schreibst, dass Atomoxetin bei eurem Kind den Appetit zügelt.
Unser zweites Kind bekommt nämlich Atomoxetin (von Medikinet gewechselt) und er hat seit dem Wechsel zum Glück 6 Kilo zugenommen und isst mit richtiger Freude wieder. Mittlerweile muss ich schon ein wenig aufpassen, dass er nicht zu viel futtert, aber er steht halt gerade so ein wenig am Sprung zur Pubertät (10 J).
Es ist genau wie du schreibst, dass es eigentlich eine gute Basis ist. Es ist nämlich auch bei uns so, dass ich das Gefühl habe es fehlt am Vormittag noch etwas für den Antrieb (oder für die Konzi)…

Ich hätte ja geglaubt, dass Atomoxetin eher zu Kindern mit ADS und SCT passt (so wie unser 10 jähriger) und hätte daher vielleicht für unseren 8 jährigen (ADHS mit viel H und problematischem Verhalten) zu einem anderen Spiegelmedikament tendiert.
Aber so wie du schreibst, falls ich das richtig aufgefasst habe (?), wirkt Atomoxetin bei euch bei ADHS auch recht gut.

Ich muss jetzt nochmal genauer zu Intuniv nachlesen, damit ich nächstes Mal mit dem Psychiater besser sprechen kann.

Danke für deine Informationen!

Ich finde jetzt Atomoxetin nicht so extrem wie MPH. Bei MPH hat mein Sohn gar nicht gegessen, mit Atomoxetin isst er zwar, aber sehr wählerisch und wenig. Seitdem wir es Abends geben, ist es ok.

Bei Intuniv fand ich gut, dass mein Sohn dann müde wurde und problemlos eingeschlafen ist. Ich fand ihn damit auch besser erreichbar, er war irgendwie mehr präsent. Hatte die Situation besser im Blick.

Atomoxetin macht hier eine bessere Stimmung. Die Unzufriedenheit ist damit weg. Der Antrieb fehlt komplett. Am liebsten würde er den ganzen Tag in seinem Zimmer verbringen (könnte auch an Autidmus liegen) Wir versuchen jetzt noch bisschen Attentin dazu zu geben.

So richtig gut ist hier gar nichts. Hier steigt aber auch der Stresspegel wegen Autismus. Was nun genau wovon kommt, kann ich nicht sagen.