Habe ich überhaupt ADHS, fragl MPH wirkung

Hallo Freunde der Sonne,
ich bräuchte mal euere Erfahrung bzw Einschätzung, ich versuche mich kurz und knapp zu halten und keinen Roman zu verfassen :wink:
Ich bin der Aron, 23 Jahre. Ich kämpfe seit Jahren mit Depressionen diese waren 2022 so schlimm das ich mir Ärztliche Hilfe suchte. Escitalopram verschlechterte mehr als das es half. Zu der zeit kam ich dem Thema AD(H)S näher und merkte das ich sehr viele Symptome des hypoaktiven Types hatte. Ein halbes Jahr später wechselten wir auf Venlafaxin nun mit einem Psychater (dieser meinte wegen der Ähnlichkeit zu MPH wäre es ein versuch wert)
Daraufhin besserte sich meine Stimmung sehr, mir fehlte aber noch immer extrem der antrieb und die ADS Symptome waren gleich bleiben.
Nach einem Test beim Psychater (der aber wirklich nicht sehr komplex war, nur eine Seite lang) begann ich mit der MPH Therapie. Hier kommt nun mein großes Problem und es hört sich irgendwie dumm an aber ich bin mir nicht sicher ob meine „Reaktion“ auf das Medikament darauf hin deutet das ich kein ADS habe.
Inzwischen bin ich bei 40mg und soll ggf auf 60mg Tages Dosis erhöhen. Was ich extrem gemerkt habe ist das ich nun einen sehr guten antrieb habe (ich komm aus dem bett usw, war mit depression teils sehr schwer) aber teilweise empfand ich diese wirkung auch sehr euphorisch (positiv). Leider kamen die Depressionen wieder da das Venlafaxin abgesetzt wurde, deshalb meinte mein Doc das ich das MPH erhöhen sollte (wegen oben genannter wirkungs ähnlichkeit zum venlafaxyn). Konzentration mäßig merke ich eine moderate Besserung, aber gerade wenn ich zuhause bin habe ich unter MPH das Problem das wärend ich was mache gleich das nächste im Kopf habe und mich so verzettel
sehr angenehm ist die Reiz Reduzierung wie an Fasching. Dort war ich dieses Jahr viel entspannter weil ich nicht überfordert war von all den Geräuschen und Sinneseindrücken.

Jetzt stelle ich so ein bisschen meine Diagnose in frage. Die Reiz Reduzierung und Konzentration Förderung würden dafür sprechen das es passt. Wiederum hatte ich teils das Gefühl wie als hätte ich einen caffe zu viel getrunken (bei 30mg aber bei 40mg nicht mehr…) und durch die Euphorie kombiniert mit der Motivation hinterfrage ich das ganze. Kann es sein das diese „aufputschende“ wirkung einfach nur so ausgeprägt ist weil ich aus einem starken depressiven tief komme oder weißt das eher darauf hin das ich kein ADS habe.

So ich glaube das reicht erstmal. Es würde mich einfach sehr interessieren ob ihr auch diese pushende wirkung kennt oder ob das eher untypisch ist. Schon mal ein fettes danke an alle :slight_smile:

Hi, willkommen im Forum!

Um schauen zu können, was Sache ist, fehlen folgende Angaben:

  • Welches Mittel nimmst du? MPH ist zu pauschal. Da es verschiedene Mittel gibt, muss man schauen ob die Einnahme auch richtig erfolgt und ob es sonst Erfahrungen zu diesem Mittel gibt die dir helfen könnten.

  • Welche Zeiträume sind es? Seit wann nimmst du MPH? Am Anfang ist Euphorie ziemlich normal, das verschwindet mit der Zeit (ist sowieso eine unnatürliche Euphorie). Seit wann nimmst du kein Venlafaxin?

  • Komsumierst du Koffein? Also Kaffee, aber auch Energydrinks? Beeinflusst die Medikamente. Die ersten Wochen/Monate würde ich darauf verzichten. Ich selbst kann nicht parallel Kaffee und mein Medikament nehmen, da drehe ich durch.

Medikamente bei ADHS sind sehr hilfreich, aber im Grunde nur eine Unterstützung.

MPH ist am Anfang in der euphorischen Phase ein gutes Antidepressiva (AD). Das schleicht sich aber aus. Mir hat die Kenntnis über mein ADHS geholfen, da klar wurde, wo die Probleme her sind. Das ging paar Monate gut, mittlerweile nehme ich wieder AD was mich stabilisiert.

Wie sieht’s mit einer Psychotherapie aus? Hast du dich über die Probleme deines ADHS informiert und dich damit weiter auseinander gesetzt?

LG
Pedro

Also, das Mittel und einnahme ist alles gerade noch ein bisschen kompliziert. Ich nehme Methlyphenidat mit veränderter wirkstofffreisetzung (Zentiva) seit dem 5.2. Das Venlafaxin wurde zeitgleich ausgeschlichen. Da viele darüber berichten wie unterschiedlich manche MPH produkte wirken habe ich das letzte mal expliziet beachtet das mir Ritalin verschrieben wird aber ich bekam wieder dieses Medikament. Ich nehme an es liegt an der Krankenkasse. Beim Thema aplikation glaube ich kennt sich mein Arzt auch nicht ganz mit der Materie aus. Ich habe mit ihm ausgemacht auf akut wirksames MPH zu wechseln, einfach für ein besseres Feingefühl beim eindosieren, Ich hab Ritalin Adult 10mg verschrieben bekommen, er hat mir auf nachfrage versichert es sei das akut wirkende und ich soll es 2-2-0 (evtl am abend auch noch eine) nehmen. Aber ja leider ist das wie ich dachte retadiert… aber die packung ist jetzt fast leer und dann möchte ich wirklich auf akutes umsteigen.
Eine sünde die ich tätige ist in der früh meine medis auf nüchternen magen zu nehmen, ich kann immer erst 1-2h nach dem aufstehen essen. Koffein konsomiere ich seitdem ich MPH nehme nicht mehr.
Psychoedukation stimme ich dir voll zu, das hat mir auch sehr geholfen und da bin ich sehr hinterher mich zu informieren. Psychotherapie bin ich momentan noch auf der suche, ich bekomme leider überall absagen.
Vielen dank schon mal für deinen Einblick, dann ist die wirkung bei mir vielleicht doch nicht so unnormal
grüße,
aron

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Okay.

Also prinzipiell solltest du die Medikamente nicht auf leeren Magen nehmen.

Generell kann es problematisch sein, auf Kasse unretardiertes MPH zu bekommen.
Das musst du, wenn ich das hier so richtig mitbekommen habe, wenn, selbst zahlen.

Ist eine Frage der Zulassung :man_shrugging:

Ach ja, wegen Depressionen und mph…

MPH wirkt definitiv NICHT Antidepressiv.

Was bedingt ad wirkt, ist Elvanse.
Das ist jedoch ein völlig anderer Wirkstoff.
(Elvanse ist LDX und wirkt entsprechend etwas anders.)

Leider kenne ich das Medikament was du aktuell nimmst nicht weswegen ich dazu im Detail ansonsten nichts genaues sagen kann.

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Ja ich versuch immer was kleines zu snacken das es wenigstens ein bisschen eine grundlage hat.
Als ob das ist ja eine frechheit… aber gut wahrscheinlich irgendwie billiger oder so. Naja vielleicht lässt sich mit denen auch irgendwie reden, vielleicht mach ich mal nen kleinen ausflug zur aok

Oke ja das habe ich auch vermutet, mir geht es psychisch auch um einiges schlechter seit dem ich MPH nehme (zwar wird es gedämpft von dem antrieb durch die medis aber ich merke das ich wieder in meine dep. verstimmung falle) Vielen dank für die hilfe

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Banane, Müsliriegel, Joghurt…

Den Eindruck habe ich auch. In welchem Land bist du? Da gibts im deutschsprachigen Raum durchaus Unterschiede.

Akut wirksam sagt mir jetzt nichts. Ich vermute, du verwechselt da etwas.

Ich schätze mal, damit war unretardiertes MPH gemeint.

Willkommen btw @thedude1 !

Ich habe jetzt keine Zeit für eine ausführliche Antwort, daher kurz: Es gibt keinen Grund, deine ADHS-Diagnose in Frage zu stellen.

Aber ADHS heißt nicht, dass du keine Depression hast und auch nicht, dass du kein Antidepressivum (mehr) brauchst. Kann sein, ist aber nicht immer so.

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Aber stimmungsstabilisierend. Bei mir zumindest.

Ja, weil man besser klarkommt und weniger leidet. :grinning:

Hi !
Ich kann nur bestärken, was die anderen gesagt haben. Ich bin selbst noch in der Findungsphase was Medikamente und hilfreiche Unterstützung angeht. Dabei hatte ich jetzt leider schon die Situation, dass mein Psychiater den Gedanken geäußert hat, den du erwähnt hast.
Also da Medikinet und Elvanse (bei nicht richtiger Eindosierung und Begleitung seinerseits übrigens) nicht funktionieren, ist es ja wahrscheinlich gar nicht ADHS.
Ist echt nicht sinnvoll nur von der Wirkung von Medikamenten aus zu gehen und du beschreibst ja auch, dass du dich in Vielem wiederentdeckst.
Dir weiterhin Kraft bei der Suche :slight_smile:

Ja das mag sein, aber trotzdem finde ich, dass die Ausreißer nach unten weg sind. Also so Stimmungsänderungen ohne Anlass.

Was jetzt Ursache und was Wirkung ist sei mal dahin gestellt :slight_smile:

Ich klinke mich auch mal hier rein. Der Titel des Eintrags hat mich irgendwie angesprochen. Ich nehme Elvanse (20 - 30 mg/Tag), was tausendmal angenehmer ist als Medikinet. Aber ich kann mich dadurch besser konzentrieren. Jedoch wirkt es für mich auch Stimmungsaufhellend/Stabilisierend wobei ich mich Frage, ob das Überhaupt zu ADHS passt?

Ich habe mehrere Tests gemacht auf ADHS. In Ambulanzen, insgesamt zwei, die mehrere Stunden dauerten. Beide Ergebnisse waren eindeutig. Jedoch zweifle ich immer noch mit der Wirkung von Elvanse? Wie fühlen sich andere damit? Ich merke halt das ich mehr Lust auf den Alltag und die Arbeit habe. Ist das normal?

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Das passt :slightly_smiling_face: ist bei mir auch so. Ich versuche mehr und mehr nicht nur die Sachen zu berücksichtigen, welche mir „Angst machen“ bzgl. der Wirkung (weil es sich so gut anfühlt), sondern zu schauen was außerdem passiert.

Da meine Laune besser ist, bin ich auch nicht andauernd wütend und deprimiert von allem und bin in der Lage klar zu denken d.h. Ich bin in der Lage Entscheidungen zu treffen und habe das Gefühl, dass diese kontrolliert und gewollt von mir ausgehen. Zudem bin ich viel entspannter.

Das habe ich auch. Ohne Medis würde ich mind. halben Tag im Bett bleiben, weil ich so deprimiert wäre von der Auffassung „ich weiß nicht womit ich anfangen soll“. Danach wäre ich wütend, dass der Tag so gelaufen ist und hätte exzessiv Sport gemacht, um das Gefühl loszuwerden und mich geerdeter zu fühlen.

:smiley:

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Nein, das ist kein Grund an der Diagnose zu zweifeln.

Elvanse wirkt zusätzlich noch leicht Antidepressiv.
Das macht es bspw für mich mit den Depressionen umso interessanter.

Allgemein wirkt es sehr sanft im Hintergrund, der Fokus und die Konzentration sind erheblich besser.
Zudem bin ich deutlich ruhiger.

Antrieb kommt immer ganz darauf an.

Was für mich noch absolut wichtig ist, dass ich keinerlei Nebenwirkungen merke.
Sprich kein rebound, keine dadurch ausgelöste Appetitlosigkeit oder sonstiges.

Nehme übrigens 3 x 20mg :wink: