Hallo zusammen, ich bin 56 Jahre alt/ weiblich und habe die Diagnose vor ca 2 Monaten erhalten. Ich mache ausserdem wegen Wechseljahresbeschwerden eine Hormontherapie mit Famenita und Lenzetto.
Meine größten Baustellen sind innere Unruhen und Reizbarkeit. Ich kann nicht dasitzen ohne was zu tun, deshalb zupfe ich an der Nagelhaut herum bis ich blute und dann ärgere ich mich.
Ich begann mit Medikinet 10 mg und hatte nur Kopfschmerzen. Dann Lisdexamfetamin Rathiopharm 30mg. Ich vertrage es gut und habe keine Nebenwirkungen. Nur trockenen Mund. Das jedoch ist gut so weil ich eh zuwenig trinke. Sonst merke ich nichts vom Medikament. Nach 10 Tagen dann 50mg, irgendwie auch keine Veränderung gespürt. Dann wieder nach 11 Tagen habe ich gerade 70 mg genommen. Keine Ahnung ob sich da was tut. Ich freue mich über Reaktionen und Erfahrungen. Liebe Grüße Kati
Herzlich Willkommen
Hallo und Willkommen Kati!
Hat sich denn mit der erhöhten Dosis nochmal etwas getan?
Das hormonelle Gemisch ist auf jeden Fall eine Herausforderung und ich wünsche dir, dass du einen Weg findest deiner Reizbarkeit und der inneren Unruhe entgegen zu wirken.
Liebe Grüße, Muggel
Hallo Muggel, Dankeschön für dein Interesse. Ich versuche mal zu beschreiben, was sich verändert hat. Nach 2 Tagen mit 70mg Lisdexamfetamin habe ich wieder damit aufgehört, das war zuviel zu diesem Zeitpunkt. Mein Arzt hat mir jetzt 50mg verordnet ( eine 100 er Packung) Mir geht es nicht schlecht, ich bemerke nur eine Rastlosigkeit. Es ist erstaunlich, was ich alles zustande bringe. Ich bin zum Bob der Baumeister geworden. Ich traue mich an Sachen, die ich mir sonst nicht zugetraut habe. Zb habe ich Silikon abgemacht und erneuert im Badezimmer und Sockelleisten erneuert und sogar auf Gehrung 45 Grad gesägt. Was ich mittlerweile auch bemerkt habe ist, dass die Birne nicht mehr 24/7 mit Gesankenkarussell beschäftigt ist. Es gibt also eine Wirkung. Die beste Nebenwirkung ist auch die Gewichtsabnahme. 5kg in 6 Wochen, ich hoffe das bleibt noch so für 3 bis 4 kg😂. Die Ruhelosigkeit und Unfähigkeit mal ruhig ohne was in den Händen zu haben auf der Couch zu sitzen, ist nicht eingetreten. Reizbar bin ich auch noch. Ich fühle mich schnell angegriffen. Streit und Disharmonie kann ich nicht ertragen, deswegen bin ich sehr zurückgezogen, um solchen Gefahren aus dem Weg zu gehen. Ich frage mich auch gerade, ob diese 50 mg zuviel sein könnten, weil ich körperlich ziemlich viel tue und dann am frühen Abend extrem erschöpft bin. Naja alles im allem, bin ich aber zufrieden. Ich war definitiv neugierig auf die Wirkung und auch sehr ungeduldig. Es ist halt nicht vergleichbar mit einer Kopfschmerztablette. Da erkennt man die Wirkung, weil die Schmerzen nachlassen. Adhs tut aber nunmal nicht weh, von daher bemerkt man erst im Nachhinein und rückblickend, was sich verändert hat.
Wie sind deine Erfahrungen? Ganz liebe Grüße Kati
Hi Kati,
finde es total spannend, wie es dir ergangen ist. Du hast jetzt aufgehört heißt, dass du dann runterdosiert hast? Kann schon sein, dass es zu viel war, wenn du dich so erschöpft fühlst - bisher habe ich hier selbst noch zu wenige Erkenntnisse. Die Gewichtsabnahme find ich in der Hinsicht auch etwas bedenklich, weil ich das n bisschen viel finde, für die relativ kurze Zeit. Aber da du ja eh schon runterdosiert hast, wird es vllt nicht ganz so rasant gehen. Die Erschöpfung würde ich auch im Auge behalten.
Die positiven Effekte zu sehen ist schon Mal ermutigend, als Baumeisterin kannst du ja so einiges bewegen. Reizbarkeit und Dünnhäutigkeit kann ja zumindest potentiell auch aus anderen Quellen herrühren. Hast du denn das Gefühl soweit zufrieden mit deinem Handeln zu sein? Das richtige Maß bei der Medikation zu finden, erscheint für mich auch schwierig. Bin aktuell bei 10 mg Methylphenidat retard morgens und hab erst heute mal 20 mg ausprobiert. Da hab ich mich auch gereizter empfunden… Aber die Ermittlung ist in dieser Hinsicht noch nicht abgeschlossen
Hallo Muggel, Danke für deine Rückmeldung und dein Interesse. Bist du auch weiblich, spätdiagnostiziert ? Mit Methylphenidat habe ich damals auch angefangen. Nach 3 Tagen aber aufgehört weil ich nonstop Kopfschmerzen hatte. Bin mal gespannt wie es dir ergeht mit 20 mg.
Was meine Gewichtsabnahme angeht, mache ich mir keine Sorgen. Es sind nicht nur die Medis alleine, die das bewirken. Es ist einfach viel einfacher auf Sachen zu verzichten. Ausserdem habe ich seit fast 2 Monaten kein Alkohol mehr getrunken. Vorher gab es immer gerne das ein oder andere Glas Wein, mal einen Sekt und auch gerne hin und wieder Sambuca. Das habe ich alles komplett gestrichen, weil mir eine Gewichtsabnahme wichtig ist. Ich bin zwar kein Schwergewicht, war aber immer am Anfang des levels leicht übergewichtig zu sein. Ich hoffe noch das ein oder andere Kilo zu verlieren, weil es gerade nicht soviel Überwindung kostet. Wahrscheinlich legt sich das eh bald wieder und mein Appetit ist mehr als zurück . Ich bin ein sehr aktiver Mensch, gehe täglich mindestens 4 km manchmal natürlich auch viel mehr und mache 2 mal die Woche Sport. Ich habe leider einen so niedrigen Grundumsatz und auch keinen guten Stoffwechsel. Wechseljahre halt.
Momentan habe ich übrigens die 50 mg Lisdexamfetamin. Eigentlich denke ich , dass es ganz ok ist und deshalb bleibe ich mal dabei. Nicht jeder Tag ist gleich, mal spüre ich mehr und manchmal auch weniger Wirkung. Da schreibe ich schreibe ich und freue mich auszutauschen. Natürlich interessiert es mich auch wie und warum du zu der Diagnose kamst und wie es dir so ergeht und natürlich auch jedem anderen, der diese Zeilen vielleicht liest.
Liebe Grüße Kati
Hi @Kati68
Könnte sein. Die Rastlosigkeit sollte eher nicht sein und extreme Erschöpfung am Abend deutet darauf hin, dass Du Dir zu viel zugemutet hast.
Unter Lisdexamphetamin neigt man durchaus dazu, seine Grenzen nicht richtig zu erkennen und zu überschreiten. Die Quittung bekommt man, wenn die Wirkung nachlässt.
Ganz wichtig bei Lisdexamphetamin: Ausreichend und regelmäßig essen! (Hat mein Arzt mich nochmal extra drauf hingewiesen). Außerdem hat mein Arzt mir nach der Eindosierung ausdrücklich empfohlen, ab und zu eine Medi-Pause (1-2 Tage) zu machen, damit der Körper sich erholen kann. LDX „pusht“ ordentlich, auch wenn man es selbst nicht wahrnimmt. Der Körper „merkt“ das trotzdem.
Zu wenig Essen (= zu wenig Energiezufuhr) kann bei LDX auch zu Unruhe führen.
Unter Stimulanzien ist Dein Energieverbrauch erhöht. Wenn Du trotz erhöhtem Energieverbrauch weniger isst als ohne Stimulanzien, tust Du Deinem Körper keinen Gefallen. Deine Gewichtsabnahme finde ich bedenklich.
Für die Unruhe und Getriebenheit kann es also mehrere Gründe geben:
-zu wenig gegessen,
-zu wenig Pausen gemacht,
-zu hohe Dosis LDX,
-oder zwei davon oder alles zusammen.
Versuche mal, mehr auf regelmäßige und ausgewogene Ernährung und bewusste Pausen zu achten. Wenn es dann nicht besser ist, probiere mal eine niedrigere Dosis, z.B. 40 mg.
Ich finde die Steigerung von 30 auf 70 mg innerhalb von 21 Tagen echt sportlich. Gut möglich, dass Du auf dem Sprint dahin „Deine“ Dosis verpasst/übersprungen hast. Eigentlich ist die Eindosierung eher ein Langstreckenlauf.
Wie sagen Blutdruck und Puls zur Medikation?
Trinkst Du koffeinhaltige Getränke?
Hallo Schusselflummi,
vielen Dank für deine Informationen.
Ich trinke weder Kaffee noch Alkohol und mein Blutdruck/Puls ist ok. Zu Beginn der Eindosierung habe ich einen Monat die Werte dokumentiert und sie waren in Ordnung. Mittlerweile messe ich auch nicht mehr. Nun, ich habe die Dosis deswegen so gewählt, weil mein Arzt es so vorgeschlagen hat. Ich habe nach 10 Tagen von 30 auf 50 erhöht. Bei 30 hatte ich damals keine spürbaren Veränderungen. Mit der Empfehlung von dir 40 zu nehmen, müsste ich die Spritzendosierung mit auflösen im Wasser vornehmen, was angeblich nicht empfohlen ist. Der Psychiater hat ausdrücklich erwähnt, dass er mir lediglich 30 , 50 oder 70 aufschreiben dürfe, ansonsten würde die Krankenkasse mosern. Habe deswegen 100 er Pack 50 mg erhalten.
Es ist tatsächlich möglich, dass ich die richtige Dosis übersprungen habe. Ich persönlich finde es sehr schwierig zu erkennen, wann die Dosis passt. Die gleichzeitige Hormonersatztherapie nimmt sicherlich auch einen Einfluss auf die Wirkung. Ich bin noch in den Anfängen und die Erfahrung fehlt dementsprechend leider auch. Sicherlich ist es auch gut eine Pause zu machen, da ich aber noch in der Eingewöhnung bin, habe ich das noch nicht getan. Wann hat sich ein Körper daran gewöhnt? Sehr individuell wahrscheinlich.
Was meine Ernährung betrifft, habe ich damals schon vor Tabletteneinnahme erst mittags gefrühstückt und am frühen Abend eine warme Mahlzeit gegessen. Daran habe ich nichts geändert, nur dass ich jetzt endlich Gewicht verliere, was ich schon vorher immer damit bezweckt habe.
Es geht mir körperlich gut und ich habe nicht den Eindruck, dass ein Mangel besteht. Keine Kopfschmerzen, keine spürbaren Nebenwirkungen, Haarausfall oder Ähnliches. Hoffentlich bleibt das auch so😂Ich bin dankbar , dass Forenmitglieder Ihre Erfahrungen teilen und freue mich auch über Tipps und
LieAnregungen, die du mir gegeben hast. Ich experimentiere noch ziemlich herum und erkenne außerdem, dass es tatsächlich sehr individuell ist wie Menschen unterschiedlich auf die Wirkungsweise des Medikaments reagieren. Ich bemerke kaum noch spürbar das Einsetzen des Medikaments und das Abklingen nehme ich auch nicht wirklich wahr. Glaube aber dass die Wirkung schon im Gegensatz zu anderen Leidensgenossen ziemlich viele Stunden anhält. Lieben Gruß und ein schönes Wochenende
Hi @Kati68
Vom Hersteller empfohlen ist das Teilen nicht - die wollen ja ihre Kapseln verkaufen. und die Ärzte dürfen es nicht empfehlen, weil es dafür keine Zulassung gibt.
Laut Packungsbeilage darf man den Kapselinhalt aber in Saft oder Wasser aufgelöst zu sich nehmen. Ob man dann den ganzen „LDX-Mix“ trinkt oder nur einen Teil, ändert an der grundsätzlichen Wirkungsweise ja nichts - nur an der Dosis.
Wenn Ärzte sich von Krankenkassen vorschreiben lassen, wie sie ihre Patienten behandeln dürfen… (Ja, ich weiß Regress und so). Du hast jetzt ein Elvanse-Generikum von Ratiopharm bekommen. Das ist (noch) nur in den Dosierungen 30/50/70 mg für Erwachsene zugelassen - wie Elvanse bis März diesen Jahres auch.
Elvanse (ohne „Adult“) ist seit März aber in allen Dosierungen (20, 30, 40, 50, 60, 70 mg) für Erwachsene zugelassen. Dein Arzt könnte Dir also problemlos Elvanse in der gewünschten Stärke aufschreiben und die Kasse muss es zahlen - weil es zugelassen ist. Da gibts allerdings keine 100er Packungen, nur 30er. Leider haben das noch nicht alle Ärzte mitbekommen. Ein Blick in die Fachinfo zu Elvanse kann da hilfreich sein.
Gut möglich. Liest man hier ja immer wieder, dass schon der natürlich Zyklus mit reinspielen kann, wie auch Pille oder HET. Hilft nur ausprobieren, ob die HET angepasst werden muss oder die ADHS-Medis.
Ich habe relativ schnell nach 6-8 Tagen einen Tag Pause gemacht, weil ich dann das Gefühl hatte, „drüber“ zu sein. Am letzten Wochenende hatte ich keine Pause, weil ich „funktionieren“ musste - war nicht gut. Mittwoch deswegen weniger genommen, gestern normal und heute wieder weniger. Werde dann ab morgen erst Mal nichts nehmen - ich glaube, mein Körper braucht ein Reset.
So weit, so schlecht. War bei mir auch so - weil ich morgens einfach nichts runter bekomme.
Ich nehme Elvanse direkt bevor ich ins Büro fahre und es fängt an zu wirken, wenn ich ankomme. Wenn ich dann nichts esse, kommt ein „Drüber-Gefühl“. Hab jetzt Müsli-/Proteinriegel in der Schreibtischschublade deponiert, esse direkt nach Ankunft einen halben oder ganzen Riegel und fühle mich damit wohler.
Wenn du den Mangel merkst, ist es zu spät. Der kommt ja nicht plötzlich, sondern schleichend. Und ist nur schleichend wieder auszugleichen. Also besser erst gar keinen Mangel entstehen lassen - denn wenn er da ist, dauert es Wochen bis Monate, bis alles wieder o.k. ist.
Der menschliche Körper ist schon ein Wunderwerk - und manchmal auch eine Wundertüte.
Viel Erfolg beim „Experimentieren“ und ich wünsche Dir auch ein schönes Wochenende!
Vielen Dank für die vielen wertvollen Tipps. Beim nächsten Arztbesuch werde ich es mal ansprechen, dass Elvanse auch in 40 mg zugelassen ist. Man lernt so einiges hier im Forum dazu. Es ist sehr interessant Berichte zu lesen, dass manche Menschen schon empfindlich auf 5mg Dosen sind. Ich bin irgendwie Blind oder gefühlstot um das zu bemerken. Ich glaube ich würde nicht mal wirklich merken wann eine Dosis passt oder nicht oder ob ich überhaupt das richtige Medikament habe🤷♀️. Nun , es sind gerade erst 2 Monate der Medikation, ich mache einfach mal weiter. Lieben Gruß
Lisdexamphetamin Ratiopharm gibt es in 20/30/40/50/60/70 mg
Das ist richtig, jedoch gibt es 20,40 und 60 nicht als adult (Erwachsene) , wie gesagt der Arzt sagte, er kann nur 30 , 50 oder 70 aufschreiben, findet das allerdings auch selber doof🤷♀️
Obwohl es nicht explizit als “Adult” oder so gekennzeichnet ist, kann man in der Packungsbeilage nachlesen, dass das Medikament auch von Erwachsenen eingenommen werden kann – genau das nehme ich nämlich
Leider sind viele Ärzte nicht immer auf dem neuesten Stand… Ich musste meinem Arzt auch erst erklären, dass es nicht nötig ist, mich von 30 mg direkt auf 50 mg Elvanse zu setzen, da die anderen Dosierungen inzwischen auch für Erwachsene zugelassen sind. Zum Glück hat er das gut aufgenommen und mir problemlos die 20 mg bzw. 40 mg verschrieben.
Ich nehme jetzt LDX Ratiopharm, da ich nichts dazuzahlen muss. Bei Elvanse wäre eine Zuzahlung fällig
Das stimmt, ich habe bislang auch noch keine Zuzahlung für die Ldx Ratiopharm zahlen müssen. Umso besser😉 . Für mich hat es ganz gut gepasst mit 30 zu beginnen und auf 50 zu steigern. Bei den 50 bin ich jetzt hängen geblieben und werde dabei auch bleiben. Die Nebenwirkungen der Appetitlosigkeit sind mittlerweile auch verschwunden (leider😂). Schleichender Wirkungsbeginn und sanft ausschleichendes Wirkungsende. Bewusst habe ich wie andere es kennen nie einen rebound wahrgenommen. Mir fehlt evtl auch das entsprechende Körpergefühl um Feinheiten zu registrieren. Es fällt mir auch schwer zu sagen und zu bemerken, was jetzt anders ist. Aber es ist anders. Mir fallen Dinge wie zb Hausarbeit viel leichter, ich würde fast behaupten es macht mir sogar Freude🙈. Die 24/7 Gedankenkirmesbirne und die 1000 offene Tabs sind Geschichte.
Wie ist es bei euch? Kommen bei euch nach der Wirkungszeit wieder alle Symptome zurück? Bei mir ist ,so sagt mein Gefühl eine Dauerwirkung da. Es bleibt bestimmt immer etwas noch im Körper übrig, oder? Ein Highlight für mich war , als meine Psychologin, die mich längere Zeit nicht gesehen hat , zu mir sagte. Wow Sie sind ja total ruhig? Das habe ich nämlich nicht bemerkt, zumindest nicht bewusst. Es kommen bestimmt noch andere spannende Veränderungen zum Vorschein. Mein Mann merkt übrigens an mir null Veränderungen. Der eine so der andere so.
Oh, gut, dass ich nicht die Einzige damit bin! Mein Partner sagt, er merkt schon Verbesserung, aber insgesamt kann er nicht viel dazu sagen. Er meint ich bin ich einfach weniger abgelenkt, wenn ich Dinge wie Arbeiten oder Lernen mache (wir teilen uns ein Arbeitszimmer). Ich stehe nicht mehr plötzlich auf und störe ihn mit Themen, die definitiv bis später warten könnten… und auch beim Autofahren ist die Konzentration besser.
Ich merke das selbst. Ich bin besser konzentriert und habe weniger Tagträume. Kann Entscheidungen besser treffen, bin selbstsicherer, etc.
Ich empfinde die Wirkung von LDX als sanft. Bei MPH hatte ich kurze Wirkungszeiten und habe sehr unnatürlich gespürt, wann es wirkt und wann nicht mehr, inklusive der Wirkungslücken. Bei LDX finde ich es viel natürlicher. Nach etwa 6h merke ich zwar, dass die Wirkung langsam nachlässt, aber das ist sanft und nicht immer genau gleich. Der Rebound ist auch viel sanfter. Allerdings fühle ich mich nicht so stark angetrieben, motiviert und fokussiert wie mit MPH.
Nach etwa 7-8h nach der Einnahme , vor allem beim Autofahren, merke ich aber definitiv, dass ich unkonzentrierter werde. Es ist logisch, dass ich dann weniger konzentriert bin als ohne Tabletten, wegen des Rebounds. Da fühle ich mich auch etwas seltsam. Ich bin nicht mehr so entspannt und gehe im Kopf alles mehrmals durch, um ja nichts zu vergessen oder nicht den Eindruck zu geben, dass ich nicht zuhöre. Außerdem fühle ich mich ein bisschen müde, besonders bei Aktivitäten, die viel Konzentration und Verantwortung erfordern. Bin so verpeilt dann…auch zuhören egal ob jemand mit mir redet oder ob ich einen Film schaue - ich kann das nicht mehr so richtig folgen. Ich finde es komisch, weil an sich merke ich schon, dass irgendwas noch übrig bleibt. Ich bin trotzdem komisch lange wach, manchmal bis 2Uhr nachts. Aber ich bin nicht konzentriert und alles. Also insgesamt denk ich, nur weil das Medikament noch im Blut ist, heißt es nicht, dass die gewünschte therapeutische Wirkung noch anhält
Ich werde meinen Arzt fragen, wie ich die Wirkung verlängern kann, und noch vielleicht schauen, ob wir unabhängig davon noch von 40 mg auf 50 mg erhöhen. Das Thema „Try and Error“ hat er nie angesprochen, und leider musste ich bisher viele Dinge von mir aus ansprechen. Er lässt mir zwar theoretisch viel Freiraum, aber ich möchte nichts ausprobieren, ohne zumindest sein Okay zu haben. Will es nicht riskieren, keine Tabletten mehr zu bekommen…
Wann hast du gemerkt, dass dein Appetit wiederkam? Für mich war Appetitlosigkeit bisher positiv gewesen und eine Möglichkeit, zu wissen, dass die Tabletten wirken. Generell hab ich aufgehört tagsüber nur ans Essen zu denken. Ich glaube das war meine Stimulanz… ich habe auch abgenommen, was mich wirklich erfreut hat
Ja die Gewichtsabnahme , ich hab auch davon profitiert. Zuerst ging es schnell, dann ziemlich langsam. Mein Appetit kam ungefähr nach 6 Wochen wieder. Ich halte aber weiterhin durch , meide Alkohol und Süßigkeiten komplett. Mal schauen ob noch was an Gewicht weggeht. Mein Grundumsatz im Ruhestand ist eh niedrig, schwer so Gewicht zu verlieren. Ich würde gerne mal wissen um wieviel sich der Grundumsatz mit den Medis erhöht.
Ich kenne das auch wie bei dir mit der Unkonzentriertheit bei Tv oder so. Mir ist immer alles so schnell langweilig, deswegen gucke ich sehr wenig Tv. Auch langweilige Gespräche sind anstrengend. Mit dem Autofahren ist es bei mir immer komisch gewesen. Ich drücke mich wie es geht davor und in staedte fahre ich gar nicht. Ob das jetzt besser geworden ist weiß ich noch nicht. Bin da echt ein Schisser.
Bin ja aktuell bei 50 mg, letzte Woche nach dem Sport war ich total erledigt, dass ich bei Sport nur noch 30 nehme. Manchmal denke ich auch das 50 zuviel sind. Ich bin mit meiner Produktivitaet nicht zu bremsen. Raeume aktuell Keller und Dach leer , wo ich mich vorher nie dran getraut habe weil ich keinen Plan hatte wie ich anfangen soll. Jetzt mach ich einfach und hab immer neue Ideen um möglichst gut zu organisieren. Meinem Mann gehe ich damit ziemlich auf den Keks, weil er der ruhige ist und problemlos den ganzen Tag Tv gucken könnte, ohne das bei ihm ein Fuss wackelt oder die Haende aktiv sind. Wenn ich sitze brauche ich Fidgetzeug für die Hände. Ohne was piddel ich mich blutig. Das ist mit den Medis leider nicht besser geworden.
Wie seid ihr auf die Diagnose gekommen? Spät? Wer hat’s festgestellt? Bei mir war es eine Psychologin. Ich selbst waere nie darauf gekommen. Im Nachhinein verstehe ich aber alles besser was mein Leben betrifft. Es war alles schwer und anstrengend und der Dauerstress im Kopf hat mich krank gemacht.
Liebe Grüße
Da Elvanse eine lange Halbwertszeit von ca. 11 Stunden hat, ist nach ca. 11 Stunden immer noch die Hälfte davon in Deinem Körper. Nach 22 Stunden ist es noch 1/4 - und dann legst Du ja schon nach. Also ist Dein Gefühl schon richtig. Außerdem kann die Halbwertszeit auch nach individuellem Stoffwechsel länger oder kürzer sein.
Komplett abgebaut (bis auf minimale absolut wirkungslose Reste) sind Medikamente nach etwa 5 Halbwertzeiten, also Elvanse nach ca. 55 Stunden. Deswegen soll man ja beim Eindosieren mindestens 3-5 Tage warten, bevor man steigert.
Im Vergleich dazu hat MPH eine Halbwertszeit von 2-3 Stunden. Da ist dann nach ca. 10-15 Stunden nix mehr da, was wirken könnte.
Interessante Informationen, Danke dafür
Elvanse ist ein Prodrug, das heißt, in der Kapsel ist ein an sich wirkungsloser Stoff, der erst im Köper in einen wirksamen Bestandteil und einen unwirksamen „zerlegt“ wird, bevor der wirksame Bestandteil anfangen kann zu tun, was er tun soll. Das „Zerlegen“ braucht seine Zeit und deswegen verlängert sich bei Dosiserhöhung auch die Wirkung - der Körper braucht halt länger, wenn er mehr umwandeln muss.
Bei MPH ist das was wirkt, direkt in der Kapsel und die verlängerte Wirkung wird dadurch erzielt, dass man den Wirkstoff in Kapseln füllt oder in Kügelchen mit verschiedenen Überzügen einhüllt, die den Inhalt nur nach und nach freigeben. Wenn man die Dosis erhöht, bestimmt trotzdem die „Verpackung“ zu welchen Zeiten der Wirkstoff freigesetzt wird. Bei Elvanse ist die Kapsel nur dazu da, das Pulver zusammen zu halten und hat ansonsten keine Funktion.
Vielen Dank für die ausführliche Erklärung, man vergisst schnell, dass es was ganz anderes ist als MPH… Ich überlege tatsächlich, die Dosis zu erhöhen, habe jedoch Angst, dass es mich durcheinanderbringen könnte. Ich denke aber, dass ich merken werde, falls es zu viel ist.
Momentan habe ich gemischte Gefühle: Einerseits passt es gut, und ich merke beim Autofahren oder beim Filmschauen, dass es deutlich besser ist als ohne Tabletten. Andererseits habe ich bei Aufgaben, die eine längere Aufmerksamkeitsspanne erfordern, Schwierigkeiten mit Fokus und Motivation…bis ich mich motivieren kann…und dann wenn ich dran bin, versinke ich in die Aufgabe, aber komme nie zu einem Ende.
Auch meine Stimmung scheint öfter zu schwanken und bin vor allem nachmittags reizbarer. Gelegentlich erlebe ich tagsüber kurze Momente einer „Derealisation“ in denen ich meinen visuellen Fokus verliere, in Gedanken abschweife und für ein paar Sekunden an nichts denke. Das ist schwer zu beschreiben. Ich habe aber nicht das Gefühl, überdosiert zu sein.
Das Zähneknirschen scheint nachts schlimmer zu sein als damals bei Ritalin, aber das sind Dinge, die schwer zu beobachten und zu bewerten sind.
Fazit: gefühlt brauche ich eine Mischung aus LDX und MPH.