Hallo und dringendes Unterstützungsgesuch bei Eindosierung

Hallo liebes Forum,

ich bin frisch diagnostiziert (August diesen Jahres) und seit Ende August am Eindosieren. Damit bin ich inzwischen kurz vorm Verzweifeln, vor allem, weil ich keine gute ärztliche Betreuung habe (ich bin bei einer Neurologie-Psychiatrie-Praxis-Franchise und muss immer schauen, bei wem ich spontan terminlich reinrutschen kann und von den zwei Psychoaterinnen, bei denen ich bislang war, hat eine selbsterklärterweise gar keine Ahnung von ADHS und die andere sehr wenig - beide machen mehr oder weniger, was ich basierend auf meiner Recherche für das Sinnvollste halte und können mir Fragen kaum beantworten; Wechsel ist bei der derzeitigen Versorgungslage in meiner Stadt keine Option). Deswegen wäre ich unendlich dankbar für jede Art von Erfahrung, Rat oder Quellenverweis.

Mein Hintergrund: Ich bin 28, weiblich und habe seit März ein akutes Burnout, was ich noch nicht in den Griff bekommen habe, dazu verschiedene körperliche Symptome (akute Vitamin-D-Insuffizienz, fü die ich Supplements nehme; Verdacht auf Endometriose, weswegen ich seit Mitte September täglich eine Gestagen-Pille nehmen muss (Stichwort Hormone)). Ich rauche (leider noch) täglich auch tagsüber und habe während der Eindosierung morgens Kaffee weggelassen, nach den ersten 10 Tagen 40 mg aber begonnen, zum Ausgleich des Nachmittagslochs eine Tasse Kaffee zu trinken.

Einsosierungaverlauf:
Die Eindosierung habe ich Ende August mit 30 mg Lisdexamphetamin in Form eines Ratiopharm-Generikums begonnen. Das habe ich für 10 Tage genommen, war ab Wirkeinsatz noch aufgedrehter als normal und hab mich ganz unangenehm gefühlt. Weil ich nicht wusste, ob das für eine Unter- oder Überdosierung spricht, bin ich erstmal auf 40 mg (diesmal Elvanse) hochgegangen für 26 Tage und dann 50 mg Elvanse für 30 Tage. Bei 40 mg war ich am ersten Tag deutlich ruhiger, ab dem 2. Tag nicht mehr. Hauptsächlich merkte ich bei 40 und 50 mg eine Antriebssteigerung und Emotionsstabilisierung bzw. -positivierung über die ersten 4 Stunden nach Wirkeinsatz, danach hatte ich meistens einen ziemlichen Antriebs- und Emotionseinbrauch, den ich dann irgendwann mit einer Tasse Kaffee zur richtigen Uhrzeit ausgleichen konnte.

Wirkungszusammenfassung für Elvanse 40 & 50 mg:
Positiv:

  • Antriebssteigerung, zielgerichtete Aktivität
  • stabilere & positivere Emotionalität
  • schnell & gut Schlafen können

Negativ:

  • vermindert nicht Reizoffenheit (alles immer noch sehr laut oder sogar lauter zum Ende des Tages); macht mich nicht ruhiger/konzentrierter
  • Probleme in Fokussteuerung gleichbleibend oder schlimmer (Stichwort Hyperfokus)
  • Starker Suchtdrang während erster 4 Stunden (krasses Bedürfnis zu rauchen, was mit 50 mg nach ca 2 Wochen etwas nachgelassen hat)
  • starke Dehydrierung trotz 2-3 Liter Wasser am Tag; führte bei 50 mg nach ca 2 Wochen zu schlechterem Schlaf, weil ständig aufgewacht um zu trinken/auf Toilette zu gehen
  • Anspannung (Muskelverspannung & Kieferanspannung (nervöses Zungenbeißen wird noch viel schlimmer ab dem späten Nachmittag))

Jetzt bin ich am überlegen, wie ich weiter mache:

  • ob ich auf 60 mg hochgehe, wo ich jetzt schonmal bei 50 bin
  • ob ich nochmal ganz runter gehe auf 10 oder 20 (die erste Psychiaterin hielt nichts von der Wasserauflöse-Technik, die zweite jetzt schon) und falls ja, in welchem Abstand zum Absetzen der 50 mg ich das machen kann
  • oder ob ich komplett auf Medikinet wechsle (das hatte ich vor der Disgnose schon ein paar Wochen ausprobiert mit 10 mg retardiert morgens; habe da nach kurzer Zeit kaum eine Wirkung gemerkt, anfänglich war die Wirkung aber v.a. beruhigend, reizmindernd (wie in Watte), ein bisschen konzentrierter und emotional stabiler)

Dabei bin ich mir aber unsicher, wie das mit dem Wechseln von Medikamenten oder Dosen funktioniert und was basierend auf meiner bisherigen Erfahrung am meisten Sinn macht, insbesondere vor dem Hintergrund meines Burnouts (weil ich merke, dass einige der negativen Wirkungen der 50 mg v.a. während akuten Stressphasen auftraten, und wenn ich ausnahmsweise mal entspannter war und ausreichend geschlafen hatte, einige der Nebenwirkungen wegfielen, insb. die körperliche Anspannung und das Rauchbedürfnis weniger wurden; außerdem verträgt sich die Antriebssteigerung des Elvanse auch nicht gut mit der burnout-bedingten Ruhenotwendigkeit).

Ihr seht, ich fühle mich ob der fehlenden ärztlichen Beratung sehr hilflos. Vor allem verstehe ich nicht, wie ich einschätzen kann, welche Wirkweise auf Über- oder Unterdosierung spricht, um daraufbasierend die Eindosierung anpassen zu können. Die Ärzte zu wechseln, steht für die nächsten Monate auf jeden Fall auf meiner Liste, ist aber mittelfristig nicht möglich und ich brauche gerade schnell Hilfe, um ein Medikament zu finden, was mich akut bei der Behandlung meines Burnouts unterstützt, um dann die ADHS-Umstellung mit Routinen, Wohnung, Essen usw. angehen zu können.

Danke euch schonmal fürs Durchlesen und Zeitnehmen für meine Probleme und ich wäre unendlich dankbar für Rat, Erfahrungen oder Faktenverweise.

Viele liebe Grüße
Joe

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Hi @Reddle

ist gar nicht so leicht, Dir bei der komplexen Ausgangssituation was hoffentlich hilfreiches zu antworten. :adxs_gruebel:

Ich schreib mal drauf los, was mir spontan ins Hirn schießt:

Mehrere Medikamente gleichzeitig eindosieren (Pille + ADHS-Medis + Vit. D), ist immer eine eher schlechte Idee, weil man nicht zuordnen kann, von welchem Medikament welche Wirkung/Nebenwirkung kommt.

Am besten wäre es wahrscheinlich, erst mal vorhandene Mängel auszugleichen (Vit. D), dann die Pille nehmen bis es damit stabil läuft und Du weißt, ob und welche Nebenwirkungen du hast (ca. 3-6 Monate) und erst danach mit Stimulanzien beginnen.

Auch reine Gestagenpräparate können ziemlich massive Auswirkungen auf die Psyche haben.

Isst Du ausreichend und regelmäßig?

Insgesamt lesen sich Deine Symptome für mich eher nach Überdosierung von Elvanse.

Stress beeinflusst die Wirkung von Elvanse negativ. Die „fehlende Wirkung“ ist dann ein Warnsignal Deines Körpers. Eine höhere Dosis „um zu funktionieren“ ist also kontraproduktiv und führt nur dazu, die Grenzen noch mehr zu überschreiten.

Das erst Mal für den Anfang. Vielleicht kannst du ja schon mal drauf rumdenken.
Muss jetzt erst Mal weg und schau später nochmal rein.
Bis dann!

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Endometriose und vitamin schwierigkeiten zeigen auf leaky gut.

Normalwerweise läßt man alles, was zuckeralkohole bilden kann, vom speiseplan weg.
also musst du FODMAP machen, wenn du es nicht schon machst.

Außerdem hast du lieber Fermentation im Magen, anstatt Gärung. das eine is prima, das andere schlecht.

Du regelst das, indem dich ketogen ernährst, also ohne kohlenhydrate, oder nur mit sehr wenig Kohlenhydraten. Dabei mehr oder weniger fodmap beachten ist hilfreich.

Um die Fermentation zu unterstützen und die Gärung zu minieren musst du fermentierte, unpasteurisierte lebensmittel essen. die haben die bakterien und hefekulturen und enzyme an bord, die du brauchst.

wahrscheinlich hast du ne feindliche candida besiedlung im magen. die kannst du aber rausschmeißen, wenn du schlau bist.

desweiteren lohnt sich elvanse nicht für dich , bevor du deine gesundheit nicht eingenordet hast.

bevor ich weitereres schreibe:

hat dich ne zecke gebissen im märz? kleiner schmerzender roter fleck, der 2 monate nicht heilt, drumherum oder in der nähe handteller groß komische rote rauhe haut? unterschwellig ist dir immer zu heiß, im sommer warst du fast nicht draußen? Gelenke schmerzen?

  1. Frage:
    liste ganz genau den vitaminquatsch auf.
    haut, wie sieht die aus? wie sind deine fingernägel? wie sind die nagelbetten? heilt deine haut nich, wenn du dich kratzt? pickel? fettige strähnige, dünne splissige haare? fettig glänzende haut?
    augenringe? rote dinger im auge? du kriegst weiße haare, dünne haare, komisch kräuselige haare?
    haaurausfall? regel im eimer?

schreib mal alles auf was mit deinem äußeren aussehen zu tun hat.

bist du bleich? rissige lippen? und so weiter

stinken deine füße, hast du sonst käsegeruch hinterm ohr (hefepilz… hautbarriere kann sichnich mehr wehren) riechst du ausm mund, hast du belegte zaunge, hast du zahnfleischbluten, tun dir deine zähne weh, schreib alles auf was dir einfällt. schwitzt du wie blöd. hast du warme füße. kalte füße. hast du schüttelfrust, ganz leicht, aber oft.

wirst du fast ohnmächtig wenn du aufstehst.

kieferanspannung. überdosis oder sowat wie kalzium, magnesium mangel.

wasser trinken und toilette:

musst du NUR trinken, und nur pinkeln, oder trinkst du VOLL viel, und musst eine 4tel stunde später unmengen pipi?

du verlierst UNMENGEN salz und mieralstoffe auf die art, just saying

wieviel wiegst du, wie groß bist du dick, warst du mal dick, warst du auf antidepresiva? bist du fit und sprotlich normalerweise, oder fehlt dir immer schon energie?

schreib GENAU auf was das ist was du als supplement nimmst.

ich tippe auf leaky gut und zerschossener magen, dadurch resultierender vitaminmangel.
kamm manleicht behen, dauert, aber geht, wenn man nur weiß wie.

die folgende entzündungsantwort lös die endometriose aus.

vielleicht denkst du jetzt, ich bin dumm, und wartest verzweifelt drauf, daß der arzt dir helfen wird.

er wird es nicht, sonst hättest du das problem schon im griff.

achja, bauchschmerzen, durchfall, pupsen, verstopfung, schreib alles auf, alles ist wichtig. brauchst du 3 blatt klopapier oeder einen lkw voll, und dein hintern wird nicht sauber, und es tut weh.

alles alleas wichtig.

morgens immer nase verstopft, morgens sstarke kopfschmerzen, die dann weggehen. migrände anfälle.

schreib alles auf.

naja sry bin autistisch, du machst das schon.

ok bis dann

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Sorry @ppaul aber welche KI hast Du denn mit den Daten von @Reddle gefüttert? :adxs_ai:

Ganz korrekt arbeitet die jedenfalls nicht.

Endometriose wird nicht von einer Entzündungsantwort ausgelöst. Sie ist die Ursache von Entzündungsherden im Bauchraum und durchaus auch von Darmproblemen wie Blähungen, Bauchschmerzen, Durchfall, Verstopfung usw., selbst wenn der Darm nicht betroffen ist.

Definitiv mit einer Gestagen-Pille. Damit hat man nämlich keine Regel mehr, wenn sie richtig funktioniert.
Die Gestagen-Pille ist die wirksamste Behandlung bei Endometriose.
Mit entzündungshemmender Ernährung und viel Bewegung kann man auch viel positives bewirken was die Schmerzen angeht. Endometriose aufhalten kann man damit aber nicht.

Ketogene Ernährung ist nicht für jeden geeignet. Der Schuss kann auch nach hinten losgehen.

Auf den Rest gehe ich jetzt nicht mehr ein. Der ist mir zu weit hergeholt und am Thema vorbei.

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Die KI, also, eigentlich ist es ein Logarythmus mit Datenbank, heißt Mephisto. Also, eigentlich „die mephisto Maschine“

Ich hab sie so genannt, weil sie einem Sachen sagt, die man nicht hören will. Ich habe vor ca 3 jahren angefangen, sie zu entwickeln.

Endometriose spielt in ihr tatsächlich kein rolle, meine cousine hat das + adhs.

Hammer, @Schusselflummi, danke, das tut schonmal sehr gut, überhaupt eine Einordnungsidee zu bekommen. Hab drüber nachgedacht und Überdosierung scheint mir auch plausibel im Nachgang. Dass Stress die Wirkung so beeinflusst, war mir nicht klar, und erklärt rückblickend einiges (also vor allem die sehr schlechten Tage, an denen die Wikung ganz unangenehm war, die meist mit viel emotionaler Stress und etwas zu wenig Schlaf einhergingen).

Zum Thema mehrere Dinge gleichzeitig: Das macht sehr viel Sinn, 3-6 Monate keine ADHS-Medikamente nehmen geht leider nicht. Aber ich hab jetzt mal eine Woche die ADHS-Medis komplett abgesetzt und mal auf die Gestagen-Wirkung geachtet und werde die kommende Woche langsam mit 10 mg Elvanse anfangen und schauen, was passiert. Und dabei die Frage von Wechselwirkung mehr im Kopf behalten (ist auch mal wieder bezeichnend, dass ich sowohl meine Gynäkologin als auch meine Psychaterin wegen Wechselwirkung gefragt hat und von der einen kam „Naja, das Gestagen wird dann schneller verstoffwechselt und wirkt vlt nicht ausreichend“ und von der anderen „Keine Ahnung, ich bin ja keine Gynäkologin“…).

Wenn dir oder anderen noch mehr dazu einfällt, gern her mit allen Ideen! (Dein Beitrag, ppaul, hat mich leider eher überfordert. Trotzdem danke für die Mühe).

Einen schönen Sonntag Abend :slight_smile:

Was spricht denn gegen „zurück zu Medikinet“? Die Wirkung scheint ja genau richtig gewesen zu sein. 10mg ist nicht besonders viel, da habe ich auch schnell keine Wirkung mehr gespürt und musste höher dosieren. Bei mir wirkt Medikinet auch nicht antriebssteigernd, was ich auch ganz angenehm empfinde. Wenn das auf dich ebenfalls zutrifft, wäre es ein weiterer Grund Medikinet noch eine Chance zu geben :slightly_smiling_face:

Hey @Sukuwomo, danke für den Input. Was für mich bislang gegen einen Medikamenten-Wechsel sprach, war die Idee, dass es vielleicht erstmal Sinn macht, bei einem Medikament (Elvanse) zu bleiben und eben nach einer Pause nochmal ganz niedrig anzufangen, weil mein Körper nach den 2 Monaten Elvanse daran gewöhnt ist und jetzt zu Medikinet zu wechseln um dann evtl später nochmal zu 10 mg Elvanse zurückzukehren nicht so sinnvoll ist. Also quasi erstmal ein Medikament richtig durchzuprobieren dosierungs-technisch, nicht zuletzt, da Medikinet mir in der Vergangenheit kaum geholfen hat und ich die Antriebssteigerung und emotionale Wirkung von Elvanse, die mir bei Medikinet gefehlt hat, sehr hilfreich finde (wenn auch bei 50 mg zu viel). Ich weiß nicht, ob das mit dem „Erstmal ein Medikament komplett ausschöpfen“ biochemisch tatsächlich so Sinn macht, das hab ich mir nur gedacht, weil beim Thema Eindosierung so häufig das Stichwort Konsistenz fällt.

Ja, das macht Sinn :slightly_smiling_face:

Falls der Versuch scheitert, hast du ja immernoch die Möglichkeit, Medikinet noch eine Chance zu geben😊