Hat jemand schon ein persönliches Budget beantragt?

Liest du da was von Erfahrungen? Ich nicht. Jedenfalls gestern nicht.

Aber das ist doch ein Missstand. Es ist so aufwändig das es keiner in Anspruch nimmt.

Na super :+1:

Hallo Justine,

das Persönliche Budget ist eine Form der Eingliederungshilfe, so wie es eben auch Sachleistungen oder stationäre Leistungen gibt.

Der Empfängerkreis der Eingliederungshilfe wurde dadurch nicht erweitert, das sind schon immer Menschen mit einer Behinderung oder die von einer Behinderung bedroht sind, wie du selbst schreibst. Da muss man schon eine außergewöhnlich schwere ADHS haben, oder eine ADHS und etwas Anderes dazu.

In Anspruch genommen wurde das Persönliche Budget seit Einführung kaum, und das hat gute Gründe. Weil nämlich die Verwaltung des Budgets dem Hilfeempfänger oder seinen Vertretern aufgebürdet wird, ohne zusätzliche Vergütung.

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Danke. Das hatte ich nämlich auch nicht mehr so richtig aufm Schirm.

Das ist wirklich ein Dilemma und auch sehr schade!

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Das ist faktisch falsch. Du hast die Wahl, Leistungen als Sachleistungen zu bekommen oder das persönliche Budget zu wählen, welches Dir eine höhere Flexibilität bei der Wahl der Leistungserbringer ermöglicht, aber natürlich auch eine höhere Eigenverantwortung mit sich bringt.
Niemand bekommt ein persönliches Budget, wenn er/sie es nicht will.

Die Nutzer*innenzahlen beim pB sind hoch - ich kan nur vermuten, dass Du Dich auf das Budget für Arbeit beziehst, eine ganz anders ausgerichtete Leistung. Das wird wirklich nicht oft in Anspruch genommen, allerdings ist der Kreis der Personen, der davon wirklich profitiert, auch überschaubar. Aktuelle Gesetzesänderungen sollen hier entgegenwirken, gerade bei Übergängen von der WfbM in den 1. Arbeitsmarkt.

Und was ist jetzt falsch? Dass man ein persönliches Budget nehmen muss, habe ich nicht geschrieben.

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Ihr redet/schreibt aneinander vorbei.:wink:

Das vermute ich auch. :smiley:

Ich glaub mit dem Aufwand seht ihr das aus einer falschen Richtung, ich kenne einige die wirklich viel Geld aus dem Topf bekommen und es für den ersten Teil zur Nachweiserbringung ist, was dann später auf diesem immer wieder nur bestätigt oder erhöht werden muß.

Es gibt da aber auch zur Antragsstellung und später zur Verwaltung des Persönlichen Bugets die Möglichkeit eine Assistenz zu beantragen, die dann auch wieder über das Persönliche Buget abgerechnet werden kann.
In der Regel muß man das nur wissen. Ich kenne aktuell jemand der über 22.000 Euro bewilligt vekommt (multible Behinderungen) der geht danit studieren aber auch den Karl Heinz Rößler, der als Anwalt und als Dozent arbeitet und das Persönliche Buget mit über 40.000 Euro bewilligt bekommt. Herr Rößler sitzt im Rollstuhl, kann wirklich nur an einer Hand einzelne Finger Bewegen und ist geistig 100% da und wirklich fit, braucht für Begleitung, Vorträge, die tägliche Pflege, Toilettengänge, Essen, Trinken etc 24std Assistenz die dann auch bei ihm schläft und ich glaube er hat 3 oder 4 Personen, die dann immer 24std am Stück bei ihm sind und dann wechseln und dann auch bei der pysischen Verwaltung hilfe benötigen. Würde aber auch nicht so dokumentiert wäre wahrscheinlich das Tor für Misdbrauch zu weit offen gestellt, sowas sieht man leider bei alles niedrigschwelligen Angeboten immer wieder bis deutlich nachgeschärft wird.

Assistenz und Verwaltungsunterstützung Persön. Buget

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Das war sehr interessant zu lesen, danke!
Was aber trotzdem bleibt ist die Frage, wie das bei ADHS aussieht. Eine Haushaltshilfe kann ich mir da noch vorstellen, aber was ist mit Dingen, die darüber hinaus gehen?
Ich denke da besonders an all die Kleinigkeiten, die sich im Laufe der Zeit ansammeln. Besonders bei ADHS Kindern. Ich glaube kaum, dass ich all die verloren gegangenen Brotbüchsen und Löffel, umgeworfenen Parfümflaschen oder nicht angeschlossenen Fahrräder abrechnen kann, geschweige denn vorzeitig zerschlissene Kleidung oder doppelt und dreifach gekauften Schulsachen. Dazu die verschiedenen Hobbies, Fidget Toys, spontanen Gelüste. Bei Erwachsenen die Abofallen…. Man kennt es.

Das sind wohl eher Leistungen die definitiv unter BeWo behandelt und angegangen werden (Papiere ordnen, ggf. Begleitung zu Terminen, Begleitungbeim Ordnung halten, sich ausheulen, Zuspruch bekommen ggf. vor die Türe zerren, damit man sich zuhausenicht vergräbt etc). Betreutes Wohnen kann gerne heißen, daß du mit einem Anbieter kontakt aufnimmst und dieser dann mit dir einen Antrag beim Leistungsträger im Kölner Raum dem LVR stellt. Da kommt ein Sozialpädagogin vorbei und vegleitet dich, erübt mit dir Ordnung halten und vieles mehr, wenn das derzeit überhaupt nicht funktioniert. Es ist immer eine zeitlich vegrenzte Leistung, die wenn du 4,5 std (Wochenstunden) bewilligt bekommst abnehmend Stunden von Jahr zu Jahr geht. In der Regel 3 bis 4 Jahre außer du hast einen Psychiater und einen Therapeuten der das deutlich mit Nachdruck schlimm darstellt, dann kann man durchaus nochmal 2 Jahre gewinnen. Laut deren Meinung wenn das nicht möglich ist dauerhaft ohne diese Leistung zu leben, dann ist es die falsche Leistung, weil sie als Ziel hat alles wieder alleine zu können.

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