Hat schon mal jemand eine Luftanalyse im Wohnraum gemacht?

Mich würde sehr interessieren, ob jemand von euch schon einmal eine Luftanalyse im Schlafzimmer oder Wohnbereich durchgeführt hat oder ob das Thema Luftschadstoffe im Zusammenhang mit Symptomen überhaupt jemals zur Sprache kam.

In meinem Fall hat in den letzten 40 Jahren kein einziger Arzt auch nur ansatzweise den Verdacht geäußert, dass Luftschadstoffe eine Rolle spielen könnten, obwohl sowohl die typischen als auch viele untypische ADHS-Symptome durch Schadstoffe in der Umgebung oder in der Raumluft beeinflusst werden können. Es gibt inzwischen auch eine ganze Reihe von Studien, die einen Zusammenhang zwischen ADHS und bestimmten Schadstoffbelastungen nahelegen.

Eine Analyse im großen Stil noch nicht, aber wir haben seit einiger Zeit diesen Luftreiniger und diesen Luftentfeuchter im einsatz und im Prinzip haben sich alle generischen gesundheitlichen Symptome reduziert bis so gut wie verflüchtigt. Schlaf ist besser, Atemwege freier, keine Kopfschmerzen oder Wetterfühligkeiten. Ich bin absolut begeistert. Zu spezifischen Neurodivergenz-Symptomen kann ich hier nichts sagen, aber die werden definitiv auch durch gesundheitliche Belastung (körperlicher Stress) begünstigt.

Ursprünglich hatten wir es wegen schimmel in manchen Außenwänden angeschafft und weil in unserer Gegend die Luftfeuchtigkeit relativ hoch ist. An der längerfristigen Datenerhebung sind wir noch dran, die Präsenz einiger Schadstoffe und Luftfeuchtigkeit mit unseren symptomen korrelieren soll.

Vieles begünstigt ADHS, und auch die Weichmacher in Plastikflaschen, Plastikbechern, die weißen Kunststoffbeschichtungen in Dosen, Mikroplastik in Pflegeprodukten, früher die gesamten Weichmacher in den Kunststoffen (Schwimmflügel, Gummienten, Schnuller, Schwimmflügel, im Prinzip früher wirklich in jedem Kunststoffprodukt)
Früher war auch in alles mega heftige Lösungsungsmittel wie in Farben, Kunststoffen, Lacken etc. nach dem Streichen stank ne Wohnung gerne Monate nach den Farben und einem wurde schlecht, daß sowas schäden macht ist aus heutiger sicht klar.

Selbst Asbest für Feuerdämmenung, was krebs auslöst war normal, die Spritzmittel und vieles mehr → was alles unbedenklich war und alle arglos, würde mich nicht wundern, daß es bei vererbten Dispositionen dann auch so treffsicher ausbricht, ganz gleich ob ADHS, Krebs und wer weiß welche anderen Psychischen Erkrankungen, wo das heute noch nicht so klar benannt wurde.

Wir haben vor etwas mehr als einem Jahr im Haus eine Laboranalyse der Raumluft machen lassen. Obwohl wir zu dem Zeitpunkt bereits in jedem Raum einen Luftreiniger stehen hatten und auch seit 3 Monaten praktisch dauer lüfteten, weil wir die Raumluft in verdacht hatten, ergaben die Messwerte vor allem bei Weichmachern recht hohe Werte. Allerdings war nichts auch nur ansatzweise an einem Grenzwert. Es hatte nur gezeigt, wie viele Stoffe (mehr als 80) sich in der Raumluft befanden, die es draußen im freien nicht gab.

Das traurige daran ist allerdings, dass wir mehr als 20 Jahre nach unseren gesundheitlichen Problemen gesucht hatten und von Arzt zu Arzt gependelt sind, und es einfach mit der Zeit nur schlimmer wurde. Niemals wurde Raumluft auch nur erwähnt. Darunter war praktisch die gesamte ADHS Symptomatik, selbst ne Autismus-Spektrums-Störung. Und bei meiner Frau wurde Fibromyalgie und Hashimoto diagnostiziert. Sowie Weichteilrheuma. Nachdem wir allerdings alles aus dem Haus entfernt haben was auch nur vielleicht etwas ausdünsten könnte, inklusive Möbel, und praktisch Tag und Nacht dauerlüften ist alles weg. Selbst Symptome von denen wir überhaupt nicht wussten, dass die Krankheitsbedingt waren. Dabei bestanden die Symptome bei mir bereits seit dem Kindergarten. Daher auch die ADHS Diagnose im Erwachsenenalter. Und nun ist mit den Schadstoffen auch alles andere verschwunden. War allerdings gar nicht so einfach, da so ziemlich alles im Haus Ausdünstungen verursacht und Luftreiniger praktisch nur Feinstaub reduzieren.

Bei meinen Eltern im Haus ist das große Problem, dass die Garage direkt unter dem Wohnzimmer ist und die ganzen Benzindämpfe in die Wohnung meiner Eltern ziehen. Man riecht das in der ganzen Wohnung. Doch meine Eltern riechen das nicht und wollen auch absolut nichts davon hören. Das größte Problem ist dass meine Mutter schon seit Jahrzehnten Gedächtnis Probleme hat und das mit dem Alter nun auch nicht wirklich besser wird. Und ich habe da eben auch ganz stark die Schadstoffbelastung im Haus in verdacht. Denn dort hatte ich früher auch extrem starke Gedächtnisstörungen als ich noch dort gewohnt hatte. Doch ich schaffe es nicht meinen Eltern das irgendwie zu erklären so dass sie beispielsweise mehr Lüften oder überhaupt mal ein Fenster aufmachen oder zumindest die Benzinkanister, Rasenmäher usw. aus dem Keller wo anders hin stellen. Das ist echt frustrierend. Die haben sich so darauf eingeschossen dass ihnen die Ärzte immer wieder erklärten, dass das bestimmt alles altersbedingt sei, dass sie alle anderen möglichen Ursachen völlig ablehnen.

Vielleicht hat jemand ne Idee, wie man mit alten Menschen umgeht.

Schadstoffe in der Raumluft und generell LuftVerschmutzung sind inzwischen sogar ein richtig großes und spannendes Thema im Public-Health-Bereich. Das hört auch mit Feinstaub nicht auf. Wird auch noch ne Weile dauern, bis sich das unter Ärzten allgemein herumgesprochen hat. Aber dieses Ausmaß an Erfolg überrascht mich tatsächlich.

Bah, mir wird schon vom Lesen schlecht. Bei uns wurde früher dafür geraucht. Zwar nur aus dem Fenster, aber ich habe es als Kind trotzdem gerochen und hasse Zigarettengeruch immer noch.

Ach klar, und Sachen wie Diabetes II oder Fettleber kommen auch nur vom Alter. Denk es ist halt auch bequem zu sagen, dass es vom Alter kommt, weil man dann nicht handeln muss.

Die Nachkriegsgeneration ist mit so einem Mindset aufgewachsen, dass man jede Gelegenheit zur Nahrungsaufnahme und generell zum Konsum ergreifen muss, weil sie rar sind. Dass das zum Problem wird, wenn die Gelegenheiten nicht mehr so rar sind, wird oft verdrängt. In der ländlichen Gegend, wo ich herkomme, ist man stolz darauf, wenn man „fressen kann ohne Hunger“ (nicht meine Worte).

Rationale Überzeugungsversuche sind in solchen Fällen schwierig. Ansätze „hintenrum“ könnten sein:

  1. Es selbst in die Hand nehmen. Du könntest z.B. behaupten, du bräuchtest den Platz in der Garage, um irgendwelchen Kram unterzustellen (der weniger ausdünstet). Dann müssen die Stinker weichen.
  2. Andere Ärzte suchen, die vernünftiger eingestellt sind und es deinen Eltern qua Autorität klar machen.
  3. Routinen wie lüften aus Gründen heraus etablieren, die nichts mit Gesundheit zu tun haben.
  4. Wenn es eher an Vergesslichkeit und Gedächtnisproblemen liegen sollte und weniger an Widerstand/Reaktanz, wäre auch regelmäßig dran erinnern oder nachfragen eine Möglichkeit. Also nicht diskutieren, nur immer mal fragen: „Hast du heute schon gelüftet?“