Hallo, ich wage mich mal in andere Threads als „meinen eigenen“ hinaus 
Ich liebe Tiere und habe seit über 10 Jahren quasi durchgehend Haustiere. Meine Eltern wollten nie welche, ich habe sie jahrelang bearbeitet, bis ich Meerschweinchen bekommen habe. Das sind so tolle Tiere und es bricht mir jedes Mal das Herz, wenn Menschen die in winzigen Käfigen (am Ende noch alleine o.o) halten und sich dann beschweren, dass die ja so langweilig wären - ja was zum Henker sollen sie denn auch tun da drin??
Ein paar Jahre später habe ich mir dann zusätzlich noch Hühner erkämpft
Die sind auch so spannend zu beobachten und auf mich wirken Tiere immer beruhigend, wie sie so ihren Geschäften nachgehen. Mir hilft es auch total in Phasen mit starken Selbstzweifeln, mich zu erden. Den Tieren ist völlig egal, ob ich gerade eine Klausur vergeigt oder irgendeinen dämlichen Fehler gemacht habe und mich wie der schlechteste Mensch der Welt fühle ˆˆ
Ich war bei jedem Tier sehr traurig, wenn es gestorben ist und mich beschäftigt das auch schon enorm, wenn eines krank ist oder auch nur mal einen schlechten Tag hat oder so. Aber über manche kam ich schneller hinweg als über andere. Als mein Lieblingshuhn gestorben ist, habe ich Jahre gebraucht, um das wirklich zu verarbeiten.
Hintergrundstory Lieblingshuhn
(das war auch eine sehr tragische Geschichte, weil sie operiert werden musste und gerade Küken hatte und eigentlich ihre Chancen gut standen, sie aber schon bei der Narkose einfach aufgehört hat zu atmen. Klar, Narkoserisiko, aber wenn das dann wirklich eintritt… Sie kam, wenn man sie gerufen hat, konnte Kunststücke, ich hatte sie mal für einen Vortrag über Hühner mit in der Schule…)
Fürs Studium musste ich meine Tiere dann alle abgeben, die waren ja nicht WG-tauglich und meine Eltern wollten sich nicht dauerhaft um meine Tiere kümmern (es waren auch immer meine Tiere, klar hatte ich nicht immer Lust, den Stall sauberzumachen, aber habe mich von Anfang an zu 90% alleine gekümmert).
Habe mir dann nach kurzer Zeit Wüstenheuschrecken geholt, weil ich es nicht mehr ohne Tiere ausgehalten habe
Habe dann auch gezüchtet und es gibt mehrere Stories von gemeinschaftlichen Baby-Heuschrecken-Einfang-Aktionen in der WG 
In der WG danach hatten wir einen Garten und mein Mitbewohner und ich haben uns wieder Hühner geholt, die leben auch immer noch dort 
Jetzt wo ich mit meinem Partner zusammenlebe, der viel im Home Office arbeitet, haben wir uns eine Hündin aus dem Tierheim geholt. Gerade am Anfang war ich oft von der Erziehung etc. sehr überfordert, aber jetzt haben wir uns gut eingespielt. Sie war von Anfang an der beste Hund der Welt (finde ich, sagen wahrscheinlich die meisten Leute über ihre Tiere
), aber ich musste viel lernen, um ihr gerecht zu werden.
Jetzt hilft sie mir auch wieder total, runterzukommen nach einem langen Tag (was könnte einen besser aufmuntern, als ein Lebewesen, das total aus dem Häuschen ist vor Freude, einen wiederzusehen? Völlig egal, was alles schiefgegangen ist an dem Tag
) und Zeit draußen zu verbringen tut ja vermutlich allen Menschen gut 
Leider haben wir gesundheitlich sehr zu kämpfen mit ihr, sie ist schon etwas älter und wir kennen ja auch ihre Vorgeschichte nicht. Damit habe ich ehrlich gesagt nicht in der Intensität gerechnet, langsam wird es besser, aber das hat mich die letzten Monate sehr viel Kraft (und enorme Mengen Geld) gekostet.
Aber mein Fazit ist: Tiere helfen mir (habe allerdings (noch?) keine ADHS-Diagnose!) enorm, mich zu beruhigen und zu erden und durch schwierige Phasen durchzukommen. Ich hatte aber auch wenig bis gar keine Probleme, mich zuverlässig um sie zu kümmern, weil mich Tiere immer interessiert und begeistert haben. Damit scheinen manche Menschen mehr zu kämpfen zu haben.