Hallo zusammen,
ich brauche bitte euren Rat/Hilfe, ich weiß so langsam echt nicht mehr weiter und bin am Ende meiner Kräfte.
Kurz zur Familie:
Ich, 30 Jahre (Industriekauffrau, Vollzeit)
Mein Mann, 32 Jahre (Steinmetz, Vollzeit)
Tochter, 12 Jahre (7. Klasse), Hyperkinetisches Syndrom mit Störung des Sozialverhaltens, Störung der Emotionen
Tochter, fast 10 Jahre (3. Klasse), ADHS und LRS, Pflegegrad 2
Sohn, 5 Jahre (Kindergarten)
Hauptsächlich geht es gerade um unsere fast 10 jährige Tochter…
Seit ca. 2 Jahren stehen die Diagnosen, seit dem haben wir folgendes in Angriff genommen:
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Logopädie
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Attentioner-Gruppe
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Zusätzlicher Förderunterricht in der Schule
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Medikamenteneinstellung (Ritalin RA 20mg täglich)
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eine Lerntherapie haben wir von Jugendamt genehmigt bekommen, der erste Termin findet Ende des Monats statt
Wir kriegen sie kaum noch gebändigt, sie schlägt nicht nur uns, sondern auch ihre Geschwister, hat nur Blödsinn im Kopf (Wände anmalen, ihr Spielzeug oder das ihrer Geschwister mutwillig zerstören, den Körper mit Creme und schließend mit Bastelglitzer einschmieren, Creme aus dem Fenster auf’s Auto der Nachbarn spritzen, am Herd/Backofen rumspielen, Anziehsachen/Decken/Gardinen zerschneiden, …), sie schreit nur noch rum, ein normales Gespräch mit ihr zu führen grenzt an der Unmöglichkeit, sie hört kein bisschen/verweigert alles (das fängt schon morgens beim Zähneputzen an), ich kann sie einfach nicht aus den Augen lassen…
Ich weiß so langsam einfach nicht mehr weiter mit ihr, mein Mann und ich ziehen bei der Erziehung an einem Strang, Konsequenzen werden tatsächlich durchgesetzt und stehen immer in Verbindung mit ihrem Verhalten, von unserem KJP erhalten wir leider nur wenig Hilfe, wenn wir um Hilfe bitten, verschreibt dieser entweder nur noch mehr Medikamete, welche sie zur Mittagszeit einnehmen soll oder bietet uns ein Elterngespräch bei einer Therapeutin an. Dieses haben wir natürlich mehrfach wahrgenommen, leider ebenfalls ohne Erfolg (wurden auf Warteliste für Therapien gesetzt, welche frühestens Ende des Jahres beginnen können, Medikamente sollen ebenfalls mittags gegeben werden).
Ich habe das Gefühl, dass sie auf das Ritalin nicht richtig eingestellt ist, sobald die Wirkung eintritt ist sie sehr sehr sehr ruhig, kommt einen oft vor als wäre sie völlig weggetreten/nicht anwesend, realisiert gar nicht, was um ihr herum geschieht… nachdem die Wirkung nachlässt gegen 14 Uhr, habe ich das Gefühl sie muss all das was sie unter der Wirkung verdrängt hat nachholen (siehe obige Beschreibung)…
Der KJP geht hierdrauf ebenfalls nicht ein, will bloß die Dosis erhöhen…
Unsere Tochter benötigt dringend Hilfe und ich weiß einfach nicht wie ich ihr helfen kann… An wem könnte ich mich ausser dem KJP wenden? Was könnte sie weiterbringen?
Ich selbst bin am Ende meiner Nerven/Kräfte… ich erwische mich selbst immer wieder dabei, wie ich den Kindern gegenüber lauter werd, habe Schlafstörungen, bin den ganzen Tag nur müde, habe nur noch Zweifel und Sorgen im Kopf, von den täglichen Schmerzen will ich erst gar nicht anfangen… Heute und morgen bin ich krankgeschrieben wegen einer Erkältung, ab Mittwoch muss ich wieder arbeiten gehen und ich weiß jetzt schon nicht mehr, wie ich das alles noch schaffen soll bzw. wie lange ich einfach noch aushalten kann…
Es sind ja nicht nur die Probleme mit meiner Mittleren, aber ihr möchte ich in erster Linie helfen!
Hinzu kommen noch einige mehr Probleme, meine 12 jährige Tochter haben wir vor 1,5 Wochen in eine Kinderpsychatrie einweisen lassen (aufgrund ihrer Diagnosen, 2 Klassenkonferenzen, Selbstverletzungen, soziales Verhalten, 1. Anzeige), meine Gedanken sind natürlich auch täglich bei ihr, sie findet es dort furchtbar und möchte wieder nach Hause… mein Kleinster zieht sich immer mehr zurück, hat Trennungsängste, er geht nicht mal für ne Stunde am Nachmittag zu seinem besten Freund spielen, wenn ich nicht dabei bin… mein Bruder (24 Jahre) ist heute bei uns ausgezogen in seine eigene Wohnung (er lebt bei mir seitdem er 12 Jahre alt ist), natürlich habe ich ihm die Wohnung besorgt, den Umzug gemacht, die finanziellen Kosten getragen… meine Mutter ist in Frührente, hat schon einige Suizidversuche hinter sich und benötigt ebenfalls des öfteren meine Hilfe… mein Vater brauch ebenfalls einiges an Hilfe (Anträge ausfüllen, finanziell, Anrufe führen)… ich selbst wurde seit Oktober 4x operiert (gynäkologische Sache), habe seit einem Sturz vor 2 Monaten Schmerzen im Knie (MRT wurde letzte Woche gemacht, warte auf den Befund), habe fast täglich Kopfschmerzen… der Streit mit meinem Mann nimmt leider auch zu, unsere Ehe leidet sehr zur Zeit… und noch viele, viele „kleinere Probleme“…
Ich würde mich am liebsten nur noch weinend im Bett verkriechen…
In erster Linie möchte ich aber meiner Tochter helfen, ich weiß bloß leider nicht wie… Vielleicht hättet ihr ja einen Rat für mich?
Würde uns vielleicht eine Mutter-Kind-Kur mit allen 3 Kindern zustehen? Wäre dies sinnvoll? Würden dort auch die Kinder behandelt werden?
Es tut mir sehr leid, dass mein Text so lang geworden ist, obwohl ich wirklich nur einen kleinen Bruchteil geschrieben habe und versucht habe es kurz zufassen…
Vielleicht habe ich ja dennoch das Glück und jemand hat meinen Text bis zum Ende gelesen und kann mir weiterhelfen…
Lieben Dank schonmal im Voraus!!!