Hilfe bei Nebenwirkungen von LDX

Hallo zusammen,

ich nehme seit einigen Wochen LDX von Ratiopharm und wollte mal meine bisherigen Erfahrungen teilen – vielleicht erkennt sich jemand wieder oder kann etwas zu meinen Nebenwirkungen sagen. Ich würde mich über Austausch freuen, da ich echt etwas ratlos bin.

Ich habe mit 20 mg begonnen und dann in kleinen Schritten erhöht → 30 mg → 40 mg → aktuell 50 mg seit 8 Tagen. Die Erhöhung fand statt da ich kaum Wirkung verspürte. Nun mit 50mg fühle ich mich erstmalig gut. Wäre da nicht die Herzfrequenz.

Die Einnahme erfolgt relativ konstant zwischen 5:30 und 11:00 Uhr, je nach Arbeitsschicht. Kein Koffein dazu. Allerdings ist mein Nikotinkonsum seit Beginn der Einnahme deutlich gestiegen.

Ich dokumentiere seit 2–3 Wochen täglich Fokus, Stimmung, körperliche Reaktionen und Vitalparameter.

Positive Effekte:

  • Bessere soziale Offenheit

Ich werde gesprächiger, zugänglicher, weniger gehemmt. Vor allem vormittags fühle ich mich stabiler und offener.

  • Weniger Prokrastination bei Tätigkeiten, die ich sowieso machen möchte

Haushalt, kleine Aufgaben, Orga – das läuft tatsächlich schneller und flüssiger.

Vor allem vormittags ist mein Kopf „leiser“, Impulsivität nimmt ab.

  • Lernen fällt teilweise leichter

Ich kann Inhalte schneller verstehen und behalten – zumindest vormittags.

Herausfordernde Punkte / Nebenwirkungen:

  • Stimmungsschwankungen

Vormittags eher ruhig/euphorisch →
Nachmittags oft nachdenklich, melancholisch oder leicht depressiv verstimmt.
Manchmal fühle ich mich „nicht ganz klar“ oder „neben mir“.

  • Körperliche Symptome
    • Tachykardie früh nach Einnahme, so ca. Nach einer Stunde (HF 110–120, auch in Ruhe und stark pendelnd), später am Nachmittag wieder normal (80–100)
    • teils höherer Blutdruck (um die 145/80)
    • Mundtrockenheit
    • Kalte Finger und Füße
    • gelegentlich Kopfschmerzen
    • zeitweise Gefühl wie „zu viel Koffein“, allerdings nur morgens.

  • Energieeinbruch nachmittags

Gegen Stunde 4–6 flacht die Wirkung ab → weniger Fokus, eher Müdigkeit oder Desinteresse.

Ich bin unsicher, ob die aktuelle Dosis zu hoch, zu niedrig oder einfach noch nicht stabil ist.
Die Wirkung ist da – aber nicht so, wie viele berichten.

Seit Einnahme rauche ich deutlich mehr bzw. habe mehr Drang dazu, besonders nachmittags/abends.
Kann das Kompensation sein? Kennt das jemand?

Hatte jemand von euch ebenfalls bei der Einstellung so hohe Herzfrequenzen und haben die sich mit der Zeit gelegt?

Ich bin so verunsichert ob ich überdosiert, unterdosiert oder eben noch nicht eingespielt bin. Vielleicht hat ja jemand ähnliche Nebenwirkungen bei der Einstellung gehabt die mit der Zeit nachgelassen haben? Gibt es einen Unterschied zwischen elvanse und dem LDX von Ratiopharm?

Falls jemand ähnliche Muster kennt oder das interpretieren kann, wäre ich wirklich dankbar.

:folded_hands: Danke fürs Lesen — und danke im Voraus fürs helfen.

Das mit Blutdruck und Puls kann der Erhöhung geschuldet sein.

Der Rest ist halt so eine Frage, ich kenne/ kannte sowas auch und habe hoch und runterdosiert und kann für mich sagen, daß manchmal 5 mg der Auslöser sein könnten. Du könntest weil ich schätze mal du nimmst 30 - 20 oder? weil du 2 Einnahmezeiten geschrieben hast oder nimmst du die 50 mg auf einmal?

ggf. ausprobieren was mit 45 mg wäre bzw. 30-15 ob das dann nach einer Woche einen Unterschied macht oder ggf. noch eine Woche auf der Dosis warten, ob sich was verbessert, denn für den Steady-state braucht es 5 Tage und meine Psyche brauchte meist nochmal 2 Wochen um sich dann wirklich stabild zu „sammeln“ oder nimmst du noch andere Medikamente die Einfluß auf Elvanse nehmen könnten?

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Genau, ich nehme die 50mg morgens. Habe damit das erste Mal im
Kopf eine richtig positive Wirkung verspürt. Zusätzlich nehme ich noch Colestyramin, was die Wirkung beeinträchtigen kann; daher nehme ich das mittlerweile abends und nicht mehr morgens.

Müsste ich gleich mal schauen.

Du nimmst jetzt aber schon 8 Tage lang 50 mg oder?

Seit wann nimmst du das colestyramin abends?

Weißt du wie lange das Colestyramin in der Wirkung anhält?

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Ja genau, Colestyramin und LDX soll in einem Abstand von mindestens 6 Stunden eingenommen werden, die ich seit 4 Wochen auch einhalte.

Wieviel Zeit bleibt denn bis zur morgentlichen Dosis?

Wie lange (Tage/Wochen) nimmst du das Colestyramin denn abends??

Weil die Gefahr der Beeinflussung wegen „absammeln“ ist immer da weil das wie ein Schwamm oder Netz wirkt

Das nimmt trotzdem, auch mit reichlich Abstand auf Penthobabital, Verhütung mit der Pille, Tetracyclin, Penicillin, Hydrochlorothiazid, Phenylbutazon, Schilddrüsenpräperate (alles lt. Gelber Liste)

Was dann wahrscheinlich mehr einfluß nehmen könnte als gedacht.

Has passiert wenn du das Lisdexamfetamin auflöst? Dann kann ja weniger Feststoff abgefangen werden - hast du das mal ausprobiert?

Vielleicht könntest du etwas unterdosiert sein, weil das Colestyramin da was Lisdexamfetamin abfängt, weil das greift extrem in alles ein auch alle mit der Nahrung aufgenommenen fettlöslichen Vitamine wo du einen Mangel ausprägen könntest lt. Gelber List und regelmäßig kontrollieren lassen mußt

Ich achte darauf das zwischen der morgendlichen Dosis und der abendlichen Einnahme mindestens 8 Stunden liegen, wenn nicht sogar mehr. Das Colestyramin nehme ich nun seit circa 6 Wochen abends, täglich. Ich habe das Medikament noch nicht aufgelöst, werde das aber morgen mal ausprobieren.

An Unterdosierung habe ich auch gedacht, aber irgendwie passt das in meiner Wahrnehmung nicht mit diesem hohen Ruhepuls von teilweise 120 zusammen. Hatte überlegt von dem Ratiopharm Medikament auf das STADA oder Original Elvanse Medikament zu wechseln.

Hallo willkommen hier @aguiladel92 ,

schön ist, dass du mit 50 mg eine positive Wirkung bemerkst.

Ich vermute 50 mg als Einzeldosis ist für dich zu hoch. Dass nach 4 - 6 Stunden die Wirkung abflacht, ist bei vielen (auch bei mir) so. Die Herstellerversprechungen von 8 bis 12 Stunden finde ich sehr marketingmäßig übertrieben. Wenn du schon seit 8 Tagen 50mg nimmst, bist du im “steady state” mit dauerhaft mindestens 50 mg Wirkstoff im Blut bis morgens.

Meine Empfehlung ist, die Dosis aufzuteilen z,B. 30 zu 20 (30 früh am Morgen und 20 gegen Mittag), damit das Wirkungsende auf den Abend geschoben wird. Die Nachmittagssymptome müssten dann ganz weg sein oder erst am Abend auftreten.

Wenn du dir die Dosis weiter erhöhen möchtest, würde ich auf 30 zu 30 und später auf 40 zu 30 gehen.

Bleib erstmal weiter ruhig. lass dir Zeit, denn dein Gehirn muss sich ja auch erst umgewöhnen bei einer Dosisänderung, und beobachte nicht nur deinen Körper, sondern auch dich selbst. Stell dich neben dich und schau mal wie ein neutraler Beobachter. wir du mit dir und deiner Situation umgehst.

Beste Wünsche für dich und berichte gern, wie es mit dir weiter geht.

Vielen Dank!

Ich denke so werde ich’s handhaben, als das ganze mal gesplittet ausprobieren. Ich hoffe aufs Beste. Wäre wirklich schade drum wenn sich das nicht in den Griff kriegen lässt.

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Moin ihr Lieben,

ich wollte meine bisherigen Erfahrungen in der Eindosierungsphase teilen – vielleicht hilft es ja jemandem, der gerade dieselben Probleme hat oder sich unsicher fühlt. Ich hätte mir am Anfang gewünscht, solche Berichte zu finden.

Ich habe mit LDX (Ratiopharm) eingestiegen und relativ schnell gemerkt: Die Wirkung war da – aber die Nebenwirkungen waren heftig.

Vor allem die Herzfrequenz war ein Thema: Ruhepuls 110–120 bpm teilweise über Stunden. Dazu kam ein starker innerer Druck, Nervosität und das Gefühl, „auf der Bremse und dem Gas gleichzeitig zu stehen“.

Was nicht funktioniert hat:

Ich habe zunächst versucht:

  • Splitten der Dosis (z. B. 30 mg morgens und 20 mg später)
  • Langsames Steigern
  • Zwischenmengen (z. B. 45 mg) durch Verdünnung

Das Ergebnis war aber eher negativ:
Durch das Splitten habe ich den Zeitraum der Nebenwirkungen verlängert – besonders die Tachykardie. Ich habe irgendwann zum ersten Mal verstanden, was jemand im Forum meinte mit:

„Ich hoffte irgendwann eher, dass die Wirkung nachlässt, als dass sie wirkt.“

Das traf’s genau.

Dann hatte ich einen Aha-Moment:

Irgendwann fiel mir auf, dass die Tachykardie immer an Tagen besonders stark war, an denen ich mehr Nikotin konsumiert hatte.

Also habe ich getestet:
LDX ohne oder mit deutlich weniger Nikotin.

Und plötzlich:
• Ruhepuls normal (60–90)
• wesentlich weniger innere Unruhe
• Wirkung klarer, strukturierter

Jetzt im Nachhinein betrachtet ergibt das für mich Sinn.

LDX erhöht Dopamin und Noradrenalin. Nikotin macht dasselbe – nur schneller, impulsiver und mit Peaks.

Die Kombination führt bei mir also zu:

  • Verstärkter Sympathikusaktivierung
  • Stressreaktionen im Nervensystem
    • Gereiztheit
    • Suchtverstärkung (eine Sucht „ersetzt“ die andere)

Das Nervensystem wird also doppelt stimuliert – und bei manchen (mich eingeschlossen) ist das einfach zu viel…

Wie es jetzt weitergeht:

Ich werde nun wieder 50 mg testen, aber diesmal:
• Original Elvanse oder STADA (nicht Ratiopharm – nur persönliche Beobachtung),
• feste Einnahmezeit,
• viel trinken,
• Nikotin erst spät am Tag oder gar nicht,
• und dazu dokumentieren, um ein klares Bild zu
bekommen.

Fazit bisher:
• Die Wirkung an sich war vielversprechend.
• Die Nebenwirkungen waren nicht nur vom Medikament, sondern sehr wahrscheinlich durch Nikotin als Verstärker beeinflusst.
• Es lohnt sich wirklich, nicht nur die Milligramm anzupassen, sondern auch die Begleitfaktoren zu beobachten: Schlaf, Nikotin, Stress, Sport, Ernährung, Timing.

Ich hoffe, jemand anderes liest das hier, ist gerade frustrier und merkt:

Du bist nicht allein — und manchmal liegt die Ursache nicht an der Dosis, sondern an der Kombination.

Wenn jemand ähnliche Erfahrungen oder Tipps hat, freue ich mich über Austausch. :blush:
Ich berichte weiter, sobald ich die nächsten Ergebnisse habe.