Hilfe! Elvanse (nach drei Jahren) absetzen - Gehirn im Eimer?

Hallo an Alle!
Vor einigen Jahren begann ich Elvanse einzunehmen. Ca 3 Jahre am Stück nahm ich es ( mit vllt insgesamt 3 Tagen Pause ) ausnahmslos jeden Tag. Zu Beginn 50mg, später dann 70mg. Leider auch eine Zeit lang mehr als 70, da ich das Gefühl hatte dass sich immer mehr Toleranz entwickelt hat und ich in meinem Job unfassbar viel Verantwortung trage. Dann wurden aus 70mg auch mal 100 oder 120mg. Ich wusste dass es falsch ist, aber konnte irgendwann nurnoch die funktionierende Version von mir ertragen.
Zusätzlich nahm ich auch Quetiapin zum Eimschlafen ( 200 - 300mg ).

Beide Medikamente habe ich abgesetzt, weil ich einfach wieder ich selbst sein wollte. Relativ schnell ( unmittelbar nach Absetzen ) habe ich aber gemerkt, dass ich mich absolut nicht mehr fühle wie damals. Ich dachte, es würde sich noch einpendeln, allerdings ist das bisher nicht passiert.

Ich fühle mich so unfassbar leer in mir drin. Aber nicht depressiv, sondern ich meine, dass ich mich für nichts interessiere, alles kostet extrem viel Energie. Es ist nicht der Kontrast, weil ich es jetzt 3 Jahre anders kannte & der Normalzustand mir jetzt einfach so schlimm vorkommt! Es ist definitiv anders.

Ich hatte sonst ( vor der Einnahme ) wenigstens Lust auf ungesunde Dinge, die mir Dopamin geben. Lust, wegzugehen, was zu erleben, was auch immer. Aber es ist so, als könnte mein Gehirn nicht mehr arbeiten. Ich habe so viele Dinge auf die ich mich gerade freuen will, aber es geht nicht. Es ist mir alles egal, alles zu viel. Ich kenne das so nicht. Ich möchte gerne gewisse Dinge tun aber ich habe NULL Handlungsimpulse mehr. Das ist wirklich kaum in Worte zu fassen.

Ich habe nun überlegt, ob die lange Einnahme von Elvanse ohne Pause vllt doch mein Gehirn verändert hat. Hat hier jemand Erfahrungen damit? Weiß jemand was hilft? Werde ich wieder der Mensch sein der ich mal war und wenn ja, wie lange kann das dauern?

Seit heute nehme ich 150mg Bupropion in der Hoffnung, damit die Antriebslosigkeit zu bekämpfen. Nun habe ich aber trotzdem Angst, dass mein Gehirn sich dann wieder daran gewöhnt, mehr Dopamin und Noradrenalin zur Verfügung zu haben?

Ich weiß einfach nicht mehr weiter und will nur verstehen, was das Problem ist. Es geht mir hinsichtlich meiner Depressionen und Schlafprobleme viel besser. Ich bin zufrieden. Aber ich bin so unfassbar überfordert und will wieder normal sein. Mir fehlen Vorfreude, Begeisterungsfähigkeit, meine ganze Persönlichkeit.

Hab ihr noch andere Tipps, bezüglich anderen Supplementen die euch geholfen haben? Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht? Wie lange hat es gedauert bis ihr euch wieder normal gefühlt habt? Könnte Bupropion unterstützen oder eher alles schlimmer machen? Ich bin dankbar für jeden Tip und Erfahrungsbericht. Entschuldigt das Durcheinander, ich bin einfach verzweifelt und habe während dem schreiben gerade nicht viel nachgedacht.

Hey Bro,

das klingt echt übel, ich meine aber dass das reversible ist dauert halt Wochen bis Monate oder länger. Klingt ja schon fast wie Entzugssymptome.

Oder könnte es sein dass du ausgebrannt bist, weilo du mehr gemacht hast als du eigentlich solltest?

Ich hab kein plan nehm das Zeug selber ihn sehr hohen Dosen schon seit 2 1/2 Jahren aber wenn ich ADHS Trigger Starthilfe bekomme läufts im Oberstübchen wieder wie geschmiert von einem moment auf den anderen. Aber mein Oberstübchen besteht aus mehr als nur einem Ich. Sags mal lieber dazu.

:people_hugging:

Hallo liebe/r @restless.soul ,

wenn du beides auf einmal absetzt, weißt du nicht, was von was kommt.

Du hattest ja schon im Frühjahr gemeint, das Quetiapin tut dir nicht gut, hast dich aber nicht getraut es wegzulassen.

Was sagt denn deine Psychiaterin? Wenn sie bei den hohen Dosen Elvanse mitgegangen ist, sah sie darin offenbar kein Problem?

Ich bin jetzt kein Profi, aber hätte vom Gefühl her wesentlich mehr Angst vor bleibenden Schäden durch Quetiapin als durch Stimulanzien. Zumal es ein Antipsychotikum ist und eben eigentlich kein Schlafmittel.

Klar können Stimulanzien auch Schaden und wenn man sich überfordert auch Burnout wahrscheinlicher machen. Aber wenn man sie absetzt, dürfte der Effekt auch wieder verschwinden.

Ohne neurologisches Hintergrundwissen wirds vielleicht zu komplex.

Aber du könntest das hier mal durchlesen, wo es um das abrupte Absetzen geht und was sich danach in etwa im Hirn abspielt, weil es sich an die Veränderungen anpassen muss.

Zusammenfassung

Sinngemäße Zusammenfassung des Artikels Coping with a Vyvanse Crash

Was ist ein „Elvanse-Crash“?
  • Elvanse enthält das Prodrug Lisdexamfetamindimesilat, das nach oraler Einnahme zu d-Amphetamin umgewandelt wird.

  • Sinkt der Wirk­stoff­spiegel rasch – z. B. gegen Mittag, bei „Medikamenten­ferien“ oder abruptem Absetzen –, kippt die stimulierende Wirkung ins Gegenteil: Müdigkeit, Reizbarkeit und Heißhunger. Dieses Phänomen nennt man Crash.


Typische Crash- und Entzugssymptome
Phase Zeitraum Häufige Symptome
Akut (<24 h) 4–8 h nach letzter Dosis ausgeprägte Schläfrigkeit, Stimmungsschwankungen, Heißhunger, Craving
Frühphase (1–7 Tage) Tag 1–2 bis Tag 7 Kopfschmerzen, Dysphorie, Muskel-/Gliederschmerzen, anhaltender Schlafdrang
Postakut (>1 Woche) ab Woche 2 persistierende Müdigkeit, Schlafstörungen, geminderter Antrieb

Zeitlicher Verlauf im Überblick
Abschnitt Typischer Beginn Dauer Kernbeschwerden
Crash 4–8 h Stunden Schläfrigkeit, Reizbarkeit
Akuter Entzug Tag 1–2 bis Tag 7 Depression, Schlafdrang, Hyperphagie
Postakuter Entzug ≥ Woche 2 Wochen Müdigkeit, Stimmungslabilität

Bewältigungs- und Präventionsstrategien
  1. Langsames Ausschleichen
    – Nie abrupt absetzen; ärztlich geführtes Tapering reduziert Entzugssymptome.

  2. Schlafhygiene optimieren
    – Feste Bettzeiten, stimulanzfreie Abende, ggf. entspannende Rituale (Lavendel, leises Lesen).

  3. Stimulanz- und Depressoren-Verzicht
    – Kein Nikotin, wenig Koffein; Alkoholkonsum vermeiden.

  4. Ernährung & Hydratation
    – Ausgewogene Kost, regelmäßige Mahlzeiten, 1,5 - 2 l Wasser täglich.

  5. Stressreduktion
    – Atemübungen, Meditation, Spaziergänge, Termin­planung ohne Überforderung.

  6. Professionelle Unterstützung
    – Bei schweren Schlaf- oder Depressions­problemen zeitlich begrenzte Medikation bzw. psychotherapeutische Begleitung.


Medizinische Risiken
  • Anhaltende depressive Episoden oder intensive Angstzustände nach dem Absetzen benötigen fachärztliche Behandlung.

Prognose
  • Bei den meisten Betroffenen klingen Crash- bzw. Entzugs­erscheinungen innerhalb von ungefähr sieben Tagen ab.

  • Gute Schlaf-, Ernährungs- und Stress­kontrolle kann die Erholungsdauer deutlich verkürzen.

  • Eine kontinuierliche, kontrollierte Einnahme – oder ein strukturiertes Ausschleichen – minimiert das Risiko zukünftiger Crashes.


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Hi @restless.soul

Du hast ja schon länger Probleme, wie man an Deinen bisherigen Themen sieht. Leider hast Du die Nachfragen nie beantwortet, was uns leider unmöglich macht, Dir zu helfen oder es wenigstens zu versuchen.

Also hier nun ein neuer Versuch:

  1. Wann hast Du die Medikamente abgesetzt?
  2. Hast Du beides abrupt abgesetzt oder langsam reduziert?
  3. War der Arzt über die hohe Dosierung von Elvanse informiert?
  4. Hast Du die Situation mit Deinem Arzt besprochen?
  5. Bupropion wurde Dir aktuell von dem gleichen Arzt verschrieben?

Es wäre schön, wenn Du die Fragen beantworten würdest. Sonst sind alle Antworten nur Stochern im Nebel.

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Du schreibst, dir geht es hinsichtlich deiner Depression besser, und dann schreibst du, dir fehlen Antrieb Vorfreude und Begeisterungsfähigkeit. Das sind alles Zeichen einer Depression!

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Die Medis sind ja nicht dafür da um immer mehr zu nehmen um immer mehr im Job zu funktionieren.
Eigentlich sollen die auch helfen eine bessere „Work-Life-Balance“ zu finden und ADHS-freundlichere Strukturen aufzubauen . Bzw. sollte das besten Falls parallel ab Diagnose und Medikation geschehen . Hattest du denn begleitend eine Psychotherapie?

Ich finde das klingt ein wenig ausgebrannt . So habe ich mich an einigen Punkten vor der Diagnose und im Burnout gefühlt .

Vielleicht hast du durch die hohe Medikation die Signale nicht mehr gespürt und bist jetzt einfach mal durch ???
Und parallel plötzlich keine Medis mehr, da muss man doch erstmal durcheinander sein.

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Hast du Quetiapin ausgeschlichen oder schlagartig abgesetzt?

Hast du etwas schwere Entzugserscheinungen vom Quetiapin?

Wenn ich nach Absetzreaktionen suche bekomme ich viel mit Entzug zu Quetiapin und Hölle in der Duchanzeige, was mich aufhorchen lässt und wahrscheinlich wenig mit Elvanse zu tun hat, außer, das klar die Energie gerade davon fehlt und auch die Konzentration.

Kann es sein, daß Quetiapin „schuld war“, daß du du gesteigert hast, weil es Unkonzentriertheit und Müdigkeit auslöst und das mal eine Aufdosierungsspirale nach sich zog?

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