zu Beginn möchte ich mich bedanken, dass es ein solches Forum für „Gleichgesinnte“ gibt. Da wir mittlerweile nach jeden Strohhalm greifen, sind wir nun entgegen unserer Einstellung (Frag nicht Dr. Google) hierzu übergegangen. Wir kommen aus Süddeutschland und haben zwei Kinder. Wir freuen uns über jeden Beitrag und jede Hilfestellung, da wir ehrlicherweise nicht mehr weiter wissen. Ich versuche unsere Geschichte knapp, aber ausreichend darzulegen. Rückfragen beantworte ich gerne.
Zu unserem 7-jährigen Sohn und unseren Herausforderungen:
Unser älterer Sohn war bereits als Baby auffällig, als er andere Kinder schlug, zöbelte und verletzen wollte. Dadurch häuften sich die Konflikte mit anderen Eltern, Freundschaften zerbrachen („Euer Kind ist nicht normal!“). Später wurde immer deutlicher, dass er relativ wenig Empathie hat und sich über das Ausmaß seiner Handlungen nicht im Klaren ist.
Im Kindergarten wurde er zusehends übergriffiger und verletzte andere wissentlich. Tobsuchtsanfälle zuhause waren an der Tagesordnung. Auffällig waren auch seine Überreizung bei ungeliebter Kleidung, sein Tatendrang, seine Ausdauer (er rannte bspw. unseren langen Garten an einem Abend 50 Mal auf und ab, ohne Pause zu machen; bei der Leichtathletik ist er deutlich älteren davongerannt).
Aufgrund der Konflikte kam er mit 4 Jahren in eine besondere Einrichtung zur Förderung verhaltensauffälliger Kinder, verbunden mit Vorschulunterricht, Motorik usw. Auch hier gab es regelmäßige Konflikte. Es gipfelte im 2. Quartal dieses Jahres, als er das Klassenzimmer innerhalb von 3 Wochen mehrmals auf den Kopf stellte, teilweise 5 Erwachsene beschäftigte, Kinder und Erwachsene verletzte und sich nicht mehr unter Kontrolle hatte. Genau so wie er „hochfuhr“ beruhigte er sich und räumte seine Verwüstung auf. Wir bekamen die Empfehlung der Einrichtung mit dem Kind in die Notaufnahme (KJP) zu fahren.
Dort verbrachte er letztendlich eine Nacht mit der Aufnahme in eine Warteliste Platzziffer Nr. 1.
1,5 Wochen später erhielten wir dann einen Anruf, wir sollen den Buben bringen.
Er verbrachte fortan knapp 4 Monate in einer Kinder- und Jugendpsychatrie - eine schwere Zeit für alle Beteiligten. Die Ärzte stellten ihn nach Rücksprache mit uns medikamentös ein (Medikinet Retard 5–>10–> 15 mg). Letztere Dosierung hat er bis heute behalten. In der Klinik wurden Ergotherapie, Verhaltenstherapie, die sogenannte "Milieu-Therapie) und psychologische Therapie durchgeführt. Die Klinikschule verlief zuerst 2 Wochen äußerst durchwachsen, dann mittelmäßig, zum Schluss sehr gut, so dass er danach entlassen wurde.
Diagnostiziert wurden: ADHS und eine sozial-emotionale Störung, Empfehlung eines GdB, Empfehlung zur Gruppentherapie.
Seitdem besucht er die Regelschule. Dort kommt es nun wieder vermehrt zu aggressiver Fremdgefährdung (Schlagen, Treten, Weigerung, Mordgedanken). In diesen Tagen will man entscheiden, wie er weiter beschult werden soll.
Parallel hierzu haben wir uns um einen Platz in einer Stütz- und Förderklasse bemüht.
Wir vermuten, dass er die Regelschule nun verlassen muss, da er komplett in seine alten Verhaltensmuster zurückfällt.
Mein Sohn ist sehr schlank, sehr sensibel, streitsüchtig, kann von 0 auf 100 explodieren, hat eine blühende Fantasie (schreibt bereits eigene Bücher (!)) und hat (leider) abstruse Gedanken über Mord, Tod (Bauch aufschneiden, Mitschüler töten, Eltern umbringen, andere Kinder haben dadurch Angst vor ihm). Zudem hat er Schwierigkeiten, Liebe und Lob anzunehmen. Unser kleiner Bub wurde in der gleichen Art von uns erzogen und ist das Gegenteil seines größeren Bruders. Er war und ist oft das Ventil seines älteren Bruders.
Jegliche Art von Frustration mündet immer in Enttäuschung und in seinem Fall in anschließender, unkontrollierbarer Wut.
Der Junge ist äußerst sensibel im Umgang mit anderen Menschen. Überschreitet man seine Grenze (Berührung, Anfassen, empfundene Ungerechtigkeit) geht er an die Decke und wird ohne Vorwarnung handgreiflich. Er achtet dabei sehr auf seine eigenen Grenzen, macht sich jedoch über die Grenzen anderer kaum Gedanken („Ist mir doch egal.“).
Wir sind sehr viel mit ihm an der frischen Luft, gehen Rad fahren, Laufen, betreiben Outdoor-Aktivitäten. Er geht sehr gerne selbst raus und ist sehr hart im Nehmen (Rennen im Schnee, immer barfuß, keine Schuhe, keine Jacke).
Die Versuche, ihn bei Selbstverteidigung oder Leichtathletik anzumelden, scheiterten, da es regelmäßig kurze Zeit später zu massiven Konflikten mit anderen Kindern kam.
Unser Sohn wird durch eine Kinder- und Jugendpsychiaterin begleitet.
Wir sind ein gewaltfreier Haushalt, sind beide berufstätig und lieben unsere Kinder. In der Familie hat es noch keine vergleichbaren Fälle in der Vergangenheit gegeben. Wir äußern ihm gegenüber regelmäßig, wie sehr wir ihn lieben, versuchen ihn in den Arm zu nehmen und ihn in seinen positiven Eigenschaften zu bestärken.
Im Freundeskreis sind wir nahezu isoliert, unser Junge hat keine Freunde (mehr), da es nach einer gewissen Zeit immer zu Streitigkeiten und anschl. Auseinandersetzungen mit den Eltern kommt.
Zu unserer Situation als Eltern:
Die neuerlichen Wutausbrüche zeigen, dass die zahlreichen Therapien und die Klinik ihn noch nicht abschließend erreicht haben. Beginnt ein neuer Abschnitt (Schule, neuer Umgang) geht es gut, bis er sich an die neue Umgebung gewöhnt hat und weiß, wie er sein Umfeld transalieren kann.
In Gesprächen weicht er aus, findet alles gar nicht schlimm und argumentiert, man müsse sein Regeln befolgen. Zudem überlegt er, wie er die Weltherrschaft erlangen kann, so dass alle nach seinem Regelwerk leben - und das mit 7 Jahren!
Wir haben den Eindruck, als wüssten die Ärzte nicht mehr weiter, was mit ihm geschehen soll. Mit der Medikamtenverabreichung und dem Entlassungsbericht ist aus deren Sicht allen genüge getan.
Wir sind wiederum der Meinung, dass es andere Kinder geben muss, die unter ähnlichen Symptomen und Verhaltensmuster leiden. Es mag zwar keine Blaupausen geben, jedoch sind wir sicher, dass ihm/uns geholfen werden kann.
Der Vater hat sich beruflich so aufgestellt, dass er deutlich öfter zuhause ist, den Jungen zur Schule bringen, abholen und nachmittags betreuen kann. Er ist der verbal strengere der Erziehungsberechtigten.
Die Mutter benötigt dringend eine Auszeit (Kur, Therapie), da die vergangenen 7 Jahre zum einen die gesamte Energie in Anspruch genommen haben, zum anderen sich die gesamte Wesensgestalt von sehr ruhig, besonnen zu dünnhäutig, gereizt entwickelt hat.
Wir haben große Angst, einen späteren, äußerst gewalttätigen jungen Mann zu erziehen.
In den vergangenen Wochen mussten wir die Tabletteneinnahme überwachen, da er diese in seinem Zimmer unter seinem Bett versteckte.
Unsere Absicht ist es, dem Jungen einen Lebensweg aufzeigen zu können, ohne ihn zu verlieren. Davor haben wir aktuell am meisten Angst, da bereits das Jugendamt involviert ist.
Wir sind am Ende und sehr sehr traurig bzw. hilflos. Persönlich bewerte ich den Klinikaufenthalt als gescheitert, da ihm offensichtlich nicht so geholfen werden konnte, dass er seine Emotionen in den Griff bekommt.
Zu meinen Fragen bzw. meinen Bitten:
Können Sie weitere Empfehlungen aussprechen, die über unsere bereits getroffene Maßnahmen hinausgehen?
Reicht die Dosierung von 15 mg Medikinet bei einem 7-Jährigen aus? (Er wiegt ca. 17 Kilogramm)
Können Sie ein Alternativprodukt empfehlen? Lohnt es sich, etwas anderes auszuprobieren?
Ist eine weitere Diagnose wie z.B. eine Form von Autismus aufgrund der beschriebenen Symptome denkbar? An wen muss man sich wenden?
Hat jemand Erfahrung mit ADHS-Schulen /-Internaten? Welche Erfahrungen haben Sie gemacht?
Welche weiteren Anlaufstellen lohnen sich? (Energieberatung, Familientherapie, Hypnose,…)
Ich freue mich über jede Meinung und alle Tipps, die Sie für uns haben. Dafür möchte ich mich ausdrücklich im Voraus bedanken. Wir freuen uns, wenn wir anderen Eltern / Betroffenen aufgrund unserer bisherigen Erfahrungen auch etwas zurückgeben können.
der kleine hört sich nach hardcore autist an. plus adhs, kann ja sein.
mutter hat vielleicht adhs.
versuche, am kind rumzurzerren, werden nichts bringen. der typ ist hardcore. er zieht das durch bis der stirbt. autisten sind das sturste, willensstärkste was es gibt.
gewaltfantasien:
normal. seine psysche versucht, sich gegen die grenzverletzungen zu wehren - andernfalls würde er traumatisiert.
reale gewalt:
tja, versuch mal, einen esel dazu zu zwingen, rückwärts die wendeltreppe zu einem leuchtturm hochzu steigen.
kein wunder daß er sich nichts aus leuten macht, die sagem ihm ja jeden tag, daß er ein arsch ist. warum soll er denen irgendeine bedeutung beimessen? für ihn sind die einfach nur unlogisch, und außerdem ist er ja aus seiner sicht das opfer von gewalt, er reagiert ja jedes mal nur.
das was ich hier geschrieben habe, ist meine persönliche meinung als adhsler und autist, und beschriebt nicht die reale situation, und oft habe ich unrecht, und wahrscheinlich ist es garnicht so, wie ich schreibe, da ich nach aufmerksam keit suche, und nur meine situation auf andere leute projeziere.
Das machen auch Kinderpsychiater, aber nicht alle, muss man sich erkundigen. SPZ diagnostizieren auch, da habe ich auch schon sowohl positives als auch negatives gehört. Muss man sich am besten in der Gegend umhören.
Ich hoffe sehr, dass ihr bald einen Weg findet, wie ihr alle gemeinsam voran kommen könnt.
Leider kann ich nicht viel dazu beitragen.
Mein erster Gedanke, als ich so las, wie sich dein Sohn verhält, war, dass es sich wie eine dissoziale Persönlichkeitsstörung anhört. Bitte jetzt nicht erschrecken! Ich bin niemand vom Fach! Eine starke Form des ASS kann natürlich auch vorliegen, aber seine Aggressivität anderen gegenüber und damit zusammenhängend die Uneinsichtigkeit gegenüber seinem Handeln, das ist schon nochmal was anderes.
Ich würde das mal ansprechen. Und ASS, ADHS mit abprüfen lassen.
auch von uns eine fette Umarmung!!
Und Jaaa!! Ich kann mich nur anschließen: Das klingt schon extrem nach Autismus!!
Das klingt für mich danach, dass er Reize, aber auch Nähe nicht aushält (komm mir nicht zu nah, sonst hau ich dich) und den Perspektivwechsel, das Hineinversetzen in eine andere Person, nicht hinbekommt.
Ihr braucht ganz schnell einen Diagnostik-Termin.
Kinder- und Jugendpsychiater oder besser direkt Autismusambulanz. Googeln…
Ergotherapeutische Autismustherapie und zusätzliche Medikation scheint mir nötig zu sein- sofern ich das als Laie aus der Ferne spontan äußern darf???
Medikinet reicht bestimmt nicht!
Klingt für mich unwahrscheinlich, dass die klassische ADHS- Medikation überhaupt hier ausreicht.
Bei Autismus wird auch oft Risperidon zur Therapie eingesetzt. Das ist schon ein sehr heftiges Medikament, das zu Recht nicht ohne Weiteres verschrieben wird.
Dafür braucht man eine entsprechende gesicherte Diagnose und ein heftiges Alltagsbild.
Letzteres habt ihr schon mal.
Guten Tag in die Runde und zuerst ganz lieben Dank für die Anteilnahme, die Erfahrungsberichte und die zahlreichen Hinweise.
Wir haben nun im Januar zwei Termine zur Diagnostizierung von Autismus.
Zusätzlich hierzu werden wir kommende Woche über ein weiteres Präparat aufgeklärt, dass die Impulsivität lindern soll (Name leider noch nicht bekannt). Auch eine andere Art von Beschulung (derzeit Regelschule mit 21 Mitschülern) soll kommende Woche diskutiert werden.
Leider sind das alles Maßnahmen, die zwar die Symptome „eindämmen“, jedoch (noch) nicht den Buben so helfen, wie ich es ihm wünsche. Die Dame vom Jugendamt hat es sehr gut beschrieben: „Ihr Bub ist kognitiv allen anderen Kindern voraus und er hat ein exzellentes Gedächtnis sowie eine tolle Auffassungsgabe, aber er hat eine Hülle aufgebaut, aus der weder was rein noch raus geht. Dieses Loch müssen wir finden, damit er sich öffnet und wir wissen, wie wir bei ihm in die Gefühlswelt kommen.“
Wir wünschen uns so sehr, dass ihm ein Weg aufgezeigt werden kann, damit er im Leben unter diesen Umständen bestehen kann.
Wir hatten uns parallel zum Klinikaufenthalt bereits darum bemüht, einen Platz und einen Termin bei einer Kinder- und Jugendpsychiaterin zu bekommen. Das war unser Glück. Sie hatte gestern Nachmittag die Tragweite erkannt und uns die recht naheliegenden Termine angeboten. Wir sind sehr froh, wenngleich wir gerne sofort wüssten, wie es weiter geht.
Ich lese mich gerade ein. Grundsätzlich finde ich es super, dass es so viel dafür gibt und es kein Tabu-Thema mehr ist wie früher. Es ist wie mit allem so: Man muss nur wissen, dass es das gibt - der Rest kommt oft von alleine.
das Körpergewicht ist für die Dosis nicht entscheidend, sondern man muss es durch Ausprobieren herausfinden. Wichtig ist, gerade bei der starken Impulsivität, dass euer Sohn über den ganzen Tag und ohne Lücke abgedeckt ist. Eine einmalige Einnahme von Medikinet reicht dafür ganz sicher nicht aus!
Kriegt er denn Kapseln oder Tabletten? Bei den Kapseln ist das gleichzeitige ausreichende Essen wichtig. Eine Kapsel reicht 5 bis 6 Stunden, es könnte also schon am Mittag schwierig werden. Eine Tablette reicht noch viel kürzer, nur ca. 3 Stunden.
Die jeweils nächste Einnahme muss dann spätestens eine halbe Stunde vor dem erfahrungsgemäßen Nachlassen erfolgen, weil die Wirkungslücke ja vermieden werden soll.
Welches Präparat zur Eindämmung von Impulsivität ist denn angedacht? Pipamperon? Risperidon?
Ich finde es wichtig, eine lückenlose und ausreichende Abdeckung mit Methylphenidat anzustreben, bevor ein solches Neuroleptikum dazu gegeben wird. Denn das Stimulans verbessert die Kompetenz eures Kindes, das Neuroleptikum dämpft nur. Manchmal ist es aber leider (ergänzend) notwendig.
Mein Sohn war zeitweilig auch stark fremdagressiv, wenn auch noch nicht mit 7 Jahren, aber beginnend mit 10 oder 11. Inzwischen ist er 29.
Gut, dass ihr schon einen Termin zur Autismusdiagnostik habt, denn das wäre sonst das Erste gewesen, was ich euch geraten hätte.
Ich stimme Falschparker zu, bzgl. Impulsivität wäre eine lückenlose Abdeckung mit Adhs-Medikation ganz wichtig. Weitere Medikamente, die dann bzgl. Impulsivität zum Einsatz kommen könnten, würde ich als Krücke, nicht als Dauerlösung betrachten, vielleicht nimmt das ein wenig die Angst davor, sie zu geben. Er muss die Zeit bis zur Diagnostik ja auch erstmal überstehen und dann auch noch die Zeit, bis eine etwaige spezifische Therapie greift. Außerdem ist übergangsweise Medikation manchmal nötig, damit eine Therapie überhaupt greifen KANN (und man die Medikation dann im. Idealfall irgendwann nicht mehr braucht, im Falle von Antipsychotika zb).
Zwänge wurden definitiv ausgeschlossen? Dieses ganze Mord-Gewalt-usw.-Thema kann nämlich durchaus auch durch Zwangsgedanken entstehen. Komorbide Zwangsstörung ist sowohl bei ADHS als auch ASS nicht so selten…
Es ist meiine Meinung, daß ich als Autist mir eine innere und äußere Burg baue, wenn mir jemand zu nahe kommt, das heißt, meinen autistischen kern brechen will.
nun sind das nur worte, um etwas auzudrücken, was ich selber nicht verstehe.
Meine erfarhung in krisen:
schimpfen und Apelle an Vernunft funktionieren gar nicht. es ist das Adrenalin, das ist so übermächtig, daß jeder mensch ein Feind wird.
Ich tue alles, damit der adrenalinschub aufhört.
Was immer gut ist:
bestechung mit Schokolade / unerwartet nett und freundöich und diplomatisch sein / mich beschützen vor äußeren einflüssen / gucken daß ich mich beruhigen kann, und mir niemand auf die ketten geht.
vernunft und Logik spielen bei Adrenalinschub keine Rolle.
Medikinet. naja. das pusht einen ziemlich und ist viilleicht nicht das richtige bei jemand, der adrenalingeplagt ist.
Schön, dass ihr schnell Termine bekommen habt. Bitte nehmt die geäußerten Hinweise auf zusätzlichen Autismus ernst! Und geht diesbezüglich in eine Spezialambulanz !!
Viele Familien, auch wir, haben eine lange Odyssee hinter sich, bis klar wird, das es das Autismusspektrum ist, was die Schwierigkeiten verursacht! Es gab bei uns unheimlich viele Parallelen zu Euch.
Wir waren bei 4 KJP, bis man es erkannt hat, weil ich nicht locker gelassen habe.
Gerade in den Testsituationen zeigen die Kids, dass sie maskieren können…
Ich kann Euch nur empfehlen, Euch gründlich in die Thematik einzulesen, um die Besonderheiten zu erkennen und beim Testtermin die Besonderheiten nennen zu können.
In Erziehung und Schule muss man mit diesen Kids leider komplett anders und sehr bedürfnisorientiert umgehen, damit es nicht zum Overload und Meltdown kommt. Dieser wird dann leider völlig fehlinterpretiert als „Wut/Aggression“.
Eine Autismustherapie hilft nach der Diagnose allen Beteiligten (auch Schule!!) mit den Herausforderungen umzugehen.
Ich kann Euch nur empfehlen, die Aufgabe, die die Kids Euch mitgebracht haben, so gut es geht, anzunehmen. Es wird vermutlich nicht „normal“ und einfach für Euch werden. Daran müsst ihr wahrscheinlich Euer Leben anpassen, um die nötige Kraft und Zeit (auch füreinander) und Eure Gesundheit zu finden.
Thema Medikamente: Um die Adhs Symptome (körperliche Unruhe, Konzentration) zu verbessern, hilft es auf jeden Fall, verschiedene Retarierungen und Freisetzungen von Methylphenidat zu testen. Gerade Autisten reagieren auf das Nachlassen des Wirkstoffs jedoch sehr sensibel und dünnhäutig!! Hier lohnt evtl auch Elvanse zu testen, da es sehr lange wirkt und langsam abflutet. Auch hier lohnt es sich, zu einem Spezialisten für Adhs zu gehen, der keine Angst hat, verschiedene Präparate zu testen!
Gibt es bei Euch in der Familie (Großeltern usw) keine „Sonderlinge“, „Professoren“, " Eigenbrödler"?
Hi,
Eure Geschichte ähnelt unserer sehr stark.
Wir hatten ihn bei mehrere Psychologen/ Psychiatern vorgestellt, aber ohne Erfolg.
Letztendlich half nur der Gang zu einem SPZ (sozialpädiatrisches Zentrum). Die Wartezeiten für einen Termin betragen hier meist um die 6 Monate.
Dies war auch der Grund warum ich stattdessen nach Alternativen gesucht hatte ( wenn die Hütte brennt sind 6 Monate einfach zu lang).
Letztendlich kam raus, dass unser Sohn Autist ist und zusätzlich eine ADHS vorliegt.
In den Screenings, die bei den Psychologen davor gemacht wurden, war die erreichte Punktzahl nicht hoch genug, so dass beides einfach ausgeschlossen wurde.
Mittlerweile bekommt er Autismus Therapie und ADHS Medikamente und es ist ruhiger geworden.
Auch meine eigene ADHS Diagnose und Behandlung hat dazu beigetragen, dass es besser läuft. Davor haben wir uns emotional gegenseitig hochgeschaukelt.
Mein Rat wäre, setzt euch beim nächsten SPZ auf die Warteliste, auch wenn ihr woanders schneller einen Termin bekommt.