Hilfe, meine 12 jährige möchte nicht lernen, hat keinen Bock auf die Schule!

Hey ihr Lieben,

Ich bin neu hier und falls es das Thema so gegeben haben sollte, tut mir leid :sweat_smile:

Also kurz zu mir, ich bin 33 Jahre jung und habe meine Diagnose ADHS (Autismus im Verdacht, aber ich finde keinen Diagnoseplatz in Köln) mit 31.5 Jahren bekommen. Sprich ich muss mich selbst erst auch verstehen lernen. Meine Kindheit und Jugend war ne absolute Katastrophe etc. Trauma usw. Anyways, meine Tochter hat letztes Jahr die Diagnose ADHS bekommen und Autismus machen wir dieses Jahr, weil beim Intelligenztest Asperger voll ausgeschlagen hat.

Da ich selbst nicht weiß was mir als Kind geholfen hätte, weil ich keine Bedürfnisse haben durfte (Problemkind usw) hab ich keinen Plan was meine Tochter braucht. Aber Schule ist voll schwierig bei ihr. Die 1+2 klasse war sie voll motiviert, dann kamen die lockdowns und haben voll reingeschissen (sorry für den Ausdruck) und dann wurde es schwierig. Home schooling war der Horror für uns, irgendwann musste meine Mutter übernehmen, Weil es emotional null mehr ging. Diese wohnt in der Türkei mittlerweile. Naja, Mathematik ist null ihrs, das kleine Einmaleins sitzt in der 6 Klasse immer noch nicht, was kein Vorwurf ist, bei mir wars net anders. LRS Nachteilsausgleich hat sie bereits. Aber sie hat null Lust zu lernen. Egal was ich ihr anbiete. Zusammen mit mir, Freunde von mir die sich angeboten haben, Nachhilfe organisieren oder irgendwas. Mit ner App spielerisch oder sowas… nichts möchte sie davon.

Dazu kommt das die Klasse von ihr die schlimmste sei, die die Lehrer so gesehen haben, weil so viel Unruhe herrscht und teilweise ziemlich asoziale Kinder dabei sind, die Hu***Tochter im gängigen Wortschatz haben. Anyways, meine Tochter weist ihre Kameraden auf Dinge hin, wie sie gemacht werden sollten. Das ist ihre liebevolle Art zu zeigen, das sie gerne helfen möchte und das sie Interesse zeigt. Naja, das wurde als Polizei Verhalten abgestempelt. Sie hat sich das soweit wie möglich verkniffen. Sie erzählt das so gut wie keiner sie mag, was ich mir null erklären kann, weil sie ist wirklich liebenswürdig und sie ist noch Kind. Sie spielt mit Pferden und Schleich, entdeckt gerade neu Wimperntusche für sich. Die anderen sind schon viel weiter mit täglichem Schminken, Kosmetik, Abendroutine mit Cremes etc. Wie dem auch sei, ich kenn den Scheiß aus meiner Kindheit. Ich war auch immer Außenseiterin und hatte nie wirklich Freunde. Ich bin ja dankbar das sie eine beste Freundin hat, seit ihrem dritten Lebensjahr. Aber sie hat kaum soziale Kontakte, wird dauernd berichtigt bei Rechtschreibfehlern im Klassenchat und wird andauernd missverstanden. Da ich selber dabei bin meine Kindheit aufzuarbeiten bräuchte ich Tipps von euch. Bin selber zu hart getriggert. Eine Therapie für meine Tochter suche ich bereits, aber die Plätze… es ist elendig. Das System ist ekelhaft und elendig und macht mich fertig. Wäre ich reich, Privatschule oder Waldorf ja. Aber ich hab chronische Fehlstellungen, Schmerzen, Lipödem 2, suche seit nem halben Jahr nach ner Therapie und habe absolut kein Support System. Meine Freunde sind mittlerweile auch mehr abwesend als anwesend… Ich bin überfordert. Das Jugendamt stellt mir dauernd Steine in den Weg bzgl. Eingliederungshilfe nach Paragraph 35a. Erst wollen sie die Diagnoseunterlagen, dann die Intelligenztestung, dann soll es doch die Diagnose nach ICD 10 sein und dann wollen sie eine fachärztliche Stellungnahme mit axialer Diagnostik. Seit 2 Monaten bin ich dran. Ich möchte schreien. Mit den Lehrerinnen hatte ich Gespräche und habe erläutert was AuDHS bedeutet, was das mit sich bringt und dachte sie haben es kapiert. Aber wenn dann meine Tochter von der Schule kommt und erzählt das sie nicht auf Toilette darf, das Mitschüler sie ärgern und wenn sie sich wehrt nur sie auf den Deckel bekommt und immer meckert man das das 1x1 nicht sitzt, das sie chaotisch ist… unruhig. Habt ihr überhaupt kapiert was ich erzählt habe? Dieses System macht mich fertig und mein Kind. Und ich bin einfach auf der Suche nach Hilfe, hinweisen, Tipps oder ähnlichen Lebensgeschichten, wo es irgendwann bergauf ging. Klasse wechseln traut sie sich nicht, weil sie sonst alle anschauen und verurteilen würden. Schulwechsel… naja welche Schule soll denn besser sein? Sie ist auf der Gesamtschule und würde gerade vom Notenschnitt auf die Real gehen können, mit einem Fuß in der Hauptschule.

Hat hier jemand irgendeine Weisheit oder einen Leitfaden für mich?

Danke für eure Aufmerksamkeit. :white_heart:

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Ich würde glaube ich auf erwachsenen Ebene entscheiden die Klasse zu wechseln.

Wenn der einzige Grund für deine Tochter ist, das andere sie anschauen könnten, dann ist da nichts was sie positiv an dieser Klasse hält.
Es ist dann eigentlich nur eine verstärkte Angst vor neuem. Letztendlich eine Angst die jeder hätte.

Die Klasse scheint viel zu schwierig als das man auf Dauer und für die Zukunft eine Basis für deine Tochter finden könnte.
Da hätte glaube ich selbst der beste Lehrer so seine Schwierigkeiten da nach und nach ein vernünftiges Lernumfeld zu schaffen.

Verbessernde Schüler, die es gut meinen haben es nie einfach wenn ein Lehrer nicht hilft ein gesundes Maß zu finden.

Ich würde mich an deiner Stelle mal über eine andere Klasse oder Schulmöglichkeiten Schlau machen auch eine Förderschule in Betracht ziehen.

Ich bin damals in der 8ten sitzen geblieben . Es war ne nette Klasse aber alle waren schon viel weiter. In der neuen Klasse hatte ich mich von Anfang an wohler und richtiger gefühlt . Was für mich zunächst dramatisch wirkte , war dann von Anfang an eines der besten Wendungen in meinem Leben.

Mit einem Wechsel würdest du deiner Tochter nichts nehmen und du kannst sie besser in der Angst vor neuem begleiten wie mit einem Leben in einer destruktiven Klassen- und Lernsituation.
Natürlich ist ein Wechsel kein 100% Garantie .

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Wie war der IQ? (Durchschnitt, drüber, drunter?)
Bekommt sie ADHS-Medikamente?

Kenne ich… :adxs_streichel:

Fragt sich ob wirklich „keine Lust“ oder eher „kann (mich) nicht (aufraffen)“.

Wahrscheinlich ist jede andere Klasse oder Schule besser als diese.
Wobei sie mit ihrer noch sehr kindlichen Art und allgemein in eine neue Klasse auch nicht „rein passen“ wird.

Bei uns war der Klassenwechsel die absolut richtige Entscheidung. Im Nachhinein betrachtet, hätten wir es viel früher durchsetzen sollen - auch als unser Sohn nicht wollte. Hätte ihm eine Menge Leid erspart - denn als er wollte, war es eigentlich viel zu spät.

Es lief danach auch nicht perfekt, aber deutlich besser.

Geht gar nicht.

Wie sieht sie das selbst? Will sie mehr Freunde oder reicht ihr die eine Freundin? Mein Sohn ist auch eher Außenseiter. Er hat 2-3 Kinder in der Klasse, mit denen er gut auskommt, einen besten Freund (der nicht in seine Schule geht) und ansonsten will er nur, dass die anderen ihn in Ruhe lassen. Ihm reicht das. Er ist zufrieden so. Zu viele Freunde würden ihn überfordern.

Schau mal nach einer Familienberatungsstelle (Caritas, AWO, Diakonie…). Die können Dich beraten und helfen auch bei „Papierkram“.

Du hast gerade unheimlich viel um die Ohren, da kann ein Blick von außen gut helfen, um einen Plan zu bekommen, wie Du das schaffen kannst.

Alles Gute für Euch!

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Gruselig!

Ihr Armen!

Wie lange geht deine Tochter täglich zur Schule?
Wie oft sieht sie die Freundin, die hoffentlich noch mit ihr spielt?
Wieso hat sie Zugang zu Klassenchats? Ich hasse Klassenchats.

Meine Fragen zielen darauf ab zu fragen, wie viele Stunden am Tag/in der Woche kann deine Tochter sich wohl/angenommen/wertgeschätzt/verstanden fühlen? Ich glaube, diese Zeiten muss man maximieren, dann kann man den sozialen Stress in den anderen Zeiten besser ertragen.

Und Medis könnten helfen, dass sie in der Schule genug lernt (weil sie schlau ist) und deswegen Zuhause nicht mehr viel machen muss.

Persönlichkeitsentwicklung vor Bildung, Bildung kann man leichter nachholen.

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Hallöchen, oh man das tat mir beim lesen richtig leid. Ich selber habe auch keine guten Erinnerungen an meine Schulzeit und da rede ich nur vom lernen, nicht können und scheitern. Im sozialen Bereich hatte ich keine Probleme. Wie schlimm muss die Kombination sein.

Ich schließe mich den anderen an: ich würde einen Schulwechsel anstreben. Gibt es in der Nähe noch eine andere Regelschule? Oder eine ,mit einem anderen Konzept? Manche Schulen kalkulieren das Schulgeld nach dem Einkommen der Eltern .
Dann fiel mir noch die Autismusambulanz ein. Wir haben hier eine, die ein breites Spektrum an Angeboten leistet. Familiennachmittage, Beratungen, Therapien, etc.
Oder wie auch schon erwähnt mal bei der Caritas, Diakonie oder ähnliches anfragen,in wie weit man Hilfe bekommen kann.

Liebe Grüße

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Hi
Ich verstehe deine Sorgen und auch deine Tochter. Hatte auch nie Lust zu lernen und war verschlossen und auch das mit dem Mobbing kenne ich. Meine Ma hatte das damals nicht sooo ernst genommen und meinte bei meinen schlechten Noten, dass ich zur „Not“ wiederholen soll. (Kam nicht dazu)

Über den schulwechsel würde ich nachdenken. Meinem Neffen tut das sehr gut und er ist Klassenbester (unabhängig davon ob es jetzt eine Inklusionsklasse oder Förderklasse )

Wegen dem 1x1 kann sie denn ohne Hilfsmittel wie Finger weiter als 10 zählen, vertauscht sie Zahlen ? Oder hat es bei dem 1x1 noch nicht „klick“ gemacht? Habe mich auch schwer getan, weil ich da kein Bild für hatte. Vielleicht hilft es ihr, wenn sie ein visuelles Bild für das 1x1 hat.

Falls aber weitere Probleme als nur 1x1 da sind , wie zahlenverdrehen und Hilfe beim Zählen (mit den Fingern zählen) würde ich ansprechen ob man sie auf dyskalolie testen sollte. Das ist wie bei der LRS eine Schwäche die sich auf das Zahlenverständnis auswirkt

Ich hoffe die Antworten helfen dir weiter und gib die Hoffnung nicht auf und deine Tochter nicht. Ich bin sicher dass ihr einen guten Weg finden könnt :smiling_face:

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