Hallo ihr Lieben,
ich bin derzeit wieder etwas enttäuscht von der Schule und hoffe hier auf die Weisheit und Erfahrung der Vielen. Das Kinder mit ADS nicht wirklich ins Schulsystem passen ist uns schnell klar geworden. Aber wir dachten, dass eine Diagnose doch für mehr Verständnis und Unterstützung in der Schule sorgen würde. Leider kann man nicht immer davon ausgehen, dass Lehrerinnen einmal über den Tellerrand hinaus schauen.
Vielleicht von Anfang an: Unser Sohn ist 8 Jahre und in der 3. Klasse. Er hat seit gut einem Jahr die Diagnose und bekommt Medikinet retard. Das hilft ihm hinsichtlich seiner Konzentration schon gut, aber trotzdem schafft er nicht so viel wie von ihm erwartet wird bzw. wie seine Klassenkameraden. Wenn ich viel sage ist damit tatsächlich die Quantität gemeint. Er versteht alles. Egal, ob Deutsch, Englisch, Mathe, Sachunterricht etc. Er ist insbesondere in Mathe recht begabt. Er versteht in der Regel direkt, was zu tun ist und kann Aufgaben dazu lösen. Aufgrund seiner mangelnden Aufmerksamkeit ist es nun aber so, dass er dann halt nicht 20 Aufgaben löst wie verlangt sondern nur 10 beispielsweise. Leider hat die Lehrerin hier ein sehr eingerostetes Ansehen. Das muss gemacht werden, das hat sie schon immer so gemacht. Das Arbeitsheft ist Pflicht komplett zu bearbeiten. Heißt für uns, dass wir viel zu Hause machen müssen, damit er das Heft auch fertig bekommt. Ähnliches Beispiel in Deutsch. Gestern mussten sie ein Gedicht abschreiben. Er hat 5 von 7 Strophen in der Stunde geschafft. Die zwei fehlenden mussten wir zu Hause fertig machen.
Nun zu meinem Problem. Ich finde diese Art der Beschulung für unseren Sohn nicht gut. Ich finde einfach das sendet ein falsches Signal an ihn. „Ja du verstehst alles, du tust was du kannst um die Sachen zu bearbeiten. Dummerweise bist du aber zu unkonzentriert und musst deshalb im Gegensatz zu deinen Mitschülern die Sachen zu Hause machen.“
Wie seht ihr das? Bin ich hier zu empfindlich? Welche Möglichkeiten habe ich um dem entgegen zu wirken. Ich habe hier schon einiges zum Thema Nachteilsausgleich gelesen. Ist das sinnvoll/hilfreich? Wenn man z.B. fordert, dass er nicht so viel machen muss wie die anderen. Das er nun mal nach 45 Minuten Unterricht etwas geschafft hat und damit ist es gut. Und in Mathe nur die Hälfte der Aufgaben machen muss, vorausgesetzt, dass er es auch verstanden hat. Wenn er dann noch Zeit hat, kann er ja immer noch mehr machen.
Gibt es außer dem Nachteilsausgleich noch andere Hilfen, die er von uns oder der Schule bekommen kann. Zur Info wir wohnen in NRW. Ich hab gelesen, dass es da auch noch Unterschiede von Bundesland zu Bundesland gibt.
Ich hoffe sehr, dass ihr ein paar gute Tipps habt, wie wir mit dem Problem umgehen können und was ich seinen Lehrerinnen vorschlagen kann.
LG