Histaminintoleranz

Hallo ihr Lieben,

ich habe gesehen, dass es bereits Beiträge bezüglich Histaminintoleranz gibt, allerdings möchte ich diesbezüglich noch einmal einen neuen Thread aufmachen.

Gestern habe ich Gulasch (mit Rotwein) gekocht und am Abend beim Verzehr auch 1/4l Rotwein dazu getrunken. Ja ich weiß, Alkohol und Stimulanzien ein No-Go! Aber bekanntlich lernt man ja aus Fehlern! Da wir Gäste hatten, habe ich kurz zuvor noch eine kleine Dosis Elvanse genommen, was bei mir in letzter Zeit recht gut funktioniert hat (mein Stoffwechsel ist recht schnell, wodurch sich die effektive Wirkdauer von Elvanse gut steuern lässt und ich somit auch keine Probleme mit dem Schlafen habe). Direkt im Anschluss an den Verzehr und den „Genuss“ des Rotweins hat bei mir mein Kopf quasi abgeschalten. Ich war nicht mehr in der Lage, dem Gespräch wirklich teilzuhaben, mich darauf zu konzentrieren und konnte demensprechend auch nichts dazu beitragen. Parallel poppten direkt wieder Stimmungen auf, fühlte mich schlecht ("Wieso wissen meine Gäste so viel, ich weiß gar nichts…/Wieso stelle ich mir solche fragen nicht, wieso denke ich nicht so weit…bla bla bla, der übliche Kritiker in meinem Kopf). Zusätzlich habe ich Juckreiz an Oberschenkeln und Armen bekommen und meine Nase/Nasennebenhöhlen gingen zu.
Ich habe dann natürlich sofort auf Wasser umgestellt. nach ca. 1 - 1.5h war das Ganze dann auch wieder besser!

Die folgende Nacht war auch sehr unruhig, sehr wenig geschlafen, nach 5 Stunden direkt aufgewacht.

Jetzt heute fällt mir auch auf, dass ich mit meinen 25mg Elvanse, welche ich heute morgen eingenommen habe, auch leichte Nasen/Nasennebenhöhlen Probleme habe und generell sehr trockene Lippen/Hals/Mund.

Laut Website scheinen ja ADHS Medikamente den Histaminspiegel durch die Anregung des Organismus/Stoffwechsels zu erhöhen:

  1. AD(H)S-Medikamente erhöhen Histamin

AD(H)S-Medikamente scheinen Histamin zu erhöhen:

  • Atomoxetin
  • Methylphenidat
  • Amphetamin
  • Modafinil

Nun meine Fragen:

  • Hat Jemand ähnliche Erfahrungen mit Histaminintoleranz und Anwendung von Amphetamin/Stimulanzien?

  • Kann jemand ähnliche Symptome wie die oben beschriebenen bestätigen?

  • Hat jemand Erfahrung mit dem Einsatz von H3-Rezeptorantagonisten? Habe hierzu einen interessanten Beitrag gefunden:

Darin wird folgende Information gegeben:

Hyperkinetisches Syndrom (ADHD)
ADHD ist eine bei Kindern auftretende Störung des Lern- und Konzentrationsvermögen, die einhergeht mit erhöhter Unruhe und Aktivität. Als Ursache wird ein gestörtes Gleichgewicht im Monoaminstoffwechsel von z.B. Acetylcholin, Noradrenalin und Dopamin diskutiert. Da Histamin-H3-Rezeptoren auf dieses Gleichgewicht modulierend einwirken, werden H3-Rezeptorantagonisten als mögliche neue Therapeutika gegen ADHD angesehen. Die Anwendung von H3-Rezeptorantagonisten bietet im Gegensatz zu Methylphenidat (Ritalin®) den Vorteil, keine psychostimulierende Wirkung zu besitzen. Damit könnten die bekannten unerwünschten Nebenwirkungen und die Abhängigkeitsgefahr vermieden werden.

Ich werde mich auf Jedenfall nächste Woche mit meinem Hausarzt in Verbindung setzen und das Thema Histaminintoleranz angehen. Auch werde ich mit meiner Psychiaterin das Thema mit den H3-Rezeptorantagonisten besprechen.

Schönen Sonntag euch allen!

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Ich schlafe auch eher schlecht, wenn ich abends zuvor Alkohol trinke.

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Hallo hast du jetzt eine Lösung für die histaminintoleranz?

Ich bin mir doch wieder unsicher ob es das überhaupt ist. Ich habe im August einen Termin um dies abprüfen zu lassen.

Ich glaube mein ADHS, meine inneren Glaubensätze und mein hypochondrisches Verhalten spielen hier eine größere Rolle.

Was mir zusätzlich an mir bewusst aufgefallen ist, dass sich durch generelles Essen, meine ADHS Symptome verstärken.
Ich bin keineswegs Magersüchtig, treibe viel Sport und liebe an sich auch essen. Aber gerade tagsüber scheint Essen für mich zusätzlicher Stress zu sein. Gegen Abend, wo sich auch mein Wohlbefinden grundsätzlich immer bessert, habe ich mit dem Essen weniger Probleme.

Je länger ich nichts gegessen hab und je größer der körperliche Hunger wird, desto weniger mache ich mir diese ständigen Gedanken und desto ruhiger ist es auch in meinem Kopf.
Ist nun eben die Frage ob dies von Intoleranzen/Unverträglichkeiten kommt oder doch eher psychischer Stress ist. Vielleicht auch beides?
Es ist auf jedenfall immernoch nicht leicht damit umzugehen.

Bei mir war es auch so, dass ich vor einigen Jahren über eine längere Zeit sehr wenig gegessen habe. In dieser Zeit ist bei mir viel passiert, der Job war sehr unbefriedigend, ich bin mit meiner Freundin zusammengezogen und habe ein berufsbegleitendes Studium begonnen (Während ich das hier so schreibe, wird mir einmal mehr bewusster wie viel da doch gleichzeitig passiert ist). Außerdem wollte ich dann noch abnehmen (was gar nicht zwingend notwendig gewesen wäre in dieser krassen Form).
Das wenige Essen hat natürlich auch dazu geführt, dass alles „erträglicher“ war, weil bei mir oben eben nicht soviel Energie vorhanden war.

Kann sich der Körper/die Psyche auf so etwas einstellen bzw. sich so etwas merken? Kann sich dadurch ein gestörtes Verhältnis zu Essen entwickeln? Was kann man gegen so etwas tun? Ich wäre wirklich über Tips dankbar :slight_smile:

Ich sträube mich grade auch Medikamente zu nehmen, weil ich mich da glaube ich in etwas verrannt habe. Die Angst vor Langzeitfolgen und den inneren Druck, es irgendwie selber hinbekommen zu müssen ist immer wieder ein riesen Stein, der sich mir in den Weg legt.

Während meiner Einnahme von Methylphenidat ist mir aufgefallen das ich stärker auf Pollen reagiert hatte, seit ich das Methylphenidat abgesetzt habe geht es mir besser, habe deutlich weniger Probleme mit Heuschnupfen seither.
Allergien kommen ja oft wie aus heiterem Himmel, können sich jederzeit auf alles mögliche entwickeln.
Und Stimulanzien können natürlich Nebenwirkungen bewirken, wie andere Medikamente auch, aber es ist schon richtig wenn man auf eventuelle Nebenwirkungen egal welcher Art achtet und das seinem Arzt: Ärztin mitteilt.
Allerdings sind Stimulanzien in Verbindung mit Alkohol sowieso eine schlechte Kombination, davon sollte man unbedingt die Finger lassen.
Ich selbst habe es zum Beispiel leider versäumt meiner Ärztin das wegen dem Heuschnupfen zu erzählen, andererseits was hätte man daran dann ändern können?, solange ich das Methylphenidat noch einnahm höchstwahrscheinlich garnichts.

P.s. das mit dem Essen ist eine bekannte Nebenwirkung bei Stimulanzien, ich selbst hatte mit Methylphenidat nur noch ein mal am Tag gegessen, meist erst spät abends, da mein Medi das Hunger Gefühl total unterdrückt hatte. Der Hunger kam dann immer erst wenn das Medi langsam an Wirkung verlor, und dann hatte ich oft sogar erst nachts richtige Fressattacken, war extrem unangenehm und natürlich auch extrem ungesund.

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Danke für die Antwort.

Das mit dem Essen war bei mir aber alles vor der Diagnose und der Medikation. Weniger essen bedeutet bei mir wie gesagt, dass ich den Stress in meinem Köpfchen runterfahre.

Naja jede:r entwickelt ja seine eigenen Strategien und so, oder macht auch seine ganz eigenen Erfahrungen mit der Verträglichkeit von Medikamenten.

Im Prinzip kann ja alles bei jedem anders wirken, was es halt dann auch so schwierig macht um jemanden dies oder das zu empfehlen.

Dazu kommen noch eigene Empindlichkeiten verschiedenster Art sowie eigene Lebensumstände, Stresssituationen ect., dass alles spielt ja auch immer noch mit hinein.

Ausserdem wird man älter, bekommt vielleicht noch irgendwelche Erkrankungen, weiss der Geier was alles noch im Leben so auftauchen kann, was halt dann auch wieder alles sehr individuelle Auswirkungen haben kann und so weiter und so weiter.

Bei mir ist es zum Beispiel genau umgekehrt mit dem Essen, wenn ich zuwenig esse fühle ich mich schlapp und lustlos.

Klar dann fehlt dem Körper die Energie die er aus der Nahrung zieht, wichtige Vitamine, Mineralien, Spurenelemente und die ganzen lebenswichtigen Sachen halt.

Ausserdem sinkt der Blutzuckerspiegel was natürlich dann auch Auswirkungen auf meine Power hat, und mit meinen immer wieder kehrenden depressiven Phasen, wo ich eh schon unter Antriebsschwäche leide, ist das garnicht gut für mich, deshalb muss ich auf regelmässige Mahlzeiten achten.

Das was du beschreibst Stelle ich bei mir schon auch fest. Je weniger bzw. länger ich schon nichts mehr gegessen habe, desto weniger Energie hab ich auch irgendwann.

Bei mir verhält es sich aber so, dass wenn ich dann wieder esse, dass dann auch mein ADHS wieder mehr „reinkickt“. Macht ja auch irgendwie Sinn. Ich mein ein Gehirn mit ADHS funktioniert ohne Energie auch nur begrenzt.

@Radiohead85
Zum Thema Histamintoleranz nochmal:

Ich lasse mir jetzt einen Ernährungsplan schreiben und werde das jetzt Mal ausprobieren.

Ich habe nicht so starke Symptome wie Blähungen, Durchfall oder Übelkeit, sondern bei mir bildet sich wie ich im initialen Beitrag geschrieben habe eben so ein extremen Nebel im Kopf, ich werde gereizt, habe Stimmungsschwankungen und Schwierigkeiten mich zu konzentrieren.

Das ist dann meistens so nach 0.5-1h wieder weg, je nachdem wie viel ich und was ich gegessen habe.