Nee bei uns hat gar nichts was gebracht. Jetzt vier Wochen ohne Medikamente in den Ferien, das war etwas besser. Aber wenn ein Kind eben schon immer klein, dürr und ohne Fett war, dann wird es eben mit und ohne Medikamente nicht zum großen Esser…
Hallo Big Boss und herzlich willkommen auch von mir!
Wir haben auch einen 8-jährigen hier, dem hat die Schulschließung gar nicht gut getan!
Zu deinem ersten Beitrag: Du schreibst von deinen beiden Jungen, beide bekamen ihre Diagnose und beide nehmen jetzt Medikinet Retard. Okay.
Und dann schreibst du nur noch „er“. Wer ist denn dieser er? Der Große oder der Kleine?
40 mg, wie kamt ihr denn auf diese Dosis? Ziemlich viel für einen 7- oder 9-jährigen- hattet ihr in Stufen gesteigert?
Okay, die 40-er Kapsel- und danach nichts mehr? Das wirkt vielleicht für die Schule, mit Glück auch für den frühen Nachmittag, aber dann bricht die Wirkung ab- und bei 40 mg ist dieses Abbrechen der Wirkung ziemlich plötzlich und unangenehm, jedenfalls wenn ich derjenige wäre.
Wobei ich verstehen kann, wenn ihr nichts mehr direkt im Anschluss geben wollt, damit euer Sohn auch wieder Appetit hat. Aber wenn euer Sohn abends nicht zur Ruhe kommt, wie du es eindrucksvoll beschreibst, sollte er spätestens vor dem Schlafengehen etwas bekommen. Da wirkt oft eine sehr kleine Dosis (unretardiert) Wunder, also 2,5 bis 5 mg.
Gebt ihr euren Kindern das Medikament auch am Wochenende oder in den Ferien bzw. während der Corona-Hausschulzeit?
Und noch etwas zum Thema Süßigkeiten. Wie Hibbelanna schon geschrieben hatte, wenn Süßigkeiten im Haus sind wird das immer Thema sein!
Mein Sohn kann damit nicht umgehen, und meine Frau ehrlich gesagt auch nicht so richtig. Das heißt, wir kaufen natürlich Süßigkeiten ein, aber keine Riesenmengen, denn die sind immer schnell alle. Und dann sind eben keine da, fertig.
Also anders gesagt, versucht doch keine Süßigkeiten als Vorrat anzulegen, sondern kauft nur soviel wie ihr am Einkaufstag und vielleicht dem Folgetag esst und dann Schluss. Wenn nichts da ist, kann euer Kind auch nichts irgendwo klauen.
Okay, dann haben auch die Erwachsenen mal nichts da, aber damit kann man leben, finde ich. Wenn dafür das Leben sonst entspannter ist, ist es das wert.
Soweit erstmal. Viele Grüße
Falschparker
Ich habe für mich selbst auch sehr wenig Süßigkeiten im Haus, weil ich auch nicht damit nicht umgehen kann .
Ich kann das mit den Süßigkeiten nur bestätigen: Am besten gar nichts oder nur wenig einkaufen.
ADHSler sind in vielen Bereichen extrem - und dagegen helfen oft eben nur extreme Maßnahmen, die nach außen unangemessen konsequent erscheinen und oft nicht verstanden werden.
Maß halten - das ist einfach etwas, was einem Menschen mit ADHS nicht in die Wiege gelegt ist. In geselliger Runde ein, zwei Bier trinken und danach auf Wasser umsteigen? Für viele ein Ding der Unmöglichkeit. Den Süßigkeitenschrank nicht an einem Abend leerfressen? Dito.
Da heißt es Hopp oder Topp, Schwarz oder Weiß, radikale Abstinenz oder Totaler Dammbruch - es ist einfach eine Entscheidung, die man treffen muss.
Hallo Big Boss Sebbo,
kommst du noch mal wieder…?
Nur noch eine Ergänzung: Wenn euer Sohn nachts kommt, dann sollte er etwas zu essen bekommen oder in der Küche vorfinden. Oder meinetwegen auch im Wohnzimmer, falls ihr die Küche abschließt. Wo ist das Problem wenn er mehrmals kommt? Ihr könnt ja eine Tupperdose mit Stullen, Apfelstücken oder Ähnlichem auf den Tisch stellen.
Wenn er tagsüber zu wenig Appetit hat, dann hat er spätabends und nachts natürlich Hunger, und da solltet ihr jede Gelegenheit nutzen, ohne euch „von einem Achtjährigen verarscht“ zu fühlen.
Ich nehme auch tagsüber mein Methylphenidat und kriege spätabends noch mal richtig Hunger. Und wenn ich dem dann nicht nachkäme, wäre ich noch untergewichtiger.
Ahoi zurück und sorry für meine Abwesenheit
@Falschparker Also erst einmal hast du recht, ich hab nicht weiter erläutert um welches Kind es geht. Es geht um meinen größeren Sohn. Dann sind wir nach ca 3 Wochen testen welche Dosis (unretaediert) auf 20mg gekommen. Mit dieser Dosis hatte er unserer Meinung nach die größte Balance zwischen Konzentriert sein, Fokussiert sein und der daraus resultierenden Ruhe. 40 mg retard bekommt er dann weil er eine Ganztagsschule besucht und wir nicht wollen, dass da eine dritte Person der wir nicht vertrauen, mit medikamentiert. Und wir sind auch sehr gut damit gefahren. Er konnte eine Menge nachholen und hat wirklich kaum noch Blödsinn gemacht oder ist überdurchschnittlich negativ aufgefallen. Erst durch die Schließung fing der Stress wieder an, als hätte er garnichts an Medi intus.
Und zu deiner Frage, ob er es auch am Wochenende usw bekommt: Ja er bekommt es täglich, auf anraten des KiPs und des KiAz.
Wir haben das ja probiert dass er auch Abends/Nachts kommen kann, wenn er hunger hat. Aber bestimmt kennst Du oder auch viele andere dieses „bestimmte Lächeln“ was soviel bedeutet wie „ha wusste ich es doch, dass ich damit durchkomme“ oder so ähnlich. Es ist genauso wie mit dem aufs Klo gehen oder trinken: Tagsüber vllt 2-3 mal aber wenn sie dann ins Bett sollen wird es plötzlich 20 mal.
Jetzt aktuell hat er wieder einmal die Messlatte an Blödsinn höher gelegt, indem er wieder auf dem Spielplatz auf der anderen Strassenseite durfte, dort hat er dann einen kleineren Jungen schickaniert und sogar mit einem Stock geschlagen, so dass mehre Kratzer und Flecke auf den Beinen des Jungen waren. Dann kam sein größerer Bruder (leider mit 7-8 weiteren Kindern) um meinem Sohn einen Dämpfer zu verpassen. Im Grunde würde ich dazu nix sagen, aber mein Sohn kam dann unter Tränen und weinend nach Hause und meinte dann nur, dass andere Kinder und dann 2 Große ihn geschlagen und geärgert hätten. Nun kenne ich mein Kind ja und fragte ihn dann eindringlich, ob er irgendwas getan hat um dies zu provozieren. Er meinte nur nein, die kamen einfach und fingen an. Ich habe mir die Kids dann so zur Brust genommen, dass die sich fast in die Hose geschissen haben, nur um einen Tag später zu erfahren, was mein Sohn im Vorfeld getan hat. Wie soll man da reagieren?? wie soll man da vorallem ruhig bleiben??
Ringe gerade mit mir, ob ich kinderlos überhaupt was schreiben darf. Ich mache es mal mit diesem Disclaimer und etwas Abstand. Entscheide selbst, ob Du weiterliest. Würde sehr gut verstehen, wenn nicht.
…
Die Zeile „Nun kenne ich mein Kind ja…“ finde ich mit das Traurigste, was ich hier bisher gelesen habe.
Es gibt ein Lied von Reinhard Mey… „Zeugnistag“. Da beschreibt er, wie wichtig es ist, dass die Eltern auch im größten Bockmist noch „Zuflucht geben“ und auf der Seite des Kindes sind. (So, wie Du es ja warst beim „Zur-Brust-Nehmen“. Ich finde im Übrigen auch „9 Verteidiger gegen einen Angreifer“ einen ganz schönen Exzess der Bruder-Bande da.)
Reinhard Mey -- Zeugnistag (live) - YouTube
oder hier nur der Text: <LINK_TEXT text=„https://www.songtexte.com/songtext/rein … a04d6.html“>Songtext von Reinhard Mey - Zeugnistag Lyrics</LINK_TEXT>
Entschuldige, wenn das im Alltag als lebensfremder Rat"schlag" oder zu blumig ankommt. So ist es nicht gemeint. Ich selbst könnte diese Grundhaltung sicher nicht am Leben halten, „wenn die Welt zusammenfällt“. Trotzdem finde ich es den einzig denkbaren Fixstern auf dem Weg aus der ADxS- Hölle… Und er hat sich das ja auch alles nicht ausgesucht.
„Ich weiß nicht, ob es rechtens war, dass meine Eltern mich
da rausholten, und wo bleibt die Moral?
Die Schlauen diskutier’n, die Besserwisser streiten sich
Ich weiß es nicht, es ist mir auch egal
Ich weiß nur eins, ich wünsche allen Kindern auf der Welt
Und nicht zuletzt natürlich dir, mein Kind
Wenn’s brenzlig wird, wenn’s schiefgeht, wenn die Welt zusammenfällt
Eltern, die aus diesem Holze sind.“
Ich habe auch keine Kinder und wollte mich aus diesen Gründen ebenfalls erst zurückhalten, aber aufgrund des Kommentars von Elementary schreibe ich nun auch etwas dazu:
@Elementary
Sein Kind richtig einzuschätzen und es zurechtzuweisen, aber trotzdem zu seinem Kind zu stehen, schließen sich doch nicht aus!
Ich finde die Reaktion von Big Boss absolut korrekt, denn unsere Gesellschaft krankt daran, dass Kindern keine Grenzen mehr gesetzt werden und ihnen trotz unterirdischen Verhaltens noch Lob entgegen schlägt. Natürlich ist das ein schmaler Grad und ganz sicherlich nicht einfach, aber ein Kind, das sich so wie beschrieben verhält, muss auch spüren, dass dies falsch und inakzeptabel ist!
Ich schreibe das hier deshalb, weil ich zwar keine eigenen Kinder habe, mich aber bei der beschriebenen Szene an mich selbst erinnern musste.
Als Kind war ich auch so übel drauf. Habe andere Kinder verprügelt und drangsaliert. Das ging so weit, dass die Nachbarn meine Tante baten, sie zu informieren, wenn sie mich raus ließ, damit sie ihre Kinder ins Haus zitieren konnten. NEIN, ICH ÜBERTREIBE NICHT! Das ist genauso passiert.
Und anstatt mir Grenzen zu setzen und mich in den Senkel zu stellen, wurde ich aus Rücksichtnahme in Watte gepackt und mit Verständnis belohnt. Ich war das arme (baldige) Waisenkind, dass auf diese Art und Weise seine Trauer und Wut raus lassen musste. Dies hatte zur Folge, dass ich ein immer schlimmerer Kotzbrocken wurde…
…und wäre ich dann nicht ins Internat gekommen, wo mich meine Mitschülerinnen wieder eingenordet haben, ich wäre dieser Kotzbrocken wohl noch Heute. Aber zum Glück haben mir meine Mitschülerinnen kräftig und so rücksichtslos wie rüde Contra gegeben. Das war ein sehr schmerzhafter Prozess, aber absolut notwendig. Was die Erwachsenen nicht geschafft haben, wurde mir von Gleichaltrigen beigebracht!
Damit will ich sagen, dass man einem Kind ganz bestimmt keinen Gefallen tut, wenn man es in Watte packt. Sein Kind bedingungslos lieben, bedeutet auch, diesem unmissverständlich klar zu machen, wann seine Grenzen erreicht sind und dass man nicht gewillt ist, weitere Grenzüberschreitungen zu akzeptieren. Je früher sie das kapieren, umso mehr Schmerz bleibt ihnen später erspart.
@Andromache Vielen dank für deine Worte, denn genauso sehe ich das auch mit den Grenzen. Wir wohnen hier nämlich in einem Block mit einem großen Innenhof, wo sich auch jeden Tag die gleichen Kinder tummeln. Leider beobachte ich beinahe jeden Tag, wie einige der Kinder sich sooo dermaßen daneben benehmen, ohne irgendwelche Konsequenzen zu erfahren, dass wir unsere Kinder teilweise nicht raus lassen wollen, um ihnen den „negativen“ Einfluss nicht auszusetzen. (Allerdings überwiegt meistens auch dass die Kinder sich ja auspowern müssen und sollen, also lassen wir sie natürlich raus)
@Elementary natürlich lieben wir unsere Kinder, aber um ganz ehrlich zu sein, es fällt einem immer schwerer dies auch zeigen zu können, ohne dass die „Gefahr“ besteht, dass er dies als falsches Lob oder Bestätigung ansieht, geschweige denn dass wir zZt mit ihm Zeit verbringen wollen. Nach seiner Aktion gestern, mit dem kleinen Jungen, hat er erstmal Hausarrest (auch wenn dass veraltet ist und wahrscheinlich eh nichts bringt) und als ich ihn fragte, ob es ein schöner Tag war, sagte er: „nein war es nicht“. Und auf meine Frage wieso es dass nicht war, erwiderte er nur:„ich konnte mich nicht entscheiden ob ich mit der Straxxbahn spielen soll oder nicht“. Das meine Frau vor Wut, Trauer und Verzweiflung weinend am Tisch saß, hat er entweder gekonnt ignoriert oder es ist ihm nicht aufgefallen…mir ist jedenfalls fast mein Essen aus dem Mund gefallen
@Hibbelanna
Mothersplaining :lol: :mrgreen: :twisted: :lol:
P.S. Merke grad dass ich voll verpeilt bin hier in dem Thread…
Willkommen Big Boss Sebbo
Danke für die andere Sichtweise, @Andromache. Ich finde nicht erst seit diesen Ausführungen bewundernswert, wie Du den schweren Weg gemeistert hast.
No-Mother-Splaining sollte es nicht sein, wie gesagt. Der Verlauf bestätigt mich nochmal darin, dass man nicht vorsichtig genug sein kann und niemandem einen Gefallen tut, sich selbst auch nicht. Kein passendes Emoji, aus meiner Sicht.
Ich habe nicht nur keine Kinder, sondern auch ADS ohne nennenswertes H. Da ist vielleicht vieles anders und entzieht sich auch deshalb meiner Kenntnis.
Trotzdem - und daran halte ich (mich) weiter fest - war auch für mich der Satz von @Falschparker in dem anderen „Besser-nicht-für-Kinderlose-Thread“ ein Homerun: „Ein launisches und schusseliges Kind zu haben ist für Eltern … nervig. Viel nerviger ist es aber dieses Kind zu sein.“
Schon ohne H habe ich an mir selbst gelitten und unter dem, was ich meiner Umwelt damit angetan habe. Meine Mutter hat nicht oft meinetwegen geweint. Aber diese Momente gehören auch für mich zu den schlimmsten meines Lebens.
Mich verfolgt manche damals gesetzte Grenze bis heute. Und ich sehe nicht, dass mich Vorwürfe in Bereichen, die ich damals störungsbildbedingt nicht anders bewältigen konnte, zu einem besseren Menschen gemacht haben. Versuche, mich fürsorglich und aus Liebe zu brechen, haben mich nicht heiler gemacht.
oh ja
und eben Abends noch Hunger zu habe
oder eben noch zur Toilette muss
oder doch noch Durst hat
oder Hunger
oder die Decke an der Nase kitzelt
oder das unheimliche Windgeräusch
oder man die Stille einfach nicht aushält
oder man doch noch nicht dies erzählt hat
oder jenes erzählt hat
und man das alles nicht hat um seine Eltern zu ärgern.
Manchmal durfte ich zwischen meine Eltern schlafen und dann lag ich da auch wach wach wach einfach nur wach
@Big_Boss_Sebbo
und das schlimme ist , über Tag muss man wenig Pipi weil alles andere so wichtig ist
und Abends muss man plötzlich wirklich ständig.
Noch heute habe ich das wenn bei mir viel im argen ist , dass ich bis ich endlich schlafen kann ständig aufs Clo muss und es kommt wirklich immer wieder Urin und nicht nur ein paar Tropfen, wenn ich in so einer Phase bin denke ich oft an meine Kindheit zurück.
man hat mir das als Kind unterstellt das ich es extra mache
Ärzte sagten meine Eltern dass ich das nur mache um Aufmerksamkeit zu bekommen
und in einem Krankenhaus musste ich immer an den Nachtwachen vorbei und die sagten auch das ich das extra mache oder nur so tue …man die hätten mich doch zum Beweis echt mal in einen Becher pinkeln lassen können .
Du sitzt da hast unendlichen Druck auf der Blase muss wirklich und zugleich weißt du wenn du jetzt aufs Clo gehst gibt es wieder ärger .
Ja fürs Kacken habe ich auch ärger bekommen , dass machte ich auch wohl immer zu lang oder zu einem falschen Zeitpunkt.
Ich habe falsch gegessen
ich habe falsch getrunken
ich habe falsch gepisst und gekackt
und noch heute wenn der Hyperfokus mich erschleicht vergesse ich diese Dinge und mache es wieder „falsch“ ich als Erwachsen ganz alleine zu Hause wo niemand ist wo ich es extra machen könnte um jemanden zu ärgern.
Ich war vor drei Jahren in einer Reha und konnte nicht pennen und bin dann zur Nachtwache und das die nicht gesagt hat „Jedes Kind kann schlafen lernen“ war echt alles.
Der Therapeut kam mir auch in der Richtung und dann habe ich einfach mein Klappe gehalten und nichts mehr zu meine einschalfproblemen gesagt.
und was du mit dem abschließen von Türen geschrieben hast, da musste ich auch an mich früher denken.
Dann denkst du halt nach wo hat der Vazer wohl den Schlüssel versteckt und es gibt nichts schöneres den zu finden.
Aber garnicht um gegen den Vater zu siegen , sonder es ist wie ein Spiel du willst nur den Schlüssel finden.
Solche Sachen haben bei uns zu einer Dauerschleife geführt, also dann liege ich halt im Bett und plötzlich schoß es mir im Kopf wo der Schlüssel sein könnte und dann bin ich aufgestanden und hab heimlich geschaut. Nächsten Tag gab es ein neues versteck, aber spätestens im Bett
Solche Situationen habe sich immer wieder bei uns hochgeschaukelt .
und immer wenn mein Vater diese Ausstrahlung hatte dieses Spiel zu gewinnen annimierte es mich um so mehr.
Aber was soll ich sagen , würde ich jetzt mit diesem Wissen alles mit einem eigenen Kind richtig machen ??? ganz bestimmt nicht.
und ich würde ebenso an meine Grenzen kommen
Auch wenn es schwer fällt, aber irgendwann muss man sich von den Dämonen der Vergangenheit befreien und diese loslassen, sonst vergiften sie das gesamte Leben. Verzeihen kann man lernen und es hilft einem selbst meist mehr, als demjenigen dem verziehen wird.
Wie kann man ein Kind fürsorglich brechen? Einen Menschen kann man nicht fürsorglich und aus Liebe brechen. Ein Kind zu brechen heißt, diesem rücksichtslos mittels physicher oder psychischer Gewalt seinen Willen aufzuzwängen und es gefügig zu machen.
So etwas wird niemals aus Liebe oder Fürsorge geschehen.
Und man kann nie von sich selbst ausgehen. Jedes Kind empfindet anders. Während sensible Kinder schon an geringfügigen Bestrafungen fast zerbrechen, machen sich die hart gesotteneren selbst über harte Strafen noch lustig.
Außerdem ist es ein Unterschied, ob ein Kind lediglich für seine Ungeschicklichkeit oder sein Unvermögen bestraft wird - was ich absolut verurteile - oder für schwerwiegende Verfehlungen, wie z.B. körperliche Übergriffe auf andere Kinder. Letzteres geht einfach nicht und da müssen schon früh strikte Grenzen gesetzt werden, denn ASHS-Kinder haben ein höheres Risiko, in die Kriminalität abzurutschen. Das spielen Impulsivität und die häufig früh erlebte Ausgrenzung stark hinein.
Es muss immer differenziert werden und das ist ganz bestimmt nicht einfach. Auch ich habe sehr gelitten, aber rückblickend kann ich sagen, dass mir das konsequente Setzen im von Grenzen im Internat sehr geholfen hat. Grenzen zu setzen, heißt nicht automatisch ein Kind zu brechen. Das geht auch anderes.
In meinem Fall haben da Gespräche, in denen ich zur Reflektion meines Verhaltens animiert wurde und ein Belohnungssystem sehr geholfen.
Es wurde damals ein Punktesystem eingeführt. Für verschiedene positive Verhaltensweisen erhielt ich eine bestimmte Punktzahl und wenn ich die vorher ausgehandelte Punktzahl erreicht hatte, erhielt ich das, was ich mir zuvor gewünscht hatte. Das hat sehr gut funktioniert und ich habe mich damals wie eine Schneekönigin gefreut, als ich zum ersten Mal mit den hart erarbeiteten Skaterollern die ersten Runden fuhr.
Mein Vater hatte mir mal, als er noch lebte, zur Strafe Fahrradverbot (für mich damals die Höchststrafe) erteilt und dieses vor mir sogar auf dem Dachboden in Sicherheit gebracht. Er machte mir dann, weil ich nicht aufhörte zu quengeln, den Vorschlag, mir stundenweises Fahrradfahren zu verdienen, indem ich auf unserem Baugrundstück dicke Steine vom Boden aufsammeln sollte. Für jeden gefüllten Eimer gab es eine Stunde Fahrradfahren. Da hatte ich in kürzester Zeit fünf Stunden zusammen. Nur zur Info: Ich war damals erst 6 Jahre.
Solche Strafen haben bei mir immer gezogen.
Ha, das kenne ich auch! Fühle mich gerade auch in meine Kindheit zurück versetzt.
Ich habe mir früher einen Sport daraus gemacht, die versteckten Weihnachtsgeschenke ausfindig zu machen. Das hat lange Zeit nie jemand bemerkt. Irgendwann ist dann meine Tante wohl dahinter gekommen und hat sich immer einen Spaß daraus gemacht, ein Geschenk entweder kurz vorher zu kaufen oder das Versteck outzusourcen. Sie war immer stolz wie Oskar, wenn sie mich noch überraschen konnte.
Auch Nikolaus war bei uns immer ein Wettlauf…weil ich fast im 15 Minuten-Rhytmus vor die Tür ging, um zu schauen, ob schon etwas im Stiefel war, verzögerte ich natürlich das Befüllen ungemein.
Mein schlimmstes Erlebnis war aber ein Osterfest. Das Haus war voller Besuch und ich hatte morgens um 6 Uhr nichts besseres zu tun, als durch das Haus zu schleichen und schon mal die Geschenke zusammen zu suchen. Ich war ja das einzige Kind im Haus…also musste ja alles für mich sein, so dachte ich.
Meine Mutter bekam dann einen fürchterlichen Wutanfall, als ich nichts Böses ahnend mit vollen Armen und mega stolz an ihrem Bett stand, sie weckte und ihr mitteilte, dass ich schon alles gefunden hatte.
Die Moral von der Geschichte: Ich musste alles wieder zurückgeben und ging vollkommen leer aus und das Osterfest war gelaufen, weil meine Mutter und meine Tante in einen heftigen Streit gerieten, da meine Tante sich über die Härte meiner Mutter aufregte, mir alles wegzunehmen und es dann auch noch anderen Kindern zu schenken.
Ich hatte noch darauf gehofft, wenigstens die Geschenke von meiner Tante und meinem Onkel bei deren Abreise zu bekommen, aber selbst das hatte meine Mutter unterbunden.
Das war dann auch der Anlass dafür, meine Geschenkesuche von nun an geheim zu halten.
Sorry für meine Story, aber ich hatte gerade einen nostalgischen Anfall. Da hat mich wohl etwas getriggert. :lol:
Da hast du schon vollkommen recht und es schafft wirklich Frieden in eine Seele, aber man hat die Narben ja trotzdem.
wenn mein Vater mir jetzt sinnbildlich gesprochen eine Hand abgehakt hätte , könnte ich ihm das verzeihen aber fehlen würde sie trotzdem die Hand , oder auch mal die Narbe nerven.
Ja dieser Thread hat für mich auch was von TriTraTriggerland :lol:
uns @Big_Boss_Sebbo was wir hier so von unseren Empfindungen schreiben , heißt ja noch lange nicht , dass es bei deinem Kind so ist.
Das was wir bzw ich schreibe ist ja eine Empfindung aus meiner eigenen Geschichte
Das ergibt doch wenig Sinn. 40 mg. wirken doch nicht länger als 20 mg., wenn dann nur stärker.
Außerdem frage ich mich die ganze Zeit, wo „Boys will be boys“ endet und das Adxs beginnt? Ist es nicht das Normalste auf der Welt, dass Jungs, besonders pubertierte, ständig Blödsinn anstellen? Auch finde ich ganz normal, dass sich Kinder kloppfen, es ist zwar nicht schön und muss unterbunden werden, ist aber ein völlig normaler Trieb.
Kann sein, dass eure, von dir und deiner Frau, Fruststrationstoleranz nicht so hoch ist? Du schreibst deine Frau könnte eventuell Adxs haben, dann kann sie doch seine Welt doch besser verstehen?
Wenn euer Sohn trotz Medikamente und Therapien „Blödsinn“ anstellt, würde ich mir Gedanken machen, ob es tatsächlich an Adhs alleine liegt?
Was mir als Mutter Sorgen machen würde wäre nicht, dass er 20 Mal in der Nacht aufs Klo geht und andere Kindern foltert, sondern warum? Woher diese Aggression und die zwanghaften nächtlichen Gängen?
Außerdem würde ich seine Medikamente überdenken, vielleicht wäre Elvanse besser für ihn?
25 Ausrufezeichen von mir!!!
GERADE viele Kinder mit ADHS haben einen ausgeprägten Riecher dafür, wenn jemand „ihre Kreise stört“, ihre Integrität angreift.
Das sind sie gewohnt, da sie ja ohne ständiges Eingreifen nicht sozialfähig werden können.
Umso mehr verstärkt sich das Gefühl, immer falsch zu sein.
Und wenn man schonmal dabei ist, falsch zu sein, sich daneben zu benehmen, dann kann man das ja auch gleich richtig tun, denn rechtmachen kann man es ohnehin keinem.
Dieser Buchtitel „Lass mich, aber verlass mich nicht“ bringt, ungeachtet der Inhalte, die Dinge sehr auf den Punkt.
Zudem haben sie ein hohes Gerechtigkeitsempfinden. „Strafen“ müssen also passend sein (Hausarrest fällt für mich unter nicht-passend, sorry!). Sie dürfen das Kind nicht demütigen oder bloßstellen, denn das Kind IST ständig! bloßgestellt, es kann gar nicht anders sein als bloßgestellt - Dank seiner tollen Hirnstruktur.
Das geht für mich so in die Richtung, wie es sein kann. Da ist das Unsinnausdenkhirnchen nämlich plötzlich abgelenkt. Und: das Punktesystem zeigt Lob und Anerkennung. Etwas was wir - und Kinder mit ADHS - dringend brauchen, mehr als andere!!!
Zwischen Grenzen setzen und Ausflippen, Druck ausüben aufs eigene und auf fremde Kinder UND das eigene Kind - da ist ein großer Unterschied. Und - Schmerz ersparen ist halt meist auch nicht.
Hinzu kommt: Es macht Sinn, Grenzen zu setzen wo es eine Wahrscheinlichkeit gibt, dass diese Grenzen eingehalten werden KÖNNEN. Alles andere ist Abreaktion auf Kosten eines behinderten Kindes.
Grenzen wohldosiert so setzen, dass sich dieses Kind, das ja unglaublich bindungsunsicher ist, trotzdem noch geborgen fühlen kann - DAS ist Erziehung. Das kann bei einem Kind mit ausgeprägten ADHS nur auf Kompromisse rauslaufen.
Ich interpretiere das jetzt einfach mal - auch wenn es nicht nett ist:
Du hast also Deinem Kind gleich mal eindringlich unterstellt, dass es Unsinn gemacht hat. Hast Du darauf ernsthaft eine ehrliche Antwort erwartet? Das zeigt nur, dass Dein Kind klug ist und Deine Reaktion erwartet hat.
Ich verstehe absolut, dass Du in einer solchen Situation gefordert bis überfordert bist.
Aber wenn ich mir das durchlese, sehe ich da eher eine Erziehungsberatung für Eltern ganz oben auf der Agenda. Sonst passiert da Schlimmeres. Dein Kind ist kein bissiger Hund und kann entsprechend auch nicht hinkonditioniert werden.
Im Kindergarten war ein kleiner Junge, der ist ständig irgendwo runtergefallen und hatte irgendwelche Unfälle.
Der ist zum Beispiel auf so einem Rutschturm einfach weiter geradeausgetappst, auch wenn die Plattform schon zuende war.
ADHS ist auch und gerade ein Wahrnehmungsproblem. Im Sozialen genauso wie im Körperlichen. Vielleicht kann die Wahrnehmung geschult werden - aber sicher nicht, indem das Kind unter Stress gesetzt wird, denn unter Stress kann das Hirn nicht lernen.
Und wenn es unsere Kinder betrifft - es ist mit höchster Wahrscheinlichkeit erblich.
Also - ehe man anfängt, das eigene Kind zu hassen - schaut in den Spiegel, denkt nach - wo könnte der blinde Fleck sein?
Und - man wird bei einem solchen Kind damit Leben müssen, dass es sozial nicht rundläuft. Da ist Schadensbegrenzung angesagt. Aber das ist echt - vor allem in diesem Fall - ein Geschäft für Profis mit ADHS-Erfahrung.
@allmighty er bekommt 40mg retard, dh das erst 20mg vom Körper aufgenommen werden und dann nach einigen Stunden wieder 20mg. Oder sogar eigentlich nur je 17,5mg herstellungsbedingt.
Und ja, irgendwo gibt es dieses „Boys will be boys“ aber leider schlägt mein Sohn da völlig über die Grenzen. Weil ich kann mich bspw nicht daran erinnern, nur weil wir Jungs waren, dass wir kleinere Kinder einfach so geärgert und tracktiert haben.
Was das ADxS meiner Frau angeht, hatte ich, glaube ich jedenfalls , geschrieben, dass das bei in der Kindheit weder diagnostiziert noch behandelt wurde, die sehr starke Vermutung kam von unserem KiPsy. Aufgrund der nazistatischen und unberechenbaren Natur meiner Schwiegermutter musste meine Frau in ihrer Kindheit halt schnell lernen mit IHR zu (über)leben (die Worte meiner Frau und ihrer Geschwister).
Und ja, natürlich sind wir in solchen Situationen überfordert, wer wäre es nicht.
@Hibbelanna
Dass ich meinem Kind im aktuellsten Beispiel zuerst unterstellt habe, dass er was getan hat, resultiert leider nur aus vielen anderen Situation die gleich oder sehr ähnlich waren wo er auch immer zuerst was angestellt hat um eine Gegenreaktion auszulösen.
Und ja, ich finde das auch mega zum kotzen, dass ich inzwischen eine so Negative Denkweise habe, dass ich mein Sohn zuerst auf die Anklagebank setze. Aber würde ich es nicht tun, würde ich jedesmal wenn solche Situationen aufkommen, „unschuldige“ einer tat bezichtigen, oder so wie jetzt am Wochenende Kindern so sehr auf den Sack geben, dass sie sich in die Hosen scheissen. Und ich finde es sind zwei völlig unterschiedliche Dinge sich beim eigenen Kind oder bei fremden Kindern für sein Fehlverhalten entschuldigen zu müssen, weil das eigene Kind einen ja auch schon kennt.
Und ja, du hast auch in dem Punkt Recht, dass mein Sohn sehr klug ist. Und genau da kommt ja auch wieder ein Problem in die gesamte Mischung: ich bzw wir stellen Grenzen auf und er sucht sich die Grauzonen, die Schlupflöcher. Dann müssen wir diese wieder schließen und er sucht weiter nach welchen. Das macht mich auf einer Seite sehr stolz, dass mein Sohn so klug ist und sich auch nichts gefallen lassen möchte, aber auf der anderen Seite ist das extrem kräftezehrend.
Die Geschichten von den anderen Autoren die selbst unter ähnlichen ADxS Symptomen oder Verhaltensmustern „litten“ find ich indes sehr hilfreich. Und ich möchte mich dafür auch herzlich bei euch bedanken. Denn wir brauchen dringend einen möglichst realistischen Einblick in die Sichtweise unserer Kinder, insbesondere die von meinem großen. Und selbst wenn uns unser KiPsy auch ähnliches gesagt hat, wie unser Sohn es Situation XYZ sieht, dann empfinde ich es die Geschichten hier sehr viel lehrreicher.
Auch das mit dem Punktesystem haben wir schon probiert, es hat auch geklappt, aber leider nur für eine kurze Zeit bis mein Sohn dann anfing das alles nicht mehr toll zu finden und den Aufwand für etwaige Belohnungen als zu groß empfand. Vorgestern zb durfte er,.während ich zu meinem Psy müsste und danach seinen kleinen Bruder von der Schule abholen musste, Play Station spielen, aber nur wenn er zuvor sein Zimmer anständig aufräumt, es saugt und dann noch das Altpapier wegbringt.
Als ich wieder kam, war sein Zimmer anstandslos aufgeräumt und sauber so wie das Altpapier entsorgt.
Leider fehlen uns hier die Möglichkeiten ihn sowas täglich zu bieten, dass er was machen kann, was Einerseits produktiv bzw sinnvoll ist und Andererseits uns nicht auch noch doppelte Arbeit beschert.
Lieber Big…
da vielleicht schriebe ich doch noch ein wenig, weil ich glaube du hälst es wohl aus
weisst du ich finde es voll schräg, also euer Sohn bekommt Hausaresst, hat sich scheinbar dran gehalten nicht weiter gemault und sich damit arrangiert und dann darf er nicht mal äußern dass es dann für ihn doof war weil er sich für was nicht entscheiden konnte??? und bringt damit seine Mutter zum heulen
Also ihr wolltet das er leidet und einsichtig wird und sagt das es schlimm war und er nun nichts böses mehr „machen“ wird , wo steht den geschrieben das man unter Hausarrest leiden muss, Vielleicht tat ihm die Ruhe gar gut. Ihr habt gefragt wie der Tag war und habt ne Antwort bekommen, ihr habt ihn nicht gefragt ob er über den Grund des Hausarrestes nachgedacht hat oder ähnliches.
Wie soll er denn sonst antworten und warum wie soll er verstehen warum seine Mutter jetzt heult und wieso soll er MItgefühl haben weil ja nichts schlimmes in dem Moment aus seiner Sicht passiert ist.
Ich möchte euch dringlichst bitten euch weitgehends unter vier Augen gegenseitig zu stützen , ein Kind soll Tränen und Trauer seiner Eltern mit erleben dass ist wichtig , aber wenn die Tränen öfters wegen mir als Kind rollen das löst einen ganz schlimmen emotionalen Disput aus.
In der Regel sind Eltern ja die haltgebenen Personen für die Tränen ihrer Kinder. Es ist so schrecklich wen Eltern wegen einem heulen und quasi damit suggerieren das man als Kind es nun in der Hand hat das diese Tränen nicht mehr rollen, aber weil man nun Kind ist kann man sich halt nicht immer passend benehmen, man kann es einfach nicht.
Zugleich wenn deine Eltern in dem Moment so schwach sind und die Verantwortlichkeit für Trost und Tränen sich dreht, dann hat das Kind auch keine Eltern mehr bei denen es Trost bekommen kann, weil es muss ja stärker sein wie die Eltern. Der Trostgebende ElternPart geht einfach verloren.
und man kann seinen Eltern nicht den Trost geben den sie wollen, denn wenn man sagt , dass man von nun an brav ist , ist es ja zum scheitern verurteilt du hast einfach keine Chance mehr.
Ich möchte dich bitten vielleicht auch den Thread umzubenennen.
Ich denke Hölle ist das schlimmste was es gibt und wenn euer Kind für euch die Hölle ist, ja was soll ich denn dann noch als Kind machen ,wenn ich schon eh das schlimmste bin was es in menschlicher Ausdrucksweise gibt.
Mensch ihr sprecht von einem Kind, Hölle auf Erden kann man erleben wenn man in einem KriesenKriegsgebiet gefolter wird , oder sonstige fiese Dinge wo Menschen zu fähig sind, aber euer Kind foltert euch doch nicht.