Hyperfokus bei Personen

Hallo ihr Lieben,

Ich wollte nach euren Tipps und Erfahrungen fragen.
Ich habe schon immer einen starken Hyperfokus auf Personen. Entweder romantische beziehungen oder Freundschaften. Ich kann das kaum steuern und merke aber, dass mir dieser Fokus nicht gut tut und ich mich sehr abhängig und klein fühle. Mit medikinet ist es besser geworden; aber wenn ich körperlich fertig bin oder es auf die periode zu geht, kann ich kaum an etwas anderes denken als an die person x. Mir ist das total unangenehm, aber das ist quasi ein Selbstläufer. Kennt jemand diese Problematik und/oder hat jemand praktische Tips?
Liebe Grüße

1 „Gefällt mir“

Ja, das genieße ich auch. Ich komme mir manchmal vor wie ein ständig verliebter Teenager, dessen Objekt der Begierde (kann auch „nur“ Freundschaft sein) aber über Monate stabil bleibt. Bei jedem Lächeln und jeder Mail hüpft das Herz. Bleibt sie aus, ist man besorgt, etwas Falsches gesagt zu haben usw. (Ich bin in einer festen Partnerschaft und wir verstehen uns prächtig.)

Was hilft? Schon mal Fußbäder und kalte Wickel probiert? :face_with_thermometer:

1 „Gefällt mir“

Jup, genauso bei mir.

Das fühle ich auch.

Leider hab ich keinen rat :joy:
Mit Elvanse ist es auch besser geworden, aber nicht weg. Wenn ich nicht aufpasse, schieße ich mich wieder komplett auf eine Person ein. Das kann auch eine Person sein, die ich nicht mal persönlich kenne (letztes Jahr zur EM hatte ich Wochenlang einen Hyperfokus auf Florian Wirtz :joy: :joy:)
Meistens hilft mir nur, wenn ich beschäftigt bin. Also keine Langeweile aka Tagträumen anfangen, weil sonst geht das Hirngespinnst weiter. Immer schön in Bewegung bleiben sozusagen. In Phasen wo ich mal wieder jemand im Kopf habe, mache ich viel Sport haha.

Ich hab das auch…

Ich komm mir vor wie eine Verrückte.
Wenns schön ist kann ich das auch gut genießen. Aber wenn das Objekt der Begierde ziert wird’s wild und quälend.

Mit Medikinet ist es besser geworden. Da verzichte ich auch gerne auf das Hochgefühl.

ich kenne das auch sehr gut. Ich bin kognitiv extrem mit dem Menschen beschäftigt, male mir gemeinsame Unternehmungen aus, plane, schaffe Raum und versuche, anwesend zu sein, wenn man sich trifft. Wenn mich etwas verunsichert grüble ich intensivst darüber nach. Das kann dann auch dahin schlagen, dass es für mich logisch wird, die Beziehung abzubrechen, was emotional gar nicht tragbar wäre.
Problematisch ist auch, wie sehr ich den Kontakt dann priorisiere, weshalb ich für andere Menschen komplett verschwinden kann.
Irre fühle ich mich damit auch immer wieder. Vor Allem in PMS Phasen oder wenn ich sehr belastet bin und einfach eine feste Umarmung bräuchte oder eine intensiv anwesende Person.

Mir ist irgendwann (im Laufe meiner aktuellen Therapie) aufgefallen, wie sehr hier verschiedene Dinge aufeinanderstoßen:

das massive Ideal einer Beziehung, die ich mir sehr wünsche, die aber wenig realistisch ist, weil das Raum/Zeitkontinuum das nicht hergibt

Die Überforderung, mich selbst zu beruhigen oder um mich zu kümmern, weil die Emotionen so wild sind und das lieber zu projizieren, also der Wunsch nach Zugehörigkeit und Fallen lassen.

Die eigentlich wirklich liebenswerte Intensität meiner Zuneigung, die dann eben auch idealisierend sein kann.
Ich frage mich immer wieder, was das denn eigentlich ist, was die andere Person für mich so unendlich toll macht und was davon mir fehlt.

Ich habe mittlerweile eine Liste, was mir guttut und was nur funktioniert, wenn ich alleine bin. Musik machen, lesen, auf meine Art Radfahren etc,
das hilft mir, zu zelebrieren, wie schön es allein/ ohne eine (oder die eine) andere Person sein kann.
Ebenso wie das Bewusstsein darüber, wie krass die Ausschläge sein können. Manchmal ist es ja schön, jemanden mit love zu überschütten (vorausgesetzt die andere Person ist ok damit) oder sich in Schwärmerei zu verlieren. Ein so krasses Empfinden kann ich mir als Lebendigkeit auslegen.

Ich sag nicht, dass das einfach ist. Und finds im Grunde auch fies, mich immer wieder zur Raison rufen zu müssen, weil ich ja nichts daran ändern kann, sondern nur bestimmen, was davon rauskommt und mich fragen, welches Bedürfnis dahinter steht.

Ich hoffe ich hab jetzt nicht am Thema vorbeigelabert :victory_hand:

Am Thema vorbei bestimmt nicht. Aber hier …

…komm’ ich irgendwie nicht mit.

upsi, verquer formuliert weil verknotet gedacht.

Was ich sagen will ist:
ich finde es herausfordernd zu sortieren, was mein Gegenüber aushalten kann/ muss an emotionsdumping.
Und manchmal hat die Intensität der Gefühle mit mir zu tun. Dem, was mir gerade fehlt. Wenn ich bemerke, es ist wild und viel, dann versuche ich mich zur Vernunft zu bringen. Das gelingt mal besser, mal schlechter.

Mit meiner Liste, was toll ist allein zu tun habe ich schon einen Anker, wenn ich mich (unbegründet) verlassen fühle.
Aber das sortieren und aushalten finde ich nicht leicht.

1 „Gefällt mir“