ich kenne das auch sehr gut. Ich bin kognitiv extrem mit dem Menschen beschäftigt, male mir gemeinsame Unternehmungen aus, plane, schaffe Raum und versuche, anwesend zu sein, wenn man sich trifft. Wenn mich etwas verunsichert grüble ich intensivst darüber nach. Das kann dann auch dahin schlagen, dass es für mich logisch wird, die Beziehung abzubrechen, was emotional gar nicht tragbar wäre.
Problematisch ist auch, wie sehr ich den Kontakt dann priorisiere, weshalb ich für andere Menschen komplett verschwinden kann.
Irre fühle ich mich damit auch immer wieder. Vor Allem in PMS Phasen oder wenn ich sehr belastet bin und einfach eine feste Umarmung bräuchte oder eine intensiv anwesende Person.
Mir ist irgendwann (im Laufe meiner aktuellen Therapie) aufgefallen, wie sehr hier verschiedene Dinge aufeinanderstoßen:
das massive Ideal einer Beziehung, die ich mir sehr wünsche, die aber wenig realistisch ist, weil das Raum/Zeitkontinuum das nicht hergibt
Die Überforderung, mich selbst zu beruhigen oder um mich zu kümmern, weil die Emotionen so wild sind und das lieber zu projizieren, also der Wunsch nach Zugehörigkeit und Fallen lassen.
Die eigentlich wirklich liebenswerte Intensität meiner Zuneigung, die dann eben auch idealisierend sein kann.
Ich frage mich immer wieder, was das denn eigentlich ist, was die andere Person für mich so unendlich toll macht und was davon mir fehlt.
Ich habe mittlerweile eine Liste, was mir guttut und was nur funktioniert, wenn ich alleine bin. Musik machen, lesen, auf meine Art Radfahren etc,
das hilft mir, zu zelebrieren, wie schön es allein/ ohne eine (oder die eine) andere Person sein kann.
Ebenso wie das Bewusstsein darüber, wie krass die Ausschläge sein können. Manchmal ist es ja schön, jemanden mit love zu überschütten (vorausgesetzt die andere Person ist ok damit) oder sich in Schwärmerei zu verlieren. Ein so krasses Empfinden kann ich mir als Lebendigkeit auslegen.
Ich sag nicht, dass das einfach ist. Und finds im Grunde auch fies, mich immer wieder zur Raison rufen zu müssen, weil ich ja nichts daran ändern kann, sondern nur bestimmen, was davon rauskommt und mich fragen, welches Bedürfnis dahinter steht.
Ich hoffe ich hab jetzt nicht am Thema vorbeigelabert 