Ich bin neu hier und suche hilfe

Ich möchte mich hier gerne vorstellen. Ich bin 41 und habe 2 Söhne. Mein großer ist 15 und mein kleiner ist 12 und hat Adhs. 2021 hatte sich in der Grundschule alles so zugespitzt das mein Sohn mir sagte er wolle nicht mehr leben. Ich hab Angst bekommen und bin mit ihm zur LVR zu Kinder Psychologen. Recht schnell konnte er dann in die tagesklinik der LVR und dort war er dann auch fast 4 Monate. Die Diagnose war Adhs und eine emotionale entwicklungsstörung plus LRS Schwäche. Er wurde auf Medikinet eingestellt und weil die Schule schon nicht mehr mit ihm arbeiten wollte und die kinder ihn immer angegriffen haben (ging bis zur Notaufnahme), haben wir ihn ein halbes jahr zurück versetzt und eine andere Grundschule gewählt. 1,5 jahre lief es dann echt gut. Er wurde nicht mehr gemobbt und die Lehrer hatten ihn echt gerne. Seine Noten wurden auch immer besser und er konnte viele Erfolge für sich verbuchen was ihm etwas mehr Selbstsicherheit gab. Dann kam er auf die weiterführende gesamtschule und es häuften sich wieder anrufe das ich ihn abholen muss. Er erzählte uns dann das er wohl fiese Spitznamen in der Klasse bekommen hat und die kinder ihn bedrohten und verfolgten. Wir setzten auf Kommunikation und sprachen mit dem Klassen Lehrer und dem stellvertretenden rektor. Wir vereinbarten mit ihnen eine engere Kommunikation und Therapeutische Unterstützung außerdem wöchentliche Gespräche mit der schulsozialarbeiterin. Doch immer wieder erzählte er uns das die anderen Jungs ihm gedroht haben das er nach der Schule dran sei. Wir haben das dann wieder gemeldet. Dann kam der Anruf von meinem Sohn das er an der Bushaltestelle von 4 der Jungs angegriffen wurde und eine fremde Frau die dies mitbekommen hat ist dazwischen gegangen so war nicht mehr passiert. Wir sprachen den Klassenlehrer wieder an mit der Bitte die Kinder ins Gebet zu nehmen das zu unterlassen.
Mein Sohn erzählte das er noch Ärger hat aber es würde ihm niemand helfen. Beim Eltern sprechtag war sein Klassenlehrer und eine sonderpädagogin dann anwesend und gaben ihm erklärt wie nervig und falsch sein Verhalten sei. Er könne froh sein das er in so einer freundlichen Klasse ist. Die anderen Klassen wären viel rabiater und da würde so einer wie er nicht überleben. Ich war total baff und hab dann mit dem stellvertretenden standortsleiter gesprochen und ihnen nochmal erklärt das mein Sohn nicht absichtlich vorlaut ist und das kein freifahrtsschein für andere kinder ist ihn anzugreifen oder für Lehrer ihn so zu betiteln. Wir haben wieder um eine engere Kommunikation gebeten. Jetzt vor ein paar Wochen ist dann alles eskaliert. Ich bekam einen Anruf ich solle zur Schule kommen er hätte ein Messer mit in die Schule genommen und jemanden damit bedroht. Die Polizei wäre auch dem Weg. Ich war so geschockt. Wir hatten nichts mehr gehört auch keine Beschwerde das etwas nicht in Ordnung ist. Die Polizisten kamen und befragten meinen Sohn warum er und was er gemacht hat. Er war schneeweiß und sagte das die Kinder ihn wieder gedroht haben das sie ihn nach der Schule verprügeln und er hat das Messer mitgenommen weil er gehofft hat das sie ihn dann nicht angreifen. Er wollte sie nur erschrecken weil er soviel Angst hat. Der Rektor stritt ab das er gemobbt oder angegriffen wir.
Er wurde 2,5 Wochen suspendiert hat eine Anzeige bekommen und eine teilkonferenz wurde angesetzt. Ich hab mich direkt mit der Therapeutin und dem Psychologen in Verbindung gesetzt. Wir sagten der schule das wir einen Antrag auf einen i Helfer stellen werden. Bei der teilkonferenz erfuhren wir dann das sich das schon verselbständigt hatte. Alle Eltern haben in der schule angerufen. Wollten ihn nicht mehr in der Klasse. Der Beschluss war dann nochmal Suspendierung, er soll sich vor der gesamten Klassen entschuldigen und sie wollen einen Aosf Antrag stellen. Außerdem haben sie ihm in unserem Beisein gesagt das er ihrer Meinung nach eine tickende Zeitbombe wäre und er wenn er sich jetzt noch ein Ding leistet von der Schule fliegt. Mittlerweile ist uns dann auch zu Ohren gekommen das alle Eltern das als amoklauf verdreht haben. Ich bin echt fertig.
Er ist ein lieber kleiner Kerl. Ich weiß dass seine verbale Art echt anstrengend sein kann aber ich weiß auch das man wenn man sich mit dem Thema adhs beschäftigt er gut lenkbar ist. Er ist auch kein aktiv aggressiver junger.
Es bricht mir das Herz wenn ich mit erleben muss wie er behandelt wird und was man zu ihm sagt.

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Das hört sich ziemlich heftig an, ist aber von aussen schwer zu beurteilen. Da ich selbst keine Kinder habe kann ich mir nur schwer vorstellen wie man sich in so einer Lage fühlt. Die Frage die sich mir stellt, macht es Sinn dein Kind auf dieser Schule zu lassen wo er absolut keinen Rückhalt und nur Gegenwind hat? Vermutlich wird er auch in jeder anderen Schule anecken, ohne Therapie wird das vermutlich nichts bringen. Tut mir leid, dass ich dir keine grosse Hilfe bin, ich wünsche dir trotz deiner schwierigen Situation bzw. der deines Sohnes viel Stärke und Durchhaltevermögen. Gib die Hoffnung nicht auf, dass sich irgendwie doch noch alles zum Guten wendet.

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Hallo Tina,

hört sich ja wirklich schlimm an. Ich kenne die etwas „harmlosere“ Variante von meinem Sohn (12), der in der Grundschule oft Kinder bedroht hat, Stühle geworfen hat, ausgerastet ist und einmal die Klasse anschrie, er wäre erst wieder froh, wenn alle aus der Klasse tot wären. Notaufnahme war auch dabei…

Wir haben in der Grundschule vor der ADHS-Diagnose oft Gründe gesucht, warum er so oder so gehandelt hat, aber damit ergab sich nie eine Besserung. Viel reden, kein Effekt. Mal ging es besser, mal schlechter. Die ADHS-Diagnose kam Ende der 4. Klasse. Erstmal Medikinet, dann Kinecteen, dann Elvanse: Konzentration zwar besser, aber Verhalten blieb gleich. Im Gymnasium bekamen wir die ersten drei Monate wöchentlich Anrufe und eine Suspendierung. Die Wende brachte Intuniv: Das Medikament hält 24h und regelt bei ihm die Aggressionen fantastisch runter. Mir fiel dann erst auf, was alles nicht „schlechter Charakter“, sondern Impulsivität wegen AHDS ist.
Daher würde ich euch raten, mit eurem Kinderpsychologen(?) wegen Medikinet zu sprechen. Das ist meist das erste Medikament, aber nicht für alle das beste.

Könnt ihr denn zu Hause die Kritikpunkte der Schule nachvollziehen oder ist er da „harmlos“?
Wenn du magst, komm gern zu unserer Eltern-Selbsthifegruppe dazu.

Viele Grüße
Katha

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Hallo Tina,

Erstmal danke das du dich so offen an uns wendest. Das klingt echt nach einer beschissenen Situation.
Eine relativ ähnliche Scene spielte sich damals in meiner Kindheit ab. Nur war ich damals das Kind.
Damals un diagnostiziert mit ADHS gabs immer nur Ärger in der Schule. Und im Kindergarten.
Die anderen Kinder haben gemobbt und gestichelt, der Buhmann war ich.

Ich kann mir daher sehr gut vorstellen wie falsch die anderen Kinder sind und behaupten sie hätten nichts gemacht. So wie bei mir damals. Angeblich bin ich ja immer ohne Grund ausgerastet. Kinder sind Clever. Die werden nie irgendwas machen wenn Erwachsene dabei sind. Am Ende kann dann immer schön alles auf den gemobbten geschoben werden.

Auch bei mir half ein Schulwechsel wenig. Da das gleiche Spiel. Mobbing. Mobbing. Mobbing.
Ich glaub deinem Sohn auch das er aus Verzweiflung das Messer genommen hat. Natürlich ist es nicht richtig, aber kann man das nicht verstehen wenn ein Kind so dolle Angst hat sobald er die Schule verlässt „totgeschlagen“ zu werden?

Auch ich hab damals irgendwann angefangen mich als Mädchen zu prügeln. Genauso wie dein Sohn, aus Verzweiflung. Nur haben meine Eltern mir meine Eltern nicht geglaubt das ich gar nicht angefangen habe. Es wurde dann immer so gedreht, das ich der Troublemaker war.

Ich will mir gar nicht vorstellen wie du dich fühlen musst. Fühl dich mal bitte gedrückt.

Ja, was macht man in so einer Situation? Wir hatten irgendwann einen Polizisten an der Schule der mir wenigstens ein bisschen geglaubt hat. Der Schlüssel zum Erfolg war das jedoch nicht.
So eine Situation zu lösten ist sehr schwer. Wir haben es damals nicht geschafft. Ich bin dann nach dem Hauptschulabschluss direkt aus der Schule und hab mich aus reiner Angst geweigert weiter in die Berufsschule zu gehen. Da war ich dann auch nur 6 Monate maximal dann wurde ich von der Schulpflicht befreit und musste nicht mehr hin. Obwohl die Leute da relativ nett waren. Anschluss hatte ich jedoch da nicht. Ich stand eher so am Rande und es hat niemand mit mir so richtig gesprochen.

Ich weiß nicht ob in deinem Fall noch ein Schulwechsel hilft. Oder wie es mit Homeschooling aussieht. Digitaler Unterricht in den eigenen 4 Wänden ohne Gefahr das ihm jemand weh tut.

Mir fällt noch ein das es vielleicht auch Sinnig wäre (Damit will ich jetzt nicht sagen das du mit der Erziehung versagt hast und man dir das Kind wegnehmen sollte) sich an das Jugendamt zu wenden.
Vielleicht haben die noch andere Anlaufstellen die sie mit dir besprechen könnten.
Bei uns kam damals immer ein „Betreuer“ in Haus und hat geguckt wie es läuft und was man so verbessern kann daheim. Vielleicht gibt es da auch die Möglichkeit das er Nachhilfe bekommt, sollter er das mit seiner LRS brauchen.

Bitte lass den Kopf nicht hängen. Du machst das super. Manchmal sind es einfach höhere Mächte gegen die man gerade nichts machen kann. Kinder können grausam sein.

  • Jen
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Hallo Jen
Vielen Dank für deine Antwort und das du deinen persönlichen Weg mit mir geteilt hast.
Am aller schlimmsten finde ich ist immer wenn man glaubt man wäre alleine mit solchen Erfahrungen und Sorgen.
Ich befasse mich mit dem Thema Adhs seit 2021 sehr und musste mir vieles aneignen und werde auch wahrscheinlich immer noch viel falsch machen im Umgang mit der Erkrankung.
Ich kann aber sagen das wir zu Hause und auch das Jugendheim hier im Dorf mit meinem Sohn gut umgehen können. Er ist nicht aktiv aggressiv sondern passiv aggressiv.
Verbessert andere, wird sehr direkt ohne die höflichen Grenzen einzuhalten. Ich weiß ganz genau das er niemanden angreift und so gut wie immer durch seine Art in solche Situationen gerät das Kinder ihn angreifen. Die Lehrer regen sich über ihn ja nicht auf weil er den Unterricht stört oder andere Kinder angreift sondern weil er meint sie verbessern zu müssen und sie sich dann angegriffen fühlen. Wir haben jetzt den anmelde Bogen für die tagesklinik ausgefüllt so das er nochmal Unterstützung bekommt. Er hat eine Therapeutin die mit ihm alle 2 Wochen arbeitet. Außerdem wird ein integrationshelfer beantragt der ihm in der schule begleitet und in konfliktsituationen zur Seite steht. Die Schule wird er wechseln müssen da er sozial jetzt keinen Anschluss mehr finden wird. Dadurch das die Eltern ihn als Amokläufer hinstellen ist das gelaufen. So wie es aussieht wird er eine Privatschule besuchen. Der behandelnde Arzt sagt das er das Medikament oder die Dosierung nicht ändern will da er sich ja konzentrieren kann sonst würden seine Noten anders aussehen. Ich hab auch den Eindruck das er das ganz gut im Griff hat. Seine fehlende impulskontrolle steht ihm im Weg.
Ich sehe seine ganzen Fortschritte und ich weiß wie hart er daran gearbeitet hat aber weil er nicht nach schema F läuft wird er als störend und lästig empfunden und mit dem Aosf Antrag würde er den sonderschüler Status bekommen und sollten sie ihn von der Schule werfen kommt er nur noch in einer förderschule unter. Das heißt all seine Mühe war umsonst und er muss wieder einen Umweg nehmen und die Abschlüsse nachholen obwohl er gute Noten hat. Das ist nicht richtig und ich werde mit allem was ich habe dagegen ankämpfen das er wieder die Erfahrung machen muss das es sich nicht lohnt wenn er sich anstrengt. Diese Kinder sollten genauso Unterstützung bekommen und belohnt werden. Sollten Erfolge für sich verbuchen können und daran wachsen. Leider wird Adhs immer noch von vielen als ausrede Diagnose gesehen. Ich höre immer Inklusion und Gesellschaft gegen ausgrenzen. In der Praxis sehe ich da relativ wenig von. Mein großer ist 15 Jahre alt und hat eine hochbegabte Freund und 1 Freund mit adhs und integrationshelfer. Er besucht mit beiden Jungs die selbe Klasse. Auch bei seinem Freund war es so das versucht wurde den jungen auf die förderschule abzuschießen. Die Eltern sind rechtlich dagegen vorgegangen und heute hat der Jungs so starke Fortschritte gemacht das er nur noch ab und zu den integrationshelfer im Unterricht braucht und er hat gute noten. Hätten die Eltern nicht gleich reagiert müsste der junge darum kämpfen seine Abschlüsse nachzuholen.
Mein Kinderarzt hat mich vor 2 Jahren total verblüfft als er erzählte das er selber auch unter adhs litt. Der Mann ist die Ruhe selbst und ein wirklich toller Kinderarzt das hätte man nicht vermutet. Er sagte das es für ihn als Kind die Hölle war. Zumal damals adhs noch nicht diagnostiziert wurde. Der Weg war hart und trotzdem hat er seinen Weg gemacht.
Ich hätte mir mehr Unterstützung und Zusammenarbeit gewünscht jetzt fangen wir wieder bei fast Null an und die traurigen Augen sehe ich und die Tränen trockne auch ich.
Ich arbeite in der Pflege und sehe wirklich viel elend aber Kinder die leiden machen mich echt fertig.

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:adxs_sad:

Liebe Tina,

es tut mir sehr leid, dass dein Kind das so erlebt. Ich kann es gut nachvollziehen, weil ich auch ein Kind war, was sehr vorlaut und nervig war und viel geärgert und gehauen wurde.

Was mir gerade einfällt, stimmt die Dosierung des Medikamentes noch? Manchmal brauchen die Kinder mehr, wenn sie älter werden, oder der Abstand stimmt nicht so dass Lücken entstehen. Eine Kapsel Medikinet Retard reicht nicht unbedingt für den ganzen Schultag, vielleicht muss er in einer Pause etwas nach nehmen oder auf Concerta umsteigen?

Herzlich willkommen im ADXS-Forum! :adxs_knuddel:

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Hallo Falschparker,
Vielen Dank für deine Antwort.
Wie bist du als Kind damit umgegangen?
Laut seinem Arzt passt das mit der Medikation so.
Er bekommt Medikinet 25mg retard und seine Konzentration stimmt soweit. Die impulskontrolle ist das Problem. Es braucht einen blöden Kommentar und er reagiert sofort und dann oft auch zu heftig. Er versucht dann verbal so hart zu schießen das der andere nichts mehr zu ihm sagt und das ist natürlich nicht der Fall. Es passiert auch fast ausschließlich in den Pausen oder im sportunterricht.
Ich weiß das er nicht immer einfach ist und es tut mir leid das Lehrer sich bei ihm mehr bemühen müssen aber das ist ihr Job und die Alternative wäre Kinder mit dieser Störung einfach auszusortieren. Wir geben uns soviel Mühe so viele Minderheiten in unsere Gesellschaft zu integrieren da kann es nicht sein das diese Kinder fallen gelassen werden weil zu anstrengend oder nervig.

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Hallo Katha
Vielen Dank für deine Antwort.
Wir haben uns lange gegen die Medikation generell Gewehr aus angst. Als er damals die 1. Dosierung von Medikinet bekam war er gleich wie ausgewechselt. Dann wurde die Dosierung nach und nach angepasst und es ging ihm gut. Er fand Ruhe konnte sich auch mal mit einer Sache lange beschäftigen. Er schlief endlich mal durch. Als er dann die Schule wechselte klappte das 1,5 Jahre super. Auch die Lehrer gaben nur positives Feedback sagten aber das sie ihm auch einräumen sich zu regulieren wenn ihn was ärgerte.
Er ist überhaupt nicht körperlich aggressiv. Also nein ich kann das was die Schule sagt nicht nachvollziehen. Wir waren wenn wir etwas Mit bekamen auch immer in der schule um Eskalation vorzubeugen doch wir wurden ja auch nicht ernst genommen. Wenn dann etwas passiert ist raten alle so als wäre das aus heiterem Himmel passiert. Ich hab das alles sogar schriftlich per Mail aber da jetzt rechtlich gegen vor zu gehen bringt rein gar nichts. Zumal der verwaltungsapperat so zäh ist das wenn es ein Ergebnis gibt mein Sohn schon fast die Schule abgeschlossen hat.
Das sollte alles so nicht sein

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Hallo @Tina41

Mir fehlen die Worte über so viel erlebter Härte und Schwierigkeit.

Ich kenne das gut, so eine Jugend zu leben fühlt sich so an, als ob man
nur noch im Kriegsgebiet lebt. Das Urvertrauen ist vielleicht weg
und bestimmt das Selbstvertrauen auch.

Wünsche Euch alles, was ihr benötigt, um diesem Kind helfen zu können.
Vielleicht ist das mitmachen in der oben erwähnte Selbsthilfegruppe tatsächlich gut für Euch.

Es lohnt sich bestimmt, alles zu versuchen, für Euch alle, aber besonders für das Kind.

Herzlich

el moro

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Hallo Elmoro,
Vielen Dank für deine Antwort und die lieben Worte.
Wir werden da auf jede fall dran bleiben
Lg

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@Tina41 Endschuldige bitte wenn ich nicht auf alles im Detail eingehen kann, ich hab aber alles gelesen und antworte mal allgemein. Erstmal finde ich es sehr stark wie du für deinen Sohn kämpfst. Anders als meine Eltern damals. Ich drücke dir auch die Daumen das er auf der Privatschule bleiben darf und ein I-Helfer bekommt. Vielleicht ist genau das der Weg der bei euch hilft. Bitte gib nicht auf. Wenn dein Sohn mal 18 ist dann wird er wahrscheinlich sehr dankbar sein wenn er erfährt was du im Hintergrund alles für ihn gemacht hast und ihn nie aufgegeben hast. Das schlimmste für Kinder ist, wenn die Mutter mit aufgibt und dir das Gefühl gibst das du durch deine Andersartigkeit die Probleme selber verursachst. Kein Kind dieser Welt hat das recht ein anderes zu verprügeln nur weil mir die Art, die Klamotten oder schlicht das Gesicht nicht passt. Erschreckend das da nichts gemacht wird. Da fragt man sich doch wer den Psychischen Schaden hat. Ein ADHS Kind das krank ist oder Kinder die es völlig okay finden einen anderen Menschen mit Gewalt zu drohen und auch zu benutzen. Emphatie für das Opfer was unter Angst leidet? Null!
Tut mir leid mich macht das Thema so wütend weil es mich so an meine eigene Geschichte erinnert. So wie meine Mobber sich damals verhalten haben hoffe ich das sie auch mal in Therapie gehen. Sehr lange. Denn normal ist so ein Verhalten nicht.
Ich würde mich über weitere Updates (hoffentlich prositive) Updates freuen falls du die teilen möchtest natürlich. Gerne stehe ich dir auch in einer Privaten PN zur Seite. Hier wird niemand alleine gelassen und auch wenn wir als Forum vielleicht wenig tun können, wirst du wenigstens immer ein offenes Ohr finden.

Bitte vergiss in all dem Stress nicht auch mal an dich zu denken. Und wenn es nur mal ein Entspannungsbad ist.

Meine Mutter ist auch Pflegerin. In der Psychatrie. Ich weiß was du meinst. Ganz liebe grüße und Kopf hoch!

  • Jen
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Liebe Jen1,
Du schreibst das so gefühlvoll man kann sich gleich rein fühlen bei dir. Fühl dich mal gedrückt. Das tut mir wirklich sehr leid das du dich so alleine gelassen gefühlt hast als Kind mit deinen Sorgen und Ängstne. Vielen dank für deine lieben Worte :hugs: natürlich halte ich dich auf dem laufenden.
Es tut wirklich gut hier einfach mal alles von der Seele zu schreiben zu können.
Man fühlt sich gleich verstanden und nicht mehr alleine.
Vielen Dank dafür :blush:

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Hallo Tina41,

das finde ich jetzt auch nicht optimal vom Arzt, dass er nur auf die Konzentration schaut.
Ich habe auch einen Sohn mit sozialen Schwierigkeiten und es wird bei Medikation auch auf die Impulsivität geschaut.

Wäre es vielleicht eine Möglichkeit, dass dein Sohn die Pausen alleine verbringt? Das wurde in der Grundschule bei meinem Sohn gemacht. Er hatte so seine Ruhe und hat gelesen oder gemalt. An der Realschule wollen das die Lehrer nicht. Das wäre ganz schlimm für das Kind…

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Hallo Tina,

wie grübeln schon sagte, die Konzentration ist nur die halbe Miete, wenn die Impulskontrolle so schlecht ist, reicht die Medikamentendosis ganz offensichtlich nicht aus!

Und die Noten eures Kindes sind doch eh gut, also ist hier die Impulsivität die Baustelle. Da fragt man sich glatt, ob der Arzt ADHS und wie ein Medikament wirkt, überhaupt vollständig verstanden hat.

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Hallo @Tina41,

zunächst möchte ich dir und deinem Sohn ganz viel Kraft wünschen. Das hört sich heftig an.

Ich kennen noch meine Probleme von früher, da ich aber immer sehr zurückgezogen war und eigentlich nie Fremdagression oder oppositionelles (falls überhaupt verbal) gezeigt habe, habe ich zwar ein paar mal unschöne Sachen erlebt, aber da meine Lehrer/innen (fast immer mit einer großen Ausnahme) sehr supportiv waren, hat sich das schnell gelegt.

Da die Diskussion schon etwas fortgeschrittener ist, werde ich versuchen auf die Punkte einzugehen, die mir aufgefallen sind bzw. auch manche Sachen zu nennen, die mir beim Durchlesen eingefallen sind:

  1. Wie schon Freud sagte (oder so ähnlich): Bevor man sich irgendwas diagnostiziert oder auch irgendwas diagnostizieren lässt, sollte man erst mal sichergehen, dass man nicht komplett von Idioten umgeben ist. Und von dem, was du beschrieben hast, hört sich das Umfeld deines Sohnes auf der Schule nicht sonderlich unterstützend an, eher das Gegenteil scheint der Fall zu sein.
  2. Ein Schulwechsel, auf eine andere Schule muss nicht zwingend etwas bringen, das stimmt. Dafür gibt es keine Garantie. Allerdings hört sich die derzeitige Schule auch nicht wie ein Ort an, an dem dein Sohn die notwendige Unterstüztung und auch die notwendige Anerkennung für ein Kind in seinem Alter bekommen würde. Abgesehen davon, dass eine andere Schule keine „Wunderheilung“ sein kann: Macht es überhaupt Sinn, sein Kind noch an einen Ort zu schicken, der an jeden Tag eine Qual ist? Wer würde nicht durch tägliches Mobbing komplett verzweifeln? Welcher erwachsene Mensch würde da nicht verzweifeln? Anscheinend wird er ja sogar auch schon körperlich angegriffen, was ihn zu verzweifelten Maßnahmen geführt hat. Also daher bitte ehrlich überlegen: Ist das ein Ort, an den ein Kind Tag für Tag gehen sollte?

@Falschparker hat es schon angesprochen, ich würde es gerne auch noch einmal tun:
Hier beschreibst du, dass die Impulskontrolle im Zusammenhang mit der Medikamentendosierung kein Problem wäre.
Falls die Impulskontrolle kein Problem ist, dann sollte dein Sohn auch den Impuls bei kleinen Kränkungen in einen verbalen Streit zu gehen eigentlich auch kontrollieren können, oder? Das hört sich für mich etwas unschlüssig an.
→ Daher würde ich auch nicht zwingend ausschließen, dass dein Sohn über die Jahre eine Toleranz seinem Medikament gegenüber aufgebaut hat, was ja auch völlig normal ist.

Ich wünsche Euch in dieser schwierigen Zeit trotzdem alles Gute.
Bleibt weiterhin so stark :heart:

Mit besten Grüßen,
Beefcake

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Hallo Beefcake,

ich glaube, du hast dich etwas unglücklich ausgedrückt. Eine Toleranz gegenüber Methylphenidat aufzubauen ist nicht normal, sondern die Ausnahme.

Was aber normal ist, dass ein Kind wächst und mit der Zeit eine höhere Dosis braucht. Ganz besonders gilt das mit Eintritt in die Pubertät - zwischen dem 11. und 13. Geburtstag hat sich der MPH-Bedarf meines großen Sohnes in mehreren Schritten mehr als verdoppelt.

Daher halte ich es für fahrlässig von dem Arzt, möglicherweise hatte er einen Konzentrationstest in der Praxis gemacht und dann festgestellt dass die Dosis ausreichend ist (?). Aber auch wenn die Dosis ausreicht, damit der Junge sich konzentrieren kann, reicht sie offenbar lange nicht aus dass er weniger impulsiv ist.

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Jup, du hast recht. Ich werds oben gleich anpassen.
Danke dir!

Edit: Oh, einen älteren Beitrag kann man ja garnicht mehr editieren.
Schade, aber dann wirds vermutlich erst mal drin stehen bleiben.

Das „normal“ meinte ich auch eher in dem Zusammenhang, dass man sich keine Sorgen machen müsste, falls es so ist. Zudem wächst ja das Kind noch (nehme ich an) und mit steigendem Körpergewicht benötigt man oft mehr wie du es auch schon erwähnst.

Aber ja, dass eine Toleranzenwicklung gegenüber Stimulanzien eher die Ausnahme ist wusste ich auch nicht, daher danke dafür! Wieder was gelernt…

Hier noch der Link, falls jemand anders Interesse daran haben sollte:

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Der Arzt der das sagte hatte das erstmal so eingeschätzt. War jetzt auch ein anderer Arzt als bei der Einstellung auf Medikinet. Da mein Sohn ja demnächst in die tagesklinik soll denke ich das die Medikation dann doch nochmal angepasst werden muss.
Ich muss das abwarten. Man bekommt hier nicht so schnell Termin ich bin dankbar das nachdem Vorfall der Arzt mich dazwischen geschoben hat. Die Anträge laufen und jetzt muss ich mich gedulden. Vielen Dank für eure konstruktiven Aussagen.
Das hilft mir die richtigen Fragen zu stellen.
Liebe Grüße

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