Ich stelle gerade alles infrage

Welche niederschmetternde Diagnose denn?

Edit: hab’s jetzt gelesen.

Frage: Hattest du diese Fragen beantwortet?

D2 und D3 sind die einzigen Fragen im IDA-R die auf eine Störung des Sozialverhaltens hindeuten können.

Das einzige was ich davon gefragt wurde ist ob ich Stimmungsschwankungen habe aber auf jetzt bezogen unbezogen und das habe ich mit ja beantwortet. Sonst wurde ich nichts davon gefragt und das würde auch nicht zutreffen.
Der Psychiater hat mir 30 kapseln elvanse mit 30 mg verordnet. Jetzt ist er im Urlaub für drei Wochen und ich habe ihm gesagt, dass ich nach seinen Urlaub im Urlaub bin und für nach meinem Urlaub gibt es eben keinen Termin mehr.
In dem Arztbrief steht eh kaum was drin nur eine Seite die Anamnese bestand aus 5 bis 6 Fragen und wie gesagt der IDA R wurde von der Arzthelferin am Computer vorgelesen.
Ich weiß gerade einfach nicht mehr so wirklich weiter. Ich will aber auf jedenfall, dass der diesen Satz mit Störung des Sozialverhaltens streicht. Das habe ich nicht.

Du kannst der Ausdruck des IDA-R bekommen, wenn du danach fragst. Ich kenne das Programm.

Und du kannst natürlich einen neuen Termin ausmachen nach deinem Urlaub. Vielleicht kannst du auch schon mal ein Rezept bestellen.

Der Arzt darf die Behandlung nicht abbrechen. Es sei denn er hat dich ausschließlich privat behandelt.

Und dann kannst du auch nochmal genau nachfragen wie es zu der Diagnose kam.

Viele ADHS Kinder sind ungehorsam und halten sich nicht an Regeln. Das sind trotzdem empathische, hilfsbereite Menschen.

Privat hat er mich nicht behandelt. Ich finde es halt alles so unglaublich verletzend. Im Brief sind auch andere Sachen ausgedacht, da er mich nie danach gefragt hat. Ja ich werde den nochmal in fünf Wochen, wenn er und ich, aus dem Urlaub zurück sind bitten mir das zu erklären. Ich merke nur leider, ich kann jetzt gar nicht mehr abschalten und dieser Satz geistert in mir rum. Ich fühle mich einfach sehr gekränkt und ich frage mich halt was das ganze soll.
Danke dir aufjedenfall.

Nicht persönlich nehmen! Das hat doch gar nichts mit dir zu tun!!

Möglicherweise ist der Arzt (oder die Arzthelferin) völlig schusselig und macht Fehler.

Das hat mit dir persönlich nichts zu tun!

Hallo @anon97332631 ,hab durch Zufall gelesen das dich dieses Wort "A Soziales Verhalten " sehr traurig macht. Ich möchte dir Mut machen:
Mein Sohn ADHS / Autismusspecktrumstörung hat vor Jahren von eine Psychologin die Diagnose: A Soziales Verhalten bekommen.
Ich finde es gar nicht schlimm,weil kein ADHS ler,A Sozial ist!!! Im Gegenteil,es sagt eher aus das man in einer Situation falsch reagiert,weil man vielleicht überfordert ist im Moment. Und Außenstehende es als A Soziale empfinden.
Bsp. Mein Sohn machte im Bus kein Platz frei für eine Oma.
Er meint: sie hat ja nicht gefragt und er war auch 7 h in der Schule. Ich hab mich sooooo darüber aufgeregt,wie er so denken kann.
Beim nächsten Mal,hat er eine Oma überredet das sie sich doch bitte setzten soll. Die Gedankengänge sind manchmal schwer zu verstehen und wirken egoistisch aber ich bin mir sicher,das du nicht A Sozial bist,so wie es die Allgemeinheit versteht. Und Menschen mit Autistischen Zügen ( bist du glaub ich nicht🤔hat es nicht gelesen) sind eh anders und ihre Gedanken zu verstehen ist schwierig.
Bitte falls die Diagnose stimmt( A Soziales Verhalten) sieh es nicht als böser Wille an,sondern vielleicht als Schutz,wenn man mal nicht so reagiert wie es die Menschheit erwartet.
Wir sind alle individuell aber niemals A Sozial wenn die Diagnose ADHS steht!!! Wir sind die Kämpfer schlechthin wenn es um Ungerechtigkeit geht.
Dicke Umarmung :people_hugging:
LG Hulk

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Hallo Hulk,

inzwischen hat sich meine Emotionen wieder etwas beruhigt, dennoch finde ich das so nicht richtig. 1. Weil ich das bei dem Fragebogen so nicht gefragt wurde und 2. Weil ich das mit meiner Person nicht in Verbindung bringen kann. Ich habe bis auf das was wohl viele Kinder hin und wieder mal machen (also das normale streiten und auch mal ärgern, aber alles im Rahmen) niemandem über 6monate Leid zugefügt oder sonst was. Klar meine Wutanfälle kann ich nicht bestreiten und auch die schnellen Impulsausbrüche. Allerdings war das meistens aus einer Reaktion heraus, wenn ich mich verletzt oder Missverstanden gefühlt habe, oder mir in meinem Kopf etwas vorstelle wie es laufen soll und dann läuft es nicht so. Bestimmt auch nicht so ne schöne Eigenschaft aber doch nicht weil ich bewusst anderen Schaden wollte oder will und außerdem ist das auch immer mit sehr viel Scham verbunden gewesen oder auch immer noch sehr scham besetzt wenn ich stark impulsiv reagiere.
Auch bei deinem Sohn finde ich die Diagnose von dem was du schreibst Grenzwertig. Jmd der gewisse Soziale Normen nicht versteht, macht das ja nicht mit Absicht.
Die Diagnose und die Kriterien im ICD 10 klingen halt sehr heftig und wenn ich das lese denke ich dabei an Menschen, denen ich nicht so gerne begegne, gerade weil das im Erwachsenenalter zur dissozialen Persönlichkeitsstörung führen kann und diese Menschen hat man wirklich nicht gerne um sich.

Beste Grüße

Vielleicht kannst du mir nochmal genau erklären @anon97332631 , ob der Arzt „Störung des Sozialverhaltens“ oder die Bezeichnung „a-sozial“(wie @Hulk1979 schreibt) genannt hat?

Denn - und das relativiert deine Sorge vielleicht - eine Störung des Sozialverhaltens haben die meisten Adhsler.

Impulsivität führt oft dazu, dass zB ein Erwachsener, der anderen ständig ins Wort fällt oder ein Kind, das oppositionelles Verhalten zeigt, als nicht sozial integriert wahrgenommen wird. Die Person kann das oft auch nicht nachhaltig korrigieren, also nicht angemessen sozial interagieren in solchen Situationen

Es ist ein Unterschied zu a-sozial, da a-soziales Verhalten oft auch im juristischen Kontext auftritt und diese Personen andere oft bewusst schädigen.

Hat er das im Arztbrief so erwähnt?

Hallo @anon97332631 ,ich sehe es so wie @Lea ,kann mich vielleicht nicht so gut ausdrücken. Für mich ist es in erster Linie ein Schutz für mein Sohn,wenn er später in die Lehre kommt und hoffentlich nicht gleich rausgeschmissen wird durch seine Diagnose. Selbst ich als Mutter komme oft bei seiner Denkweise an meine Grenzen. Dabei ist er der liebste junge ( wenn er will) der niemanden was zu leide tun kann. Aber sein Verhalten,also komplett falsch in Situationen zu reagieren,also gefühlslos oder unlogisch macht die Schlussfolgerung für Ärzte das er A Sozial ist. ( Manchmal!!!)
Heißt am Ende nichts Anderes ,nicht so zu reagieren wie es das Umfeld gewohnt ist.
Asoziales Verhalten ist was ganz anderes nämlich vorsätzlich Dinge tun die sich selbst oder anderen schaden können.
LG Hulk

@Lea er schrieb natürlich auf die ICD 10 diagnose bezogen störung des Sozialverhaltens im IDA R als zusatz zur ADHS vom unaufmerksamen Typ. Ich finde halt die ICD 10 Diagnose schon furchtbar und würde diese einem Kind nie so einfach vergeben, einfach weil das schon Verhaltensweisen beschreibt, die sehr negativ besetzt sind. Als Enddiagnose habe ich das ja nicht bekommen, die ist für Erwachsene ja so auch nicht zulässig. Und dennoch hat es mich verletzt. Ich hatte und habe schon immer einen stabilen Freundeskreis. Ich denke generell scheint sich der Psychiater mit den Diagnosen nicht so gut auszukennen. Er hat bei mir ADHS ohne Hyperaktivität Diagnostiziert kodiert es aber unter F90.0 mit dem zusatz vom unaufmerksamen Typ, was so auch schon laut ICD 10 falsch ist. Naja es ist jetzt wie es ist. Ich bin einfach durch sowas leicht aus der Fassung zu bringen und brauche dann immer meine Zeit, mich wieder zu beruhigen.:wink:

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Verwechselt du evtl ICD 10 mit DSM 5?
LG

Ja laut DSM wäre das ja richtig, aber soweit mir das bekannt ist diagnostiziert man für Krankenkasse in DE nach ICD 10.

Eine Diagnose ist das eine - ich denke man muss für sich selbst entscheiden, ob eine Diagnose schlüssig ist (dann vielleicht hilfreich) oder vielleicht auch einfach Quatsch. Ich kann die Verletzung voll nachfühlen - meiner Erfahrung nach sind so manche Ärzte da auch einfach etwas seltsam in ihrer von außen beurteilenden Macht unterwegs.
Will sagen: nur du kannst letztlich entscheiden, ob eine Diagnose das Papier wert ist, auf welcher sie geschrieben steht.

Ich vermisse ja meine allererste Psychiaterin aus Wien… die war menschlich echt top, auf Augenhöhe gesprochen und halt auch einfach zugehört. Die Erfahrung hatte ich mit (männlichen) Psychiatern in nur einem von 4 Fällen. 25% Trefferquote, 75% haben mich in den Wahnsinn getrieben.
:smiley: Keine Ahnung obs an Deutschland oder an weißen Männern in Machtpositionen allgemein liegt. :smiley: Ich frage mich obs bei Psychologen ähnlich wäre. Da hatte ich aber bisher nur mit Frauen zu tun (zum Glück).

Hatte auch eine Psychiaterin in Berlin, die super nett war - aber die war schon so alt und schusselig, dass ich manchmal das Gefühl hatte, ich gehe dahin und verschreibe mir selbst was. :smiley: War auch komisch.

Hast Du evtl komorbide so ne Borderline Tendenz? Das wollten die bestimmt mit den Fragen ausschließen, da das relativ schwierig ist abzugrenzen oft und die Medikation da sehr sensibel sein muss…

@schlnk der Psychiater war schon nett, kann ich nicht anders sagen, nur ich denke der hatte einfach nicht so viel Zeit. Den Fragebogen hat mir ja auch nicht er vorgelen (bei ihm war ich nur am Anfang 15 min und nochmal 10 zum Schluss wegen Verschreibung) sondern die Arzthelferin und mir kam das schon Währenddessen komisch vor (auch die war sehr nett) nur hat die nur am Anfang einmal vorgelesen wie die Einteilung der Beantwortung ist und ich habe das auch schnell wieder vergessen und dann auf die Fragen immer als Satzantwort geantwortet. Da gab es zum Beispiel eine Frage ob ich in einer Reihe warten kann, oder so ähnlich. Daraufhin habe ich sie gefragt, wie sie das meint und sie meinte ob ich stehen bleibe oder mich einfach vordrängel. Also ich denke das machen wohl die wenigsten Erwachsenen also habe ich natürlich nein gesagt. Und so waren da viele Fragen, bei denen ich nicht so hundertprozentig wusste, ob die die Frage wirklich so meinte wie die Arzthelferin die für sich interpretiert hat. Aber es ist mir inzwischen auch egal. Ich werde die nochmal anrufen und dann sollen die den Satz da raus nehmen. Das trifft nämlich einfach nicht auf mich zu.

Also das kann ich ausschließen.

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Die Diagnostik scheint mir auch ein bisschen - ehmm - stümperhaft abgelaufen zu sein. :smiley:

Also ich war damals in Wien zu einer Psychologin überwiesen worden, die hat sich 5 Stunden mit mir zusammen hingesetzt und eine ausführliche Diagnostik gemacht, inkl. 3 Seiten Bericht.

Ist es in Deutschland normal, dass Ärzte Diagnosen derart „über den Zaun werfen“? Weiß da wer was?

Würde sagen - teils/ teils.

Habe schon Psychiater im Krankenhaus zum Konsil erlebt, die haben ihr Diagnosen ohne jegliche Untersuchungen scheinbar von der Tür aus gemacht.

In Bezug auf ADHS gibts schon viele Psychiater in Praxen die lassen kurz die Fragenbögen ausfüllen. Oft auch von den MFAs obwohl das nicht erlaubt ist.

Andererseits muss man aber froh sein, das sie es überhaupt machen. Leider wird das in Deutschland sehr schlecht finanziert. Tatsächlich sind Psychiater die Fachärzte, die auch am schlechtesten (finanziell) da stehen.

ADHS ist für Fachärzte nicht attraktiv. Und die haben auf keinen Fall das Problem zu wenige Patienten zu haben!! Sind alle mehr als voll.

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Nach ICD 10 gibt es nur F90.0 (Einfache Aufmerksamkeits / Aktivitätsstörung) oder die F98.8 (Aufmerksamkeitsstörung beginnend in Kindheit, ohne Hyperaktivität). Das DSM V unterscheidet hingegen die 3 Typen plus einen Residualtyp.

Diagnostiziert wird nach ICD 10, demnächst nach ICD 11, wo gefühlt alles über den Haufen geschmissen wird.

Genau und dann wäre bei mir ja laut ICD10 F98.8 richtig.