Hallo in Runde,
ich bin neu hier im Forum nachdem wir letzten Donnerstag für unseren 6-Jährigen Sohn nach einer umfassenden Diagnostik im SPZ die Diagnose ADHS+Hochbegabung bekommen haben. Gleich im Anschluss folgte der Ratschlag auf Medikamention, wobei sie vorher noch Blut abnehmen wollen, ein EG (meine ich) schreiben und generell Leber, Herz und Nieren untersuchen.
Für mich war es ein totaler Schock, dass sie direkt mit Medikamten um die Ecke kamen… keine Ergotherapie, keine allgemeine Therapie (er hat schnell ein sehr negatives Selbstbild… wobei sich das schon sehr gebessert hat in den letzten zwei Jahren), keine Alternativen… nein einfach nur Medikamente. Sie meinten man sollte nicht zuviel an ihm herumtherapieren da er ein sehr aufgeschlossenes und zugängliches Kind ist.
Seitdem lese ich viel und alles in mir schreit Nein ich will das nicht! Die Nebenwirkungen, der Vergleich, dass die Wirkung die Gleiche ist wie Kokain, das Risiko später eher süchtig zu werden, die Auswirkungen auf Größe und Gewicht… (er ist jetzt schon an der Grenze zum untergewicht). Mein Mann und ist der Ansicht einfach Mal ausprobieren, aber mir wird schlecht bei den ganzen Nebenwirkungen…: Depressionen (er ist doch eh schon so negativ im Denken und ich habe mehrere Fälle von Psychosen bei männlichen Vertretern in der Familie), Schlafstörungen (er schläft jetzt schon schlecht), Übelkeit, Herzrasen, usw…
Andererseits mache ich mir Sorgen um die Schule… ich habe Sorge, dass er nicht beschulbar ist… ich weiß nicht welche Schulform für ihn am Besten ist… und möchte einfach das die Einschulung gut für ihn läuft und positiv bei ihm hängen bleibt
Ich möchte einfach das er glücklich ist und dass er weiß weiß, dass er ein total toller, schlauer und wertvoller Mensch ist… ich möchte nicht, dass die Gesellschaft ihn kaputt macht, mit ihren Ansprüchen, nur weil er anders funktioniert als andere…
Er ist ein super empathischer kleiner Mensch mit ganz viel Liebe für seine Mitmenschen… und ich habe so Angst die falschen Entscheidungen für ihn zu treffen und ihm damit mehr zu Schaden als zu helfen.
Ich wäre wirklich dankbar über Erfahrungsberichte… mit Medikamenten, ohne Medikamente, allgemein mit Kindern mit ADHS und Hochbegabung in der Schule… wie kann das klappen?
Ich könnte aktuell nur weinen und fühle mich total gelähmt… weil ich ihm aus tiefstem Herzen eigtl keine Medikamte geben möchte die so viele miese Nebenwirkungen haben, aber das Gefühl habe ich habe gar keine Alternative, wenn ich möchte das er lernen kann in der Schule und das er gut dort ankommt. Vielleicht kann mir hier auch jemand diese Angst in Bezug auf diese Medikamente mit eigenen Erfahrungen nehmen. Vielleicht sind die Nebenwirkungen ja gar nicht so schlimm? Vielleicht hat jemand Tipps für Alternativen?
Bei mir steht auch mit Fragezeichen im Raum Förderschule? Schulbegleiter? Oder einfach erstmal laufen lassen und gucken? Die Schule ist schon informiert und wir werden auch nochmal ein Gespräch mit dem Direktor führen vor der Einschulung… aber ich habe einfach Angst. Wenn er Zuhause ist kann er einfach sein wie er ist… seine Schwestern haben ihn sehr gerne und sind beide sehr empathisch und haben ein gutes Verhältnis zu ihm, auch uns stört es nicht, wenn er viel redet oder mehr tobt… klar es ist herausfordernd… aber das gehört zu ihm und macht ihn aus. Aber in der Kita ist es schwer… die Erzieher haben oft kein Verständnis für seine Besonderheiten und während andere Kinder ihn gut annehmen und sich freuen wenn er kommt, merkt man das viele Eltern ihn anstrengend finden und dadurch keinen Kontakt möchten… er hat zg trotzdem feste Freundschaften bei denen die Eltern entspannter sind und ihn nicht so negativ wahrnehmen… aber ich fürchte in der Schule mit 23 Kindern auf einen Lehrer wird es ja nicht leichter (er selbst hat auch einen hohen Anspruch an sich selbst und viel Angst vor der Einschulung… obwohl er auch endlich lernen möchte).
Ich hoffe es kann mir jemand weiterhelfen und wenn es nur ein paar aufmunternde Worte sind.
Ganz lieben Dank!
Tanja