Ich suche Rat von anderen Eltern bzgl Medikamentengabe

Hallo in Runde,

ich bin neu hier im Forum nachdem wir letzten Donnerstag für unseren 6-Jährigen Sohn nach einer umfassenden Diagnostik im SPZ die Diagnose ADHS+Hochbegabung bekommen haben. Gleich im Anschluss folgte der Ratschlag auf Medikamention, wobei sie vorher noch Blut abnehmen wollen, ein EG (meine ich) schreiben und generell Leber, Herz und Nieren untersuchen.

Für mich war es ein totaler Schock, dass sie direkt mit Medikamten um die Ecke kamen… keine Ergotherapie, keine allgemeine Therapie (er hat schnell ein sehr negatives Selbstbild… wobei sich das schon sehr gebessert hat in den letzten zwei Jahren), keine Alternativen… nein einfach nur Medikamente. Sie meinten man sollte nicht zuviel an ihm herumtherapieren da er ein sehr aufgeschlossenes und zugängliches Kind ist.

Seitdem lese ich viel und alles in mir schreit Nein ich will das nicht! Die Nebenwirkungen, der Vergleich, dass die Wirkung die Gleiche ist wie Kokain, das Risiko später eher süchtig zu werden, die Auswirkungen auf Größe und Gewicht… (er ist jetzt schon an der Grenze zum untergewicht). Mein Mann und ist der Ansicht einfach Mal ausprobieren, aber mir wird schlecht bei den ganzen Nebenwirkungen…: Depressionen (er ist doch eh schon so negativ im Denken und ich habe mehrere Fälle von Psychosen bei männlichen Vertretern in der Familie), Schlafstörungen (er schläft jetzt schon schlecht), Übelkeit, Herzrasen, usw…

Andererseits mache ich mir Sorgen um die Schule… ich habe Sorge, dass er nicht beschulbar ist… ich weiß nicht welche Schulform für ihn am Besten ist… und möchte einfach das die Einschulung gut für ihn läuft und positiv bei ihm hängen bleibt

Ich möchte einfach das er glücklich ist und dass er weiß weiß, dass er ein total toller, schlauer und wertvoller Mensch ist… ich möchte nicht, dass die Gesellschaft ihn kaputt macht, mit ihren Ansprüchen, nur weil er anders funktioniert als andere…
Er ist ein super empathischer kleiner Mensch mit ganz viel Liebe für seine Mitmenschen… und ich habe so Angst die falschen Entscheidungen für ihn zu treffen und ihm damit mehr zu Schaden als zu helfen.

Ich wäre wirklich dankbar über Erfahrungsberichte… mit Medikamenten, ohne Medikamente, allgemein mit Kindern mit ADHS und Hochbegabung in der Schule… wie kann das klappen?

Ich könnte aktuell nur weinen und fühle mich total gelähmt… weil ich ihm aus tiefstem Herzen eigtl keine Medikamte geben möchte die so viele miese Nebenwirkungen haben, aber das Gefühl habe ich habe gar keine Alternative, wenn ich möchte das er lernen kann in der Schule und das er gut dort ankommt. Vielleicht kann mir hier auch jemand diese Angst in Bezug auf diese Medikamente mit eigenen Erfahrungen nehmen. Vielleicht sind die Nebenwirkungen ja gar nicht so schlimm? Vielleicht hat jemand Tipps für Alternativen?

Bei mir steht auch mit Fragezeichen im Raum Förderschule? Schulbegleiter? Oder einfach erstmal laufen lassen und gucken? Die Schule ist schon informiert und wir werden auch nochmal ein Gespräch mit dem Direktor führen vor der Einschulung… aber ich habe einfach Angst. Wenn er Zuhause ist kann er einfach sein wie er ist… seine Schwestern haben ihn sehr gerne und sind beide sehr empathisch und haben ein gutes Verhältnis zu ihm, auch uns stört es nicht, wenn er viel redet oder mehr tobt… klar es ist herausfordernd… aber das gehört zu ihm und macht ihn aus. Aber in der Kita ist es schwer… die Erzieher haben oft kein Verständnis für seine Besonderheiten und während andere Kinder ihn gut annehmen und sich freuen wenn er kommt, merkt man das viele Eltern ihn anstrengend finden und dadurch keinen Kontakt möchten… er hat zg trotzdem feste Freundschaften bei denen die Eltern entspannter sind und ihn nicht so negativ wahrnehmen… aber ich fürchte in der Schule mit 23 Kindern auf einen Lehrer wird es ja nicht leichter (er selbst hat auch einen hohen Anspruch an sich selbst und viel Angst vor der Einschulung… obwohl er auch endlich lernen möchte).

Ich hoffe es kann mir jemand weiterhelfen und wenn es nur ein paar aufmunternde Worte sind.
Ganz lieben Dank!
Tanja

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Hallo Tanja,

willkommen im Forum.
Erfahrungsberichte mit jüngeren Kindern werden sicher noch etliche posten.

Zu den ADHS-Medukamenten kann ich dich aber beruhigen. Stimulanzien haben in der gesamten psychiatrischen Medikation eine Sonderstellung. Es gibt keine andere Medikamentenklasse, die auf das jeweilige Störungsbild eine derart hohe Effektstärke hat - und ebenso keine, die derart niedrige Nebenwirkungen hat.
Stimulanzien sind eine der ältesten heute verwendeten Medikamentenklassen (seit den 50er Jahren des letzten Jahrhunderts) und zigmillionenfach erprobt.

Ja, da draussen gibt es stark emotional bis zuweilen ideologisch gefärbte Meinungen dazu. In den 70er Jahren hatte Scientology eine entsprechende Kampagne gefahren.
Wenn man weniger auf Meinung und mehr auf Fachliteratur schaut, bleibt an der Kritik aber nicht mehr viel übrig.
Aber das ist nur die Faktenseite.

Ich wünsche dir einen guten Austausch hier :slight_smile:

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Danke für deine Antwort! Ich bin noch sehr neu im Thema und bin froh unter all den Artikeln und Studien ein Forum gefunden zu haben… mich überfordert diese Flut an Informationen die man zu dem Thema findet

Ich weiß ja nicht, welche Schwierigkeiten dein Sohn hat. Meiner hat soziale Probleme durch seine Impulsivität und Emotionen. Es war echt schwer die ersten Jahre in der Schule ohne Medikamente.

Mit Medikamenten ist es immer noch nicht gut, wir bekommen aber deutlich weniger Beschwerden.

Und ja, man kann ausprobieren und auch wieder absetzen, wenn es nicht passt, ohne Folgen. Evtl. Nebenwirkungen verschwinden dann auch mit dem Absetzen.

Liebe Tanja,
unser Sohn (8) hat auch eine HB und ADHS. Aus unserer Erfahrung: Medikamente sind hier sogar der wichtigste Baustein! Sie schaffen die Voraussetzung dafür, dass Ergo-oder Psychotherapie überhaupt erst Lernfortschritte erzielen können. Medikamente führen dazu, dass positive Erfahrungen gemacht werden, bezügl. der eigenen Leistung aber auch was soziale Kontakte anbelangt. Das steigert das Selbstwertgefühl.
Unser Sohn konnte sich aufgrund der völligen Überreiztheit gar nicht in Gruppen zurechtfinden. Inzwischen geht das viiiel besser. Auch die Handlungsplanung entwickelt sich. Da er theoretisch irre fit ist, ihm aber die konkrete Umsetzung seiner kreativen Ideen oft schwer fällt, ist auch das etwas, dass sein Selbstwertgefühl jetzt stärkt! Er merkt einfach, dass er mehr auf die Reihe bekommt! In seinen Schularbeiten findet sich zunehmend mehr Struktur , er knüpft Freundschaften, spielt in der Schule mit anderen Kindern…. u.s.w. Auf einen ergotherapeutischen Platz warten wir schon eine gefühlte Ewigkeit. Umso erstaunlicher, was nur durch Medikation zu bewegen ist.

Eine Schulbegleitung haben wir bewilligt bekommen.
Auf keinen Fall, würde ich abwarten und ihn „erstmal ankommen lassen“. Da ist der Frust vorprogrammiert.
Besser auf Nummer sicher gehen: Schulbegleitung beantragen und auf Medikation einlassen.

Es kann dauern, bis Ihr die passende Medikamention findet. Es hat bei uns fast ein Jahr gedauert. Es hat sich aber gelohnt.
Ganz liebe Grüße

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Hallo Tanjakg,

ich bin Mama eines Kindes, dass ähnlich aufgestellt ist, und wir hatten auch ähnliche Fragen.
Ich weiß nun nicht, wie weit Du Dich in die Thematik eingelesen hast.

Zur Medikation: wie geht es ihm denn zur Zeit, wie gut könnte er sich denn gerade auf eine Therapie gleich welcher Art einlassen und 30 oder 45 Min am Stück mitmachen?
Bei uns war es so, dass Medikation nötig war, jedoch parallel dazu Therapie (Ergo und Verhaltenstherapie) erfolgte. Was auch so war: das erste Medikament war kein Volltreffer, es wurde eines gesucht und gefunden, welches genau zum Kind passt und vertretbare Nebenwirkungen hat. Und nein, das Kind macht nicht den Eindruck, unter Kokain zu stehen.

Was die Schule angeht: Wenn die Förderschule nicht auf hochbegabte Kinder eingestellt ist, wäre das maximal mögliche Unterforderung - nicht erstrebenswert. Wir haben eine normale Schule genommen, die schreibt sich zwar Inklusion auf die Fahnen, bekommt es aber eher so la la hin. Es fehlt an Personal und Ausbildung.
Schulbegleitung ist regional verschieden geregelt, da bräuchtest Du Rat von Leuten aus Deiner Gegend.

Was die psychischen Erkrankungen angeht: ADxS unbehandelt führt oft zu weiteren Erkrankungen, Depressionen, Angststörungen… Also hilfst Du ihm leider auch nicht wirklich, wenn Du auf eine nötige medikation verzichtest.

So gerade meine Gedanken auf die Schnelle.

VG
aozora

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Danke für deine Erfahrungen :). Tatsächlich wurde uns geraten aktuell nur die Medikamente zu geben… wobei er die auch nur kriegen würde wenn die Untersuchungen von Herz, Nieren und Leber okay sind…
Unser Sohn kommt schon zurecht in der Kita, allerdings ist es sehr anstrengend für ihn und natürlich bricht es auch immer wieder aus ihm heraus in Form von Wutanfällen… gerade wenn er sich ungerecht behandelt fühlt.

Liebe Tanja,

ich kann dir vielleicht deine Angst nehmen oder wenigstens mildern.

Wie Kokain? Methylphenidat (Medikinet/Ritalin) nehme ich seit 20 Jahren, aber Kokain noch nie.

Jedenfalls wie ein Rauschgift wirkt es nicht, weder bei mir noch bei meinen Kindern (denen ich meine ADHS vererbt habe). Und die Gefahr süchtig zu werden ist bei uns ADHS-lern durchaus erhöht - aber nicht wegen des Medikamentes, sondern wegen der ADHS.

Was das Medikament betrifft, schützt eine passende Medikamenteneinstellung vor einer Sucht - weil man dann nicht etwas Anderes sucht, um das Gehirn zu beruhigen. Das ist bei einem 6-jährigen nicht wichtig, aber dann bei einem Jugendlichen! Die häufigsten Suchtstoffe bei den ADHS-Kids sind Tabak und Cannabis, das eine macht den Körper kaputt und das andere den Kopf, jedenfalls wenn man zu früh anfängt.

Daher ist es sehr wichtig, mit 12 oder 13 das Medikament nicht abzusetzen, wie es früher häufig gemacht wurde, sondern die Dosis anzupassen. Aber das ist ja noch etwas hin bei euch.

Jedenfalls sind diese Gefahren nicht kleiner für die ADHS-ler, die nie Medikamente genommen haben. Nicht die Gewöhnung ist das Problem, sondern das ADHS-Gehirn.

Ja, Eltern haben oft Angst vor den Medikamenten, aber seltsamerweise nicht vor der ADHS ohne Medikamente. Wobei Angst das falsche Gefühl ist, klar.

Meine Kinder haben sehr früh Methylphenidat bekommen, mit 5 bzw. mit 4, natürlich damals in sehr geringer Dosis. In dem Alter sind die Ärztinnen auch vorsichtig und warten eher noch eine Weile ab.

Mit 6 sollte man aber nicht abwarten, denn die Einschulung steht ja bevor. Es wäre grausam, ein Kind in der Schule erst einmal negative Erfahrungen machen zu lassen und erst dann mit damit zu beginnen, wobei man ja auch nicht einfach einen Schalter umlegt, sondern es kann ein paar Wochen dauern, bis die richtige Dosis gefunden ist.

Im Idealfall hat dein Junge sich mit dem Medikament besser im Griff und hat eine bessere Übersicht. Das hilft ihm, besser mit den neuen Eindrücken und Herausforderungen umzugehen. Unterhalte dich mal mit einem (erwachsenen) ADHS-ler, wie er (oder sie) sich ohne Medikament fühlt. Sozusagen im Nebel, emotional unausgeglichen, schnell überfordert und Unüberlegtes tuend. Kurz gesagt. Es ist ein gutes Gefühl, wenn das Karussell im Kopf mal still steht, man Ruhe hat zu überlegen und nicht gleich in jeden Streit einsteigt. Ich konnte das erst mit 37 erleben (jetzt bin ich 58), ich glaube, meine Kindheit wäre mit ADHS-Behandlung glücklicher gewesen.

Untergewicht - ja, das kann ein Problem sein, denn das Medikament mindert den Appetit. Aber nur, solange es wirkt. Morgens und abends kann das Kind dann wieder reinhauen. Ich bin ein leidenschaftlicher Frühstücker und Nach-22-Uhr-Esser.

Dann muss man eben häufiger mal Rührei zum Frühstück oder Bratkartoffeln abends servieren, damit die Kinder ihr Gewicht halten.

Kann aber auch sein, dass es bei deinem Kind gar nicht problematisch wird.

Viele Grüße und alles Gute
Falschparker

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Auch dir danke für deine Erfahrungen, unser Sohn geht seit einem Jahr zur Logopädie, die Übungen dort macht er laut Logopäde gut mit. 1 zu 1 ist es meistens kein Problem, man kann mit ihm auch gut Gesellschaftsspiele spielen, er baut gerne und viel Lego oder Magnete… in der Kita zt stundenlang und Sachbücher lässt er sich auch lange vorlesen und sitzt in Ruhe daneben. Die Schwierigkeit ist wirklich daß er nach dieser Zeit dann auch durch ist und ich denke 5h in der Schule schafft er nicht… und Gruppen… wenn es sehr laut und wuselig ist springt das oft auf ihn über und er doppelt es dann. Ich denke also eine Ergotherapie und ähnliches wäre unproblematisch… auch die Untersuchungen hat er gut mitgemacht. Die Dame beim IQ Test meinte sogar sie sieht bei ihm keine Aufmerksamkeitsschwierigkeiten… aber die anderen Untersuchungen haben dann das Gegenteil gezeigt. Ich würde sagen im Alltag ist er schon in der Lage 1-2h sich zu konzentrieren. Restaurantbesuche gehen auch… aber große Gruppen sind schwierig und das wird ja in der Schule so sein. Ach man… schwierige Entscheidung… aber ja man kann es ja nur rausfinden wenn man es versucht

Lieber Falschparker, ganz lieben Dank! Mir helfen die Erfahrungen hier wirklich weiter! Ich bin sehr dankbar dafür!
Und nein natürlich kriegt er kein Kokain xD ich habe nur über das Medikament gelesen es wirkt im Gehirn WIE Kokain :sweat_smile:.

Wie ist das mit dem Schlafen? Gibt es mehr Schlafprobleme oder hört das Medikament abends auf zu wirken und hat dann auch keine Auswirkungen mehr?

Willkommen im Forum.

Die folgenden Zeilen können teilweise kalt wirken, aber ich versuche es auf eine objektive Sichtweise zu relativieren. Ich bin kein Vater, aber ich spreche aus Sicht eines Spätdiagnostizierten der oft an sein Grundschul-Ich denkt und mit diesem Ich häufig „spricht“ wenn ich mich an Situationen erinnere.

Dann liest du das Falsche oder zu viel. Es gibt leider viel Schwurbelliteratur ohne jegliche Evidenz erkennt man selten. Medien können überfordert , manche Medien tun dies ganz bewusst.:wink:

Menschen trinken Alkohol ohne süchtig zu werden. Ich rauche 1-2 im Jahr Zigaretten als Genuss und bin kein Raucher. Viel mehr bin ich süchtig nach Süßkram, da habe ich mich weniger unter Kontrolle.:wink:

Wo steht dass die Nebenwirkungen kommen?
Bekommt er keine Medikamente bei einer Grippe oder sonstiger Erkrankung? Da stehen auch viele Nebenwirkungen, da reagieren die wenigsten dann aber besorgt. Isst er Süßigkeiten? Zucker ist eine Stimulanz die erwiesen süchtig macht und dennoch gibt es sie an der Supermarktkasse greifbar für jedes Kind und macht den Stoffwechsel kaputt. Trinkst du Kaffee? Koffein ist auch eine Stimulanz und wenn man werktags im Büro dieser Koffeinsucht nachgeht und am Wochenende auslässt, kommen die Nebenwirkungen. Ich kenne niemanden der Ritalin & co im Rahmen einer Sucht nimmt, für eine Sucht ist da einfach nicht das übliche Verlangen vorhanden.

Ihr habt eine Information. Ihr könnt mit und anhand dieser Information handeln, fördern und gestalten. Bei mir kam die Information erst mit 30 und ich wäre froh die Information schon mit 6 zu haben weil mein Leben weniger anstrengend und erfolgreicher wäre. So musste ich mich im Vergleich zu meinen Mitschülern in diesem System immer mehr anstrengen um ansatzweise ähnliches zu erreichen. Burnout, Depression und Sozialphobien sind die Nebenwirkung einer undiagnostizierten ADHS nach 30 Jahren.

Verbietet das jemand? Nein. Man bekommt nicht alles „frei Haus“ geliefert. Oft fehlen die Kapazitäten hierfür. Zudem die Medikamente erwiesenermaßen diese Therapien erfolgreicher machen. Ich spreche aus Erfahrung.

Bei dir ist auf der Gefühls- und Gedankenebene viel los. Verständlich. Aber diese Diagnose ist ja nichts schlimmes. Ich würde da prinzipiell schauen, dass du mit deinen Gedanken und Gefühlen klar kommst. Weil der Kleine wird es fühlen oder spürt es schon. Vlt. gibt es in der Umgebung eine Elterngruppe für Betroffene wo ihr euch austauschen könnt. Lokal werden die wissen wo wer welche konkrete Hilfe anbietet.

Das ist doch eine gute Ausgangsbasis. Kommunikation ist alles. Die Grundlage um zu besprechen wie es ihm geht, dass er sich mitteilt und dass er es immer mitteilen kann. Egal ob mit der Schule oder ob mit Medikamenten. Ihr könnt nicht wissen wie er sich fühlt wenn er es nicht mitteilt. Ich hatte keinen Haushalt wo es jemanden großartig interessiert hätte, wie es mir geht.

Es ist eine Grundschule. Und es ist auch ein System in das nicht jeder reinpasst. Aber das ganze Leben findet in einem System statt. So ist es halt - aber vielleicht passt er rein? Wer weiß? Zudem die Grundschule Fehler erlaubt. Man kann da leicht nachjustieren. Ein Kind muss nach der Grundschule nicht auf einem Gymnasium oder Realschule landen.

Es gibt solche und solche Erfahrungen. Ich schlafe mit Medikamenten ganz gut ein, genauso trinke ich manchmal abends 2 Espressos um besser zur Ruhe zu kommen und um besser zu schlafen. Sollte dies nicht der Fall sein, sollten die Medikamente nicht zu spät gegeben werden.

Ich wünsche euch das Beste.

Wenn man die hundertfache Menge nimmt, und zwar nicht oral, und dann nicht daran erstickt ist, könnte das vielleicht sein.

Aber das will ja niemand, es geht um eine ADHS-Regulierung und nicht um einen Rausch. Mit einem Messer kann man ein Brötchen schmieren oder einen Menschen verletzen, dann ist aber das Messer nicht schuld.

Der Vergleich hinkt wie jeder Vergleich. Wer ein Brötchen schmiert, kann sich versehentlich verletzen, Ritalin oder Amfetamin missbrauchen kann man nur absichtlich.

Abends einschlafen sollte weiterhin klappen. Mittagsschlaf könnte ein Problem werden. Ich habe früher öfters mittags geschlafen, seit ich Methylphenidat nehme, kaum noch.

Wobei es ja auch die paradoxe Wirkung gibt - mein Großer schlief mit einer kleinen Menge Methylphenidat besser ein. Das haben wir aber noch nicht mit 6 gemacht.

Und bei meinem Kleinen kam es gelegentlich vor, dass er völlig aufgekratzt aus dem Kindergarten kam und wie ein Flummi durch die Wohnung rannte, seine Nachmittagsdosis bekam und als diese wirkte sich hinlegte und für drei Stunden fest einschlief. Die Erklärung war, dass er ein Schlafdefizit hatte, das ihn zusätzlich hibbelig machte.

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Halli hallo,

Ui da sind aber viele Ängste und ein voller Kopf!

Zu erst - unsere Tochter wurde auch mit 6 Jahren mit Hochbegabung diagnostiziert. Mit 7 Jahren dann mit Aspergerautismus und ADHS.

Ich war von Anfang an offen für eine Medikation.
Durch den Leidensdruck den sie hatte und daraus resultierend unsere Leidensdruck, machte mir hier die Entscheidung einfacher.

Dein Sohn klingt etwas mehr nach ADS?

Grundsätzlich haben wir uns die Entscheidung aber auch nicht leicht gemacht. Immerhin sind es Kinder. Aber eben genau das macht es auch so wichtig es zu versuchen.
Ich kann dabei nur von mir sprechen. Ich habe ADHS. Meine Schulzeit und meine persönliche Entwicklung wurde massiv durch das ADHS beeinflusst. Daraus ergab sich eine unsichtbare Negativspirale die bis heute ihre Spuren hinterlässt.

Hätte ich damals eine Diagnose gehabt und die Möglichkeit das Medikamentös zu behandeln, ich wäre rückblickend einfach nur unfassbar dankbar gewesen.

Dein Kopf explodiert gerade mit allen eventuell eintretenden Problemen und Konsequenzen. Das war auch bei mir so. Die Kunst ist es, sich da nicht rein zu steigern, sondern rational zu bleiben. Eins nach dem Anderen angehen.

  1. Was ist jetzt gerade das wichtigste?
  2. Was kann ich jetzt nicht beeinflussen?
  3. Was ist jetzt Fakt? Was sind im Gegenteil Befürchtungen?
  4. Was sind meine Ideen für die künftige Unterstützung meines Kindes - Schulisch und Therapeutisch. (Verhaltenstherapie kannst du schon mal knicken - find ich)
  5. Wo kann ich mich noch weiterbilden… ?

Aus meiner Sicht bringt es jetzt gerade in diesem Moment nichts, sich wegen der Schule schon sorgen zu machen. Fragen kommen bei Lehrern allgemein besser an als „verlangen“.
Informier sie, frag was man allenfalls anbieten kann um ihn zu unterstützen, erzähl wie er tickt. Bestehe darauf dass man dir zuhört. Dokumentiere… Dann beobachte wieder und leite dann erst die nächsten Schritte ein.

Also a la:

  • Medikation ja/nein
  • Schulsituation - beobachten, Lehrer informieren, allenfalls Förderplan erstellen… Sonderpädagogische Massnahmen beantragen… etc. (ich kann nur für die Schweiz sprechen)
  • Anpassungen zu Hause - beobachten, was tut gut, wo brauchts pausen, was überfordert
  • Psychomotorik, Ergotherapie, Logopädie, andenken
    etc.

Die Medikation ist nicht gleich DROGEN. Es sind keine Rauschmittel. Die Schwurblerei, auch unter Fachpersonen geht mir gewaltig auf die Nerven!
ADHS Medikamente gleichen aus und stimulieren was zu wenig ist. Es sind KEINE klassischen Amphetamine wie man sie auf dem Drogenmarkt bekommt.

Nebenwirkungen kann es geben, muss aber nicht.
Dennoch hast du schon recht, dass du da ein offenes Auge für hast.
Unsere Tochter bekam zuerst Ritalin. Nach einem Monat hab ich das sofort abgesetzt. Sie hatte zu wenig profitiert und zu viele Nebenwirkungen.

Danach sind wir auf ELVANSE umgestiegen und siehe da - Wunderbar! Wir hatten wieder ein Leben, sie hatte es einfacher schon rein durch den Reizfilter den sie durch das Medikament bekam. Sie ist aufmerksamer, fokussierter, ruhiger, weniger aggressiv…

Der Appetit - ja! das ist ein Thema. Es kommt stark darauf an welches Medikament genommen wird, wann es genommen wird und wie lange es wirkt. Ich habe auf ein Retard Produkt bestanden. Wir halten es für besser, das Medikament nur einmal am Tag einnehmen zu müssen. Es wirkt auch nachmittags noch und fällt dann gegen späteren Nachmittag ab. Mittags mögen die Kids kaum essen. Hier gibt es aber einige Tricks! Sei es ein reichhaltiges Frühstück einführen. In der Pausenbox einen Lieblingssnack reinpacken. Egal ob es Schockoriegel sind oder was salziges. In die Getränkeflasche Vitaminsprudel reinpacken, oder Softdrinks mit Zusatzvitaminen. Beim Kochen ordentlich Fett, Protein und Ballaststoffe verwenden.

Schlafen kann anfangs eine Hürde sein. Das kann sich aber auch wieder legen. Eine feste Schlafroutine hilft enorm. Unsere Kinder brauchen abends auch 1-1,5h bis sie einschlafen. Sie müssen beide Einschlafbegleitet werden. Wir verwenden eine „Druckmethode“ zum runterfahren und dann kommt eine Fussreflexzohnenmassage… ich weis das klingt sehr übertrieben. Aber Druck - Tiefenwahrnehmung und Einschlafmeditation können sehr helfen.

Der Rebound muss im Augebehalten werden, klar!
IHR MÜSST EUCH WIRKLICH GENUG ZEIT GEBEN, und nicht gleich hin schmeissen wenn ihr ein Medikament ausprobiert. Es ist ein Wechselbad der Gefühle! Aber das Ziel ist eine Verbesserung für euren Sohn! Nachhaltig! Ich bin der Meinung, dass ihr eurem Kind am besten helft wenn es seine Gehirnfunktionen so eingestellt bekommt dass es arbeiten/lernen kann.
Ja es ist die Gesellschaft die verlangt das wir passen. Aber zu wenig von einem Botenstoff zu haben ist auch nicht die Lösung. Das Medikament wird genau dort ansetzten.

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Liebe Tanja,

ich berichte von meinem Sohn, inzwischen 17.

Er hat ADS. Bis wir das herausgefunden hatten, waren 15 Jahre vergangen. Was würde ich dafür geben, dass wir so früh eine Diagnose und Medikamente bekommen hätten.

Im Kindergarten ging es so einigermaßen, aber ab dem ersten Schultag wurde es nur schrecklich.

Der Sohn konnte die Informationen einfach nicht verarbeiten und umsetzen. Mühsam haben wir erarbeitet, dass 1+1 gleich 2 ist, dann sollte er es aufschreiben und es war aus seinem Kopf gelöscht. So war es mit allem. Lesen, Schreiben, rechnen.
Auch mein Sohn ist sehr sensibel, nimmt Stimmungen schnell auf, hatte keinerlei Selbstbewusstsein. Die Folge war, dass er ständig Mobbing ausgesetzt war.

Er nimmt seit zwei Jahren jeden Morgen eine Tablette Medikinet 30 mg retard. Gleich am ersten Tag der Eindosierung mit 5 mg konnte er sich plötzlich eine Vokabel merken - er konnte nach fünf Minuten „sun“ buchstabieren und das nicht mit „a“. Ich habe vor Erleichterung geheult …

Er sagt, wenn er die Tablette nicht nimmt, lebt er im Nebel. Bekommt kaum etwas mit und versteht nicht, was andere sagen (akustisch wie inhaltlich).

Die Ärztin hat die Devise ausgegeben: Iss, wann immer und was immer du willst. Also z.B. eine halbe Stunde vor dem Abendessen ein Stück kalte Pizza (hat keinerlei Einfluss auf das Abendessen), oder später eine halbe Prinzenrolle auf ex … :wink:
Er macht Rettungsschwimmen und fährt jeden mit dem Rad zur Schule. Inzwischen hält er sein Gewicht, es wird auch bei jedem Besuch kontrolliert und dokumentiert.

Fazit: Jetzt ist mein Sohn endlich der Mensch, der er ist. Ohne Medis war das nicht möglich.

Das ist unsere Geschichte in groben Zügen.

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Eine Lehrerin berichtete das mal schön plastisch von ihren Schülern mit ADHS, dass sie morgens in der ersten Stunde noch frisch dabei sind, und sie dann zuschauen kann, wie sie „volllaufen“. Ab dm Ende der ersten Stunde geht dann nichts mehr…

Theoretisch tun sie das auch. Nur: die Dosis macht das Gift. Und die Art der Gabe.
ADHS-Medis bewirken einen sanften, leichten Anstieg von Dopamin, ein langes Anhalten und einen sanften Abstieg. Drogenwirkung kommt von einem schnellen und sehr hohen Anstieg, kurzer Dauer und einem schnellen Abfall.
Das lässt sich mit einem Schlagloch in der Straße vergleichen. Medikamente machen nur genau dieses Schlagloch zu. Drogen kippen einen ganze Lasterladung drauf und machen einen heftigen Buckel.
Du kannst es auch mit Insulin vergleichen. Für jemanden, der einen Insulinmangel hat, sind sie ein Segen. Für jemand, der keinen Mangel hat, sind sie giftig.

Ich selbst würde grundsätzlich auch eher empfehlen, zuerst einfach mal nur die Medikamente auszuprobieren. Oft können Sie einfach das Neurotransmitterdefizit im Gehirn ausgleichen, und damit regeln sich alle weiteren Probleme von selbst.
Nach einem Jahr sieht man, ob noch Probleme da sind, die aus dem Verhalten selbst kommen, die also erlernbar wären. Dann ist eine Psychotherapie sinnvoll.

In den meisten Fällen sind ADHS Medikamente schon deswegen nötig, weil sie überhaupt erst die Therapiefähigkeit herstellen. Bei ADHS ist die Lernfähigkeit beeinträchtigt. Das meint nicht nur Vokabeln, sondern insbesondere auch die Fähigkeit, sich an Umweltbedingungen anzupassen. Wenn Medikamente die Lernfähigkeit herstellen, kann ein Mensch häufig aus den normalen Umwelterfahrungen so viel lernen, dass er eine adäquate Verhaltensweise entwickeln kann. So wie es jeder Nichtbetroffene ganz natürlich tut, wenn er Erfahrungen mit der Umwelt macht.

Zum Abschluss würde ich dir gerne noch empfehlen, mal bei ADxS.org in das Kapitel „Folgen von ADHS“ reinzulesen. Es ist hilfreich, wenn man einen Überblick hat, was die Folgen eines nicht behandelten ADHS sind. Diese werden meistens drastisch unterschätzt. Dort findest du auch Studien und Ergebnisse, was Medikamente positiv bewirken können, also zum Beispiel dass sie das Risiko, dass Betroffene eine Sucht entwickeln, deutlich verringern, ebenso das ansonsten 4-5 fach erhöhte Risiko einer komorbiden Depression oder Angststörung.

Bitte entschuldige, dass ich so nüchtern sachorientiert unterwegs bin. Aber ich denke, als eine Stimme im Chor ist das ganz hilfreich und zusammen mit all den anderen Meinungen hier kriegst du ein gutes Gesamtbild.

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Hallo Tanja,

ich bin keine Mutter sondern Spätdiagnostiziert, mit 36.
Ich hätte mir gewünscht, dass meine Eltern sich so engagiert hätten wie du und sich an andere Betroffene wenden, die ihnen ihre Ängste nehmen können.

Mir hätten Medikamente damals sehr geholfen. Ich hätte weniger Probleme in der Schule gehabt (so wie es lief habe ich jedes Extrem mitgenommen inkl. Mehrerer Schulverweise, weil ich regelmäßig frustriert war und ausgerastet bin und meine Gefühle nicht unter Kontrolle hatte), wäre nicht zur Zielscheibe jahrelangen Mobbings geworden (oder vielleicht doch, aber aus anderen Gründen) und wäre nicht in der Spirale gefangen gewesen aus „schlau aber faul“ und „aus der wird eh nix“.
Im Kindergarten ging es noch, da war ich halt ein rüpelhaftes Kind, aber ab der ersten Klasse ging der Höllenritt los.

Damals gab es nicht so viel Wissen und Forschung. Heute weiß man so vieles besser.
Ich sehe es ebenfalls so, dass du deinem Kind mit den Medikamenten erst die Möglichkeit gibst, sein Potenzial zu entfalten und auch andere Therapieansätze zu kombinieren.

Ich hatte übrigens selber große Angst, mit den Medikamenten zu beginnen. Ab dem zweiten Tag wusste ich, dass es die richtige Entscheidung war. Wenn ich das schon im Alter deines Kindes gehabt hätte, hach…

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Ich bin unter Zeitdruck, daher kurz aber mir ist es wichtig zu antworten:
Alle Medis haben Nebenwirkungen auch Nasenspray oder Hustensaft. Wichtig ist, das für und wieder abzuwiegen.
Ich habe meine Diagnose erst letztes Jahr mit 50 Jahren bekommen. Sie erklärt mein ganzes Leben welches nur ein Kampf war und von Depressionen, Versagensängsten und Zusammenbrüche geprägt war. Ich bin so glücklich, durch die Medikamente endlich Ruhe im Kopf zu haben. Keiner, der kein ADHS hat, kann nachvollziehen wie ADHS ist und was es mit einem macht, wenn man anders tickt. Erst mit Medis kann ich auch lernen, Strategien zu erlernen um mit der ADHS gut leben zu können. Meine Kinder habe ich direkt auch testen lassen, damit sie nicht den gleichen Leidensweg gehen müssen. Mein großer (15) hat auch ADHS und ist seit ein Paar Wochen in der Eindosierung. Wichtig Ist, dass man langsam und ganz klein anfängt. Ja, er leidete in der Anfangszeit an Appetitlosigkeit. Wichtig ist, gerade bei retardierten Medis, dass vorher gegessen wird. Auch er hat zügig gemerkt, dass sich die Medis positiv auswirken und er sich konzentrieren konnte. Die Medis bauen keinen Spiegel auf, dass heißt, keine Medis auch keine Wirkung. Ich finde es Toll, dass du dich mit der Thematik auseinandersetzt. Wichtig ist auch, dass die Höhe der Medis und auch die Dauer der Wirkung sehr individuell ist. Daher so wenig wie nötig, nicht mehr als nötig. Langsam niedrig starten und langsam höher dosieren. Alle weiteren Therapien machen erst Sinn, wenn die Medis wirken. Denn wie soll ihm eine Therapie helfen, wenn er sich darauf weder konzentrieren noch " spüren" kann. Viele ADHSler lernen auch Gefühle und Emotionen erst richtig kennen, wenn die Medis wirken und sie erst dadurch in der Lage sind, diese auch einzeln zu spüren. Gerade vor der Einschulung würde ich raten zu beginnen, damit er mit Schulbeginn erst gar nicht in die Situation kommt, dort nicht klarzukommen. Ich hoffe, ich konnte dir etwas Ängste nehmen. Belese dich in ADHS damit du „Spezialisten“ wirst. Lass dich nur bitte nicht von veralteten Meinungen verunsichern. ADHS ist keine Modediagnose. Nur wurde sie nie vernünftig kommuniziert. Ähnlich wie Depressionen.Andere Länder sind da viel weiter als wir. Ich wünsche dir und deiner Familie alles Gute. PS wenn möglich, suche Kontakt zu Eltern mit Kindern mit ADHS. Der Austausch auch die Kinder untereinander ist Gold Wert. Gerade als ADHSler endlich mal unter Gleichen zu sein, die einen verstehen und man sich nicht erklären muss weil der andere das auch so kennt, ist wirklich eine Wohltat.
Typisch ADHS war mein Text doch nicht kurz :wink:

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Hallo liebe @tanjakg ich verstehe Deine Ängste bezüglich einer Adhs Medikation bei Deinem erst 6 Jahre alten Kind sehr gut.
Leider kann ich wegen einer Medikation nichts sagen, da meine beiden Kinder während ihrer Schulzeit, und bis heute nie Medikamente brauchten, da meine beiden Kinder immer ehr still und sehr ruhige Naturen waren, und beim lernen brauchten sie keine Unterstützung von mir, oder jedenfalls nur selten, und eigentlich waren sie in ihrer Schulzeit bis zur Oberstufe geistig eigentlich mehrheitlich ehr unterfordert, statt überfordert, heisst der Lehrstoff war nicht zu anspruchsvoll für sie, erst nach der Oberstufe mussten auch sie dann mal für Prüfungen damit anfangen mal für anstehende Prüfungen vorher zu „lernen“.
Die Probleme lagen ehr darin mit anderen Mitschülern Freundschaften zu schliessen, da die meisten anderen Kinder eben ehr das Gegenteil von meinen Kindern waren, heisst laut und zum Teil sogar aggressiv, und leider gab es auch Mobbing in den Schulen, und darin bestanden eigentlich die Hauptprobleme in den öffentlichen Schulen, und halt damit das die wenigsten Schulen dafür ausgerichtet sind, in meistens viel zu grossen Schulklassen, sowohl auf die lauten, als auch auf die stillen Kinder eigentlich wirklich pädagogisch richtig eingehen zu können, sondern halt einfach das übliche Schul Programm runter gespult wurde, eben ohne wirklich auf die einzelnen Kinder dabei einzugehen, sondern wie immer, halt der Noten Druck wichtiger war, statt sich darum zu sorgen das die Kinder dort wirklich alle gut aufgehoben sind.
Was weiss ich, jedenfalls dachte ich damals darüber nach ob ich meine Kinder auf eine Rudolf Steiner Schule schicken sollte, aber eigentlich nach meinem Geschmack lieber auf eine Montesorri Schule.
Doch erstens war weder die eine noch die andere Schule in der Nähe, und zweitens stellte sich mein Exmann gegen meine Überlegungen bezüglich einer Privatschule quer, und ja natürlich, denn das muss man sich ja ausserdem auch echt erst mal wirklich leisten können.
Wie auch immer, falls sich aber beide Eltern einig darüber sind, dass eine Privat Schule vielleicht die bessere Wahl sein könnte, und man sich das finanziell auch leisten könnte, dann wäre das eventuell eine Möglichkeit um seinen Kindern eine bessere Schulzeit zu ermöglichen, zumindest solange bis es glaube ich bis zur Oberstufe möglich ist. :heart:

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Love it! Nailed it! :kissing_heart::upside_down_face:

Ich habe geweint als du geschrieben hast, dass du vor Freude geweint hast, als dein Sohn erste positive Schritte durch das Medikament gemacht hat. Ich fühle das so weil es mir bei mir selber so erging als ich dank den Medikamenten erstmals mit meinem jüngsten Sohn 20 Minuten am Stück ein Kartenspiel gespielt habe. Das erste Mal ganz bewusst und nur wir Zwei und das Spiel. Keine anderen 50000 Gedanken. Ich kann das so gut nachvollziehen, wenn dein Sohn sagt " ohne Medikamente ist da Nur Nebel" . Bei mir ist das zwar kein Nebel sondern ein Hurrikane in dem ich gefangen bin. Ich selbst habe meine Diagnose erst letztes Jahr mit 50 Jahren bekommen. Nie mehr ohne Medikamente! Mein großer (15) ist Jetzt in der Eindosierung und auch er merkt und ist glücklich, dass er sich konzentrieren und Dinge lernen kann. Bislang war das nur im Hyperfokus möglich und nicht bei Dingen die er lernen muss, ihn aber nicht interessieren. Mein jüngster (11) kommt zur Ruhe, wenn er sich beim Handball aber nur auf der Position des Verteilers/ Spielführer auspowern kann. Also Bewegung plus intensive Kopfarbeit. Noch kommt er ohne lernen zu müssen in der Schule klar. Mal sehen wie lange. Alles Gute für Euch

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