Ich will endlich nachhaltig Ordnung schaffen

Ich habe mehrmals versucht, in einer großen Aufräumaktion
mein Zimmer bzw. Keller in Ordnung zu bringen. Das hält
dann auch ein paar Wochen, aber so wirklich lange hält
das nicht an.

Es beginnt mit iner „nur mal eben“ abgestellten Kiste oder
Gegenstand, wo ich dann später einen Platz für suchen will,
aber irgendwie kommt es nie dazu und eins führt zum nächsten.

Ich bin ja schon heilfroh, wenigstens den Tisch, wo ich am PC
sitze, weitestgehend ordentlich zu halten bzw. eine Hälfte
des Raumes.

Da es aber trotzdem immer wieder zu teils heftigem Streit
kommt, weil es ansonsten halt noch zu unordentlich ist,
wollte ich mal fragen, ob ihr da Lösungsansätze habt, wie
man die Ordnung einerseits schafft, aber auch hält.

Ich habe schon so Methoden mit 3 Kisten zum behalten,
überlegen oder weg tun ausprobiert oder halt Teilbereiche
zu ordnen, aber irgendwie fruchtet davon nichts so wirklich.

Was meint ihr, wie kann man das schaffen?

Was nutzt ihr für Ordnungsmethoden?

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Huhu,

Schau mal oben im grünen Kasten, oder hier, ob da etwas für dich passendes dabei ist:

https://adhs-forum.adxs.org/t/idee-landkarten-linksammlung-die-besten-threads-zum-thema-xyz/15599?u=sneedledeedoo

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Das ist Dauerthema bei ADHSlern. Mit der Suche wirst du da einiges finden.

Aus eigener Erfahrung: Es gibt Phasen wo es besser klappt und Phasen wo ea gar nicht funktioniert.

Ich hab bisher keine nachhaltige Lösung für mich gefunden und nehme mich da nicht mehr so hart.

Weniger ist prinzipiell mehr. Also wenig Sachen besitzen. Minimalismus halt.

Meistens fehlt mir die Motivation.

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Hallo @ADHS-Chaot mein Geheim Mittel um Ordnung zu schaffen heisst vor allem Minimalismus.

Z.B. Regale mit diversen Kisten und Körben oder Schachteln drin die sich z.B. farblich oder vom Material her unterscheiden, oder auch solche die beschriftbar sind, sind ein praktisches System um sich etwas einzuprägen, heisst zur Gedanken Stütze, damit man noch weiss wo was ist.

Was aber in meinem Fall nicht nötig ist, da ich in einer kleinen Wohnung lebe, und da zum Glück sowieso alles überblickbar bleibt, da ich mich in meiner Wohnung ja nicht „verlaufen“ kann, heisst noch andere Zimmer zur Verfügung hätte um dort irgend welchen Kram deponieren zu können.

Wichtig ist das man lernt gewisse Dinge wie ein Roboter zu tun, immer der gleiche Ablauf, immer der selbe Handgriff, immer der selbe Abstell Ort, so das man seine Sachen so einräumt das man seine Sachen im Dunkeln finden kann, so als wäre man blind.

Denn man stelle sich mal vor, wie bewundernswert sich blinde Menschen in unserer Welt zurecht finden, deshalb finde ich das auch ein gutes Beispiel.

Könnte ich meine Umwelt nicht sehen, müsste ich sie spüren, ich müsste mich auf meine anderen Sinne verlassen und ein gutes Erinnerungsvetmögen haben.

Müsste genau wissen wo was steht, damit ich nicht darüber stürze, oder ausrutsche, oder stolpere, oder was auch immer mich ansonsten bedrohen könnte, ich müsste stets wissen wo was ist oder steht.

Vielleicht hilft es einem ja mal wenn man versucht sich so bewusst wie möglich in seiner Wohnung zu bewegen, sich etwas einzuprägen, sich gedanklich vorzustellen wie der Küche Schrank aussiehst, wo was steht und wie die Dinge genau aussehen.

Und dann wie gesagt, Automatismen einführen, die Schlüssel immer auf dem selben Teller, (in einer Schüssel, auf einem Deckchen, was weiss ich), einfach immer in der Nähe der Tür, wo ich den Schlüssel immer ablegen kann wenn ich zur Türe rein komme.

Wenn ich zur Türe raus gehe die Schlüssel immer sofort in die Hosentasche stecken, (oder Handtasche, oder Rucksack, egal was man halt am liebsten mag), Hauptsache man macht immer die selben Handgriffe.

Und sollte man den Schlüssel doch mal verlieren, denn Missgeschicke können halt trotz allem mal passieren, dann ist es von Vorteil wenn man immer den selben Weg geht, so ist die Chance grösser das man den Schlüssel vielleicht auf dem Weg noch mal findet.

Das einzige was trotz allem Automatismus und Minimalismus eine Herausforderung bleibt ist dann noch der innere Schweinehund, heisst seinen Mangel an Motivation zu überwinden um bestimmte Dinge zu tun, z.B. seine Aufschieberitis zu überwinden, was meiner Meinung viel schwerer ist als die Sache mit dem Ordnung halten.

Ich lese interessiert mit. Denn genau das Thema Ordnung gehört zu meinem Hauptbaustellen. -
Ich habe immer mal Phasen, wo es mir etwas leichter gelingt, aufzuräumen und Ordnung zu halten. Aber sobald es stressig wird, falle ich wieder ins Chaos.

Was ich Dir generell nur raten kann, ist: So wenig Dinge wie möglich zu besitzen. Miste regelmäßig aus. Denn umso weniger Dinge Du besitzt, desto mehr Übersicht hast Du über Deinen Besitz, desto leichter fällt auch das Aufräumen.
Ordner, Kisten, Mappen, beschriftete Kartons können auch eine große Hilfe sein.
Aber man muss die Sachen konsequent immer wieder an die Plätze zurück räumen. Sonst funktioniert das alles nicht.
Bei mir Zuhause noch schwieriger, weil meine Kinder auch AdHs haben und wir alle große Chaoten sind. Da ist es schon eine große Herausforderung. :see_no_evil::see_no_evil:

Ich gehe da philosophisch ran.

Es gibt keinen Zustand der Ordnung. Es gibt einen Zyklus von Ordnung und Unordnung, und Du bist immer irgendwo in dem Zyklus. (1)(4)

Was für andere Chaos ist, kann für uns genau die Ordnung sein, die wir brauchen. (2)

Nur wenn es für uns Chaos und schwer zu überblicken ist, besteht Handlungsbedarf. Und natürlich, wenn’s eklig wird. (3)


(1) Das setzt natürlich voraus, dass Aufräumen irgendwie stattfindet, aber es bedeutet eben auch, dass hier und da mal was wegräumen schon zählt. Es muss nicht immer alles blitzsauber sein. Ich muss nur alles finden können.

(2) Muss natürlich nicht gleich Chaos sein. Wichtig ist, wie gesagt, die Ordnung, die für dich funktioniert, nicht die, die für andere nach Ordnung aussieht. Ordnung kann auch heißen, dass alles auf gut sortierten Stapeln liegt, die um den Schreibtisch verteilt sind. Für mich heißt Ordnung auch, dass überall Taschentücher rumliegen, damit ich im Ernstfall nicht nach welchen suchen muss.(5)

(3) Putzen und Aufräumen sind zwei verschiedene Dinge, und das eine setzt natürlich ein bisschen das andere voraus. Aber auch dann sind Abkürzungen erlaubt. Nicht gleich die ganze Wohnung. Heute mal nur die Tische. Oder den Fußboden.

(4) Wichtig ist auch, die Ordnung so zu gestalten, dass sie sich mit ein paar Handgriffen wiederherstellen lässt, die sich leicht zur Gewohnheit machen lassen. Vor Allem wenn es sich um wiederkehrende Häufen handelt. Zum Beispiel nicht jede Schraube nach dem Schrauben in die dafür vorgesehene Schraubengrößenschublade, wo Du sie beim nächsten Schrauben mühsam wieder hervorholen musst. Manchmal kann auch einfach alles in eine Kiste gehen und die Kiste dann in ein griffbereites Regal. Aber das Ein- und Wegräumen der Kiste, das muss dann eingehalten werden.

(5) Anderes Beispiel: Weil ein Regal, das ich auf der Straße gefunden hatte, nicht ganz passte, steht es jetzt quer, ca. 30cm in den Raum hinein. Dahinter ist nur die Tür, ist schon okay. Der 30cm-Vorsprung ist jetzt meine Ablage für Dinge, die ich in den nächsten Tagen brauchen werde. Da liegt das Zeug dann unordentlich, aber dafür auch sehr offensichtlich und praktischerweise gleich bei der Tür, und ich vergesse es nicht mehr so leicht.

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Ich habe für mich jetzt eine Methode adaptiert, die ich
von meiner Mutter gehört habe und darin besteht, jeden
Tag 15 Minuten mit Aufräumen bzw. Organisieren zu verbringen.

Ich mache es mit 25 Minuten, weil das passt für mich besser, aber im
Prinzip ist es genau so.

Ich stelle mir einen Timer, nehme mir dann ein Regal, Tisch oder
sonst was vor, mache das fertig und wenn Zeit über ist, noch
was anderes.

Das mache ich seit einer Woche und ich laufe nicht Gefahr, mich
zu übernehmen und dann irgendwann die Lust zu verlieren.

Außerdem habe ich Zeit, mich an die neue Ordnung zu gewöhnen,
da ich sonst die Sachen wieder an den alten vorherigen Platz stelle
oder nicht wieder finde.

Ich muss mal schauen, wie gut das auf lange Sicht funktioniert.

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Ich liebe diesen Satz.

Inspiriert mich zu „Jahreszeiten der Ordnung“. Hier wird es auch wieder Zeit für Frühling und Schneeglöckchen und Krokusse, die sich als kleine Inseln der Hoffnung durch das Chaos kämpfen.

Stemmen wir uns gegen die Entropie und halten den Glauben an den unbesiegbaren Sommer in uns wach…?

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