Ich bin seit zwei Wochen total erschöpft und kriege nichts geregelt. Das Chaos in meinem Kopf macht mich fertig. Ich kann mich nicht konzentrieren und ich bin super vergesslich.
Im Sommer habe ich das MPH pausiert und das AD reduziert. Das hat erstmal ganz gut funktioniert. Aber seit zwei Wochen bin ich wieder in der Depression und das ADHS zeigt sich wieder. Ich habe alle Medikamente auf Normaldosis gestellt. Beim MPH habe ich das Gefühl es wirkt nicht mehr. Ich könnte den ganzen Tag schlafen.
Vielleicht hat jemand einen Tipp was ich machen kann. Mich kostet das nichts tun richtig Kraft. Am Donnerstag habe ich Termin beim Psychiater und ich wüsste gerne wie ich die nächsten Tage überstehen soll.
Hört sich so an, als ob Dein Körper dringend Erholung braucht. Möglicherweise hat das Absetzen/Runterdosieren der Medis „ganz gut funktioniert“, aber Deinen Körper zu sehr beansprucht. Das Kompensieren von ADHS-Symptomen kostet unheimlich viel Energie - auch wenn man es nicht sofort merkt.
Die Müdigkeit könnte auch am Hochdosieren des AD liegen. Ist ja bei AD eine übliche Nebenwirkung. Hast Du langsam runterdosiert und auch langsam wieder rauf? (Welches AD und welche Dosierungen?)
Wie lang war denn die Pause?
War das alles mit dem Arzt abgesprochen?
Ich habe einfach so das MPH weggelassen und das AD reduziert. Manchmal habe ich keine Lust mehr Tabletten zu nehmen. Ich denke immer jetzt bin ich stabil und kann reduzieren. Das war keine gute Entscheidung.
Ich merke das ich einfach schnell wieder abrutsche und wohl immer auf Medikamente angewiesen bin und bleibe.
Du hast sicher Recht das ADHS und die Depression mich unbemerkt geschlaucht haben. Seit heute bemerke ich eine Verbesserung. Obwohl ich schlecht geschlafen habe und die Baustelle vorm Haus mich pünktlich um halb acht geweckt hat, bin ich relativ fit. Mein Kopf ist endlich ruhig. Mir tut das MPH richtig gut und ich sollte aufhören mir darüber Gedanken zu machen ob ich je ohne Medikamente leben kann. Das wird wahrscheinlich nie der Fall sein.
Heute geht es mir richtig gut. Das MPH hat mir geholfen meine Panikattacken vor dem Autofahren zu überwinden. Und dafür bin ich sehr dankbar und Autofahren macht wieder Spaß.
Am Donnerstag bin ich beim Psychiater und werde ihm von meinem Auslaßversuch berichten. Er ist sehr einfühlsam und immer dem Patienten zugewandt. Ich bin immer noch dabei ADHS in mein Leben zu integrieren. Jahrelang habe ich gegen meine Persönlichkeit gelebt. Die schwere Depression hat dem ein Ende bereitet.
Eine Therapie möchte ich zusätzlich machen.
Ja genau ohne Medikamente klappt es nicht. Und wenn das ganze Theater wieder von vorne los geht bin ich kein Mensch mehr. Ich bin auch ü 50 und im November 23 diagnostiziert worden. Mit MPH hat das von Anfang an super geklappt. Ich habe mich nach 25 Jahren schwerer Depression zum ersten Mal wieder wie ein Mensch gefühlt. Natürlich bin ich nicht mehr belastbar und das ändern auch die Medikamente nicht. Jetzt habe ich den entgültigen Beweis und ich werde einen Antrag auf Erhöhung vom GdB beantragen. Und ohne Medikamente bin ich krank und noch schlechter drauf. Das ist es mir nicht wert.
Seit ein paar Tagen wirkt das MPH wieder. Trotzdem ist mein Gehirn noch total chaotisch.
Ich denke das liegt an der Baustelle vor unserem Haus. Der Lärm verursacht Stress im Unterbewusstsein. Jetzt Versuche ich wenn es zu laut wird mit den Ohrstöpseln etwas Ruhe zu finden.
