Immer überdosiert bei niedrigen Dosen jedes Medikaments

Ich habe zwar bisher nur 2 Medikamente ausprobiert, medikinet und elvanse, allerdings passierte bei beiden etwas ähnliches.

Bei selbst niedrigen Dosen wie 10 mg hatte ich Nebenwirkungen die auf eine Überdosis hinwiesen, egal wie lange ich sie genommen habe. Bei einer höheren Dosis wurde es nicht wirklich besser, teilweise schlimmer.

Bei Medikinet hatte ich einfach nur konstant Stundenlang starke herzrasen und Panik.

Bei Elvanse hatte ich herzrasen und weitere ungewöhnliche Nebenwirkungen, die sich je nach Zykluswoche immer geändert haben. Herzrasen (110 im sitzen), Muskelschwäche, nervosität, schwäche und extremes physisches unwohlsein bei Bewegung, innere unruhe, zittrige Gliedmaßen, Reiz überempfindlichkeit und dazu war die Wirkung immer mal da, mal nich, je nachdem was ich gegessen habe.
Nur eine Woche vor meiner Periode wenn meine Hormone sich veränderten, haben die Medikamente tatsächlich irgendwie geholfen.
Das hat mich extrem verwirrt, bis ich es erstmal herausgefunden habe und meinen Arzt warscheinlich so generft, dass er nicht mehr auf meine Emails antwortet und mich zu einem anderen Arzt gewechselt hat, welcher nicht einmal richtiges Deutsch kann und mir ohne ersichtlichen Grund Antidepressiva für die Konzentration verschrieben hat? Eine Eindosierungstabelle oder ähnliches habe ich auch nicht bekommen.
Er ist mir extrem unsympatisch weil er nicht richtig mit mir kommuniziert und ich möchte nicht wirklich zu einem weiteren Termin mit ihm, aber ich möchte auch wirklich ein Medikament finden das mir villeicht hilft.

Wenn ich ihm per Email eine ernsthafte Frage über ein medikament stelle, schreibt er einfach, „Neue Termin ausmachen“.

Das alles macht mir echt angst, ich traue mich nicht wirklich ein weiteres Medikament zu probieren. Meine Hoffnung ist echt im Keller weil mein Körper so dumme komplexe Bedürfnisse hat. Mein Metabolismus ist extrem schnell weswegen es so scheint, als würde mein Körper die Medikamente viel zu schnell verarbeiten. Zumindest ist das meine Schätzung was los ist. Und noch dazu wirken sie wegen meiner Periode jede Woche anders. Ne echt, ich weiß nicht mehr weiter.

1 „Gefällt mir“

Hallo SteinEsser,

Das klingt ja sehr belastend was du gerade durch machen musst.

Sag sowas nicht, jeder Körper ist komplex und hat seine Eigenheiten, man muss damit lernen umzugehen, was nicht immer einfach ist.

Welches Antidepressiva denn?
Welche Fachrichtungen hat dein neuer Arzt denn?

Wie lang bist du schon in Behandlung, wann und von wem ( der vorherige Arzt? ) wurde die Diagnose des ADHS festgestellt?

Vielleicht melden sich hier noch ein paar Leute im Forum und können dir ein wenig bei den Medikamenten und der Dosierung helfen bzw. Tipps geben.

Hast du aktuell noch besonderen Stress am laufen bzw im Hintergrund noch psychische Probleme, die du grade verarbeitest ?

Naja die Schule ist momentan sehr stressig, eben weil das Medikament nicht richtig wirkt und ich mich nur schwer motivieren kann zu arbeiten. Sehr viele arbeiten und Präsentationen.

Vor ungefär 2 jahren oder sogar ein wenig mehr wurde ich von einer psychologin diagnostiziert. Diese mochte ich nicht besonders und bin inzwischen bei einer anderen in behandlung.

Erst seit Mai dieses Jahres bin ich in medikamentöser behandlung bei einem Arzt spezialisiert auf ADHS. Gottseidank hat dieser heute morgen wieder per Mail geantwortet, er war krank. Hoffentlich muss ich dem anderen nie wieder schreiben.

Das Antidepressiva das mir verschrieben wurde ist Duloxetin.

Was hat der ADHS Spezialist zum Duloxetin gesagt?

Hallo @SteinEsser,

hast du schonmal eine Therapie gemacht ? Bzw. hast du vor eine zu machen ?
Das hilft für Achtsamkeit des eigenen Körpers. Dein Körper ist mit absoluter Sicherheit nicht dumm. Solche Selbstaffirmationen bitte niemals zur Gewohnheit werden lassen. Das ist Gift für die Seele.

Aus deinem Text lese ich sehr starken Frust heraus, mit Frust wirst du nicht weiterkommen.
Das habe ich selbst am eigenen Leib lernen müssen.
Musste den Frust bzw. die Überforderung erstmal therapieren, bevor ich mit einer Medikation starten konnte.

Im ersten Schritt würde ich an deiner Stelle einen neuen Arzt/Psychiater aufsuchen.
Ohne „kompetenten“ Arzt wirst du leider immer in dieser Ungewissheit leben.
Hier hilft tatsächlich je nach Bundesland der kassenärztlicher Verbund.
Du kannst hier am Telefon dein Leiden teilen und dich für einen Arztsuche hinterlegen lassen. Der Verbund wird dann für dich einen geeigneten Arzt suchen.

Im zweiten Schritt bitte ich doch von keinem Medikament eine sofortige Wunderheilung zu erwarten.
Lege hier auch nicht deine ganze Hoffnung rein.
Denn ADHS Medikamente sind in der Auswahl begrenzt. Es gibt einige Betroffene die bei keinerlei Medikation eine Lösung gefunden haben.
Deshalb empfehle ich dir hier eher den Fokus auf eine Therapie begleitend durch Medikation zu legen. :blush:

Ich wünsche dir alles Beste!!! :muscle:t2:
Du wirst früher oder später zu einer Lösung kommen.
Geduld ist hier das A und O…Ich weiß wie schwer das sein kann.

Die richtige Erwartungshaltung ist bei der Suche und Auswahl von Ärzten und Medikamenten wichtig.

VG
Chris

2 „Gefällt mir“

Was war denn deine niedrigste elvanse dosierung?
Wahrscheinlich bist du einfach nur sehr sensibel für stimulanzien. Denkbar ist dann die Kombination mit clonidine z.b. Das senkt die körperlichen Symptome. Alternativ mal eine super niedrige dosierung wie elvanse 10mg probieren.

Aber am wichtigsten wäre wohl erst mal einen neuen kompetenten Arzt zu finden.

Es gibt auch viele Personen, die bei einer Unterdosierung starke Nebenwirkungen haben. Überdosierung und Unterdosierung hat oft die gleichen bzw sehr ähnliche Symptome. Überdosierung ist meist die intuitive Antwort aber wenn es eine Unterdosierung ist hilft natürlich das ausprobieren einer niedrigeren Dosis nicht weiter. Ich kann das mit deinem zusätzlichen Medikament nicht einschätzen, aber ein paar Tage eine höhere Dosis zu probieren, könnte potentiell helfen.

Hallo,
Aufgrund meiner Komorbiditäten kann ich ebenfalls nur Mickey Mouse Dosen nehmen. Ich kann nicht bestätigen, dass sich Überdosierung und Unterdosierung ähneln. Vor allem wenn es um Angst, Blutdruck, Puls, die Überstimulation des vegetativen Nervensystems im Allgmeinen, Aggression, und eben alles was du beschreibst geht, glaube ich nicht dass mehr daran etwas ändern kann. Das wäre für mich absolut unlogisch, aber auf eine medizinische Erklärung wäre ich gespannt. Ebenfalls habe ich dasselbe Problem mit dem Zyklus. Nur in bestimmten Zeiten im Zyklus funktioniert das Elvanse besser als sonst. Meine Lösung ist einfach eine immens kleine Dosis (3-5mg). So habe ich wenigstens ein bisschen eine Unterstützung, bei mehr gehe ich einfach die Wände hoch.
Bei Ritalin beginnt man laut dem Plan meines Arztes mit 2,5mg am Tag und steigert es auf mehrere Dosen bzw. höhere Dosen bis es unangenehm wird, so seine Anweisung. Ich reagiere bei allen Psychopharmaka im Minimalbereich, die meisten ertrage ich auch in kleinsten Mengen nicht.
Dass dein Arzt nicht mit dir "harmoniert " ist schade und tut mir Leid, aber wenigstens hast du Medikamente bekommen, mit denen du testen kannst.
Ich kann dir meine damalige Eindosierungstabelle gerne zur Verfügung stellen, wenn du magst.
Soweit ich weiß gibt es hier im Forum auch andere Leute, die sehr niedrig dosieren.
Bevor du die Flinte ins Korn wirfst, versuche dich mit kleinen Dosen heranzutasten, das entspricht auch dem was von ADHS Ärzten empfohlen wird.

LG

2 „Gefällt mir“

Hallo liebe Forumsteilnehmer

Dies ist mein erster Beitrag. Ich fühle mich ähnlich wie @SteinEsser, bzgl. Mickey Mouse Dosen und möchte deshalb an dieser Stelle meine Erfahrungen und Gedanken mit euch teilen. Ich finde meine Geschichte passt zum Thema. Ich hoffe das ist OK so, ansonsten dürft ihr meinen Beitrag gerne verschieben :wink:

Ich freue mich über Gedanken und Anregungen dazu. Und vielleicht ist jemand froh meine Geschichte lesen zu können. Mir haben eure Geschichten jedenfalls sehr geholfen.

Es ist ein langer Text geworden.

Ich (w, 40) habe nach einer Erschöpfungsdepression die Diagnose ADHS (ich vermute ohne H) erhalten. Mein Zusammenbruch war vor zwei Jahren, ich bin noch dran mich davon zu erholen. Habe damals Escitalopram und Trittico erhalten. Escitalopram habe ich mittlerweile erfolgreich ausgeschlichen vor drei Monaten. Bei Escitalopram hatte ich immer das Gefühl, es tut mir gar nocht gut und ich war vermutlich auch zu hoch dosiert. (10mg) Die Eindosierung war der reinste Horror-Trip für mich, ich sah aber damals keine andere Wahl es war eine Notsituation und schlussendlich hat es mir ja trotzdem Gegen die Depression und die Ängste geholfen. Trittico nehme ich noch 50mg am Abend, das vertrage ich gut und es hilft mir.

Mein Zusammenbruch hatte mit Dauerstress über einen längeren Zeitraum und Überreizung zu tun. Ein Ereignis aus dieser Zeit steht mir wohl etwas heute im Weg: Ich wurde durch eine PDA (sekundärer Kaiserschnitt) überdosiert. Bei der zweiten Geburt wurde festgestellt, dass weniger als die Hälfte ausgereicht hätte. Ich habe nach der Überdosierung 3 Nächte nicht geschlafen und hatte in meiner Erinnerung die ganze Zeit nur aufgerissene Augen. Wie im Schock über mehrere Tage. Seither ist meine Angst vor Medikamenten und Überdosierung riesig. Ich hatte bis dahin keine Erfahrung mit Medikamenten, bis auf ab und an mal was gegen Kopfschmerzen.

Heute kämpfe ich vorallem mit Überreizung (v.A. Lärm) und habe dann unter Überreizung Schwierigkeiten wenn viele Aufgaben gleichzeitig anstehen zu Priorisieren und das wichtigste zuerst und zu Ende zu erledigen, kann mich schlecht konzentrieren und kämpfe mit Ängsten und innerer Unruhe, Anspannung.

Mein Problem ist, dass ich mich den Reizen schlecht entziehen, da ich kleine Kinder habe.

Je überreizter, desto schlimmer wird alles und deshalb bin ich konstant bestrebt mich herunterzuregulieren. An guten Tagen gelingt mir das gut und Easy nebenbei, an schlechten ists fast nicht möglich.

Ich habe Hoffnung, dass mir Stimulanzien helfen könnten:

Medikinet (1.25mg)

Eindosierungsversuch noch während Ausschleichen von Escitalopram (9mg). Medikinet war etwas unangenehm bei Wirkungseintritt und ich habe mich immer etwas gefühlt wie ein Roboter. Die Wirkung an sich aber doch recht angenehm, eigentlich genau was ich mir erhoffte: Reize auf einmal kein Problem mehr, Emotional ausgeglichen und innerlich schön ruhig wie schon lange nicht mehr. Den Rebound nach ca. 3h hab ich aber nicht gut vertragen: k.o. wie von einem Zug überfahren, starke Kopfschmerzen, verkatert. Ich konnte das in meinem Alltag mit Kids und Arbeit einfach nicht länger als ein paar Tage durchstehen… Nur halbtot auf dem Sofa liegen war mir dann in diesem Zustand noch möglich, das geht einfach nicht. Deshalb habe ich dann die Eindosierung abgebrochen.

Nach 4 Tagen ging ich auch noch auf 2.5mg zum testen ob das helfen würde, das führte dann aber zu einem Tunnelfokus und ich schloss daraus, dass somit 2.5mg schon zu viel sind… Der Rebound war ähnlich mies.

Ritalin (ca. 1mg?)

Das war einiges angenehmer als Medikinet, wenn ich mal per Zufall die richtige Dosis erwischt habe. Das Anfluten war sanfter, die Wirkung war etwas weniger positiv als Medikinet, dafür nicht so Roboter-Artig. Der Rebound war nicht toll, aber wäre Ok gewesen für die Eindosierungsphase im Alltag: Kopfschmerzen, Müde, verkatert, aber nicht so krass wie bei Medikinet. Ich hatte aber Schwierigkeiten die (kleine) Dosis zu reproduzieren. Ich hatte 10mg Tabletten, diese habe ich zu teilen versucht. 1/4 Tablette war für mich gefühlt zu viel, kleiner teilen war nicht sinnvoll möglich. Zu ungenau. Die Splitter waren immer unterschiedlich gross, mal fühlte ich mich ‚überdosiert’ mit Herzrasen, nur Tunnelfokus, inere Unruhe. Ich hatte davon auch einmal eine Panikattacke.

Daher hab ich auch diese Eindosierung abgebrochen, da es zu ungenau war.

Ritalin Tropfen (0.3-1mg)

Escitalopram noch 7mg. Ich hatte Hoffnung, das ich mit diesen eine konstante und niedrige Dosierung erreichen kann. Leider habe ich die Tropfen nicht vertragen, bei ca. 1mg keine positive Wirkung, nur unangenehme Wirkungen wie innere Unruhe, hohe Anspannung, Herzrasen, Tunnelfokus etc. Keine Panikattacke, aber doch sehr unangenehm. Anfluten war unangenehm, die Wirkung war unangenehm und danach ein Rebound Tief ähnlich wie bei Medikinet. Habe probiert mit 1mg und dann sogar 0.3mg. Hat sich ähnlich angefühlt, jedoch spürbar weniger stark. Trotzdem keine positive Wirkung, nur immer in diesem Tunnel, unangenehm und dann ein nicht alltagstauglicher Rebound.

Mich hat diese Erfahrung verunsichert, weil ich auf eine so niedrige Dosierung so stark reagiere und mich überdosiert fühle.

Elvanse (0.5mg - 1mg)

Ich war bei 6mg Escitalopram. Ich wollte mit so wenig wie möglich anfangen, um mich an den Wirkstoff rantasten zu können. Meine Angst vor zu viel und einer erneuten Panikattacke war riesig. Angst vor der Angst :confused: So kam ich durch meine Ängste überhaupt auf die Idee, eine so crazy kleine Dosis von 0.5mg zu versuchen. Vielleicht eine doofe Idee, ich erhoffe mir ja eine Wirkung. Die Angst war jedenfalls sehr stark. Nach der Einnahme wurde die Angst natürlich noch grösser und ich habe mich recht verrückt gemacht, aber keine Panik. Dann nach ca. 45 Min glaubte ich eine Wirkung wahrnehmen. Ich natürlich hyper Angespannt was jetzt wohl passiert und habe mich überbeobachtet. Aber dann für mich die totale Überraschung: Es flutete so sanft und angenehm an, meine Angst und Anspannung sind dann sehr schnell verflogen, ich konnte mich darauf einlassen, vertraute und konnte die Wirkung geniessen. Es machte mich innerlich ruhig und entspannt, die Reize wurden weniger intensiv, mir gings richtig gut. Sowas würde ich mir wünschen :slight_smile:

Wir gingen später sogar auf den Jahrmarkt (hallo Reizüberflutung) und ich hatte einen tollen Tag, hab nicht mehr gross an Elvanse gedacht und erst irgendwann am späteren Nachmittag leichte Kopfschmerzen und viel Durst bemerkt. Da denke ich war die Wirkung wohl vorbei.

Ich war total positiv überrascht und happy. Sehr erstaunt hat mich die spürbare positive Wirkung, das hätt ich bei so einer Mikromenge nicht erwartet.

Ich dachte mir 0.5mg ist so lächerlich wenig, schon fast homöopathisch (davon halte ich nichts :|), ich ging deshalb am nächsten Tag auf 1mg hoch um dann mit 1 beginnend alle 5 Tage um 1 erhöhen und so erhoffte ich mir meine Dosierung zu finden. Meine Erwartung war, dass ich auch wenn ich total sensibel bin, auf 5-10mg kommen sollte. Die Zahl 0.5 schien mir einfach so unvernünftig. (Mein Bruder nimmt 30 und kommt super damit klar) 1mg am Folgetag war jedoch nicht mehr angenehm, ich hatte wieder diesen Tunnelfokus, fühlte mich innerlich unruhig und vernahm einen schnellen Herzschlag. Unangenehm, aber es war gut auszuhalten, konnte den Tag normal bewältigen. Ich hatte zwar keine Angst, war aber sehr irritiert von der Wirkung. Nach ein paar Stunden wars wieder angenehm. Ich gehe deshalb davon aus, dass 1mg schon zu viel waren an diesem Tag. Das hat mich sehr erstaunt und verunsichert. Weil dann wieder Montag war, konnte ich mir keine Experimente mehr erlauben, war verunsichert und habs darum mal vorerst sein gelassen mit Elvanse und Stimmulanzien und wollte zuerst Escitalopram ausschleichen und dann einen neuen Versuch starten.

Dann vergingen zwei Monate, ich war mittlerweile auf 2mg Escitalopram runter und ich litt seit ein paar Tagen unter Reizüberflutung und hab mir in meiner Not damals gedacht „Hey 0.5mg Elvanse hat mir doch mal gut getan, auch wenns so viel weniger ist als für alle anderen Menschen, ist doch trotzdem toll, dass es diese Hilfe gibt“ - Rückblickend war das eine doofe Idee so impulsiv und unüberlegt anfangen zu wollen. Ich hab dann 0.5mg Elvanse genommen. Dabei war sehr ungünstig: das aufgelöste Elvanse lag eine Woche in einer Spritze vorbereitet im Kühlschrank (hab den Eindosierungsversuch immer vor mir hergeschoben) und ich habs nicht mal geschüttelt, sondern gleich 0.5ml in ein Glas gefüllt zum einnehmen. Zack, nach ca. 45Min: Herzrasen, kalter Schweiss, maximale Anspannung, totale Unruhe, relativ bald Panikattacke, ich wollte nur noch das es aufhört zu wirken. Nach ein paar Stunden war der Spuk vorbei, aber es war weiterhin unangenehm, die Panik sass mir den ganzen Tag in den Knochen, ich war unruhig, angespannt, hab mich nicht gespürt.

Am nächsten Morgen hab ich mich noch verkatert gefühlt deswegen und dann ca 30-45 Min nach meiner morgentlichen Einnahme von 2mg Escitalopram nochmals eine heftige Panikattacke erlebt. Hab ich bisher noch nie gehabt durch Escitalopram, da waren andere furchtbare Nebenwirkungen während der Eindosierung. Die Panik kam für mich aus heiterem Himmel, einzige Vorboten für einige Minuten waren Herzschlag der laut wahrnehmbar war und immer stärker werdende innere Unruhe. Ich fühlte mich dann den ganzen Tag total Elend, auch am Folgetag war ich noch „verkatert“. Ich kann mir diese Reaktion nur mit meiner Elvanse-“Überdosis“ vom Vortag erklären…

Ach ja Zyklustag war bei beiden Elvanse-Versuchen ungefähr derselbe, kurz nach Zyklusbeginn.

Fazit und weiterer Plan

Tja, seit meinem letzten Erlebnis hab ich Stimmulanzien nicht mehr angerührt. Jetzt ohne Escitalopram bin ich langsam bereit mich auf einen neuen Versuch einzulassen. Kämpfe im Moment aber gerade mit Reizüberflutung, innerer Unruhe und musste ein klein wenig mit Trittico hoch deswegen. Ich möchte abwarten, bis ich mich ausgeglichener fühle und dann einen neuen Versuch starten. Ich habe noch nicht aufgegeben :wink:

Folgende Gedanken/Fragen an mich selber schwirren mir aufgrund meiner Erfahrungen durch den Kopf:

  • Bin ich seit meinem Burn-Out hypersensibel, bzw. mein Sympatikus schneller überreizt, überstimmuliert? In dieser Überstimmulation, regieren dann die Ängste, es braucht nicht viel und es kippt zur Panik. Kann das evtl. erklären warum ich auf so geringe Mengen reagiere?

  • die PDA Überdosis im Spital hat mich sehr mitgenommen und mein Unterbewusstsein erinnert sich evtl daran bei Stimulanzien Nebenwirkungen, weil es ähnlich war?

  • „Was ist falsch mit mir“ - Diese Gedanken hab ich manchmal, weil die Zahlen so abstrus gering sind. Diese Gedanlen sind jedoch nicht hilfreich, im Gegenteil. Ich versuche weniger zu vergleichen und mich mehr auf mich selber zu konzentrieren.

  • Ängste spielen bei mir bestimmt eine grosse Rolle

  • Hat evtl. Escitalopram mich auch vor den Ängsten abgeschirmt, so dass ich ersten Versuche besser vertragen habe?

  • Muss ich zuerst meine Ängste noch besser in den Griff kriegen, bevor ich Stimulanzien eindosieren kann?

  • Ich arbeite in einer Therapie an den Ängsten und anderen Themen. Meine Ärztin ist toll, nimmt mich ernst und hilft mir einordnen und reflektieren. Ich fühle mich sehr gut unterstützt durch sie, sie hat auch die ADHS Abklärung angeregt. Sie ist aber keine ADHS Expertin und lässt mir mit dosieren freie Hand.

  • den letzten Elvanseversuch versuche ich zu vergessen, da hat zu vieles nicht gepasst

  • ich habe hier im Forum auch die Diskussion über die Nebenwirkungen bei Unterdosierung gesehen: ich überlege mir natürlich auch, ob ich evtl. unterdosiert bin und mir meine Angst zu sehr im Weg steht. Wäre ja bei meinen Dosierungsmengen naheliegend. Ich halte das aber für eher unwahrscheinlich, weil ich ja überraschenderweise eine positive Wirkung wahrnahm und eine leicht höhere Dosis unangenehmer wurde und zu Tunnelfokus führte. Ausserdem steht mir für einen Versuch mit ‚normal’ hoher Dosis meine Angst definitiv im Weg, das würde ich mich nach meinen Erfahrungen heute einfach nicht trauen. Ich muss mich langsam rantasten können.

Plan:

  • Ich bleibe optimistisch und wage demnächst ein neuer Versuch, diesmal strukturiert, mit Elvanse

  • Ich möchte in einem möglichst ausgeglichenen Zustand ein Neustart wagen (nicht überreizt, nach schlaflosen Nächten oder so ähnlich)

  • Halt wieder mit 0.5mg anfangen, es war ja auch wirklich sehr positiv und mal für ein paar Tage dabei bleiben, wenn möglich

  • Falls das nicht klappt probiere ich es nochmals mit MPH. Bei den Retard Präparaten gibt es meines Wissens jedoch keins, welches so niedrig dosiert ist und teilbar sind die meines Wissens auch nicht

  • Evtl schaffe ich es ja auch mit unretardisiertem MPH klar zu kommen, evtl. wird es nach einer Eingewöhnungszeit angenehmer, ich könnte dann vielleicht höher dosieren. Ich denke jedenfalls, ich bin jeweils nicht lange genug dran geblieben

Ach ja: Kaffee trinke ich eh schon wenig. Ich reagiere da (überraschung) recht empfindlich, manchmal tut mir Kaffee nicht gut, dann lasse ich ihn weg für ein paar Tage. Hab Kaffee einfach sehr gerne. Für meine Versuche mit Stimulanzien habe ich natürlich kein Koffein angerührt, da ich sowieso Respekt davor habe :wink: Ich bekam mal vor zwei Jahren eine Tasse Filterkaffe serviert, der wohl lange gezogen hat. Ich hab den Kaffee ohne zu überlegen getrunken. Der Kaffe hat doch glatt eine Panikattacke ausgelöst und ich brauchte über 24h um mich wieder normaler zu fühlen. (Zittern, extreme unruhe, kalter Schweiss, Ängste) Dem Gastgeber tat das mega leid, er meinte er mag seinen Kaffee sehr stark.

Alkohol konsumiere ich seit es mir nicht mehr so gut geht keinen mehr.

Ich berichte hier wieder, wenn ich einen neuen Versuch hinter mir habe.

Danke fürs Lesen und gute Nacht