Hallo zusammen,
hier einmal eine Frage an Euch zu einem sehr zentralen Thema von mir (wohl von fast jedem AD(H)S´ler) - innere Getriebenheit bzw. Unruhe:
Woran bemerkt ihr diese im Alltag?
Bei mir ist es so, dass ich unerledigte Aufgaben als wahnsinnig aversiv empfinde. Es ist so, als gäbe es eine Zahl „x“ (gefühlt ca. 5 Aufgaben), die nicht überschritten werden darf.
Stehen mehr als „x“ Aufgaben an, werde ich sehr nervös und angespannt. Ich habe dann Angst, den Überblick zu verlieren und irgendwas davon zu vergessen bzw. nicht rechtzeitig abzuschließen.
Die Folge ist, dass ich mir sehr viel aufschreibe bzw. mir überall kleine „Stolperfallen“ baue, die mich an die jeweilige Aufgabe erinnern sollen.
Diese „Stolperfallen“ beruhigen erstmal ein bisschen, machen mich aber dann auch wieder nervös (wenn es zu viele werden).
Insgesamt fühle ich mich mit Erledigungen sehr schnell und andauernd überfordert.
Das Verrückte ist: Mein System ist, objektiv betrachtet, sehr effektiv. Heißt: Mittels Aufschreiben und „Stolperfallen“ erledige ich die meisten Dinge rechtzeitig und es kommt so gut wie nie vor, dass ich mal wirklich Wichtiges versäume.
Ich neige nur ganz wenig zur Prokrastination. In den meisten Fällen ist es genau das Gegenteil - immer ALLES SOFORT erledigen wollen und möglichst auch erledigen. Was mich natürlich total schlaucht. Fällt dann was hinten runter, stresst mich das (s. oben).
Auf der anderen Seite gibt mir das ständige Hinter-Erledigungen-Herrennen auch eine Art Kick. Quasi eine Aufgabe, eine Sinnhaftigkeit meiner Selbst. Wahrscheinlich auch eine Möglichkeit, etwas zu verdrängen…
Kennt Ihr sowas auch?
Wenn ja, wie geht Ihr damit um?