Innerer Saboteur

Hm… vielleicht könnte man den inneren Saboteur auch als inneren Donald Trump bezeichnen, so viel wie der kaputt macht.

Hätte den positiven Nebeneffekt, dass man ihn einfach abwählen kann…

Mir hilft Wut zwar manchmal als Energiequelle weiter, aber auslösen bei anderen wollte ich sie trotzdem nicht.

Bei mir selbst unterstelle ich Anteilen wie „Saboteuren“ eher keine negative Absicht.

Vielleicht passen für Dich besser andere Ansichten. Hallowell/Ratey zB bauen den Saboteur auch als Gegner auf. Auf weitere fruchtbare Selbsterkenntnisse …

Ich kaue auch mal wieder an den täglichen Zwiegesprächen mit meinem inneren Saboteur, dieses Monster unter meinem Bett.

Ach Leute, ich bin manchmal nur noch müde, möchte nur noch Traumlos schlafen, falle wieder in dieses tiefe Loch, zumindest für heute. :frowning:

Morgen muss ich mich wieder auf’s neue da hinaus ziehen, hoffentlich scheint die Sonne, dann kann ich vielleicht Fahrrad fahren, mir den Wind um die Ohren streifen lassen, das Gehirn aus- und abkühlen lassen, und wieder auf positive Gedanken kommen. :wink:

@Dennis82HH

Genau deswegen habe ich diese therapeutischen Ansätze auch nie verstanden.

Ich verstehe allerding auch viele andere Ansätze nicht und frage mich immer ob man einfach besonders naiv sein muss um sich etwas vorzumachen oder Sichtweisen einzunehmen, die mit der Realität und eigenen Wahrheit, Wahrnehmung völlig kollidieren.

Der Fokus ist eben zu sehr auf der Realität, man muss sich verarschen lassen können, sonst klappt das alles nicht.
Auch wenn ich meine Realität als völlig subjektiv hinstelle ist es immer noch meine eigene von der ich mich nicht lösen kann. Mir kommt das alles wie Selbstbetrug vor, da sträubt sich tief in mir alles.

Tja, es ist einfach schwierig, mit Belohnungen zu arbeiten, wenn das Belohnungsystem - wie bei ADHS - nicht richtig funktioniert.

Genau dasselbe Problem zeigt sich beim Inneren Sprechen: Wie soll mensch sein inneres Sprechen positiv umprogrammieren, wenn es - wie häufig bei ADHS - gar nicht vorhanden ist?

Psychotherapie ist bei ADHS in erster Linie Psychoedukation, gepaart mit Selbstannahme und Akzeptanz. Leider setzen viele Psychotherapeuten weiterhin auf Ausmerzung der Defizite :o - ein hoffnungsloses Unterfangen.

Das vermisse ich auch sehr.
Das neue Rädchen steht ganz traurig in der Ecke und mag nichteinmal mehr mit dem Reifen …scharren…

Heute morgen wollte ich trotz Regen raus zum laufen… hatte aber SO einen Kopf.
Jetzt den Tag heftig gearbeitet - ich komme mir schon vor wie der Gilb: irgendwie fieß farblos, leicht schlaf und … wabbelig.
Aber die Tage soll es wieder schön werden.
Noch glaub ich nicht dran. Es regnet hier jetzt - bis auf drei oder vier einzelne Tage - seit 4 Wochen durchgehend. …

Da wäre mir entschieden zu viel negative Emotion im Spiel.
Den Orangenen als Teil meines inneren Teams? (Grusel) Never!
You
are
fired!

Vielleicht eher wie ein Hinweisgeber.
Oder ein trotziges Kind.
Irgendwas will es sagen - aber irgendwie kommts falsch rüber.
Man kann es niederbrüllen oder ignorieren - aber man kann auch versuchen, Kontakt aufzunehmen … wenn sichs denn beruhigt hat.

Ging bei mir auch ehrlich gesagt erst knapp um die 50… im Yoga-Alter sozusagen.
Davor hat mir nur Sport geholfen. Täglich laufen - danach war immer Ruhe.
Zwei drei Mal war es Überwindung, danach einfach nur noch gut.

Zu dem Thema gibts doch eine bekannte psychotherapeutische Übung: Das innere Kind.

Nur ist das mal wieder theoretisch einfach und praktisch nicht richtig möglich.

Ich habe langsam alles durch, Psychotherapie, Anti-Depressiva, Adhs Medis, Motivations Training, bringt alles nichts, bin wohl ein hoffnungsloser Fall, und je länger je mehr, ist mir alles irgendwie egal. :frowning:

Geht mir ja auch so.
Ich komme auf eine Liste von ca. 20 verschiedenen Psychopharmaka in 22 Jahren und 4 Therapien und Coachings… und etwa 578953 Ratschläge zusätzlich.

Und ich kenne natürlich auch dieses „Du willst ja nur nicht“ von anderen und Selbstkasteiung weil scheinbar alle anderen irgendwann irgendwie klarkommen oder Nutzen der „professionellen Hilfe“ erfahren. Das macht einen dann richtig fertig… :wink:

Ne gute temporäre Therapie war allerdings Bob Ross im Nachtprogramm…
Den musste man lieben!


„Viel hilft viel“ ist ja in den seltensten Fällen hilfreich.

Ich finde, bei ADHS helfen vor allem zwei Dinge:

  1. ADHS-Medikamente
  2. Sich die Welt passend machen entsprechend der eigenen Bedürfnisse

Psychotherapie KANN abhängig vom Therapeuten und dem Therapiekonzept hilfreich sein. Einschränkung: Siehe meine Signatur. :wink:

P.S.: Natürlich kommen nicht alle anderen klar und natürlich ist niemand ein hoffnungsloser Fall. Typischer Fall störungsbedingten Schwarz-Weiß-Denkens…

Du schreibst hier, dass du nicht tatsächlich mit dir redest. Das ist typisch ADHS, dass die innere Stimme unterentwickelt ist. Gleichzeitig denkst du dir die für dich schwierigen Inhalte. Aber eben nicht ausformuliert. Und das macht es schwierig, weil so die innere Diskussion schwieriger in Gang kommt, die aber notwendig ist um sich selbst zu steuern.

Für mich wurde alles besser, als ich anfing innerlich mit mir zu reden, auch gut zuzureden. Oder mich zu fragen, z.B.: „was würde ich mir wünschen, wenn Geld und Zeit keine Rolle spielen würden?“. Einfach wahrzunehmen, dass mir dann gar nichts einfällt war zwar ein traurig-ernüchternder aber hilfreicher erster Schritt. Bald übte ich die typischen inneren Diskussionen zwischen dem Engelchen und dem Teufelchen auf den Schultern ganz bewusst und es war schon ein tolles Gefühl zu erleben, dass auch manchmal das Engelchen gewann und dann auch das Teufelchen im Boot war und nicht rumsabotierte oder die Stimmung vermieste.

Du schreibst dann über das Austricksen. Ich konnte mit solchen Bildern auch nie. Ich lasse mich auch nicht gerne verarschen.
Daher denke ich nicht in Tricks sondern in der Kategorie ob etwas funktioniert oder nicht. Und wenn nein, frage ich mich, warum nicht, das ist dann schon gleich ein erster Schritt zu einer abgewandelten Variante, wie etwas doch funktionieren könnte.

Zum Beispiel Haushalt. Ich mag bestimmte Arbeiten gar nicht. Dann hab ich überlegt, warum nicht. Und dann diese Elemente entfernt. So habe ich schon lange keinen Schlittenstaubsauger mehr, weil mich Kabel, Schlitten Rohr und Schlauch einfach immer super genervt haben und so habe ich teilweise ewig nicht staubgesaugt, was mich natürlich auch runterzog. Und die Hürde immer größer wurde, weil lange nicht gesaugt macht das Saugen dann auch nicht gerade leichter oder angenehmer. Also hab ich das umorganisiert und es klappte viel besser, weil ich mich nicht überwinden muss, das nervige Gerät in die Hand zu nehmen. Und Überwindungsengerie zu sparen ist immer am richtigen Ende gespart!

Also, es geht nicht darum einen Teil in sich auszutricksen sondern die Diskussion zwischen allen inneren Teilen auf Augenhöhe zu führen und Kompromisse zu finden, die alle halbwegs mittragen können.
Nicht gerade einfach, aber ich weiß nicht, wie es ohne gehen soll.

@TulipRulesOkay ganz ehrlich, das hast Du wirklich schön geschrieben, gefällt mir.

Ich bin ja hier in Sachen „Gefühls Schwankungen“, heisst Gefühls Achterbahn Fahrten so zu sagen schon gut bekannt, fast schon ein „bunter Hund“.

Nicht desto trotz, oder eben erst Recht ! , zähle ich zu den nervigen Vertretern, die immer wieder dazu „ermuntertern“ nicht aufzugeben ! , an sich selbst zu glauben, sich selbst nicht abzulehnen, oder gar zu hassen.

Wir sind hier um uns gegenseitig Mut zu zusprechen, zuzuhören, sich gegenseitig so gut wir können, und so gut es im Rahmen unserer Möglichkeiten „möglich ist“ zu helfen, denn jeder der hier schreibt, braucht meist vorallem mal eins : jemanden der zuhört, jemanden der Verständnis zeigt, jemanden der eventuell einen guten Tipp hat, oder zumindest eine Idee", und genau das versuchen wir hier, nicht mehr und nicht weniger, was schon eine ganze Menge ist, und ziemlich cool.

Ich selbst, hatte mal wieder einen beschissen Absturz, verfiel wieder mal in den „Tunnelblick“, aber dank vieler sehr engagierter Leute hier in diesem Forum, die ich beim besten Willen nicht alle aufzählen kann, die aber wie ich immer wieder hier abhängen, bin ich wieder auf dem richtigen Dampfer.

1 „Gefällt mir“

Da muss ich mal ein altes Thema wieder beleben :wink: liege eh schon die ganze Nacht wach.

Saboteur oder ich nenne ihn meinen inneren Schweinehund sind auch meine Gegner. Leider!
Was an dieser „dunklen Seite“ besonders unfair ist, dass sie die stärkere zu sein scheint.
Ich habe fest gestellt, dass sie schwächer wird, wenn ich schöne Dinge leben darf. Läuft mein Tag harmonisch, geht alles leicht und der „Saboteur „ ruht.
Je mehr ich MUSS, desto aufmerksamer und aufmüpfiger wird er.
Leider besteht das Leben aus Pflichten, Verpflichtungen, Aufgaben und viele engen ein. Das zeigt der Saboteur an und meutert.
Älter werden hilft ein wenig, vor allem wenn man nicht mehr arbeiten muss, doch auch da bleibt er erhalten.
Ich denke , dass ich so ein inneres Bild habe, wie ich /es perfekt sein sollte - alles andere wird nicht akzeptiert und von dem Saboteur deutlich gemacht

2 „Gefällt mir“