Intensivstation - Cortisol - Angst und LDX (LongStory)

Hallo liebes Forum,

ich bin neu hier,
habe mich gerade erst registriert, verfolge aber hier bereits seit geraumer Zeit viele Beiträge und Spende der Platform - da ich viele Fragen hab und sehr gut aus den geschilderten Erfahrungen und Wissen hier, mir selbst viel für mich herleiten kann und mitnehme. Aber (weiter unten) habe ich jedoch ein großes „fast akutes“ Problem.

gerade beim Verfassen des Textes fällt mir auf - es wird etwas Story.lastig und beinhaltet hier nur arbeitsrelevante Themen - PrivatLeben wird größtenteils explizit ausgelassen und generell eher ausführlich geschildert || vom Umfang auch als Erfahrungsbericht für ADHS & Medikation

Etwas zu meiner Person ? :

Alter : 30 - 35 Jahre
Geschl. : m
Klasse : untere Mittelschicht
Bildung : FORQ
Vitalität : Sportlich - Gym -Calisthenic
Hobbies : Fotographie, Klettern, IT-Sicherheit/ Computer/ KI, Musik, Kunst und viele kleine Projekte
Beruf: Krankenpfleger IMC / NFA / STROKE-UNIT/ (ITS)
Diagnose(n) :

  • ADHS - SubTyp I / C
  • Traumata Kindheit
  • evtl. Depression
  • sonst gesund

DiagnoseZeitraum : Mitte '23
Medikament : anfängl. Medikinet - jetzt Elvanse 30/60 /90(?) mg

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Meine Zeit vor der DiagnoseStellung

***Vorweg :Unendlich Hoher Koffeinkonsum : gezählt 1.800 bis knapp >2.000mg Koffein. ***
1 Liter Cola - kannenweise Kaffee auf der Arbeit und ~5 starke Tassen Schwarz zu Hause - Esspresso Doppio in der Freizeit und KoffeinTabletten on-top & obligatorisch (2 bis 4 x 200mg)

Ich bin Anfang Februar 2020 unfreiwillig in der (aber wegen:)Corona-Zeit (vor Ausbruch der Epidemie) beruflich auf einer InterMediate-Care Station (IMC) gelandet. Anfangs hatte ich sseeeehr große Probleme mich dort einzufinden.
Einerseits wegen dem Anspruch ggü :

  • Patienten - frische Post-OP’s, haufen Drainagen, vital krankere Menschen, höhere Durchlauf, starkst Verwirrte uvm.

  • dem medizinischen Wissen - Monitoring, Blutgasanalysen, Wechselwirkungen (die proforma zwar der Arzt verwaltet welche gegeben werden oder nicht - oft aber am Pflegepersonal hängenbleibt welche gerade sinnvoll sind oder nicht) und Medikamente allgemein (Was,Wie,Wo,Wer,Wieviel/Wielang/Wieschnell/Womit-Womit-auf-keinen-Fall), Krankheitsbilder, MobilisierungsOptionen (Wo ist es wichtig - was darf auf keinen Fall wie hoch/angewinkelt sein), PflegeProzedere nach Schlaganfälle, Anzeichen für Symptomverschlechterungen oder Akutanzeichen (Herzinfarkt/Thrombosen/Luftnot/Sepsis/Obstipation/Überdosierung/Blutung),

  • der Arbeitsdruck - schnelles Aufbauen von Geräten (Weil Arzt will immer Jetz & am besten Gestern HighFlow-Therapie/ arterielle Blutdruckmessungen/ Par-& Enterale Ernährungen), Zugänge legen (die immer zu den ungünstigsten Zeiten Hops gehn), Größere unaufschiebbare Eingriffe (Endoskopie am Bett, ThoraxAnlage, Röntgen-CT-MRT-Fahrten), adäquate Patientenpflege ( Zu beginn meiner Zeit dort noch 5:1 (Pat:Pflege) über die Jahre aber wegen Kräftemange reduziert), 2 bis 3 oder mehr unterschiedliche VisitenTeilnahmen der Abteilungen (Chirugie/Innere/Neuro/Uro …etc)(Wichtig sonst weißt du nicht bescheid was für den Arzt am wichtigsten ist und bist einfach LOST), Mobilisation der Patienten (sonst Lunge Kaputt), Essen anreichen, 1000x PatientenKlingeln, jeder hat irgendwelche Fragen und jede Menge Ausscheidung … und und und; nicht zu vergessen die Reanimationen/ Eskalationen, die alles Crashen!

  • die Verantwortung - Geräte (bedienen und zügig aufbauen können, Arbeitsweise verstehen, Wirkung kennen), Station (muss organisiert werden/Verlegungen planen extern oder intern oder akut), Material (Medikamentenbedarf, Kissen, Decken, Betten, BTM, O²Flaschen, defekte Geräte), Auswertungen vom Labor/Blutgas, Ausscheidungen (was dem Arzt obliegt - der oft nicht da ist, aber der Patient JETZT bedürftig ist), Monitoring (Alarme verstehen/wahrnehmen/handeln), Emotionen (tolerieren/zeigen/wertschätzen), korrekte vollständige Dienstübergabe aller Patienten und gewissenhaftes Absolvieren der pflegeBASICS, Ziele, Medies, Essen, Doku, Diagnostiken, Ordnung, Hygiene, Vorbereitung, Auffüllen, Vorarbeiten (in nur 8-einhalb Stunden)

  • und neuem Kollegium - ich hatte mich auf der Normalstation wohlgefühlt - hab das Team als (m)einTeam lieben gelernt und geschätzt - kannte die einzelnen Persönlichkeiten, ihre Vorlieben, Arbeitsweisen, Schwächen, interne Konstellationen/Beziehungen zueinander (Wer kann warum mit wem und wem nicht), eigene Kollegen des Vertrauens & sogar enge Freundschaften - auf der HighCareStation fing man bei NULL an; kennt keinen; ist änglich; bekommt den Mund nicht auf; kann nix; ist (man selber) dumm und die anderen wissen alles; einige Charaktere sind teilweise unangenehm oder falsch; ist der eine erst Freund -morgen schon Feind; gereizt-gestresst-überarbeitet ((zu 80 % die volle, eigene -falsche - Wahrnehmung/Interpretation))

  • andererseits mir selbst gegenüber - Du WILLST alles RICHTIG machen(fixierst dich zu sehr auf EIN Ding), Impostersyndrom (trotz gutem Zuspruch und Anerkennung dachte ich - Die Patienten sterben wegen mir) Du WILLST funktionieren (sein wie die Erfahrenen Kollegen), WILLST alles WISSEN (um bloß keinen Fehler zu machen), ALLEN gerecht werden (bloß niemandem verärgern), NIEMANDEN gefährden (den Kopf beisammenhalten), BESSER SEIN (als gestern, als man selbst, als wäre der Patient ein Familienmitglied) =Übersorgt!

Winter : Depression : Freundschaften im Team : angekommen : aufgeblüht : Einige Probleme werden sichtbar : Das Problem bekommt einen Namen

Vieles hat sich eingepegelt über die Zeit (bis dato ~2 Jahre), ich kann die Verantwortung dem Patienten gegenüber gerecht werden, die Angst ist in Stolz verwandelt, man ist tragendes Mitglied einer neuen (Team)-Familie. Doch so wie man sich verträgt, werden Probleme mal fair mal weniger fair kommuniziert. Einiges stichte herraus: Unordnung, Unorganisiertheit, Unvollständigkeit, Unachtsamkeit bei manch kleineren Dingen, Ablenkbarkeit. Springen von einem Punkt zum anderem. Bei Übergaben, bei Tätigkeiten. Überausführlichkeit wechelnd mit Blackouts. Unnützes Wissen oder Erinnerungen an Details. Übertreten der gesetzten Kompetenzen. Zuspätkommen durch Verschlafen - Überpünktlichkeit, meist über eine Stunde vorher. Volle AufOpferBereitschaft, 12 Dienste am stück - 21 Nächte im Monat - immer wieder „JA!“ sagen.

In einem tieferm Gespräch mit einer guten Kollegin(Sie = s) und mir (=m):

m: „Der ganze Ärger beruht schon auf was bestimmten, aber das geht zu tief und ich kann dir nicht sagen worum es geht- ich will ja schon zum Psychologen, aber …“

s: „das sagst du schon so oft man! mach das doch einfach - wenn du immer nur davon redest und nichts machst - mach ich das jetz für dich! ich ruf da morgen an! Du hast doch morgen frei?!-ich…“

m: " maaan! bist du doof ? Bevor ich mir die Blöße gebe … so ein PopselAnruf … nicht gebacken zu bekommen, dass du da anrufen musst - ruf ich da morgen selbst an! MAN!

(beide schauen wir uns lachend, aber noch ernst gemeint, an)

s: „dann mach das! ich frag dich morgen?! was raus kam - und wenn du da nicht angerufen hast… mach ICH DAS!“

nach dem Anruf und ein 3/4 Jahr später hatte ich das Erstgespräch und noch ein 1/3 Jahr später dann die Diagnose : ADHS (i/c). Und die medikamentöse Behandung beginnt…

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Schockräume, Katastrophen, Arbeit, Kollegen - händelbar und eher flexibel - nicht mehr so stark chaotisch.
Jetzt bin ich (wieder durch Umwege - Personalpolitik) für gewisse und teilweise absehbare Zeit auf der Intensivstation (ITS) eingesetzt -
Und die Probleme beginnen von Vorn! - nur Schlimmer:

MAXIMALE ANGST! UNAUSSTEHLICHE INNERE UNRUHE! Selbstzweifel! Hecktisch ohne Ende! Faserig! Emotional! Unachtsam! Ungeordnet! Unkoordiniert! Ungeplant!

Dabei habe ich jetzt ein (neues) Instrument : Elvanse adult 60mg / vorher in der Einstellung Medikinet > Concerta : welches mich eigentlich gut unterstützt.

Ablauf

Vor jedem Dienst esse ich ausgiebig minidestens 1400kcal ( zur Zeit viel Pizza & Baguette)
Ich nehme es schichtbedingt (und explizit nicht aussschließlich nur für die Arbeit) :

Frühdienst :
um 4 °° 60mg (stehe 3°° auf, Esse, Trinke,- Schichtbeginn 6°°).
Bis ca. 8/9 Uhr geht es eeeeinigermaßen - sofern nicht eine ungeplante Sache kommt -innerlich alles gut -
merke aber schon dass ich was an meinem Verhalten ändert bis dann die oben genannten Probleme einsetzen. -
das ganze klingt kurz ab, wenn ich nach 7 Stunden, es schaffe eine zu rauchen, oder mein Mentor mich davon schickt, weil ich immernoch keine Pause gemacht habe - nix gegessen - nix getrunken.
Der Mentor ist Verzweifelt - weil es an BASICS anscheinlich hapert / ich mich verhasple/ ich kaum richtig rede / Tätigkeiten nicht vollständig abschließe und immer wieder Arbeitsfelder eröffne, beginne, verschiebe
–>> ABER innerlich rattert mein Gehirn auf 101%, weiß was ich machen will (eine Sache beenden) und zeitlich machen muss (BlutgasAnalysen der Beatmungen und Dialysen - Beutelwechsel - TubsLagewechsel - Termine checken / CT-Fahrten vorbereiten - Anordnungen durchführen - 50 Perfusoren im Auge behalten - Katecholamine - Mobilisation - Waschen - Medikamente Stellen etc. und und und … und alle 10 minuten Piept irgend ein scheiß) - Während die Augen des Mentors immer neben einen sind und einen abgehetzten Pfleger sehen, der immer mehr abdrifftet, weil, dann er (der Mentor) interveniert und mir was erklärt wie was funktioniert oder besser machen kann oder mir einfach etwas abnimmt. Während mir die Zeit im Nacken sitzt und ich eigentlich jetzt mal was beenden will.
Problem : der Mentor ist nicht nur EIN Mentor, sondern wechselt je nach deren Dienstplan. Die Anzahl ist überschaubar und es sollen halt nicht täglich irgend ein „random“ Mitarbeiter sein, der mich mitnimmt, sondern halt 4 bis 5 „Lehrer“. Diese haben aber unterschiedliche Prioritäten und „Steckenpferde“.

Spätdienst:
um 9/10 °° - 60 mg ( Aufstehen ~8 Uhr - Dienstbeginn 13:30 ) - je nach Lage der Patienten und meinem Wissenstand und angelehrnten Fähigkeiten funktioniert der Dienst - die Anstg ist hier geringer - der Druck etwas weniger, da bestimmte Sachen nicht erfolgen (große Körperpflege - kompletter WäscheWechsel etc.) . innere Spannung lässt wieder bei dem ersten „Luft holen“ nach ~ ungefähr 17/18 Uhr

Nachtdienst
um 16°° - 60 mg (Aufstehen ~14 Uhr - Dienstbeginn 21:45 ) - ich verbringe überwiegend die Zeit in den Patientenzimmer - wahrscheinlich aus Angst etwas noch nicht gemacht zu haben, etwas zu übersehen - die eigene Zeit für mich & das Leben mit dem Kollegium in den 8 Stunden ist jedoch größer, als in den anderen Diensten. - Angst ist vorhanden - Problematiken auch - aber nicht so ausgeprägt.

seit 1-einhalb Monaten ITS - LDX 60mg - Magnesium - Zink - Natron - Protein (?) kaum noch Sport

Einen (Früh-)Dienst bei dem ich ohne Mentor arbeiten musste - wegen Dienstausfälle - habe ich funktioniert, habe alle Aufgaben geschafft, zwar immernoch chaotisch und ohne große Pause - aber es war angenehm und irgendwie erfüllend.

Die Organisation wird leicht besser : Mal geht ein Tag gut - Mal geht ein Tag unzufrieden und Kaputt zu Ende - aber auffällig - Der Frühdienst sprengt alles.

JETZT DIE FRAGE : (WIRBELTROMMEL)

Medikamenten Findungsphase ist noch nicht vollständig geklärt - aber LDX ist es wohl - über die Dosis lässt sich reden - auch die Verteilung.
Aber ich werde das Gefühl nicht los, dass Ich - als ADHS- I/C - bei aufkommenden Stress (eine 5 von 10) aus meinem Konzept falle, wobei ich es sowieso schon schwierig habe mich einzufinden, Obwohl gerade es keine Akute Situation gibt. Ich realisiere das dann auch - es eskaliert dann aber, sobald mich jemand dabei sieht und mir „helfen“ will. Ich denke mir dann, er (derMentor) muss mich gerade dabei ertragen, wie ich hecktisch werde. Denke sowas, wie „alter der muss denken ich bin bescheuert .- der kann das nicht .- der ist doch auffällig“
Das Adrenalin steigt und ich werde Nervös und unkonzentriert, faserig
Das Cortisol oder ein damit zusammenhängendes Hormonm muss wohl explodieren, ich werde die unterschwellige, aber permanente Angst nicht los, was mich zum ständigen metaphorischem Stolpern bringt.
Kann das einfach zu viel unbekannter Stress sein ? der sich über die Zeit legt …
Liegt da zu viel LDX im Blut in Kombination mit Adrenalin/Cortisol ? ohne dem Stress fahre ich (so denke ich) gut über den Tag…
Zeigen sich dadurch ÜberdosierungsSymptome ?
Wird das LDX noch schneller verbraucht, je mehr Stress wirkt ?
Muss ich meine Proteine meiden ? wegen dem Sport & zum ausgleichenden Blutzucker nehme ich gut 150 bis 180g Proteine tgl. zu mir (ISO-Clear)
Ich bin … doch … etwas ratlos … verzweifelt.

Vielleicht wäre alles bei einer geregelten Arbeitszeit mit ausreichend Schlaf besser zu bewältigen?
Grade Schlaf ist für Menschen mit ADHS sehr wichtig und wirkt sich ja auch auf die Medikation aus.

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Ich habe vor der jetzigen Zeit auf der ITS - überwiegend Spät- oder Nachtdienste gemacht.
Durch die Einarbeitung und Anpassung meines Dienstplans an die Mentoren sind es jetz leider fast nur Frühdienste.
Auf meine SchlafStunden komme ich jedoch.
Minimal 6 bis im Durchschnitt 8 Std. Schlaf sind das schon, die ich bekomme.
Melantonin & Magnesium helfen mir dabei gut.

Moin, willkommen im Forum.

Schichtdienst ist Gift für viele ADHS-Betroffene.
Und viele profitieren davon, wenn sie nicht mehr Vollzeit arbeiten.
Joah, man verdient weniger. Man spart aber auch ne Menge Geld für Therapie und Rehas…

Akuter Stress erhöht Dopamin und Noradrenalin. Damit dopen sich viele ADHS-Betroffene (unbewusst oder bewusst), weil das den DA/NE-Mangel ausgleicht.
Nur. irgendwann kollabiert so ein Stresssystem halt auch mal und dann passiert, was mit jedem Hormonsystem passiert, wenn es dauerhaft überlastet wurde: es bricht zusammen. Mit dem Ergebnis chronischer Verringerung von DA und NE.
Trifft das auf das ADHS-bedingt ohnehin schon verringerte DA-/NE, verschlimmert sich die Situation insgesamt.

Angst ist kein guter Treiber. Angst macht kaputt.
Viele ADHS-Betroffene entwickeln mit der Zeit komorbide Angststörungen (4- bis 5-faches Risiko von Nichtbetroffenen).
Wenn du deine Angst anfütterst, bist du der perfekte Kandidat.

Wenn Neuronen immer und immer wieder aktiviert werden, ohne die nötige Ruhe und Erholung, amseln sie auf. Und irgendwann feuern sie, auch ohne dass es noch einen Reiz braucht. Dann wird aus Furcht eine generalisierte Angststörung.
Und den Geist kriegt man nicht mehr so leicht in die Flasche zurück.

Noch ne Frage am Rande:
Hast du das Koffein bei der Stimulanzieneindosierung komplett weggelassen? Oder kannst du die Wirkung von Stimulanzien ohne Koffein von der kumulativen Wirkung mit Koffein sauber und zuverlässig unterscheiden?

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Die Angst ist auch keine treibene Kraft bei mir - Sie ist schon seiner Natur nach ein stark limitierender Faktor auf der Arbeit dort. Und besitzt auch überwiegend großen Anteil aller Emotionen im Dienst.
Ein Satz von Kollegen die dort mal gearbeitet haben, war „Wenn der das da schafft, schaffst du das auch“ - „Das ist kein Hexenwerk“ - „Trau dich / Probier doch mal“ - „Da gibt es ganz andere Pappenheimer“. Ich hab auch Ängste auf der IMC gehabt und oft geweint. Hab das durchgestanden und mich potentiert. Aber das Ding jetzt ist anders!

  • „Angst macht kaputt“ - werd ich mich jetz öfters ehrlich fragen müssen „mach es mich kaputt ?“ :+1:

Antwort : Mit gestiegener Dosierung ist auch der KoffeinKonsum rapide gefallen - fast exponentiell; Käffchen gibt es schon ab und an, aber eher selten, denn ‚Nein‘ - komplett sauber und zuverlässlich kann ich das noch nicht unterscheiden und versuche trotz der Verlockung am frühen Morgen den herrlichen Durft in der Nase zu haben, um mir mehr Evidenz zu verschaffen; ist das gerade LDX überdosiert? bin ich überdreht ? hab ich sorgen ? bin ich ausgeglichen ? oder ist gerade alles gut?- darauf zu verzichten.
Andere Koffeinquellen sind noch Erfrischungsgetränke/Cola - aber eher ohne großen Einfluss. und auch nicht mehr so viel.

Ich nehme zwar kein Elvanse, aber lese immer, daß es etwas länger wirkt und sich aufbaut.

Kann es vielleicht sein, daß ein Problem eher ist, daß du es so "unregelmäßig einnimmst und damit unterschiedliche Spiegel des Wirkstoffes in dir hast und der Körper sowie der Geist sich dann nicht gut darauf einstellen können.

Ich lese es hier, bekomme es in der SHG mit, das wirklich möglichst zumindest zu Beginn zu gleichen Zeit die Medis eingenommen werden sollen?

Ich nehme Ritalin als Hauptmedi und kann sagen, ich war am Anfang auch durch verschiedene Aufsteh und Startzeiten mit der Einnahme unregelmäßig, zwar jede Woche zum gleichen Tag zur gleichen Zeit die Einnahme, doch mal um 4.30 raus und um 8.00 angefangen, am nächsten Tag erst um 9.45 also auch erst um 7.00 aufgestanden.

Ich fand das nicht sehr hilfreich, erst als ich +/- 1 std. die Medikamenteneinnahme synchronisierte wurde es deutlich besser.

Dazu ist halt zumindest bei mir Stress teils etwas, wenn ich es mehrere Tage habe entweder anders verstoffwechsele oder ggf. durch mehr Stresshormone ggf. eine andere Wirkung erziele, was man auch als Stino (Stinknormalo) wohln nicht anders im Körper spüren würde.

Wenn du dann jede Woche eine andere Wirkung fühlst mit dem Schichtwechsel könnte das ein Indikator sein, daß dir das dann mit der Medikation nicht so gut tut und ggf. mal den Arzt fragen ein anderes Präperat bessere Resultate bringen könnte durch den Schichtdienst, denn ich gehe mal nicht davon aus, daß nur Frühdienst oder Spätdienst eine Option ist.

Zudem merke ich, daß ich wenn ich viel Sport mache das Ritalin „gefühlt schneller verstoffwechsele“ und dann auch mehr benötige weil gefühlt auch der Akku leer geht.

GGF. ist gerade auch die Kombi aus allem beim Eindosieren was es dir noch schwerer macht das zu beurteilen/ zu verstehen, weil nicht nur 1 weiterer Faktor mit hineinspielt und dann auch etwas verändert.

Mutest du dir ggf. seit den Medikamenten mehr zu als vorher ohne und du merkst einfach nicht, ob du einfach auch nur deutlich über deine Grenzen gehst?

Das sind ja Sachen, die nur du beobachten und bewerten kannst, wo wir hier nur anstoßen können zu schauen und zu reflektieren - denn je besser es geht desto mehr möchte man ja ggf. auch machen…

Das war der Grund warum ich von Concerta auf LDX/Elvanse gewechselt bin.
Ich war bei Concerta bei 2 bis 3 Dosen, da die Wirkdauer über dem Daumen gepeilt 6h betrug - ich aber nicht nur auf der Arbeit funktionieren wollte, also hab ich mehrere Einnahmen am Tag gehabt > dann der Wechsel zu LDX/Elvanse

Dieses Konzept muss ich noch mehr beobachten.
Auf meiner IMC ging soweit alles gut - hatte damit aber nur kurze Erfahrungen sammeln können, da dann die ITS rief. Kann mir aber vorstellen, dass ich einen Schritt runtergehen muss in der Dosierung -
:red_circle: Ich werde berichten

Gibt es da noch was anderes zu AMP/LDX ?

Verstoffwechslung ist bei mir schnell > daher auch der Wechsel auf LDX

Spannende These : eeeh …Jain!
Das generelle Gefühl - hinterherzuhängen, während andere im Laufe ihrer Karriere & Leben einfach die Dinge machen - die sie vorher noch nie gemacht haben, oder sich weiterentwickeln, ist vorhanden. Nicht Genug zu sein, für den Job. An den Fähigkeiten zweifeln - obwohl man sie eigentlich kann und anders herrum Tätigkeiten & Situationen managen bei denen andere hadern - sich selbst aber nicht eingestehen „es zu können“, existiert.
Nach der Diagnostik & Beginn der Behandlung und ständigem Self-Aware-Savety-Check habe ich nicht das Gefühl, dass mich die Medikation zu etwas verleitet, was unbedacht ist. Ich denke zwar ohnehin vor einer Handlung zum 1000’sten male drüber nach und wäge ab - aber ZERdenke es nicht mehr zu krass und manipuliere mich nicht in den Strudel der Lethargie. Meine Handlungsbereitschaft ist gestärkt.

Ich weiß - nicht jeder hier im Forum hat jetzt Erlebnisse oder Erfahrungen, die unmittelbar mit Tod oder die kausale Verantwortung zu tragen, bei der Handlungen zur Gefährungen anderer werden könnten - aber vllt mit akuten StressFaktoren.

Das Thema von @UlBre „generalisierte Angst“(-Störung) hat mich heute viel nachdenken lassen im Bezug auf michselbst und gehe da auch stückweit mit.
ADHS-I/C - Angst - Adrenalin - Noradrenalin - Cortisol - PFC - HPA - Akut - Chronisch - Kaputt

Vielleicht hat noch jemand vergleichbare Erfahrungen und Strategien entwickelt die hier mitgeteilt werden könnten …

By the way : THX für die Antworten :blush: :+1:

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Moin Moin nochmal,
auch wenn keiner fragt, hier ein Nachtrag meiner Erfahrung.

Zeitliche Struktur:
1 ,5 Monate begleitendes Einarbeiten
1 Monat selbstständiges Laufen

Kurz vor Ende der Einarbeitung kam es zu einem aufrichtigen und wichtigem Gespräch mit der Leitung:
„Wir wissen nicht, ob wir dir damit was gutes tun“,
„du siehst so angespannt aus“,
„sollen wir hier abbrechen?“,
„schaffst du das nächsten Monat alleine zu laufen hier?“,
„sag uns nächstes mal (ein paar Tage frei), ob wir auf dich zählen können, oder es dir besser geht wenn wir hier aufhören“
„wir machen uns sorgen“

Ich - kreide bleich, ausgehungert, durstig, will nur noch eine rauchen, bin aufgekratzt, hab am Vormittag die volle Ladung NorAdrenalin über den Oberarm auf die Haut bekommen, verunsichert, und im Klaren darüber, wie ich von Außen betrachtet auf die Anderen wirke
(wobei ich nicht herrausgefunden habe, ob Katecholamine auch gewisse transdermale Resorption zulassen).

Ich - konnte im Gespräch natürlich, OBWOHL ich innerlich mir schon 1000x gesagt habe
NEIN - Nie wieder ITS - bei der ersten Gelegenheit bin ich hier WEG!“,
mir die Schmach nicht eingestehen und mein innerer „PeoplePleaser“ sagt als VorarbAntwort :
„schade wäres es ja schon hier jetzt aufzuhören“.

Eine Stunde später :
Zuhause angekommen, enttäuscht und leer, aber völlig ruhig (wie in einem Auge des Tornados) überleg ich mir was ich jetzt mache ?!

Hyperfokus - ON -

Ich schmeiße den Rechner an, durchforste das Internet, höre Podcasts über ADHS, schaue Videos zu Cortisol, packe den Warenkorb voll und alles gleichzeitig, alle Tage durch.

Irgendwann aus der Enklave raus, festgestellt - Jo! alles falsch gemacht.

Fahrplan für’s Fahrwasser (bezeichnet einen durch grüne oder rote Zeichen (laterale Zeichen) gekennzeichneten Bereich eines Gewässers, in dem Schiffe in der Regel sicher navigieren können)

Was ich für mich als Informationen gesammelt habe:

  • KEIN Hyperfokus! : (dys-)funktioniert super bei Negativ-Gedanken, die mich dann fesseln und handlungsunfähig machen
  • Mach dein Sport wieder! (völlig vernachlässigt - von fast täglich auf 2-3 x im Monat);
  • Dosis reduzieren (solange das Cortisol noch hoch ist - von LDX60 auf LDX30)
  • Supplements anpassen : /Vit C 1g /Zink 25-50mg /Eisen Bisglycinat zum Schlafen (vorsicht!) /Magnesium Threonat am Tag /Theanin nach Kaffee & zum Schlafen /Melatonin erhöhen /Kreatin solange reduziert bis Stressphase anhält oder weglassen /Natron zum Hinauszögern der Eliminierung vom LDX bei verringerter Dosis

Die Zeit is ran!: Alleine

selbst überrascht - es funktioniert;
von Tag zu Tag entspannter.
Bemerkenswert großer Faktor: der fehlende Mentor bringt mir Stabilität;
soll heißen, dass es angenehmer ist, wenn ich entscheiden kann >Wann< ich jemanden um Hilfe bei etwas frage, als >Wie< mir jemand sagt das und das zu machen ist.

TeamFeedback: Es wird überwiegend gut zugesprochen, teilweise stark versucht abzuwerben

Die Zeit is um!: Gesammelt

LDX ist wieder auf 60mg/d.

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O.k., schön, dass es dir gut geht und du dich mit deiner Medikation auseinandergesetzt hast. Aber dein Beitrag klingt sehr gestresst und gejagt.

Hast du dich mittlerweile in eine Therapie begeben? Besprichst du dich regelmäßig mit deinem Facharzt?

Hast du einige Probleme aus dem allerersten Beitrag, wie die Übernahme von zuvielen Schichten gelöst?

Für eine Außenstehende wirkt dein Beitrag verstörend.
Ich wünsch dir alles Gute.

Ui, OK. Inhaltlich, oder Formativ ?

Ich glaube, Therapie ist eher etwas für den Privatbereich, aber falls du mit Facharzt den Psychiater meinst, dann Ja, wie sonst sollte es funktionieren?

Verstörend, kommt hin zu, dass das Arbeiten im Krankenhaus nun mal so ist, also mit den Überstunden, Bereitschaften, Überlastungen etc.

Mein Beitrag sollte ein wenig mein Werdegang mit ADHS beleuchten und vielleicht die Frage klären/ Licht ins Dunkel bringen, wie Stress sich mit dieser Diagnose verhält und ob es CopingStrategien gibt. Natürlich wurde das im Forum schon mehrfach erörtert - dies ist halt eine weitere. Sorry für Redundanzen.

Das heißt, du nimmst immer noch Koffein zu dir, parallel zu den Stimulanzien?
Hast du mal probiert, was passiert, wenn du das komplett weglässt?

Koffein kann mit Stimulanzien die bösesten Nebenwirkungen produzieren. Nicht bei allen, Aber bei vielen.
Und wenn mir jemand das, was du so erzählst, als Folge einer Koffein-Stimulanzien-Kombi berichten würde, würde ich mich nicht wundern…

Hi, inhaltlich.

Stress ist Stress oder STRESS. Stress ist nicht per se gut (Eustress) oder schlecht (Distress). Guter Stress kann gerade für Dopamin-Junkies ein Gewinn sein.

Jeder Mensch nimmt mögliche Stressfaktoren unterschiedlich wahr. Jeder Mensch kommt unterschiedlich damit klar; und was letztes Jahr noch kein Problem für einen war, kann jetzt zu einer Überlastung führen.

Wesentlich ist, dass der Stress nur in einem beschränkten Maß besteht, möglichst wenig Distress ist. Gerade bei -von Natur aus- stressigen Berufen wie Intensivstation ist ein guter Ausgleich in der Freizeit erforderlich. Dauerstress macht jeden kaputt, auch neurotypische.

Und „mit guten Psychiater“ meinte ich, einen Arzt der nicht nur das Rezept ausstellt, sondern seine Pflichten wie das Interesse um die psychische Entwicklung wahrnimmt, um ggf. rechtzeitig Hilfen anbieten zu können.

Und warum keine Therapie? Du scheinst ja ein Interesse an Reflexion zu haben. Und wer ist dafür besser geeignet als Psychotherapeuten. Es muss heutzutage keine Langzeittherapien mehr sein. Es gibt Kurzzeittherapien, bis 25 Sitzungen. Es gibt sogar kurze Therapiesitzungen, statt 50 min nur 25 min.

Es soll nur eine Anregung sein. Jeder muss es letztendlich selbst für sich entscheiden.

Pass auf dich auf und viel Glück.

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@UlBre
Komplett weglassen hab ich noch nicht, wenn ich mich recht erinnere. Das Morgenkäffchen muss schon sein - rein für das Wohlbefinden und den herrlichen Duft. Es variiert aber auch, je nachdem wieviel LDX gerade zirkuliert im Körper & welche Schicht ich hab. - Es sind aber keine „letalen“ Dosen mehr :sweat_smile:. Auf der ITS (die Zeit dort ist ja jetz größenteils zuende und fungiere als Ausfall-Ersatz) hab ich selten mal mal nen Kaffee mit den Kollegen getrunken - da sieht das auf der IMC schon anders aus.

@Jesse67
Die Stressformen sind mir bekannt. Es ist Bestandteil der Ausbildung zur Krankenpflege. Auch in meiner Zeit auf der Psychosomatik, die gute 3 Jahre beinhaltete, bis diese dann geschlossen wurde und ich zur Pulmo-Station abwanderte, war mir das Konzept Stressbewältigung klar. Aber so wie das immer mit den Menschen ist : Tips können wir alle gut verteilen, aber sich selbst dran halten, ist was anderes :sweat_smile:. Die Situation mit dem SuperStressor „ITS“ hat sich retrospektiv nur noch verschlimmert - da der Ausgleich „Sport“ fehlte.
Der Fehler hat sich eingeschlichen, da der Kopf zu voll von der Arbeit war, der Körper zu K.O. vom Dienst, die Zeit zu knapp am Tag, da man einfach nur im Bett liegen will. - Bis ich begriffen hab, dass da was nicht stimmt - sind 2 Monate vergangen.
Zum Thema Therapie sag ich nur : es ist nicht „mein“ richtiger Ort hier im Forum dafür über Therapien zu sprechen. Zumal, glaube ich, das einzige was im ADHS-spezifischen „greift“, ist VerhaltensTherapie ( mit Achtsamkeit/Exposition/Entpannung etc).Wie @UlBre schon anmerkte: die Komorbidität ist halt da. Also was willst du jetzt therapieren? Persönlich geht es aber um was anderes. Es soll sich hier (im Forum/Threat) aber eher um ADHS drehen.
Zum Thema guter Psychiater : bin bei einer PIA - ich denke, die machen ihren Job schon gut.

Ok, dann hast du einen möglichen Auslöser deiner heftigen Probleme.

Du hast die Wahl: 14 Tage koffeinfreien Kaffee, der auch schön duftet, um rauszukriegen, was alles aus der Kombi kommt.
Oder es ist es dir nicht wert. Dann kann’s aber auch nicht so schlimm sein :wink:

(Sorry, nachts um 2 bin ich zuweilen radikalphilosophisch…)

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