Internat eine Option?

Na in einem Forum mit ADHS muss du damit rechnen das hier jedem zu jeder Frage 1000 weitere Aspekte in den Kopf schiessen und dies dann laut gedacht wird.

Es hat sich hier jeder auch Zeit genommen zum Schreiben und sich Gedanken gemacht .

Ich glaube auch dass jeder vielleicht nach einer Lösung gesucht hat um eine Fremdunterbringung und Unkosten für dich zu vermeiden.

Hier weiß doch keiner was du schon alles getan und versucht hast und selbst wenn du es sagst , dass dem so sei sucht man ja trotzdem nach Lösungen.

Da du Inkompetenz haben konntest oder nicht genug tust hat hier keiner gesagt .

Das wir hier alle keine Ahnung von Internaten haben, dafür können wir nichts und ich möchte ja trotzdem helfen und deine Anfrage nicht einfach stehen lassen.

Wohngruppe könnte ggf. ne Alternative sein.
Hort, Tagesgruppe , Tagesklinik wäre auch noch was.

Wie sieht es aus mit einer Lebensphase bei Freunden oder Familie.

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Hallo,

ich kann deinen Frust teilweise nachvollziehen. Gut gemeint entspricht nicht immer dem, was jemand braucht oder wünscht und hier sind Frage und Antworten/Tipps eben etwas auseinander gegangen.

Ich weiß nicht, ob du nun noch mitliest und meine Gedanken konkret zum Thema Internat hilfreich findest - auch wenn ich keine eigenen Erfahrungen dazu hab…

Ich würde mir an deiner Stelle genauer angucken, was der Therapieansatz in einem ADHS-Internat ist und was die hinterliegende Haltung zum Thema ADHS dort ist. Es gibt da mit Sicherheit Unterschiede, aber z.B. wäre es ja wichtig zu wissen, ob die medikamentöse Therapie unterstützen oder womöglich ablehnen. Und auch, welche Angebote und Therapien es darüber hinaus gibt und ob du diese für dein Kind als sinnvoll und hilfreich einstufst.
Der klare Tagesablauf kann sicherlich helfen, ich hätte mir das für mich als Kind ganz gut vorstellen können. Aber auch das hängt natürlich von deinem Kind ab und auch davon wie das im Einzelfall aussieht oder wie damit umgegangen wird, wenn sich Kinder damit schwer tun. Werden sie Stäken-orientiert und wertschätzend begleitet oder geht es eher um Strenge und „Gehorsam“. Ich glaube das wird man nicht allgemein beantworten können, sondern ist in Internaten (wie auch in Schulen) bestimmt sehr unterschiedlich.

An deiner Stelle würde ich dort einfach mal nach einem Beratungsgespräch fragen und vorher überlegen, welche Punkte dir wichtig sind. Ich würde auch mein Kind einbeziehen und mit ihm/ihr über Ängste, Sorgen und Wünsche reden, so dass auch diese Punkte genauer betrachtet werden können.
Von anderen Internaten kenne ich es so, dass es auch evtl. möglich ist eine Probewoche zu machen. Das könnte ja auch eine gute Möglichkeit sein um einen besseren Eindruck zu bekommen.

Letztendlich wird es alles geben von Kindern für die das eine schlimme Erfahrung ist und Kinder, für die es gut passt und die sich dort wohl fühlen. Ich glaube nicht, dass sich das allein an ADHS oder nicht festmachen lässt. Aber natürlich sollte es dahingehend für die Bedürfnisse von deinem Kind besonders gut passen.

Ich wünsche dir, bzw. euch alles Gute!

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@XT-Ratte Hi,

ich hoffe ich kann dich trotz des unmutes hier noch erreichen.

Unser Junge 11 AuDHS (nicht mein leibliches Kind) geht momentan auf ein Internat wo man sich angeblich auf Autismus spektrum und ähnliche neurodivergenzen spezialisiert haben sollte. Wenn du möchtest teile ich gerne meine Erfahrungen.

Wir waren an dem Punkt der Verzweiflung, vermutlich dort wo du jetzt stehst, inklusive Trotzphasen, Ausrastern und ähnlichem. Wir haben uns lange einen Kopf gemacht wie wir Herr der lage werden können. Zusätzlich sind wir zu dem Entschluss gekommen das er auf einer Regelschule gnadenlos untergehen würde was das Soziale angeht. Noten haben wir uns nie Gedanken gemacht, seit er auf Atomoxetin eingestellt war gingen die Noten im positiven durch die Decke.

Nun haben wir uns einige Schulen angeschaut und diese hatte uns zugesagt. Das erste halbe Jahr ist er jeden Tag fast 2 Stunden pro Fahrtstrecke mit dem Bus gefahren, wurde von zuhause abgeholt, als letzter ausgestiegen und als erster abgeholt.

Die Schule hatte uns angeboten das er in das Internat aufgenommen wird. Er war begeistert, wir waren begeistert… im ersten Moment klasse, dachten wir.

Dann kamen nach und nach die Hammer die uns zerrissen haben, hier mal in Stichworten aufgeführt:
(Ich nenne jetzt hier keine Zahlen, betroffene wissen wieviel Geld hier gemeint ist)

-Unterhalt vom Vater für das Kind weggefallen
-Pflegegeld komplett weggefallen
-Kindergeld komplett weggefallen
-JEDE kleine Krankheit bedarf das wir ihn ausserplanmäßig abholen und selber zum Arzt fahren
-Ebenso jeder Facharztbesuch etc.
-Der „Spezialisierte“ Lehrer kommt mit dem Jungen nicht klar und lässt sich auf diskusionen mit einem Autisten ein und ruft gefühlt jeden Tag an.
-zusätzlich haben wir ihn die Kompletten Wochenenden, 13Wochen Ferien, Krankheiten und Brückentage bei uns (ansich ist das Schön, sehen allerdings keinen Cent vom o.g. Geld)

Trotzdem gefällt es ihm dort, er ist angekommen… deshalb nehmen wir das alles in Kauf und hoffen das beste.

Edit: Er bekommt jede Woche Üppiges Taschengeld, Kleidung wird komplett vom Internat übernommen sowie Schulbezogene sachen wie Hefte Bücher Ausflüge.
Aber wie schon gesagt, wenn es vorher schon kanpp war, wird es mit dem Internat nicht besser.

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Danke für deinen Beitrag!

Molimo: Das ist endlch ein Beitrag mit direkter Internatserfahrung, auf den XT-Ratte wohl so lange gewartet hat.

Dennoch verstehe ich den Unmut von XT-Ratte hier nicht so ganz. Für mich lesen sich hier alle Antworten absolut freundlich, mitfühlend und alle versuchen mit ihren eigenen Gedanken zu helfen. Dass das der Fragestellerin nicht immer weiterhilft ist ja klar. Das ist immer so in Foren. Und auch im echten Leben, wenn man Fragen stellt. Jeder steckt ja nur in seinem eigenen Kopf und seinem eigenen Leben.

Aber ganz ehrlich. Ich kenne wirklich andere Stimmungen in Foren. Da denke ich mir oft: Hey, geht`s vielleicht auch ein bisschen mitfühlender und netter? Aber hier im Forum gar nicht. Ich persönlich empfinde eher die Antworten von XT-Ratte wenig freundlich. Ist aber andererseits angesichts ihrer aktuellen Sorgen auch wieder verständlich.

Molimo: Zahlt ihr dann nichts mehr für das Internat, wenn alle Gelder verrechnet werden? Das erscheint mir dann wieder logisch, da private Internate ja normalerweise ein Vermögen kosten. Nur mit dem Kindergeld, das hätte ich nicht gedacht. Warum wird das denn auch mit verrechnet?

Wenn dein Sohn ansonsten gerne auf das Internat geht und ihr das gemeinsam so entschieden habt, dann klingt das, abgesehen vom Finanziellen, nach einer guten Lösung.

Habt ihr als Eltern eigentlich Kontakt und Austausch? Schließlich sitzt ihr ja alle in einem Boot, mit ähnlichen Baustellen, oder? Stelle ich mir hilfreich vor.

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@NaraX ja also wenn hier in diesem Thema irgendwer nicht freundlich geantwortet hatte dann war das eigentlich nur die Themenstellerin, alle anderen haben versucht nach ihrem besten Wissen und Gewissen so gut wie möglich zu helfen, und haben ausserdem grosse Anteilnahme für die Probleme der Themenstellerin signalisiert.
Aber das man dann dafür das man sich die Zeit genommen hatte, sowie sich Gedanken zum Thema gemacht hatte, von der Themenstellerin zum Dank von ihr hier sogar noch zusammengestaucht wird, dass ist allerdings alles andere als freundlich, damit hast Du absolut Recht, und vielen Dank das Du den Mut hattest Deine Beobachtung offen auszusprechen. :heart:

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Gerechtfertigt ist das alles auf garkeinen Fall. Wir haben ihn ja ca 200/365 Tage im Jahr bei uns also 52 Wochenenden a 2 Tage = 104 + 5 x 13 Wochentage Ferien = 65 Tage + Brückentage,Feiertage und Krankheit.

Momentan schreibt meine Frau übertrieben viele Anträge, Klarstellungen, etc. aber alles ziemlich aussichtslos. Für Klamotten, Bücher und zeug was er braucht müssen wir auch jedes mal einen Antrag stellen habe ich vergessen zu erwähnen.

Das Internat ist in diesem sinne eine Öffentliche Einrichtung da dort Hauptsächlich Kinder mit einem GDB von mindestens 50% untergebracht werden. Mit Autismus ist 50% ohne großen Umweg zu bekommen. Nichts desto trotz ist das Geld, was gegengerechnet wurde der Preis für ein halbwöchiges Privates Internat wenn ich den Kosten bei Google vertrauen kann.

Schwierig. Wir haben im Bekanntenkreis ein Kind was ziemlich gut mit unserem befreundet ist (was auch wieder beweist das sich gleich und gleich findet), wo wir die Vermutung haben das er auch Autismus haben könnte, allerdings lassen sich die Eltern nicht darauf ein (welche sehr bestimmt auch Autistische Züge haben). Meine Frau hat noch eine Freundin die selber auch 3 Kinder hat mit ADHS und AUDHS, alleinerziehend, mit der stehen wir in Kontakt.

Es hatte sich auch rausgestellt das die Gemeinde wohl den Vater angeschrieben habe das er keinen Unterhalt mehr zahlen muss, das ist so wohl nicht rechtens und wird geprüft.

Ich meinte mit meiner Frage eigentlich das Internat im Hinblick auf Austausch mit anderen Eltern. Du schreibst ja, das Internat ist auf Neurodivergenzen wie Autismus und ADHS spezialisiert. Deshalb dachte ich, dass ihr ja alle in einem Boot sitzt als Eltern und Kinder mit entsprechenden Besonderheiten und Bedürfnissen habt. Und noch dazu sind alle Internatsschüler. Das alleine müsste ja extrem zusammenschweißen, oder?

Ich habe mal nachgelesen. Es gibt 11 Millionen Schüler in Deutschland und gerade mal 50.000 Internatsschüler. Das ist ein ganz schön geringer Prozentsatz.

Das „Schwierig“ bezog sich darauf. In seiner Gruppe sind keine weiteren Kinder mit Autismus und es ist einmal im Jahr das man die anderen Eltern, wenn überhaupt, mal zu Gesicht bekommt. Dazu kommt das manche Eltern auch von weiter weg kommen.

Ich hab den Thread nur überflogen, aber hat schon jemand ganz normale Psychotherapie in den Raum geworfen?

Ich wär mit dem Internat wohl sehr vorsichtig – vor allem wenn das Kind bereits Vertrauen in sichere Bindungen verloren hat, was bei Trennungskindern ja häufig der Fall ist. Was könnte ein Internat deinem Kind essenzielles bieten, was du ihm nicht geben kannst? Wenn du keine konkrete Vorstellung davon hast, warum dein Kind in einem Internat besser aufgehoben wäre, und dich in erster Linie von deiner eigenen (völlig legitimen) Überforderung befreien willst, halte ich es für vorhersehbar, dass dein Kind sich zumindest unterbewusst und langfristig als Last wahrnehmen würde und sowohl sein Selbstwertgefühl als auch eure Beziehung unter der Entscheidung leiden würden. Vielleicht möchtest du ja sogar selbst therapeutische Unterstützung in Anspruch nehmen, wenn du dich so hilflos fühlst?

So oder so wünsch ich dir gute Beratung und alles Gute :sunflower:

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Hallo,
vielen Dank für die interessante Frage. Ich wußte bis eben nicht, daß es solche Internate überhaupt gibt. Ich bin alleinerziehend mit ADHS Sohn und mich gruselt die Aussicht auf die Pupertät immens. Bei meiner Suche auf Alternativen habe ich mir neben den Wohngruppen auch Internate angeschaut. Bei den Wohngruppen hatte ich aber die Bedenken gegenüber dem restlichen Klientel das dieses Angebot in Anspruch nimmt und beim Internat die Befürchtung, das die dort auch nicht mit meinem Sohn klarkommen werden, wenn die keine Vollblutpädagogen mit zusätzlicher Ausbildung oder selbst betroffen sind.
Ich versuche hier mal eine Brücke zu schlagen zwischen den gut gemeinten Ratschlägen und der Fragestellerin. Wenn man mit und trotz ADS/ADHS Abitur, Studium und Job meistert und gut verdient, weist man in der Regel eine hohe Intelligenz und ein überdurchschnittliches Budget auf . Man geht rational die Möglichkeiten durch und sortiert dabei schon aus. Darum wohl auch die unwirsche Reaktion auf die Vorschläge. Ich mag es auch nicht leiden wenn ich unbequeme Wege gehen soll, um ein paar Euro zu sparen obwohl es mir das wert ist. Oder wer von euch möchte in den Ferien Campen gehen weil es nur halb soviel kostet wie eine Ferienwohnung oder Hotel? :wink:
Es soll dem Kind gut gehen und man möchte hinter seiner Entscheidung stehen können und schöne Prospekte sind das eine und viele verschiedene Erfahrungsberichte etwas ganz anderes. Ich denke ich werde mir das eine oder andere Internat mal vor Ort anschauen und auf mein Bauchgefühl achten, noch bin ich in der bequemen Situation das er „nur“ vorpupatär ist aber die Uhr tickt…

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Keine Ahnung von Internat… aber ich wollte mal zwei Sachen fragen:

  1. Ob der Sohn bereits eine Schulbegleitung hat? Könnte sein, dass das in der Schule soviel Stress rausnimmt, dass es dadurch auch zu Hause tragbarer wird.
    Manche Gymnasien meinen: „Gibt’s bei uns nicht.“ Aber das ist ein Trugschluss, so könnte man als Schule alle unbequeme Sachen für immer fernhalten.

  2. Was dein Sohn von der Idee hält, beziehungsweise wie er das Problem sieht und ob er Lösungen dafür hat?

Viel Erfolg beim gemeinsamen Weg finden! :four_leaf_clover:

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Zum Thema Internat kann ich noch anmerken:

Internat = Privatschule = ein GESCHÄFTSMODELL. Hier steht Geld verdienen an erster Stelle. Zwar mit „guter Bildung und Betreuung“, aber ich bin da skeptischer als bei staatlichen Schulen.

Es gelten teilweise andere Regelungen: Fachlehrer dürfen beispielsweise an privaten Gymnasien unterrichten, was an einem staatlichen Gymnasium undenkbar ist.

Noch ein Tipp bei der Suche: Schau dir die Stellenbeschreibungen des Internats an. Fehlen viele Klassenlehrer und Fachkräfte? Kein gutes Zeichen.

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Hallo,

weil das ja noch ein bisschen weiter ging, doch noch ein kurzer „Zwischenbericht“ von mir.
Ich konnte nun durchsetzen dass die Medikation erhöht wird. Das zeigt zumindest Tagsüber ordentlich Wirkung. Die Abende sind leider…

Internat ist leider nun aus ganz anderen Gründen keine Option: geteiltes Sorgerecht. Der Vater müsste da wohl auch eine Finanzprüfung abgeben und sein ok dazu. Das wird er nicht tun und wenn ich das gerichtlich durchsetzen wollte, dann besteht das Risiko, dass er wieder seinen Unwillen über das Kind ausdrückt, weil er an mich nicht ran kommt. Das tue ich dem Kind und mir nicht an.

Schulbegleitung gibt es hier auf dem Land übrigens auch nicht.
Und leider ist eine Hochbegabung kein Garant für ein hohes Einkommen.

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Hmm, das Problem mit dem geteilten Sorgerecht hätte ich auch. Was heißt denn eine Finanzprüfung? Braucht man das wenn das Jugendamt die Kosten übernehmen soll?
Wir stehen noch ganz am Anfang mit den Medis und da ist keine Wirkung bemerkbar, bzw. es ist ja auch kein Tag wie der andere und darum für mich auch schwer abschätzbar.

Das klingt ja erstmal schon ganz gut, also dass es wirkt. An dem Wirkverlauf und der -dauer lässt sich ja auch einiges einstellen (Dosierung, Einnahmeschema, welches Medikament).
Suchst du dahingehend hier Austausch oder Erfahrungen?

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Doch, auch wir wohnen in der Pampa von Baden-Württemberg und es gibt hier überall Schulbegleitung. Nicht leicht jemand zu finden, aber definitiv möglich. Außer man will es nicht.

@XT-Ratte Wie sieht dein Sohn die ganze Sache? Das mit dem Internat? Und die anderen Vorschläge?

Wie sieht der Vater die Sache? Er hat auch Sorgerecht, vielleicht findet ihr zusammen einen entlastenden Weg?

Ok, das war kein so guter Rat… Entschuldigung!

Und wenn du möchtest, kannst du dich melden und ich helfe dir bei der Suche. Weil das was du schreibst, unterstelle ich dir nicht.

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