Introspektion / Selbstwahrnehmung

Das stimmt, ich nehme gerade wenn es emotional wird wenig wahr. Ich denke manchmal sogar oft, dass ich das doch gesagt oder nicht gemacht habe. Aber wenn ich es später auf der Kamera anschaue, sieht die szene ganz anders aus. Und ich denke, das ist doch nicht möglich. Ich war so überzeugt. Meine Wahrnehmung war also völlig anders. Das ist total verrückt. :flushed: meinem Sohn (ebenfalls adhsler) geht es auch öfter so. Ob das ein Symptom des ADHS ist ?:woman_shrugging:
Da frage ich mich schon, wie sollte man reflektieren, wenn man so eine andere Wahrnehmung hat.

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Ich finde das Thema auch recht interessant.
Ich glaub, dass ich sehr gut darin bin, andere Menschen einzuschätzen, wahrzunehmen. Da bin ich praktisch wie ein Scanner und (fast) nix bleibt vor mir verborgen.
Wenn es aber um mich geht… Ich dachte wirklich immer, ich bin auch bei mir selber sehr gut darin. Aber ich glaube, das stimmt nicht :thinking:
Wenn dem so wäre, wüsste ich doch, warum ich so oft gesagt bekommen habe, ich wäre „komisch“. Warum Menschen Abstand von mir nehmen, mich kritisch beäugen… Ja, wir ADHSler sind anders. Aber wie anders?! Ich nehme das „anders“ nicht wahr, kann es nicht benennen.
Kann das jemand von euch?

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hm, ja und nein:

Ja, aufgrund von vielen schlimmen Erfahrungen der Ablehnung habe ich früh begonnen, intensiv zu reflektieren, allerdings weitesgehend intellektuell, Dinge zerdacht, Strategien entwickelt, das ,klassische Masking.

In der Therapie habe ich dann gelernt, meine Emotionan wahrzunehmen und ernstzunehmen, mich zu akzeptieren und eine bessere Balance zwischen emotionalerm Wahrnehmen und intellektuellem Verstehen hinzukriegen. Soweit, so gut.

Was aber auch nach jahrelanger Therapie nicht klappt, ist zu verstehen, warum meine sozialen Beziehungen keinen Bestand haben, bzw. keine Nähe/Tiefe bekommen. Ich nehem schon wahr, dass ich anders bin als andere, viel nerdiger, hartnäckiger und störrischer, aber ich will nicht verstehen (haha), warum das ein Problem sein soll. Oder was an mir so problematisch oder anstrengend ist, dass Menschen lieber auf Abstand bleiben oder wieder gehen. (ja, habe Gespräche versucht, ergebnislos).

Ich fühle, denke und reflektiere den ganzen Tag - aber das Offensichtliche scheine ich offensichtlich nicht zu erkennen.

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