Hunger habe ich schon, der Magen knurrt, aber ich kriege nur mit Mühe und Überwindung was runter.
Das war von Anfang an so, bin aber nach 2 Monaten ja immer noch am Anfang
Hattest du auch in der Eindosierungsphase schon Hunger und Appetit während der Wirkung, oder erst seitdem du eingestellt bist? Und warst du derjenige, der auch in niedrigen Dosierungen keine Besserung des Bewegungsdrangs bemerkt hat, sondern erst in höheren?
Die Appetitlosigkeit war von Anfang an, schon bei 10 mg MPH retard
Muss dazu sagen, dass ich emotionaler Esser bin, mir fehlt das jetzt etwas und ich kompensiere mit Nikotin
Das mit dem Bewegungsdrang muss jemand anders gewesen sein, das hält sich bei mir in Grenzen
Die innere und motorische Unruhe ist bislang aber nicht so viel besser geworden wie zum Beispiel Konzentration und Fokus
Also bei mir war es so, dass ich nach ungefähr 2-4 Wochen wieder ganz normal Hunger und Appetit hatte.
Ich nehme jetzt seit 1 Jahr Elvanse und ich muss sagen, dass ich bis auf manchmal kalte Hände, und manchmal trockenen Lippen keine körperlichen Nebenwirkungen habe.
Das fällt mir aber dann eher auf, wenn ich etwas zu viel dosiert habe.
Am Anfang konnte ich zwar auch essen, aber da hat sich das schon eher komisch angefühlt. Also keinen großen Hunger. Wenig Gelüste auf Essen was mir sonst immer super gut geschmeckt hat.
Mit dem Schlafen das Gleiche, kann super gut auf Elvanse schlafen, anfänglich war eigentlich nur 7-14 Tage etwas unruhigerer Schlaf.
Da ist auch Elvanse eher die Zweite Wahl, wenn es um körperliche Unruhe geht.
Bei mir ist es manchmal sogar so, dass ich mit Elvanse zwar innerliche Ruhe habe, aber körperlich minimal aktiver bin als Ohne. Ich denke das ist von ADHS Spektrum und Mensch abhängig, wie das Medikament auf einen wirkt.
Es wird leider nie die optimale Medikation geben. Das liegt vermutlich einfach daran, dass bei ADHS nicht nur dopaminerge und noradrenerge „Ungleichgewichte“ als Ursache zugrunde liegen. Ich habe mich irgendwann damit abgefunden, dass es so ist und die Nebenwirkungen unter der aktuellen Medikation akzeptiert. Davor habe ich immer wieder zigfach Medikamente gewechselt in der Hoffnung irgendwann genau das Perfekte zu finden.
Mittlerweile fahre ich mit niedrigdosiertem Elvanse am besten. 20mg einmal täglich. Das ich darunter beispielsweise abends nicht mehr so klar in der Birne bin, ist bei mir auch kein Problem. Mein Psychiater meinte diesbezüglich: Normale Menschen fahren auch nicht 24/7 auf 100%, die meisten Menschen haben derartige Probleme, sind öfter erschöpft, können sich nicht konzentrieren, etc.
Ziel sollte nie sein, sich komplett mit Medikamenten zu einem anderen Menschen zu machen.
Deswegen mein Rat: Hilft dir die aktuelle Medikation bei deiner Lebensführung? Ja? → Dann weitermachen und schauen. Nein? → anderes Medikament.
Überwiegen die Nebenwirkungen die tatsächlichen positiven Effekte? Ja? → Überdenken, neue Medikation
Klar macht es Sinn, mal andere Dosierungen und Medikation zu testen, aber irgendwann sollte man einfach mal bei einem Bleiben und akzeptieren, dass man nicht alles zurechtmedikamentieren kann Glaub mir das habe ich alles schon hinter mir und mein Psychiater hat da bereitwillig mitgemacht, obwohl er mir selbiges auch schon davor gesagt hatte…