Auch die Vermutung, dass Asperger mit reinspielt (bspw. fanatisch auf „Rechtsverletzungen“ egal bei wem zu reagieren lässt micht aufhorchen, aber nur der eigene Standpunkt gilt (da finde ich mich übrigens auch wieder…), kann dazu führen, dass viel weniger Wirkstoff reicht.
kurzes Update meinerseits: ich habe mit einer ADHS Therapeutin sprechen können. Aus ihrer Erfahrung heraus vertragen ganz wenige Kinder Medikinet sondern eher Ritalin. Vor allem das aggressive, negative Verhalten am Nachmittag könnte durch einen Wechsel zurück zu Ritalin besser werden. Wir haben am Samstag noch auf 3x 2,5 mg Ritalin umgestellt. (von vorher Medikinet).
das große Problem zurzeit ist das ruhig bleiben beim Handyspielen( er darf 1h). Er steigert sich so rein, schreit währenddessen und ist danach extrem schlecht gelaunt, wenn er verliert und die Zeit aus ist. Er spielt nichts gewaltvolles (früher hatte er das bei Brawlstarts auch schon mal), aber er ärgert ihn so sehr und die Wut lässt er dann an uns aus. Ich weiß nicht, ob das nicht auch manchmal in die Zeit des Rebounds fällt - es ist so schwierig. Ganz verbieten möchte ich es nicht, weil er eh schon reduzierte Zeit im Vergleich zu Freunden hat. Er kann aber einfach nicht gut damit klarkommen.
die 3x Medikamentengabe ist halt auch ein "Streit"punkt mit ihm, lieber möchte er ein retard…aber jetzt in der nochmals gestarteten Eindosierung gehts halt nicht anders. Wo ich mir auch sehr schwer tue ist der Abstand der Med.gabe…sind nun von 3,5h ganz am Anfang auf eher max 3 h runter - ich habe aber noch immer kein Gefühl dafür, ob das jetzt passt oder noch weniger Abstand nötig ist. Gibt es 2h- 2,5 h auch?
Hallo hartkerst,
das könnte auf einem Missverständnis beruhen. Denn es besteht zwar durchaus ein großer Unterschied zwischen den Retardkapseln von Medikinet und Ritalin, nicht aber zwischen den unretardierten Tabletten der beiden Hersteller.
worin besteht der Unterschied bei den Retard Produkten und worin nicht bei den unretadierten? Kannst du das vielleicht erklären, bitte. Ich kann mir schwer vorstellen, dass ihr Eindruck bei über 1000 betreuten Familien nicht stimmt, oder?
Was schlägt denn euer betreuende Arzt vor? Es gibt ja noch viel mehr außer Ritalin, Medikinet usw. Alles zum Thema Medikamentenwahl, Dosierung usw frage ich ihn, weil er der Fachmann ist.
Da man in so einem Forum hier aber ja auch einiges an Anregungen bekommt schreibe ich mal, wie bei uns die Eindosierung lief. Ich habe 2 Kinder mit ADHS. Beide haben mit Medikinet gestartet. Sohn (damals 11) mit unretardiertem, Tochter (damals 16) mit retardiertem.
Beim Sohn haben wir 3 Tage morgens 5mg gegeben, dann wieder 3 Tage mittags 5mg dazu, dann wurden es morgens 10mg. Ich habe am 2. Tag (Samstag) für 1h eine Wirkung gesehen, er konnte auf einmal total konzentriert für die Schule lernen, was vorher nicht möglich war. Kommentar von seinem Arzt war: da sehr wir, wo es mal hingehen wird. Allerdings hielt bei ihm diese Wirkung immer nur recht kurz und hat nicht mal für die paar Stunden Schule gereicht. Deshalb wurde bis 60mg hochdosiert. Das half aber auch nichts, deshalb wurde letztendlich auf Elvanse gewechselt. Da musste auch aufdosiert werden bis 70mg, aber damit ist nun der komplette Tag abgedeckt. Bei meiner Tochter lief es ähnlich, beide verstoffwechselt wohl recht schnell. Mein Sohn bekommt gegen seine Impulsivität auch noch Intuniv.
Beide Kinder sind inzwischen gut eingestellt, aber es war ein langer Weg (immer wieder Dosierung anpassen - manchmal hat es z.B. ein paar Wochen lang gepasst und dann plötzlich nicht mehr) und ich hatte deswegen viele, viele Telefonate mit unserem Arzt.
Die nicht retardierten wirken beide „sofort“.
Durch die Retardierung wird das Medikament versetzt freigegeben. Da die Retardierung sich unterscheidet, wirken die retardierten Medikamente unterschiedlich schnell, stark, lang, etc.
Mein Sohn hat alle retardierten Medikamente durch und alle wirken unterschiedlich und haben auch unterschiedliche Nebenwirkungen.
Nein, das würde ich auch nicht behaupten. Es könnte aber sein, dass ihr euch missverstanden habt, weil sie von Retardkapseln sprach (da sind die Unterschiede tatsächlich groß) und du aber von Tabletten ausgehst (2,5 mg gibt es bei Kapseln ja gar nicht).
kurzes Update: wir geben nun 3x 5mg Ritalin unretadiert, es geht ihm ganz gut. Am Nachmittag sind die argen Aggressionen, die er mit Medikinet hatte weg. Auf Rückmeldung von der Schule warten wir noch. Eventuell gehen wir dann auf Concerta 18mg und dann bei Bedarf noch 5mg Ritalin dazu am NM. Aber jetzt sehn wir mal so weiter.