Ahoi Crew! Schön, euch kennenzulernen. 
Ich suche hier gerade nach ein wenig eurer Erfahrungen und ein bisschen Gemeinschaftsgefühl in einer ekligen Umgewöhnungsphase.
Ich wurde im Februar 2024 endlich diagnostiziert, musste allerdings die Termine privat zahlen, weil es natürlich nirgendwo freie Plätze gibt. ^^ Von der Psychiaterin wurde ich mit Elvanse eindosiert. Erst 30, dann 50, dann 70 - bin aber wieder zurück auf 50 irgendwann (mittlerweile in Form von Lisdexamfetamin), weil sich 70 anfühlte wie dieser Moment beim Optiker, wenn sie einen fragen „Wird es so wirklich schärfer und besser oder nur kleiner und schwarzer?“ 
Es schien die bei mir relativ kurze Wirkdauer (so 6 Stunden) nicht wirklich zu erhöhen und ich glaube, ich habe echt nervöse Augen davon bekommen.
Als ich das erste Mal 30 und dann das erste Mal 50mg nahm, war das wirklich unglaublich befreiend. Es hat sich genau so angefühlt, wie es soll: Ruhiger, entspannter, als hätte jemand hinter mir stehend liebevoll einige meiner Tabs im Gehirn geschlossen, die ich nicht mehr brauchte. Dieses deutliche „jetzt wirkt es / jetzt wirkt es nicht mehr“-Gefühl verschwand aber ziemlich schnell wieder und ich konnte eigentlich nicht mehr definieren, ob es überhaupt noch irgendwas macht - weder bei 50 noch bei 70mg. Vor so drei Monaten habe ich allerdings das erste Mal seit Beginn eine Tablette vergessen und habe mich den ganzen Tag über nur wie ein halber Mensch gefühlt. Ich war so dermaßen unkonzentriert, dass die Welt um mich nur ein anstrengender, ineinanderfließender Klumpen war. Und dann kam mir dieses Gefühl auch wieder ziemlich bekannt vor, aus den schlimmsten Zeiten vor der Medikation. Also doch, es machte wohl schon noch etwas.
Nun habe ich endlich einen Termin bei einer Neurologin mit Kassensitz bekommen, um auch die Tabletten nicht mehr komplett selbst zahlen zu müssen. Die hat sich auch recht viel Zeit genommen und meinte, sie wäre mit der Wirkung, die ich im Moment habe, noch nicht ganz zufrieden. Ich habe immer noch ziemlich viele und starke Symptome und obwohl mir Elvanse/Lisdexamfetamin geholfen hat, hat es mich gefühlt nie so richtig in einen Anpack-Modus versetzt, wenn es z.B. um meine Problemthemen Arbeit oder Haushalt ging. Also hat sie mir mal probeweise Medikinet verschrieben und ich habe gestern mit 10mg morgens gestartet. Das hat 0,0 Wirkung gehabt, weder positiv noch negativ. Ich hab mich wieder so gefühlt, wie als ich mal meine Elvanse-Einnahme vergessen hatte. Mittags nach den 5 Stunden habe ich es nicht mehr ausgehalten und noch eine zweite genommen, obwohl ich damit eigentlich noch eine Woche warten sollte. Aber nichts. Deswegen habe ich die Neurologin gefragt, ob ich am zweiten Tag schon auf 20mg morgens umsteigen könnte und habe das heute probiert. Rein gar keine Wirkung. Ich habe keine einzige Erledigung auf der Arbeit geschafft und mein Gehirn ist so trüb, dass ich mich gerade nicht mal wirklich an den Tag heute oder gestern erinnern kann. Eine dritte Tablette 10mg als Mittagsdosis hat es eher verschlimmert und jetzt habe ich Kopfschmerzen. 
Ich denke, es wäre unvernünftig, morgen direkt auf 30 morgens zu gehen. Ich weiß, ich sollte dem Ganzen etwas Zeit geben. Aber ich weiß gerade nicht, ob ich den Tag morgen so nochmal überstehe und ich hab eigentlich eine wichtige Präsentation auf der Arbeit. 
Die Optionen sind wohl gerade…durch den Tag vegetieren, übereifrig die Dosis erhöhen oder nochmal eine meiner Lisdexamfetamin nehmen.
Was sind da eure Erfahrungen? Hat eins von beiden Medikamenten für euch besser funktioniert? Wie soll sich Medikinet anfühlen, wenn es „reinkickt“? Anscheinend hat es ja einen ziemlich schnellen und deutlich spürbaren Effekt und da Elvanse sehr viel milder wirkt, kann ich mir das nicht richtig vorstellen. Hattet ihr vielleicht auch eine anfangs negative Umstell-Erfahrung, aber fandet das zweite Medikament am Ende doch besser? Habt ihr mal während der Umstellphase wieder von einen auf den anderen Tag das alte Medikament genommen und wie seid ihr damit gefahren? Ich freue mich über jeden Input!
Liebe Grüße