Kann ein stiller Reflux/water Brashing die Wirkung von MTH beeinträchtigen?

Sehr geehrte ADxS-Community,

bei mir wurde als Kind auch auch neulich als Erwachsener ADHS - Primär unaufmerksam diagnostiziert wodurch ich schon mein ganzes Leben lang leide und langsam die Hoffnung verliere.

Ebenfalls leide ich schon seit einiger Zeit (1-2 Jahre) an den Symptomen eines stillen Refluxes und habe dadurch ständig Schleim im Hals und huste dadurch sehr viel, selbst wenn ich nur Wasser trinke.

Ich habe vor einiger Zeit 20mg Methylphenidat von Aliud genommen und davor Pantoprazole eingenommen. Das Methylphenidat wurde dadurch sehr „stark“ und hat aber nach einer Stunde schon die Wirkung verloren. Nun war ich danach aber den GANZEN TAG depressiv und in einer sehr negativen Stimmung. Das ist öfters aufgetreten und deswegen habe ich mir vorgenommen, die beiden Medikamente nicht mehr miteinander einzunehmen.

Nun ist das Problem aber, dass mein Reflux mich psychisch sehr belastet und auch meiner Gesundheit schadet. Meinem Arzt ist nichts von „Nebenwirkungen“ bei der Einnahme von Methylphenidat und Pantoprazol bekannt, im Internet lese ich aber sehr viel dazu und habe ja auch selber damit sehr schlechte Erfahrungen gemacht.

Nun hab ich nach einer 6 monatigen Pause (Arztwechsel) wieder mit 10mg und dann 20mg Methylphenidat Aliud angefangen und merke so gut wie keine Wirkung und wenn eine da war, ist sie sehr schnell abgeklungen (vielleicht so 2-3 Stunden grade mal?) obwohl es ein retardiertes Medikament ist.

Weiß jemand ob meine Magenprobleme im allgemeinen vielleicht auch ein Problem darstellen?

Da ich aber am liebsten kein Methylphenidat nehmen würde (da ich sonst kein Pantoprazol nehmen kann und meine Gesundheit und mein Geist leidet) wollte ich fragen ob es stimmt, dass Elvanse GAR KEINE Probleme bei der Einnahme mit Protonenpumpenhemmern macht?

Außerdem habe ich gelesen, dass Leute mit SCT seltener Erfolg mit der Einnahme von Methylphenidat haben (Laut den Tests auf diesem Forum habe ich sehr viele SCT-Symptome und erkenne mich bei den Symptomen auch selber drin wieder.)

Laut diesem Forum ist mittlerweile auch das erste Medikament der Wahl eher Elvanse statt Medikinet?

Auf jeden Fall, was meint ihr? Soll ich meinen Doktor einfach mal fragen, was er von einem Medikamentenwechsel hält obwohl wir erst grade eben wieder angefangen haben? Er scheint generell nicht ganz so viel Ahnung zu haben (hat mir überhaupt nichts zu der Einnahme von MTH gesagt oder Probleme die auftreten können wenn man gleichzeitig z.B. Vitamin C konsumiert und hat auch anscheinend noch nichts von den Rebound-Symptomen nach dem Abklingen der Medikamente gehört?)

Ich weiß, dass meine Dosis eventuell noch zu gering ist, aber mit MTH kann ich eben keine PPH einnehmen und möchte deshalb gerne Elvanse probieren.

TLDR: habe sehr wahrscheinlich auch SCT, MTH wirkt eventuell nicht sehr gut bei mir und hindert mich an der Einnahme von Pantoprazol (wodurch ich psychisch und physisch leide), möchte gerne Elvanse probieren, da es da anscheinend weniger Probleme gibt mit der Einnahme von Pantoprazol o.ä.

Ich danke euch allen vielmals im Voraus und hoffe jemand kann man dir weiterhelfen.

Verzeiht mir bitte, falls mein Text nicht verständlich genug ist.

Liebe Grüße
katermilo

Ist zwar ein blöder Ansatz, aber hattest du auch schon Erfahrungen mit anderen Herstellern als AL? Als ich Mal wegen fehlenden „Aut Idem“ Kreuzchen statt Ritalin Adult jeweils ein Generika von Ratiopharm und AL bekam hatte ich auch den Eindruck, dass bei AL irgendwie die Retardierung nicht funktioniert und mir die zweite „Hälfte“ fehlt. Auch andere waren von AL nicht so begeistert. Ratiopharm war ok, wenn auch schwächer als das Original aber immerhin konstanter.

Hallo Bernard, andere Erfahrungen hatte ich leider noch nicht.

Also deiner Meinung nach wäre das Original Medikinet mal eine Erfahrung wert? Und das von AL hat hier echt einen schlechten Ruf? Wusste ich noch gar nicht, danke. Also sprechen hier viele von Problemen mit der Retardierung und ähnlichem? :slight_smile:

Wollte ja eigentlich von Methylphenidat weg, aber vielleicht hilft der Wechsel ja auch.

Aber wie kriege ich den Arzt dazu? Er meint die AOK BW übernimmt die Kosten nicht, kann man da irgendwie was machen?

also laut diesem text

" Magen

Bei einem Magen-pH-Wert über 5,5, verursacht durch Protonenpumpenhemmer (Pantoprazol, Omeprazol u.a.) oder (weniger wahrscheinlich) H2-Antagonisten (Ranitidin, Famotidin u.a.) und Antazida, kann es bei Medikinet adult zu Dose-Dumping-Phänomenen kommen: Der Wirkstoff wird zu schnell freigesetzt und entfaltet dadurch erhöhte Wirkungen und Nebenwirkungen (Tab. 2). Die Freisetzung von Methylphenidat aus Ritalin adult erfolgt hingegen pH-unabhängig. Die Fachinformation nennt hier eine Resorptionsverminderung als wahrscheinliche Interaktion mit Antazida."

Wäre doch auch ritalin mal einen Versuch Wert, oder? Da ich es gerne ohne Mahlzeit vorm aufstehen einnehmen würde (da ich sonst nicht aufstehen kann) und es laut tet keine probleme mit Pantoprazol machen sollte.

Ich möchte ein Missverständnis korrigieren: Methylphenidat AL und Methylphenidat Ratiopharm sind Generika von Ritalin Adult, nicht von Medikinet Adult.

Wie gesagt, Medikinet Adult passt bekanntermaßen nicht zu Protonenpumpenhemmern, da würdest du nichts gewinnen.

Ich würde an deiner Stelle erst einmal unretardiertes MPH austesten - das musst du wohl selbst bezahlen, aber es wäre eine begrenzte Zeit, und du würdest dann sehen ob es wirklich der Wirkstoff ist, mit dem du nicht zurecht kommst - wohl eher nicht, würde ich sagen.

Und dann musst du etwas finden, das mit PPH zusammen geht - vielleicht tatsächlich Ritalin Adult oder Ratiopharm.

Wie es mit Elvanse zusammengeht, weiß ich nicht, aber da kommt bestimmt noch eine Antwort.

Viele Grüße und herzlich willkommen
Falschparker

Jein. Es gab einmal eine Kosten-Nutzen-Analyse, das ergab aber, dass Elvanse im Vergleich zu Medikinet keinen Zusatznutzen haben soll. Die Kriterien dieser Analyse sind mir aber fremd. Sowas wie Compliance und alltägliche Praktikabilität waren da sicher nicht dabei.

Elvanse ist halt deutlich teurer als ret. Medikinet, Ritalin usw. Daher haben Ärzte als erstes in der Regel Medikinet zu verschreiben.

Elvanse einfach ausprobieren, alles andere hilft nicht. Man kann sich darüber informieren, aber am Ende ist die Wirkung und Nebenwirkungen doch sehr individuell. Praxis vs. Theorie halt. Ausnahme: Es gibt klare Hinweise, dass Elvanse für eine Person nicht geeignet ist und nicht genommen werden soll.

Daher ruhig dem Arzt fragen, ob Elvanse eine Möglichkeit wäre. Das Einsetzen der Wirkung vom Elvanse ist „von Natur“ aus später als bei MPH aufgrund der Verarbeitung während der Verdauung zu einem anderen Stoff.

1 „Gefällt mir“

Zur Verträglichkeit von Elvanse mit Protonenpumpenhemmern kann ich auch nichts beitragen.

Aber wenn Du sowieso mit „Stimmung“ ein Thema hast, ist das ein gutes Argument für Elvanse, das nämlich auch etwas stimmungsaufhellend wirkt.

Wie lange Elvanse bei Dir wirkt, kannst du auch wieder nur ausprobieren. Wenn Du Glück hast, wirkt es den ganzen Tag, aber das ist nicht immer der Fall.

Es wäre auch besser, nicht sofort mit den 30mg einzusteigen, was eigentlich die niedrigste Kapselgröße für Erwachsene ist. Hierzu findest du unter „Elvanse teilen“ etc in der Suchfunktion allerhand Hinweise. Wenn man weniger als 30mg nimmt, ist tendenziell auch die Wirkung kürzer. Dem kann man gegensteuern, indem man eine zweite, dann um 1/3 verringerte Dosis einnimmt.

Hierzu ein OK des Arztes zu bekommen, ist leider nicht gesichert. Aber hier im Forum gibt es Fälle, in denen das so ärztlich geduldet ist.

1 „Gefällt mir“

Hey danke, aber wenn das von AL ein Generika von Ritalin ist, dann müsste das doch eigentlich auch keine Probleme mit PPHs machen oder? Aber dann Frage ich einfach mal nach, ob es möglich wäre auf Ritalin umzustellen.

Zum Thema Elvanse und Verträglichkeit mit PPHs ein Ausschnitt aus folgendem Artikel (Lisdexamfetamine Dimesylate (Vyvanse), A Prodrug Stimulant for Attention-Deficit/Hyperactivity Disorder - PMC)

" Haffey et al. compared the pharmacokinetics of LDX and MAS-XR, alone or with omeprazole (Prilosec, AstraZeneca),37 a proton pump inhibitor that has been shown to decrease basal gastric acid output by as much as 94%.38 In 24 adults 18 to 45 years of age, total exposure was unaffected by omeprazole for both LDX and MAS-XR. However, for MAS-XR, which uses a pH-sensitive beaded technology, the median Tmax was decreased by 2.25 hours when MAS-XR and omeprazole were coadministered (Tmax = 2.75 hours), compared with MAS-XR administered alone (Tmax = 5 hours). No median Tmax difference was found with coadministration of LDX and omeprazole. This suggests that there is no drug interaction with medications that lower GI pH with the prodrug LDX.37"

Vielen Dank :slight_smile:

1 „Gefällt mir“

Na offensichtlich doch, sonst hättest du die Probleme ja nicht.

Dennoch könnte es bei Ritalin Adult oder MPH Ratiopharm anders sein.

Vielleicht mal die Firmen anmailen und fragen?

Bei Medikinet adult steht im Beipackzettel, dass es nicht mit Protonpumpenhemmern genommen werden darf.

Bei Lisdexamfetamin gibt es eine Studie (die du zitiert gefunden hattest: Effects of omeprazole on the pharmacokinetic profiles of lisdexamfetamine dimesylate and extended-release mixed amphetamine salts in adults - PubMed ), die nur bei ca 25% der Probanden eine verschnellerte Wirkstoffaufnahme bei gleichzeitiger Gabe eines PPI beobachtet haben. Da sie nur 24 Teilnehmer hatten, konnten sie daraus keine klare Aussage treffen. Es könnte so oder so passieren, aber einen Versuch sollte es wert sein.

Bei Ritalin ist, soweit ich das herausfinden konnte, der Einfluss des pH-Wertes auf die Absorption noch nicht studiert worden. Angeblich liegen da aber 50% des Wirkstoffes unretardiert vor und weitere 50% in Kapseln, die in einer Polymerbarriere eingeschlossen sind. Die unretardierte Hälfte sollte mMn theoretisch genau so auf pH-Änderungen reagieren, wie bei von vorneherein unretardierten Medikamenten. Da man bei retardierten Medis aber normalerweise eine höhere Dosis nimmt, sollte es am Schluss ähnlich wirken.

Bei Medikamenten kann neben dem eigentlichen Wirkstoff noch allerlei drumherum patentiert sein, verzögernde Beschichtungen zum Beispiel. Über die Beschichtungen reden die Pharmaunternehmen aber generell nur sehr ungern. Das heisst, dass man sich nie drauf verlassen kann, wie ein Generikum absorbiert wird.