kann sich ADHS in Schlafstörung umwandeln?

Hallo,
soweit ich miach an meine Kindheit/Jugend erinern kann, hatte ich damals fast alle Symptome von ADHS und davon wirklich nicht zu knapp!
Mit 23 Jahren verschwanden die dann fast schlagartig ohne ersichtlichem Auslöser, im Studium wurde ich verblüffend gut, es klappte mit den Frauen und ich fand die Frau für´s Leben, irgendwie klappte alles.
Heute würde ich sagen, mein ADHS schläft seit dem, in Ausnamesituationen scheint es wieder kurz da zu sein.

Mein Schlaf war damals ausnamslos immer sehr gut!

Aufgrund paar wirklich doofer Zufälle hatte ich mit 24 Jahren für 2 Wochen extremen Stress mit rund 1-3h/Schlaf pro Nacht.
Danach war irgendwas bei mir anders. Das ICH fühlte sich fremd und anders an. Es war ein Gefühl, als ob was im Gehirn was „kaputt“ gegangen wäre.
Ein Monat später musste ich auf einmal eine Nachts nicht Schlafen… Ich ging ins Bett und war nicht müde. Lag einfach so da. Es ging mir nichts durch den Kopf.

Die nächste Nacht villeicht ein par Minuten Schlaf. Das wurde dann im Laufe der Jahre besser und steigerte sich auf villeicht 3 Stunden Schlaf/Nacht. Ärzte konnten mir nicht helfen. Schlaflabor ohne Befund. Psychotherapie habe ich rund 7 Jahre hinter mir, durch die ADHS Kindheit blieb vieles auf der Strecke und habe von der Therapie sehr provitiert. Nur der Schlaf leider nicht!

Heute, mit etwas über 50 schlafe ich immer noch viel zu wenig. Kenne alles: Einschlafstörungen, Durchschlafstörungen, zu frühes Aufwachen. Melatonin war das einzige was mal gewirkt hat, nach einem halben Jahr ist die Wirkung leider sehr gering geworden.
Es gibt einen seltsamen Effekt: Nach guten Nächten werde ich müder und kann die nächsten Nächte besser schlafen. Gibt es Nachts Störungen, werde ich weniger müde und brache Tage bis Wochen, bis ich wieder besser schalfe und wieder müder sein kann. Die Psyche hat eher wenig Einfluss auf gute oder schlechte Nächte.

Über unseren Sohn bin ich auf das Them ADHS gestoßen, irgendwo habe ich mal gehört, ADHS kann sich bei Erwachsenen in eine Schlafstörung umwandeln.

Stimmt das? Es wäre für mich ein völlig neuer Ansatzpunkt für die Schlafstörung!

Im allgemeinen schätze ich es so ein,
das ein AD(H)S gar nichts anderes kennt als Schlafstörungen
Denn :
Wenn ein normaler Mensch regelmäßig immer um die gleiche Uhrzeit aufsteht, wird er irgendwann ganz von alleine ( ohne Wecker um diese Uhrzeit aufwachen… innere Uhr
Wenn ich regelmäßig immer um die gleiche Uhrzeit aufstehe, ( mit Hilfe von 7 Wecker)
Und ich würde mir morgen nicht die Wecker stellen, würde ich sicher um 10 00 merken, das ich nicht um 7 00 hoch bin :o

Ja, das ist gut vorstellbar.
Vor allem wenn Du als Kind / Jugendlicher eher nach außen hin hyperaktiv warst.
Bei mir hat sich ADHS ja immer schon in Richtung innere Unruhe, Anspannung - eher mit Knibbeln, Hibbeln, Knaubeln und Dauerquatschen bemerkbar gemacht, da war der Übergang nicht so auffällig, denn es entspricht eher dem erwachsenen Bild von ADHS.
Ich hatte auch als Kind schon Einschlafstörungen und übelste Alpträume…

Ob das mit bei Dir mit dem 2-Wochen-Stress zusammenhängt? Kann Dir vermutlich keiner sagen. Wenn der für Dich einschneidend und traumatisch war, kann man da schon einen Zusammenhang annehmen, aber das bringt Dich ja nicht weiter.

Ich schlafe erst seit Beginn der Medikation richtig gut.

Habe mich gerade an dieses Video zurück erinnert:
The Overlooked Connection Between ADHD and Sleep - YouTube

Es gibt auf jeden Fall einen Zusammenhang zwischen Schlafstörungen und ADHS.
Im Video geht es auch umd en positiven Effekt von Melatonin. Aber das hast du ja schon ausprobiert.

Ich kenne Schlafstörungen auch seit der Kindheit. Bei mir ist es aber eher über die Jahre besser geworden.
Die Medikation habe ich erst vor kurzem begonnen, aber ich habe auch den Eindruck, dass ich jetzt zur „richtigen Zeit“, also Tagsüber meine Energiereserven aufbrauche und am Abend besser zur Ruhe komme…

Eine Theorie, was deine Symptome angeht, könnte ja auch sein, dass du super im Maskieren oder Überspielen deiner ADHS Symptome bist, aber am Abend, wenn die Anspannung abfällt, kommt das dann doch zum Vorschein. Oder wenn die Ablenkung weg ist, fängt die innere Unruhe und das Rasen der Gedanken an.
Aber total ins Blaue geraten…

Ich finde aber auch Annas Herleitung ganz schlüsig, dass der Stress so intensiv war, dass er eine Art Schlaftrauma verursacht haben könnte.